The Good, the Bad and the Ugly

The Good, the Bad and the Ugly
Filmdaten
Deutscher Titel: Zwei glorreiche Halunken
Originaltitel: Il buono, il brutto, il cattivo /
El bueno, el feo y el malo
Produktionsland: Italien, Spanien
Erscheinungsjahr: 1966
Länge: ca. 171 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Agenore Incrocci
Furio Scarpelli
Luciano Vincenzoni
Sergio Leone
Produktion: Alberto Grimaldi
Musik: Ennio Morricone
Kamera: Tonino Delli Colli
Schnitt: Eugenio Alabiso
Nino Baragli
Joe D’Augustine
Besetzung

Zwei glorreiche Halunken ist der deutsche Titel des Spielfilms Il buono, il brutto, il cattivo (englischer Titel: The Good, the Bad and the Ugly) aus dem Jahr 1966. Der Film entstand unter der Regie von Sergio Leone und gilt als Klassiker des Italo-Western. Er ist nach Für eine Handvoll Dollar und Für ein paar Dollar mehr der dritte Teil von Leones (später oft so genannter) Dollar-Trilogie, in der jeweils Clint Eastwood eine der Hauptrollen spielt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film spielt zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs während der sogenannten Sibley-Offensive (1862) im Südwesten der Vereinigten Staaten in New Mexico.

Drei Männer treffen sich in einer Geisterstadt und bewegen sich wortlos auf ein Haus zu. Als sie mit gezogenen Revolvern in das Haus stürmen, ist ein kurzer Schusswechsel zu hören. Sekunden später springt ein Mann durch das geschlossene Fenster und reitet davon – es ist der mexikanische Bandit Tuco (Eli Wallach). Zwei der drei Angreifer sind tot, der dritte bleibt mit einer schweren Verletzung zurück.

Der eiskalte Auftragskiller Sentenza (in der Originalfassung: Angel Eyes), gespielt von Lee van Cleef, tötet einen Farmer, dessen Sohn und dann auch Baker, seinen Auftraggeber. Der Farmer hat Sentenza über eine prall gefüllte Regimentskasse informiert, die in den Wirren des Bürgerkriegs verloren gegangen sein soll. Nachdem er seine beiden Mitwisser ausgeschaltet hat, macht sich Sentenza auf die Suche nach dem Gold.

Ein wortkarger, namenloser Revolvermann (Clint Eastwood), genannt der Blonde, verhaftet Tuco, nachdem er zuvor in einer schnellen Schießerei drei konkurrierende Kopfgeldjäger ausgeschaltet hat. Als Tuco aufgehängt werden soll, schießt ihn der Blonde vom Strick und teilt mit ihm das Kopfgeld.

Nachdem die beiden mit diesem Trick mehrmals erfolgreich waren, verlangt Tuco einen größeren Anteil der Beute. Daraufhin setzt ihn der Blonde, 70 Meilen von der nächsten Siedlung entfernt, in der Wüste aus.

Tuco kann sich halb verdurstet retten, schwört Rache. Dazu reaktiviert er (in der restaurierten Fassung unter längeren Debatten) seine alte Räuberbande, die (in der geschnittenen Fassung völlig unkommentiert) plötzlich mit Tuco im Hotel des Blonden auftaucht. Der Blonde kann Tucos Begleiter töten, jedoch nicht Tuco, der ihn nun seinerseits aufhängen will. Im letzten Moment rettet den Blonden eine einschlagende Bürgerkriegs-Granate, er kann im Chaos fliehen.

