Teotihuacan

Teotihuacan
Die Sonnenpyramide und die „Straße der Toten“ in Teotihuacán von der Mondpyramide aus gesehen

Teotihuacán (Nahuatl: teo(tl) „Gott“, tihua (reflex.) „machen“, cán Ortssuffix, zu deutsch also „der Ort, an dem man (der Mensch) zu Gott wird“) ist eine ehemalige Stadt im mexikanischen Bundesstaat México. Die heutige Ruinenstätte liegt in der Nähe der heutigen Stadt San Juan Teotihuacán mit etwa 45.000 Einwohnern und befindet sich etwa 45 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt.

Sonnen- und Mondpyramide aus dem Flugzeug

Das Stadtgebiet war bereits seit dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert permanent besiedelt. Zwischen 100 und 650 nach Christus war Teotihuacán das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung besaß die Stadt möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner und war damit zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt des amerikanischen Kontinents und eine der größten Städte der Welt. Ab etwa 650 begann ihr Einfluss zu schwinden, bis die Stadt um 750 schließlich aus noch nicht vollständig geklärten Gründen weitgehend verlassen wurde. In Zentralmexiko hielten sich jedoch kulturelle Einflüsse noch bis zur spanischen Eroberung Mexikos. Die Azteken verehrten Teotihuacán als den Geburtsort ihrer Götter und gaben der Stadt ihren heutigen Namen. Ihr ursprünglicher Name ist nicht bekannt.

Die Stadt wird seit der Zeit der Ankunft der ersten Spanier erforscht, professionelle Ausgrabungen finden jedoch erst seit etwa 1900 statt. Das Fehlen schriftlicher Hinterlassenschaften erschwerte die Forschungsarbeiten in nicht geringem Maße und bewirkte, dass viele Erkenntnisse nur durch Interpretation von Funden gewonnen werden können. Teotihuacán gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Inhaltsverzeichnis

Lage und naturräumliche Voraussetzungen

Lage von Teotihuacán in Mexiko

Die Ruinenstätte befindet sich in Zentralmexiko, nordöstlich des Tales von Mexiko im Tal von Teotihuacán. Dieses umfasst ein Gebiet von gut 500 bis 600 Quadratkilometern und wird im Norden durch mehrere erloschene Vulkane sowie im Süden durch eine Gebirgskette mit Bergen von bis zu 2800 Metern Höhe begrenzt. Durchflossen wird das Tal vom Río San Juan, der saisonal durch mehrere kleinere Quellen gespeist wird und heute in den Xaltocan-See mündet.

Im Tal von Teotihuacán herrscht ein warmgemäßigtes Klima; zwischen 1921 und 1968 wurde ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 550 Millimetern pro Jahr und eine Jahresdurchschnittstemperatur von 14,8 Grad Celsius gemessen.[1] Der Winter beginnt üblicherweise im Oktober und kann bis in den Mai hinein andauern. Danach beginnt die bis Oktober dauernde Regenzeit, wobei der größte Teil des Regens in den Sommermonaten fällt.

Für die Landwirtschaft ist das Tal nur bedingt geeignet. Während der Ostteil vor allem flachgründige Böden aufweist und kaum Wasser vorhanden ist, gibt es im Westteil tiefergehende Alluvialböden, und der San Juan führt hier aufgrund einiger Quellen ganzjährig Wasser. Daneben gibt es in unmittelbarer Nähe aber auch größere Vorkommen von nutzbaren Rohstoffen, etwa Obsidian (vor allem am Ostrand des Tales), Kalkstein, Tonminerale und mehrere Arten von Vulkangestein. Die Flora bestand vermutlich aus Wäldern mit Eichen und Zypressen in den feuchteren sowie verschiedenen Sträuchern in den trockeneren Gebieten.[2] An für den Menschen nutzbarer Fauna existierten mehrere Hasen- und Kaninchenarten, Nagetiere, Vögel, Reptilien sowie eine Hirschart, der Weißwedelhirsch.

