The Da Vinci Code – Sakrileg

The Da Vinci Code – Sakrileg
Filmdaten
Deutscher Titel: The Da Vinci Code – Sakrileg
Originaltitel: The Da Vinci Code
Produktionsland: USA
Malta
Erscheinungsjahr: 2006
Länge: Kinofassung: 143 Minuten,
Extended Version: 167 Minuten
Originalsprache: Englisch, Französisch und Latein
Altersfreigabe: FSK ab 12
Stab
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Akiva Goldsman
Romanvorlage: Dan Brown
Produktion: John Calley,
Brian Grazer
Musik: Hans Zimmer
Kamera: Salvatore Totino
Schnitt: Daniel P. Hanley,
Mike Hill
Besetzung

The Da Vinci Code – Sakrileg ist die Verfilmung des gleichnamigen Thrillers Sakrileg von Dan Brown. Regie führte Ron Howard, zu den Darstellern gehören unter anderem Tom Hanks, Jean Reno, Audrey Tautou und Ian McKellen. Der Film ist in Deutschland seit dem 18. Mai 2006 und in den USA seit dem 19. Mai 2006 in den Kinos zu sehen gewesen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Zu Beginn läuft ein Mann durch den nächtlichen Louvre. Er wird von einem Unbekannten verfolgt, bedroht und schließlich ermordet. Später erfährt man, dass es sich bei dem Getöteten um Jacques Saunière, den Kuratoren des Louvre, handelt.

Robert Langdon, Symbolologe der Harvard-Universität, befindet sich in Paris, um dort einen Vortrag zu halten und sein neues Buch vorzustellen. Mitten in der Nacht erscheinen Polizeibeamte und zeigen ihm das Foto der Leiche, um ihn nach seiner Meinung zu fragen. Schließlich begibt sich Langdon zum menschenleeren Louvre, wo die Polizei ihn erwartet und zur Leiche führt, die dort noch immer am Boden liegt. Es stellt sich heraus, dass er noch im Sterben eine Botschaft an seine Enkelin Sophie Neveu hinterlassen hat, die als Kryptologin bei der Pariser Polizei arbeitet. Weiter stellt sich heraus, dass der Kurator der Bruderschaft Prieuré de Sion angehörte, der auch Leonardo da Vinci, Victor Hugo, Claude Debussy oder Sir Isaac Newton angehört haben sollen. Der Kurator war Großmeister der Bruderschaft; außer ihm wurden auch die drei Seneschalle ermordet. Langdon, der von der Polizei verdächtigt wird, den Mord begangen zu haben, flieht mit Neveu aus dem Louvre. Bei einer Verfolgungsjagd können sie in ihrem Auto die Polizei abschütteln. Bei ihren Recherchen stoßen Robert und Sophie immer wieder auf verborgene Zeichen und Symbole in den Werken Leonardo da Vincis, die unter anderem in einem Kryptex versteckt sind.

Sie suchen Rat bei Langdons altem Freund Leigh Teabing, einem Gralsforscher, und gemeinsam machen sie sich auf den Weg, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Man erfährt von revolutionären Erkenntnissen, die zum einen auf den Heiligen Gral hindeuten, zum anderen die These stützen, dass Jesus Christus und Maria Magdalena eine gemeinsame Tochter hatten. Beides würde die Grundfesten der christlichen Kirchen erschüttern. Erschwert wird die Suche der Wissenschaftler durch das Eingreifen von mysteriösen Mitgliedern der Organisation Opus Dei, die Roberts und Sophies Erkenntnisse unter allen Umständen unter Verschluss halten möchten – doch sie werden getäuscht. Während Langdon und seine Vertrauten in London weitere Hinweise verfolgen, kristallisiert sich heraus, dass alles auf einen Mann hinausläuft.

Schließlich bekennt sich Leigh Teabing als der Drahtzieher, der ein riesiges Lügennetz ausgeworfen hat, um den Gral zu finden. Am Ende gewinnt jedoch Langdon. Die Mitglieder des Opus Dei, die ihnen auf den Fersen waren, merken, dass sie hereingelegt worden waren, und Sophie, die Langdon sehr lieb gewonnen hat, erfährt, dass sie eine der drei letzten lebenden Nachfahren von Maria Magdalena und Jesus Christus sein soll.

Am Schluss ist Langdon in seinem Zimmer im Pariser Hotel Ritz und rasiert sich. Als er sich dabei verletzt und Blut in das Waschbecken tropft und dabei zufällig ein Symbol bildet, hat er eine Idee. Er geht zum Louvre und erkennt, dass dort, unter der Rosenlinie und unter den einander an den Spitzen berührenden Pyramiden, das Grab Maria Magdalenas, also der Gral, liegt. Er kniet vor ihrem Grab nieder und betet.