Der Blonde nimmt sein altes Geschäft wieder auf: Er liefert einen anderen Gauner aus und schießt ihn vom Strick – bis Tuco ihn erneut findet, den gerade fälligen Rettungsschuss verhindert und ihn nun seinerseits zu einem tödlichen Marsch durch die Wüste von New Mexico zwingt. Doch noch bevor Tuco die Genugtuung erhält, seinen ehemaligen Partner verdursten zu sehen, treffen die beiden auf eine führerlose Kutsche, in der sich neben etlichen bereits toten Konföderierten auch ein Soldat namens Bill Carson befindet, der gerade noch so am Leben ist. Er bietet Tuco an, im Austausch für etwas Wasser zu verraten, wo das Gold der Regimentskasse versteckt ist, das er gestohlen hat, und nennt ihm den Namen eines Friedhofs. Als Tuco jedoch mit dem Wasser zurückkommt, ist der Soldat bereits gestorben, und nur der Blonde, der inzwischen zu dem Toten gekrochen ist, hat erfahren, in welchem Grab das Gold versteckt ist.

Da der Blonde als einziger das richtige Grab kennt, ist Tuco zur Zusammenarbeit gezwungen. Er bringt den halbtoten Blonden zu einer Mission, wo Tucos Bruder, ein Mönch, verwundete Bürgerkriegssoldaten pflegt. Als der Blonde sich erholt hat, machen die beiden sich auf den Weg zu dem Goldschatz. Verkleidet als Soldaten der Armee der Konföderierten, geraten sie aufgrund der Täuschung durch die Tarnung der gegnerischen Armee in die Gefangenschaft der Armee der Nordstaaten. Damit fallen sie in die Hände von Sentenza, der als Aufseher in einem Lager systematisch die Gefangenen ausplündert. Mit Foltermethoden zwingt er Tuco dazu, seine Hälfte des Geheimnisses preiszugeben. Weil er erkennt, dass er bei dem Blonden mit Folter nichts erreichen kann, bietet er diesem ein Bündnis an. So macht sich der Blonde mit Sentenza und dessen Revolvermännern auf den Weg zu dem Friedhof. Tuco kann inzwischen seinen Bewacher überwältigen und entkommen.

In einem verlassenen Ort nahe der Front treffen der Blonde und Sentenza mit seinen Revolvermännern auf Tuco. Tuco und der Blonde nehmen gemeinsam den Kampf gegen Sentenzas Leute auf und schalten sie aus. Sentenza selbst entkommt.

Auf dem Weg zu dem Friedhof geraten Tuco und der Blonde abermals unter die Soldaten, und zwar an einer Brücke über einen Fluss zwischen den Fronten. Der Hauptmann (Aldo Giuffré) auf der Seite der Nordstaaten erklärt den beiden Neuankömmlingen, dass die Brücke jeden Tag der Schauplatz zweier blutiger Schlachten ist, und dass derjenige Hunderten das Leben rettet, der die Brücke zerstört. Die beiden können ihren Weg nicht fortsetzen, solange die Brücke Schauplatz eines Stellungskrieges bleibt. Sie stehlen eine Kiste Sprengstoff und zerstören damit die Brücke. Der tödlich verwundete Hauptmann vernimmt die Explosion als eine persönliche Befreiung und verstirbt.

Endlich kommen Tuco und der Blonde zu dem Friedhof, auf dem das Gold vergraben ist. Als kurze Zeit später auch Sentenza auftaucht, kommt es zwischen den drei Meisterschützen zu einem nervenaufreibenden Showdown – der Sieger und einzige Überlebende soll den Stein erhalten, auf den der Blonde vorgibt, den gesuchten Namen zu schreiben. Während die beiden anderen jeweils zwei Gegner belauern müssen, hat der Blonde jedoch in der vorigen Nacht ohne Tucos Wissen dessen Waffe entladen und kann sich daher ganz auf Sentenza konzentrieren. Er erschießt Sentenza und lässt anschließend Tuco das Gold ausgraben. Dann zwingt er ihn dazu, sich mit einem Galgenstrick um den Hals auf ein wackeliges Grabkreuz zu stellen, und reitet mit der Hälfte des Goldes davon. Als er fast außer Sichtweite ist, schießt er Tuco wie früher vom Galgen. Tuco brüllt dem Blonden noch eine letzte Schimpfkanonade hinterher, während jener dem Horizont entgegenreitet.