Stadtanlage

Im Museum von Teotihuacán ausgestelltes Modell einer Rekonstruktion des Stadtzentrums: Sonnenpyramide (rechts), Mondpyramide (links im Hintergrund) sowie die „Straße der Toten“. Hier nicht zu sehen ist die etwas weiter südlich ebenfalls an der Straße der Toten gelegene Ciudadela. (Blick in Richtung Nordosten)

Die Stadt Teotihuacán nahm auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung eine Fläche von mehr als 20 Quadratkilometern ein.[3] Die Anlage der Stadt erfolgte auf der Grundlage einer Rasteranordnung, die genauestens befolgt wurde. So wurde etwa auch der Río San Juan, der die Stadt durchfließt, durch Kanalisierung dem Raster angepasst.

Die Hauptachse der Stadt bildet die sogenannte Straße der Toten (in Nahuatl: miccaotli), die die Stadt mit einer Abweichung von 15° 30′ nach Osten in Nord-Süd-Richtung durchzieht, jedoch nicht durchgehend, da sie immer wieder durch Treppendämme unterbrochen wird. Das nördliche Ende der Straße bildet die Mondpyramide mit dem ihr vorgelagerten Platz und dem anliegenden Quetzalpalpalotl-Palast. Im Süden läuft sie am Großen Komplex (Great Compound) und dem diesem gegenüberliegenden Tempel des Quetzalcoatl vorbei auf den Berg Cerro Gordo zu, auf dessen Gipfel ein Tempel errichtet war. Dort befindet sich auch der große Hofkomplex, die ciudadela (Zitadelle), in der möglicherweise die Herrscherfamilie oder deren direkte Untergebene lebten. Dazwischen wird die Straße von zahlreichen Gebäuden flankiert, die man aufgrund des großen Aufwandes, mit dem sie ausgestattet und errichtet waren, für Wohnbauten der herrschenden Eliten hält.[4]

Das Zentrum der Stadt bildet die Sonnenpyramide, nach der Großen Pyramide von Cholula die zweitgrößte Pyramide des amerikanischen Kontinents.[5] Vor ihr befindet sich die plataforma adosada (zu deutsch etwa „angeschlossene Plattform“), die als Zeremonialplatz gedient haben könnte. Die Zone, in denen sich die größten Pyramiden sowie die oben erwähnten Wohnhäuser der Oberschicht befanden, waren durch eine Mauer von der übrigen Stadt abgetrennt. Die meisten Gebäude außerhalb davon wurden als sogenannte Apartment-Compounds identifiziert, große Wohnkomplexe, die für mehrere Familien ausgelegt waren. Sie waren jeweils in Gruppen (barrios, spanisch für Wohnviertel) zusammengeschlossen, die sich wiederum um einen größeren Compound gruppierten, der einen eigenen Tempelkomplex besaß. Es gab auch Viertel, die von Angehörigen anderer Völker bewohnt wurden, so etwa von Zapoteken, Mixteken und auch Maya.

Im Nordwesten Teotihuacáns befand sich einer der ältesten Teile der Stadt, mit einer verhältnismäßig hohen Bevölkerungsdichte und vielen Tempeln aus der Frühzeit der Stadt. Der Südwesten war dagegen eher spärlich besiedelt, da sich dort der größte Teil der in direkter Umgebung der Stadt angelegten bewässerten Felder befand. Im Osten war Landwirtschaft aufgrund des zuvor geschilderten Wassermangels kaum möglich.

Die Sonnenpyramide in der Frontalansicht

Sonnenpyramide

Hauptartikel: Sonnenpyramide von Teotihuacán

Die Sonnenpyramide liegt im Zentrum Teotihuacáns. Mit einer Grundfläche von 222 mal 225 Metern, einer Höhe von gut 65 Metern sowie einem Volumen von rund einer Million Kubikmetern ist sie die drittgrößte Pyramide der Welt. Sie wurde um 100 nach Christus in einem Arbeitsgang errichtet und war damit das erste größere Gebäude, das in Teotihuacán gebaut wurde. Ihren heutigen Namen erhielt sie von den Azteken.