In der erweiterten Fassung (extended version) gibt es einige veränderte und zusätzliche Szenen. Dabei werden vor allem Fache, Silas und Aringarosa deutlicher charakterisiert.[1]

Hintergrund

Bereits während der Dreharbeiten zeigte sich, dass der Roman für einige Christen ein Ärgernis darstellt, nicht nur für Mitglieder des ebenfalls im Roman angegriffenen Opus Dei. Eine katholische Nonne hatte zwölf Stunden lang vor der anglikanischen Kathedrale im englischen Lincoln gegen die Verfilmung protestiert. Schwester Mary Michael, die das Buch nach eigenen Angaben nicht vollständig gelesen hat,[2] betete Medienberichten zufolge auf Knien vor dem Gebäude, wo Hollywood-Star Tom Hanks zwei Tage lang Szenen für den Film drehte.[3] Die Nonne hält das Buch für „Ketzerei“. Insbesondere die These, dass Jesus Christus Maria Magdalena geheiratet habe und mit ihr ein Kind hatte, sei eine „ketzerische Behauptung“.

Der Kanzler der Kathedrale von Lincoln, Prof. Mike West, bezeichnete das Buch in einer öffentlichen Ansprache als häretisch und „historischen Unsinn“.[4] Alec Knight, der Dekan der anglikanischen Kathedrale, nannte den Bestseller „einen Haufen Quatsch“. Dennoch einigte er sich mit dem amerikanischen Filmstudio Sony über die Dreharbeiten, nachdem eine Spende von umgerechnet rund 146.000 Euro zugesagt wurde.

Die umstrittensten Thesen in Dan Browns Romanvorlage sind größtenteils widerlegt worden und werden von den meisten Experten nicht ernst genommen. Dennoch gibt es zu der These, Jesus sei verheiratet gewesen, auch ein auf Deutsch erschienenes Sachbuch,[5] in dem eben diese Theorie angesprochen wird. Der Autor Dan Brown meinte, er sei einfach nur einer Idee nachgegangen: was wäre, wenn der Heilige Gral eben kein Kelch wäre, sondern irgend etwas anderes.

Erfolg

Am ersten Kinowochenende (19.-21. Mai 2006) erreichte The Da Vinci Code weltweit den zweiterfolgreichsten Kinostart aller Zeiten (nur Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith war noch erfolgreicher).[6] In den USA erreichte der Film im Ranking der höchsten Kinokassen-Umsätze am Eröffnungswochenende mit $77 Mio. allerdings nur Rang 21 - hinter Filmen wie Die Passion Christi, Shrek 2 und den fünf Harry-Potter-Filmen. [7]

The Da Vinci Code spielte mit einem geschätzten Budget von 125 Millionen Dollar weltweit rund 757 Millionen Dollar ein, was ihm derzeit Platz 24 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten sichert. Trotz der schlechten Kritiken und Rezensionen wird der Film auf dem Filmeportal IMDB (Internet Movie Database) mit „ 6.4/10 (75.163 Bewertungen)“ von den Kinobesuchern nicht besonders schlecht bewertet (alle Daten Stand März 2008.[8])

Obwohl stets gemutmaßt wurde – vor allem in der ersten Hälfte des Jahres 2006 – dass The Da Vinci Code bei den kommenden Oscarverleihungen zahlreiche Goldstatuen erringen werde, wurde der Film in keiner Kategorie nominiert. Selbst Tom Hanks, von dem man annahm, er werde nach Forrest Gump und Philadelphia seinen dritten Oscar gewinnen, blieb ungewürdigt.

Rezension

Bei den rund 2000 Filmkritikern, die den Film einen Tag früher als das Festivalpublikum in Cannes gesehen haben, ist The Da Vinci Code – Sakrileg fast einhellig durchgefallen, wie die bislang veröffentlichten Kritiken nahelegen; im deutschen Sprachraum beispielsweise F.A.Z.,[9] Süddeutsche[10] und Neue Zürcher Zeitung.[11]

Ein Stimmungsbild aus den USA gibt das „Critics Tomatometer“ auf der seit 1998 bestehenden Filmkritik-Website „Rotten Tomatoes“. Von 199 erfassten Einzelkritiken akkreditierter Kritiker waren nur 47 (24 %) positiv.[12] [13]