Entstehungsgeschichte

Der Film ist eine italienisch-spanische Koproduktion und der dritte Teil von Sergio Leones sogenannter „Dollar-Trilogie“. Nachdem Leone mit Für eine Handvoll Dollar (1964) und Für ein paar Dollar mehr (1965) recht erfolgreich war, hatte er für Zwei glorreiche Halunken ein weitaus höheres Budget zur Verfügung: 1,3 Millionen US-Dollar. Das Drehbuch schrieb der Autor Vincenzoni in nur elf Tagen.

Der Film kam am 23. Dezember 1966 in Italien in die Kinos. Ein Jahr danach, am 29. Dezember 1967, wurde er auch in den USA von United Artists gestartet. Für die amerikanische Kinofassung wurden einige Szenen gekürzt bzw. ganz weggelassen, was sich auch auf spätere Fassungen auswirkte, die darauf aufbauten.

Die Außenaufnahmen des Films entstanden überwiegend in Spanien, wo zu dieser Zeit sehr viele Italo-Western gedreht wurden. Zwei glorreiche Halunken enthält viele von Leones Markenzeichen. Dazu zählen kurze Dialoge, lange Szenen, in denen die Spannung langsam aufgebaut wird, sowie der Kontrast zwischen schweifenden Weitwinkelaufnahmen und dichtgedrängten Nahaufnahmen von Gesichtern, Augen und Fingern. In den ersten Minuten des Films wird kein Wort gesprochen. Einige Kameraeinstellungen zitieren bekannte Bilder und Fotos aus dem amerikanischen Bürgerkrieg und wirken besonders authentisch.

Filmgeschichtliche Bedeutung

Gegenüber dem klassische US-Western der 1960er Jahre wirkte Leones satirischer und zynischer Inszenierungsstil innovativ. Die illusionslosen, amoralischen Desperados des Films waren die zeitgemäßen Anti-Helden eines Jahrzehnts, in dem die traditionellen Werte in Frage gestellt wurden. Klassische Western-Helden wie Gary Cooper, James Stewart, Henry Fonda oder John Wayne, die in der Regel auf der „richtigen“ Seite des Gesetzes kämpften, wurden vom jungen Publikum eher als antiquiert wahrgenommen.

Zudem ist der Film durch die Verstrickung der drei Hauptfiguren in den amerikanischen Sezessionskrieg von einer Anti-Kriegs-Aussage geprägt, was für dieses Genre sehr ungewöhnlich ist.

Mit Zwei glorreiche Halunken hatte Sergio Leone solchen Erfolg, dass er 1968 mit einem noch höheren Budget seine „Amerika-Trilogie“ beginnen konnte. Diese begann mit Spiel mir das Lied vom Tod (1968), wurde 1971 mit Todesmelodie fortgesetzt und 1984 mit Es war einmal in Amerika abgeschlossen.

In der Internet Movie Database rangiert Zwei glorreiche Halunken auf der Liste der besten Filme mittlerweile auf Platz 4 (Januar 2009). Er ist damit der höchstplatzierte Film seines Genres. Die außergewöhnliche Popularität des Film spiegelt sich dort auch in den nahezu ausschließlich positiven Nutzerkommentaren wider.

Der Regisseur Quentin Tarantino bezeichnet Zwei glorreiche Halunken als seinen Lieblingsfilm. Der US-Filmkritiker Roger Ebert zählt Zwei glorreiche Halunken zu den großen Filmen. Für Stephen King war der Film eine wichtige Inspiration für seine Fantasy-Saga Der Dunkle Turm. Im Vorwort zur neuen Auflage von Band 1 geht er ausführlich auf die Eindrücke ein, die der Kinobesuch bei ihm hinterlassen hat.