Die Pyramide besitzt heute fünf Stufen; ursprünglich waren es nur vier. [6] An der Seite, die zur Straße der Toten weist, führt eine Treppe über die an der Pyramide angeschlossene plataforma adosada auf die Spitze. Dort befand sich ein kleiner Tempel, der heute nicht mehr zu sehen ist. In ihrem Kern besteht die Pyramide aus Adobe und Basalt, während die Außenhaut mit Stuck überzogen und bemalt war, wovon heute aber nichts mehr erhalten ist.

1968 wurde der Eingang einer Höhle entdeckt, die unter die Sonnenpyramide führte. Dort wurden neben Artefakten aus der Zeit Teotihuacáns auch Gegenstände aus aztekischer Zeit gefunden. Da außerdem in späteren mesoamerikanischen Religionen Höhlen immer wieder als Orte der Schöpfung galten, wird davon ausgegangen, dass die Pyramide religiösen Zwecken diente. Welchem Gott die Sonnenpyramide geweiht war, ist noch nicht gesichert. Heute existieren keine Malereien mehr, die die Verehrung eines bestimmten Gottes belegen könnten; es wurde lediglich ein Gefäß mit einer Abbildung des „Sturmgottes“ (oft mit dem späteren aztekischen Gott Tlaloc identifiziert) gefunden, was aber allein ebenfalls kein stichhaltiger Beweis dafür ist, dass dieser Gott hier auch verehrt wurde.

Die Kunsthistorikerin Esther Pasztory von der amerikanischen Columbia University bringt die Pyramide dennoch mit einer bestimmten Gottheit in Verbindung, der „Großen Göttin“.[7] Von ihr existieren einige Abbildungen, die darauf deuten, dass sie eine Fruchtbarkeitsgöttin war. In einigen Fällen wird sie darauf auch mit Höhlen in Verbindung gebracht. Pasztorys Annahme beruht nun auf der Häufigkeit von Abbildungen der Großen Göttin und der daraus resultierenden großen Bedeutung und auf der Interpretation der Höhle als typisch weibliches Symbol.

Die Mondpyramide mit der vorgelagerten Plaza de la Luna

Mondpyramide

Die am nördlichen Ende der Straße der Toten gelegene Mondpyramide entstand rund ein Jahrhundert nach der Sonnenpyramide. Bei einer Grundfläche von 120 mal 150 Metern erreicht sie eine Höhe von 46 Metern. Obwohl sie damit eigentlich kleiner ist als die Sonnenpyramide, liegt ihre Spitze mit der Spitze der Sonnenpyramide ungefähr auf gleicher Höhe, da die Mondpyramide auf einer kleinen Erhebung liegt. Anders als die Sonnenpyramide entstand sie in mehreren Etappen. Die erste Pyramide wurde um 100 nach Christus errichtet. Bis 350 folgten insgesamt sieben Bauphasen. Grabungen unter der Pyramide brachten mehrere Kammern zum Vorschein, in denen sich menschliche Überreste fanden.

Esther Pasztory vermutet, dass die Mondpyramide dem „Sturmgott“ geweiht war, einer Gottheit, die laut Pasztory für Krieg und Opfer, aber auch für politische Belange zuständig war.[8] Die Pyramide sei an diesem erhöhten Platz errichtet worden, weil sie dort von praktisch jedem Punkt in der Stadt aus sichtbar war. Mit der Architektur der Pyramide sollte demnach das Volk auch darauf hingewiesen werden, dass die Stadt als Ganzes eine „Festung der Ordnung“ [9] inmitten der chaotischen und ungeordneten Natur darstellte.