In der F.A.Z. schrieb Verena Lueken am 18. Mai 2006: „Natürlich ist es eine besondere Herausforderung, eine Geschichte, die inzwischen jeder kennt, der die letzten Jahre nicht auf einer Marsexpedition verbracht hat, noch einmal so zu erzählen, dass man vergisst, wie sie ausgeht. Oder sich wenigstens auf dem Weg zum bekannten Ende für etwas anderes zu interessieren beginnt. Dem Regisseur Ron Howard aber ist überhaupt nichts eingefallen. Er spielt die Geschichte vom Blatt, er lässt die Figuren ununterbrochen reden, erklären, dozieren, laut denken, wie sie es im Buch tun. Zwischendurch jagt er sie durch touristisch wohlerschlossenes Gelände und sorgt dafür, dass kein Staubkorn an ihren Schuhen hängenbleibt, kein Windhauch ihr Haar zerzaust und niemals ihre Nase glänzt. Vierundzwanzig Stunden dauert diese Jagd nach dem Heiligen Gral im Buch, im Kino fühlt es sich ebenso lang an, obwohl nach zweieinhalb Schluss ist.[…] Mit Tom Hanks weiß Howard so wenig anzufangen, dass es auch ein preiswerterer Darsteller getan hätte. Audrey Tautou tut so, als spiele sie nicht mit. Nur Ian McKellen in der Rolle des mysteriösen Sir Leigh Teabing scheint Spaß zu haben. […] Mit allen anderen sorgt auch der Kameramann Salvatore Totino für Pomp, indem er die Kamera knicksen lässt und sich verbeugen, vor Kunstwerken, der Landschaft oder einer Hofeinfahrt. Immer wieder führt er sie am Boden entlang, bis sie ihr Ziel erreicht hat und den Blick hündisch aus dem Staub erhebt, ein Einfall, der vollends lächerlich wird, wenn das Ziel niemand anderes ist als der Portier einer Safevermietung. Dass Silas, der Albinomönch, den Paul Bettany dämonisch gibt, ohne dass wir uns vor ihm fürchten müssten, Selbstflagellation übt und sich blutig zurichtet, wird uns von oben, unten, hinten nahegebracht (nicht von vorn: Silas ist nackt), auf dieselbe Weise wie die diversen Sarkophage, Geheimgefäße oder Autoinnenräume. Rückblenden gibt's auch: in die Geschichte, die große wie die kleine, und immer in Blau.“

Die katholische Kirche attackierte den Film offiziell als „ein Zerrbild der real existierenden katholischen Personalprälatur Opus Dei“, und Opus Dei kritisierte ihn als „suggestive Darstellung der Geschichte des Christentums, zumal sie vom Glauben namentlich der katholischen Kirche grundlegend abweicht und zugleich beansprucht, sich auf wissenschaftliche Beweise zu stützen.“[14] Die katholische Kirche rief weltweit Gläubige zum Boykott auf und betreibt bis heute vor allem im Internet weltweit diverse Gegendarstellungs- und Kritikseiten.[15]

In Manila wurde der Film aus den Kino-Programmen genommen, in China nach drei Wochen Laufzeit ebenfalls.

Am 24. Mai 2006 widmete sich Phoenix in seiner Berliner Runde dem Thema, unter dem Titel: „Hatte Jesus Kinder? – Der Film 'Da Vinci Code' und die Kirche“.

Auszeichnungen

  • Am 14. Juni 2006 wurde dem Film die Goldene Leinwand zuerkannt. Er erreichte bis zu diesem Zeitpunkt über 4,5 Millionen Besucher in den deutschen Kinos.
  • Am 24. Februar 2007 wurde der Film mit der Goldenen Himbeere für die schlechteste Regie nominiert.
  • 2007 wurde das Kryptogramm-Giftset mit dem DVD Champion in der Kategorie Internationaler Film ausgezeichnet.

Fortsetzung

2008 wurde mit der Vorlage Illuminati ein weiterer Roman Browns verfilmt. Die Rolle des Robert Langdon ist erneut mit Tom Hanks besetzt, und Vittoria Vetra wird von der israelischen Schauspielerin Ayelet Zurer gespielt. Der Film wird im Mai 2009 mit dem Titel "Illuminati" (Originaltitel "Angels and Demons") in Deutschland anlaufen.

Quellen

  1. Schnittbericht mit allen Unterschieden der beiden Fassungen
  2. CNN: Nun confronts Hanks over 'Da Vinci Code' [1], 16. August 2005
  3. BBC News: Nun stages Da Vinci Code protest [2], 16. August 2005
  4. PDF-Dokument – Kritik Prof. Mike West
  5. Lincoln/Baigent/Leigh, Der Heilige Gral und seine Erben, Bastei Lübbe Taschenbuch, ISBN 3-404-60182-3
  6. Focus online: Zweitbester Filmstart aller Zeiten [3], 22. Mai 2006
  7. Box Office Mojo, LLC.: OPENING WEEKENDS [4], Burbank, California, USA, 22. Mai 2006
  8. http://german.imdb.com/boxoffice/alltimegross?region=world-wide
  9. Verena Lueken: Fürchtet euch nicht: „Da Vinci Code“ in Cannes [5], F.A.Z. Nr. 115, S. 33, 18. Mai 2006
  10. Süddeutsche Zeitung: Schweigen und vereinzeltes Gelächter [6], 17. Mai 2006
  11. Alexandra Stäheli: Ausgedörrt [7], Neue Zürcher Zeitung, 18. Mai 2006
  12. Rotten Tomatoes: The Da Vinci Code (2006) [8], IGN Entertainment, Inc.
  13. Lou Lumenick: You'll Louvre It! (2006-May-17) [9], NYP Holdings, Inc.
  14. http://de.opusdei.org/sec.php?s=708
  15. http://www.sakrileg-betrug.de/links/

Siehe auch

Weblinks



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