Kritiken

Die Berliner Zeitung urteilt: „Wenn ein Western von Sergio Leone auf dem Programm steht, wissen Kenner, dass spannende Unterhaltung garantiert ist. Raffinierte Kamera-Arbeit, ausgefallene Action, mitreißende Musik und last but not least unverwechselbare Charakterköpfe tun das ihre dazu.“

Der amerikanische Filmkritiker Roger Ebert, der den Film als „Meisterwerk“ lobt, hebt besonders die Inszenierung des Schlussduells als „Übung in Stil“ hervor, in welcher Leone den Suspense bis zum letzten Moment halte und auskoste. In Bezug auf die wüstenhaften Schauplätze des Films bemerkt er außerdem, Leones Filme seien „erhöhte Träume“, in denen alles „größer, ärger, brutaler, dramatischer als im wirklichen Leben“ sei (bigger, starker, more brutal, more dramatic, than life).[2]

Joe Hembus weist darauf hin, dass in den zeitgenössischen Kritiken die Kameraarbeit und die Komposition des Films gelobt, aber die Schauspielerleistungen und die in Großaufnahmen präsentierten Folgen der ausgeübten Gewalt kritisiert wurden. Die „hölzerne Schauspielerei“ sei jedoch die „spezifische Qualität“ des Films.[3]

Phil Hardy stellt fest, Leone inszeniere einen „trockenen, entvölkerten Westen als Schauplatz für einen lang hingezogenen Totentanz“.[4]

Trivia

Der deutsche Filmtitel ist irreführend: Wie der Originaltitel anzeigt, handelt der Film von drei Revolverhelden, die einem Goldschatz nachjagen und sich dabei abwechselnd verbünden und bekämpfen. Der Titel „Zwei glorreiche Halunken“ folgt dem ursprünglichen englischen Titel „Two magnificent Rogues“.

Im englischen Trailer wurde „the Ugly“ und „the Bad“ vertauscht.

Charles Bronson war sowohl die Rolle des Tuco als auch die des Sentenza angeboten worden. Nur weil er ablehnte, kamen Eli Wallach und Lee van Cleef zum Zuge. Für die Rolle des Tuco war auch Gian Maria Volonté im Gespräch gewesen.

Sergio Leone war erbost darüber, dass Clint Eastwood, den er für „seine Entdeckung“ hielt, eine Gage von 250.000 Dollar plus zehn Prozent der weltweiten Einspielergebnisse verlangte. Er dachte daran, die Hauptrolle umzubesetzen, entschied sich dann aber doch für den sehr populären Eastwood. Nachdem Zwei glorreiche Halunken abgedreht war, galt die Beziehung der beiden Männer jedoch als zerrüttet. Für den Nachfolgefilm Spiel mir das Lied vom Tod setzte Leone deshalb den relativ unbekannten Charles Bronson als Hauptdarsteller durch. Eastwood hat sich vor Leones Tod anscheinend wieder mit diesem ausgesöhnt.

Beim Dreh wurden 1.500 spanische Soldaten als Komparsen eingesetzt.

Der riesige Friedhof, auf dem der Showdown stattfindet, wurde von spanischen Soldaten angelegt. Auch die Brücke, die gegen Ende des Films gesprengt wird, wurde von spanischen Soldaten erbaut. Deren Offizier gab das Zeichen zur Sprengung, obwohl die Kameras noch nicht liefen. Dem Offizier war die Angelegenheit so peinlich, dass er die Brücke ein zweites Mal bauen ließ. Die zweite Sprengung wurde dann erfolgreich gefilmt.

Tuco, dessen vollständiger Name Tuco Benedicto Pacifico Juan Maria Ramirez lautet, wurde bei seinem zweiten Hinrichtungstermin wegen folgender Verbrechen verurteilt: Mord, tätlicher Angriff auf einen Staatsangestellten, Vergewaltigung einer Jungfrau weißer Hautfarbe, versuchte Vergewaltigung einer Frau schwarzer Hautfarbe, Unterbrechung des Schienenverkehrs in räuberischer Absicht, Bankraub, Straßenraub, Raub in einer unbekannten Anzahl von Postämtern, Flucht aus dem Staatsgefängnis, Falschspiel mit gezinkten Karten und Würfeln, Förderung der Prostitution, Erpressung, versuchter Verkauf geflüchteter Sklaven, Falschmünzerei, Missachtung des Gerichts, Brandstiftung am Gerichtsgebäude und Sheriff's Office in Sonora, Viehdiebstahl, Pferdediebstahl, Waffenschieberei an Indianer, Amtsanmaßung als mexikanischer General und ungesetzlicher Bezug von Vergütungen und Pensionen der Unionsarmee.