Ciudadela

Der Innenbereich der Ciudadela mit dem Tempel des Quetzalcóatl
Einige Kopfskulpturen an der Frontseite des Tempels des Quetzalcóatl

Die Ciudadela war vermutlich eine höfische Anlage oder ein Palast, vergleichbar der Verbotenen Stadt in Peking. Die umgebenden Mauern haben eine Seitenlänge von rund vierhundert Metern und schirmen das Innere weitgehend von Blicken von außen ab. Zentrum der Anlage bildet ein Gebäudekomplex, bestehend aus Wohnanlagen sowie dem in der Mitte gelegenen Tempel des Quetzalcoatl, der „Gefiederten Schlange“. Die Ciudadela war nur über einen kleinen Eingang an der zur Straße der Toten gewandten Frontseite zu erreichen. Der Platz im Inneren kann nach Ansicht von George L. Cowgill einhunderttausend Menschen Platz bieten und könnte dementsprechend für kultische Zwecke benutzt worden sein.[10]

Besonders der Tempel hat immer wieder das Interesse der Archäologen erweckt. Er hat eine Seitenlänge von 65 mal 65 Metern und ist im tablero-talud-Stil errichtet. Der Bau des Tempels fand im Wesentlichen in drei Phasen statt. Die erste Phase bestand aus einem kleineren Gebäude, das mit der zweiten Phase überbaut wurde. In der zweiten Phase entstand die heutige Pyramide, zeitgleich mit der Ciudadela nach 200 nach Christus. Später fügte man in der dritten Phase eine plataforma adosada hinzu, wie sie auch die anderen großen Pyramiden besitzen. Jedoch ist aufgrund der Skulpturierung hier eindeutig zu sehen, dass die Pyramide dem Gott Quetzalcoatl geweiht war. An der Frontseite befinden sich zahlreiche Skulpturen, die den Kopf einer gefiederten Schlange darstellen. Es existieren aber noch weitere Darstellungen von anders geformten Köpfen, die bislang noch nicht exakt zugeordnet werden konnten. [11] Die heute gängigste Interpretation dieser anderen Kopfskulpturen besteht in der Annahme, es handele sich dabei um eine Darstellung von Köpfen eines noch unbestimmten Wesens mit Kopfschmuck. Diese Köpfe liegen auf dem Körper der gefiederten Schlange.

Da Quetzalcóatl auf späteren Codices auch als Abendstern auftaucht, ist es zudem möglich, dass mit der Pyramide auch dem Planeten Venus gehuldigt wurde. Dafür sprechen auch die Ausmaße der Ciudadela als Ganzes, denn mit der Teotihuacán Measurement Unit (TMU; Erklärung im Abschnitt Wissenschaft) gemessen ist eine Seite der die Ciudadela umgebenden Mauer rund 484 TMU lang; eine Zahl, die fast genau der Anzahl der Tage im Venuszyklus entspricht, an denen der Planet als Morgen- oder Abendstern am Himmel zu sehen ist.

Darüber hinaus wurden in mehreren Ausgrabungsphasen immer wieder Gräber mit menschlichen Überresten gefunden. Die Gräber enthielten Opferbeigaben, doch waren einige zum Zeitpunkt ihrer Untersuchung bereits von Grabräubern geplündert worden.

Apartment-Compounds

Die Apartment-Compounds sind Wohnkomplexe, die ab der Tlamimilolpa-Phase erbaut wurden und zu dieser Zeit die älteren Wohnhäuser aus Adobe ablösten. Bis zur frühen Xolalpan-Phase errichteten die Bewohner wahrscheinlich rund 2200 Compounds von unterschiedlicher Größe. In der Regel besaß ein Compound eine Seitenlänge von fünfzig bis sechzig Metern [12] und war aus Stein, in seltenen Fällen auch aus Adobe, gemauert und verputzt. Diese rechteckigen Komplexe waren von einer mehrere Meter hohen Mauer umgeben und besaßen nur einen Eingang. Im Inneren gab es viele in Gruppen („Apartments“) angeordnete Räume, Höfe und Gänge und zusätzlich noch mindestens eine Tempelplattform. Nach den Schätzungen von René Millon wurden die Apartment-Compounds von mindestens sechzig, vermutlich aber durchschnittlich einhundert Menschen oder mehr bewohnt. [13]

