Thalschütz

Thalschütz
Thalschütz

Thalschütz, ist ein Ortsteil der Stadt Leuna (bis zum 31. Dezember 2009 zur Gemeinde Kötzschau gehörend). Er liegt zwischen Halle und Leipzig in der Flusslandschaft der Elsteraue, der vom Floßgraben durchzogen wird.

Geschichte

Thalschütz („Dalsitz“) wurde um 1225 erstmals erwähnt. Im Auftrag des sächsischen Kurfürsten wird um 1579 mit dem Bau des Floßgrabens begonnen. Dieser diente zum Flösen von Holz, das für die Saline im Nachbarort Kötzschau herangeschafft werden musste.

Im Verlauf des 30-jährigen Krieges erfolgte im November 1632 die Schlacht vor den Toren der Stadt Lützen, bei der die Kirche vollständig zerstört wurde. Reiterführer Pappenheim, der als Unterstützung für die Truppen Wallensteins anrückte, wurde im Gefecht auf einem Feld bei Thalschütz von einer Falconettkugel getroffen. Um 1636/37 zogen plündernd kursächsische Soldaten durch Thalschütz und die umliegenden Orte, die in Folge auch die Kötzschauer Saline zerstörten. Um 1696 wiederaufgebaut blieb diese noch bis 1861 in Betrieb.

Zwischen 1706 und 1707 fiel das Gebiet um Kötzschau in schwedische Hände. Der schwedische König Karl XII. quartierte sich im Altranstädter Schloss ein. 1718 erfolgte der Neubau der Kirche aus den Teilen des alten Turmes. Bis heute ist ein prachtvoller barocker Altar und eine Sakramentanische in der Südostwand des Chores erhalten.

Am 17. Januar 1762 steckten die Schulkinder die Schule in Thalschütz in Brand, die nebst der Scheune und dem Kuhstall niederbrannten.

Während der Leipziger Völkerschlacht 1813 wurden die Orte in der Umgebung von Thalschütz von Truppenverbänden heimgesucht.

1855/56 wurde mit dem Bau der Eisenbahnlinie Großkorbetha - Leutzsch begonnen. Im Jahr darauf wurde der Kohleschacht bei Thalschütz eröffnet. Mit dem Bau der Brikettfabrik in Rampitz wurden nun die Siedepfannen der Saline auf Kohlefeuerung umgestellt.

Heute gehört Thalschütz als Ortsteil zur Stadt Leuna.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die Kirche, deren Restaurierung im 4. Quartal 2003 begann und 2005 beendet waren.

Ausflugsmöglichkeiten in der näheren Umgebung sind die Stadt Lützen, mit der Gustav Adolf Gedenkstätte, sowie die Stadt Bad Dürrenberg mit der heute noch längsten intakten Saline.

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