Am Ende des Films findet Clint Eastwood den Poncho, den er dann in Für eine Handvoll Dollar und Für ein paar Dollar mehr trug. Das sollte nochmals unterstreichen, dass dieser Film eigentlich das Prequel zu den zwei Filmen darstellt.

Dieser Film war einer der ersten Western, der Waffen verwendete, die zu dieser Zeit üblicherweise benutzt wurden. In den meisten Filmen, die davor produziert wurden, seien es europäische oder US-amerikanische, waren die Personen mit dem legendären Colt Single Action Army (auch bekannt als Peacemaker) ausgestattet. Oft auch bei Filmen, die zu Zeiten des Sezessionskrieges spielten, als es diese Waffe aber schlichtweg noch nicht gab (Einführung erst 1873). In diesem Film jedoch tragen alle Figuren die für diese Zeit üblichen Perkussionsrevolver (Der Blonde einen Colt Navy Cal. 36, Sentenza einen Remington New Model Army). Eine künstlerische Freiheit erlaubte sich Leone jedoch: Die Modelle, die für die Schieß-Szenen verwendet wurden, sind moderne Repliken, die mit Patronen geladen wurden. (Ersichtlich in der Hotelszene, in der Clint Eastwood seine Waffe reinigt und dann rasch zusammenbaut und lädt bzw. in der Szene, in der Tuco den Waffenhändler beraubt und seinen neuen Revolver mit Patronen lädt.) Obwohl die Patrone bereits erfunden war, war diese noch nicht weit verbreitet, da sie für den Privatgebrauch zu teuer war. Wenn es Umbauten von Perkussionsrevolver auf Patronenrevolver gab, sahen diese noch anders aus.

In einem weiteren Punkt weicht der Film von historischen Tatsachen ab: Obwohl der Film während Sibleys New-Mexico-Feldzug spielt, also im Jahr 1862, erwähnt Sentenza, als er vom Kommandanten des Kriegsgefangenenlagers der Misshandlung von Gefangenen bezichtigt wird, dass es den Unionssoldaten in Andersonville sicher noch schlechter gehe. Dies ist historisch-dokumentarisch gesehen ein Fehler, denn Andersonville wurde erst im Jahr 1864 eröffnet.

Musik

(Dieser Abschnitt in der ersten Fassung am 26. Mai 2008 beruht auf einer Übersetzung des Artikels The Good, the Bad and the Ugly (soundtrack) aus der englischsprachigen Wikipedia vom selben Tag. Eine Liste der Autoren ist hier verfügbar.)

Zum Erfolg des Films trug auch der berühmt gewordene Soundtrack von Ennio Morricone bei, der mit Leone bereits seit seiner Schulzeit befreundet war. Seine mit zahlreichen prägnanten Einfällen wie Schüssen, Pfeifen und Jodeln angereicherte Komposition, die mittlerweile fest im kollektiven Gedächtnis der Populärkultur verankert ist, begleitet den Film über die gesamte Dauer. Das Hauptthema, das an das Heulen eines Kojoten erinnert, besteht als Leitmotiv gerade einmal aus zwei Noten (also einem Intervall) und wird mit unterschiedlichen Instrumenten zu den drei Hauptrollen gesetzt: die Flöte für den Blonden, die Okarina für Sentenza und Gesang für Tuco.