Jeder Compound wurde nach einem bestimmten Plan in einem Baugang errichtet und jahrhundertelang bewohnt; bei Reparaturen wurde nur selten etwas an der ursprünglichen Anlage verändert. Da sich hinsichtlich Ausstattung und Ausmaßen zum Teil recht große Unterschiede ergeben, scheinen die Compounds von verschiedenen gesellschaftlichen Schichten bewohnt gewesen zu sein. Es wurde anhand dessen versucht, eine gesellschaftliche Ordnung zu rekonstruieren (siehe dazu den Abschnitt Gesellschaft weiter unten). Besonders in den niederen Schichten kam es so etwa vor, dass Räume auch für handwerkliche Zwecke genutzt wurden. Die Apartment-Compounds waren außerdem in Vierteln („Barrios“) organisiert, die die nächsthöhere Organisationsform darstellten.

Die Kultur von Teotihuacán

Gesellschaft

Die soziale Struktur Teotihuacáns kann nur indirekt rekonstruiert werden, da direkte schriftliche Belege fehlen. Gemeinhin wird die Gesellschaft in der Stadt anhand der unterschiedlichen Ausstattung der Apartment-Compounds in sechs Schichten eingeteilt. An der Spitze standen demnach die Herrscher mit ihren Familien, die in den Compounds in der Ciudadela lebten. Darunter scheint eine Schicht von hohen Priestern und Beamten gestanden zu haben, eventuell unterstützt von Kriegerhäuptlingen. Beide Schichten waren wohl gemeinsam für die Organisation der Stadt zuständig; vermutlich umfassten beide Gruppen nicht mehr als einige tausend Menschen. Der Großteil der Bevölkerung war dagegen Teil der mittleren Schichten, also Bauern und Handwerker sowie niedere Priester bzw. Beamte. Die Einteilung in diese drei Schichten erfolgte hierbei nach den drei Compounds Zacuala-Palast, Teopancaxco und Xolalpan, die jeder für sich jeweils eine Schicht repräsentieren. Zur Unterschicht zählte eine kleinere Anzahl von Familien, die innerhalb eines Compounds nur einen oder zwei Räume bewohnte und kleinere Hilfsarbeiten verrichtete, etwa bei Bauarbeiten. Wahrscheinlich, aber bislang ungesichert, ist zusätzlich die Existenz von reisenden Fernhändlern wie bei den Azteken sowie einer etwas größeren Gruppe von Trägern.

Wirtschaft

Die Einwohner Teotihuacáns bezogen den Großteil ihrer Nahrungsmittel durch Landwirtschaft. Angebaut wurden unter anderem Mais, Bohnen, Amarant (eine getreideähnliche Pflanze), Paprika, Tomatillo (tomatl) und Kürbisse. Häufige Anbaumethoden waren Terrassierung und Bewässerungsfeldbau, zum Teil Sturzwasserfeldbau. Die Existenz von Bewässerungssystemen, die von den Einwohnern Teotihuacáns genutzt wurden, konnte erst 1954 durch Luftaufnahmen nachgewiesen werden. Das dazu nötige Wasser stammt aus einem Quellensystem in der Nähe des heutigen San Juan Teotihuacán, das möglicherweise von unterirdischen Flussläufen unter dem Cerro Gordo gespeist wird. Eventuell gab es bereits eine Vorform der Chinampas, wie sie die Azteken anlegten, auf Böden, die durch die Entnahme von Quellwasser trockengelegt worden waren. Die Bauern in Teotihuacán hatten dabei nicht nur ihre eigenen Familien zu versorgen, sondern auch die nicht in der Nahrungsmittelproduktion arbeitende Bevölkerung zu ernähren. Bei einem angenommenen Bedarf von 2000 kcal pro Kopf und Tag und zweihundert Arbeitstagen im Jahr ergeben sich laut einer Studie von William T. Sanders und Robert S. Santley [14] je nach Bodenbedingungen Überschüsse zwischen einer (Regenfeldbau) und fünfzehn zusätzlich ernährten Personen (Chinampas). Dennoch konnte sich Teotihuacán nicht aus eigener Kraft mit Nahrungsmitteln versorgen, für rund dreißig bis fünfzig Prozent der Einwohner mussten die Nahrungsmittel importiert werden.

Zusätzlich wurden auch noch Pflanzen gesammelt, etwa Wacholderbeeren, Binsen, Portulak, Opuntien sowie einige Kräuterarten. Der Anteil dieser Wildpflanzen an der Nahrung ist nicht sicher bestimmbar. Daneben wurden noch Tiere gejagt, darunter vor allem Weißwedelhirsche, aber auch Kaninchen und Wasservögel. Domestiziert wurden lediglich Truthähne und Hunde, doch ist es unsicher, ob sie zu Ernährungszwecken gehalten wurden. Bislang wurden an gefundenen Truthahnknochen keine Schlachtspuren gefunden und die Haltung eines Hundes wäre bei weitem nicht rentabel genug gewesen.[15] Da bei den Azteken jedoch Hundefleisch als Delikatesse galt, wird es für möglich gehalten, dass dies auch für die Bewohner Teotihuacáns galt.

Für die große wirtschaftliche Bedeutung Teotihuacáns war besonders Obsidian wichtig. Obsidian ist vor allem zur Herstellung von Schneidewerkzeugen geeignet und verhältnismäßig leicht zu bearbeiten. Die größten Obsidianvorkommen Mesoamerikas liegen im Umkreis von wenigen Dutzend Kilometern um die Stadt und wurden zur damaligen Zeit auch ausgebeutet. Hauptsächlich wurde der hochwertige grüne Obsidian verwendet, der im fünfzig Kilometer in nordöstlicher Richtung gelegenen Pachuca abgebaut wurde, aber es gibt auch Vorkommen von grauem und braunem Obsidian in der Nähe. Andere verwendete Rohstoffe waren Ton für Keramik, Basalt, Adobe und Tuff für Bauvorhaben sowie Mineralien wie Zinnober aus Minen im heutigen Bundesstaat Querétaro für Malereien. Werkstätten konnten bislang jedoch fast ausschließlich für Obsidianwerkzeuge und Keramik nachgewiesen werden.

Die Werkstätten waren aufgrund der angewandten Herstellungstechniken sehr produktiv, während gleichzeitig der Verbrauch der aus Obsidian gefertigten Werkzeuge eher gering war. Ein großer Teil davon scheint für den Export gefertigt worden zu sein, denn während William T. Sanders und Robert S. Santley eine Verbraucheranzahl von mehreren Millionen Menschen annahmen [16], errechnete der amerikanischer Archäologe John Clark, dass möglicherweise zehn bis zwanzig Handwerker für die Selbstversorgung der Stadt ausgereicht hätten.  [17]

Handel, insbesondere der Fernhandel, spielte eine große Rolle für die Wirtschaft Teotihuacáns. Das genaue Handelsvolumen kann nicht ermittelt werden. Innerhalb der Stadt erfolgte Handel vermutlich vor allem auf dem Great Compound, einem großen Platz, der der Ciudadela gegenüber an der Westseite der Straße der Toten liegt. Die Existenz kleinerer Märkte ist (noch) nicht belegt. Mit dem Fernhandel wurde dagegen auch ein Teil der Rohstoffe in die Stadt gebracht, der nur wenig oder überhaupt nicht in der Nähe zu finden war. Dazu zählen etwa Baumwolle und Kakao aus Morelos, Hämatit, Jadeit, Türkis und Zinnober aus dem Bereich der Chalchihuites-Kultur in Durango und Zacatecas sowie Keramik aus anderen Regionen; exportiert wurden neben Keramik wie oben erwähnt Obsidianwerkzeuge. Der Handel führte zu großem kulturellen Einfluss Teotihuacáns bis in das Territorium des heutigen Guatemala und der USA hinein.