Der rhythmische und ausgesprochen mexikanisch klingende Soundtrack wird im Allgemeinen als eine der größten Filmmusiken der Filmgeschichte angesehen.[5] Der Score (gebräuchliche engl. Bezeichnung für Filmmusik) untermalt den Sezessionskrieg und beinhaltet die traurige, von Gefangenen gesungene Ballade „La Storia Di Un Soldato“, während Tuco von Sentenza misshandelt wird. Das berühmte Ende des Films, ein dreieckiger Mexican Standoff, wird von dem Lied „L'estasi Dell'oro“ („Ekstase des Goldes“) auf einem Massenfriedhof eingeleitet, an den sich das Duell mit „Il Triello“ anschließt mit der „glorreichen“[6] Solotrompete. Dieser epische Showdown wird von vielen Kritikern als einer der elektrisierendsten Filmhöhepunkte überhaupt betrachtet, und die Musik bildet einen integralen Teil davon.

The Good, the Bad and the Ugly Original Motion Picture Soundtrack erschien 1966 mit Veröffentlichung des Films, die italienische Tonspur des Films war mono. „Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo“ war 1968 ein Nr. 1-Hit in den American Billboard Charts zusammen mit dem Rolling Stones-Lied „Jumpin’ Jack Flash“.[7] Das Album stand mehr als ein Jahr in den Charts und schaffte Rang 4 in den Billboard Pop Album Charts und Platz 10 der Black Album Charts. Das Titellied wurde auch zu einem Hit für den britischen Musiker Hugo Montenegro, der den Moog-Synthesizer einsetzte (Platz 2 Billboard Pop Single, 1968). Die US-amerikanische Metal-Band Metallica eröffnet ihre Konzerte seit 1983 mit „Ecstasy of Gold“.

Das Album wurde von Capitol Records 2004 einem Remastering unterzogen und neu aufgelegt, mit 10 zusätzlichen Titeln. Eine andere, europäische Ausgabe von GDM Music aus 2001 hatte sogar noch mehr Umfang mit einer Spielzeit von 59 Minuten und 30 Sekunden.

2007 erhielt Morricone den lange überfälligen[8][9] Oscar für sein Lebenswerk aus den Händen von Clint Eastwood (und war zu Tränen gerührt).

Ausgabe 1966 – 33:13

  1. „The Good, the Bad and the Ugly“ (Main Title) - (2:38)
  2. „The Sundown“ - (1:12)
  3. „The Strong“ - (2:20)
  4. „The Desert“ - (5:11)
  5. „The Carriage of the Spirits“ - (2:06)
  6. „Marcia“ - (2:49)
  7. „The Story of a Soldier“ - (3:50)
  8. „Marcia Without Hope“ - (1:40)
  9. „The Death of a Soldier“ - (3:05)
  10. „The Ecstasy of Gold“ - (3:22)
  11. „The Trio“ (Main Title) - (5:00)

2004 Expanded Release – 53:03

  1. „Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo“ („The Good, the Bad and the Ugly“ Main Title)
  2. „Il Tramonto“
  3. „Sentenza“
  4. „Fuga A Cavallo“
  5. „Il Ponte Di Corde“
  6. „Il Forte“
  7. „Inseguimento“
  8. „Il Deserto“
  9. „La Carrozza Dei Fantasmi“
  10. „La Missione San Antonio“
  11. „Padre Ramirez“
  12. „Marcetta“
  13. „La Storia Di Un Soldato“ („The Story of a Soldier“)
  14. „Il Treno Militare“
  15. „Fine Di Una Spia“
  16. „Il Bandito Monco“
  17. „Due Contro Cinque“
  18. „Marcetta Senza Speranza“
  19. „Morte Di Un Soldato“
  20. „L'estasi Dell'oro“ („The Ecstasy of Gold“)
  21. „Il Triello“

Mitwirkende

DVD- und BluRay-Veröffentlichungen

Seit 2000 wurde der Film mehrmals als DVD veröffentlicht.

  • 2000: Die erste DVD des Films präsentierte Zwei glorreiche Halunken in einer Länge von 156 Minuten (das entspricht einer Kino-Länge von 162 Min.) und enthielt 14 Minuten Bonusmaterial. Diese DVD wurde häufig wegen ihrer mangelhaften Bild- und Tonqualität kritisiert. Der Film wurde außerdem in einer gekürzten Fassung präsentiert.
  • 2004: Diese Doppel-DVD wurde als sogenannte Gold Edition veröffentlicht und präsentierte den Film in einer Länge von 171 Minuten (= Kino 178 Minuten). Der Film enthält nun auch einige zusätzliche Szenen, die bislang nur in der italienischen Originalversion zu sehen waren (diese wurden in der englischsprachigen Version von den Darstellern Eastwood und Wallach nachsynchronisiert). Außerdem ist die sogenannte „Grottensequenz“ (als Tuco seine alten Kumpels anheuerte, um den Blonden im Hotelzimmer zu überfallen) eingefügt worden, die von Leone nach der Uraufführung 1966 wieder entfernt worden war, und die auch für spätere Reprisen nicht wieder verwendet wurde. Dagegen ist die sogenannte „Socorro“-Sequenz (Tuco sucht in einer mexikanischen Stadt nach dem Blonden und sammelt mittels einem Hut Geld. Dabei wird er aber vom Blonden, der dort ein Verhältnis mit einer Frau hat, reingelegt. Diese Szene liegt unmittelbar vor der Szene, bei der Tuco die Stummeln vom Blonden in den Lagerfeuern findet.) nach wie vor verschollen, aber das Bonusmaterial der DVD enthält eine erzählte Rekonstruktion der Szene, die mit ein paar Sekunden Film und einigen Standbildern angereichert wurde. Die Edition, für die Bild und Ton überarbeitet wurden, enthält umfangreiches Bonusmaterial und einen Audiokommentar des Filmexperten Richard Schickel. Diese Edition gilt allgemein als bis dato beste DVD-Veröffentlichung von Zwei glorreiche Halunken. Allerdings existieren Versionen des Films, die noch länger sind als diese.
  • 2006: Im Rahmen der DVD-Cinemathek der Süddeutschen Zeitung wurde unter der Nummer 68 auch Zwei glorreiche Halunken (unter dem englischen Titel The Good, the Bad and the Ugly) publiziert. Der Hauptfilm ist mit der Version der Gold Edition identisch. Die DVD enthält kein Bonusmaterial.
  • 2007: Am 5. März erschien Zwei glorreiche Halunken als Steelbook-Edition. Diese DVD ist inhaltlich mit der Gold Edition von 2004 identisch.
  • 2009: Am 22. April wurde der Film auch in einer Blu-Ray-Fassung veröffentlicht.

Einzelnachweise

  1. Zwei glorreiche Halunken. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 27. Mai 2008
  2. Roger Ebert: The Good, the Bad and the Ugly (1968). rogerebert.com, 3. August 2003. Abgerufen am 26. Mai 2008. (englisch)
  3. Joe Hembus: Western-Lexikon - 1272 Filme von 1894-1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977. ISBN 3-446-12189-7. S.728
  4. Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press Minneapolis 1984. ISBN 0-8300-0405-X. S.296
  5. Vgl. Charles Leinberger: Ennio Morricone's The Good, the Bad and the Ugly: A Film Score Guide. Scarecrow Press, 2004, S. S. xvii f. (http://books.google.com/books?id=G2lqIuCFJ_MC).  „nothing less than a milestone in the stylistic evolution of film music, not just for the Western genre, but for all of cinema.“
  6. The Good, the Bad and the Ugly. www.soundtrack-express.com.: „gorgeous“. Abgerufen am 26. Mai 2008. (englisch)
  7. Vgl. Daniel Yezbick: The Good, the Bad, and the Ugly. In: St. James Encyclopedia of Pop Culture. Gale Group, 2002. Abgerufen am 26. Mai 2008. (englisch)
  8. Vgl. jok/dpa: Ehren-Oscar für Ennio Morricone. In: Focus. 19. Februar 2007. Abgerufen am 26. Mai 2008.
  9. Lotar Schüler: „Der Stil bleibt – und zwar immer!“. In: 3sat Kulturzeit. 18. Oktober 2006.: „Die Größten gehen oft leer aus.“. Abgerufen am 26. Mai 2008.

Weblinks


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