Religion

Wandmalerei in Wohnkomplex Tepantitla: die Vergnügungen im „Paradies des Regengottes“ Tlalocan
Ein von Archäologen entdecktes Grab. Die Grabbeigaben weisen auf einen Glauben an ein Leben nach dem Tod hin.
Abbildung der Großen Göttin von Teotihuacán an einer Wand im Tepantitla–Compound

Die Religion spielte im Leben der Bewohner von Teotihuacán eine zentrale Rolle.[18] Sie war polytheistisch, das heißt es gab mehrere Götter, die jeweils eine oder mehrere „Aufgaben“ hatten. Viele der wichtigsten Götter wurden von früheren Kulturen übernommen und auch noch Jahrhunderte später von den Bewohnern Zentralmexikos verehrt. Unter anderem deshalb bezeichnet man sie in der Forschung in Unkenntnis ihres echten Namens oft mit ihren späteren aztekischen Namen, soweit eine eindeutige Identifizierung möglich war. Zu diesen Göttern zählen unter anderem Quetzalcoatl, die „Gefiederte Schlange“, Tlaloc, der Gott des Regens und des Ackerbaus, der „Alte Gott“ Huehueteotl, der schon in der Präklassik in der Siedlung Cuicuilco verehrt wurde und von dort aus nach Teotihuacán kam, und der „Fette Gott“ sowie Xipe Totec, der hautlose Gott des Frühlings, beide Fruchtbarkeitsgötter. Eine andere, wichtige Gottheit war zudem die „Große Göttin“. Oft hatte ein Gott mehrere Erscheinungsformen; beispielsweise konnte Tlaloc als Schlange, Vogel oder auch als Jaguar auftreten.

Felder für das Patolli-Spiel in den Stuckfußboden gekratzt

Entsprechend ihrer Funktionen wurden Rituale für jeden Gott durchgeführt, wie Wandmalereien zeigen. Dabei wurden oft auch Opfer gebracht. Die Frage, ob auch Menschen geopfert wurden, konnte während Ausgrabungen endgültig geklärt werden, die zwischen 1998 und 2004 an der Mondpyramide durchgeführt wurden. Archäologen unter Leitung von Saburo Sugiyama fanden dort mehrere Gräber mit Toten, deren sterbliche Überreste sichtbare Spuren von Gewaltanwendung aufwiesen, aber auch von Menschen, die lebendig begraben worden waren.[19] Da in der Kunst oft auch Motive auftauchen, die mit dem Tod in Verbindung gebracht werden, wird vermutet, dass ein Totenkult existierte.

Kunst und Architektur

In nahezu allen Gebäuden in Teotihuacán gibt es Wandmalereien. Sie sind die Hauptquelle für die Untersuchungen des täglichen Lebens der Bewohner sowie der Gesellschaftsstruktur. Bei der Bemalung wurde üblicherweise rot als Hintergrundfarbe verwendet; die übrigen Farben dienten zur Darstellung der gewählten Motive. Diese sind zahlreich, ihnen wohnt aber auch ein hohes Maß an Symbolik inne. Behandelt wurden unter anderem mythologische und religiöse Darstellungen, aber auch Abbildungen von Menschen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten und vor allem von hohen Würdenträgern und auch Kriegern in der Schlacht.

Maske aus Serpentin, vermutlich Tlamililolpa-Phase, Dumbarton Oaks-Museum, Washington D.C.

Skulpturen gibt es im Wesentlichen in zwei Formen: solche, die unmittelbar in die Architektur eines Gebäudes eingebunden sind, und kleinere Objekte, wie kleinere Figuren oder Masken. Für die erste Gruppe sind die Skulpturen am Tempel des Quetzalcóatl beispielhaft, an dessen Fassade viele Schlangenköpfe angebracht sind als Abbildung des Gottes Quetzalcóatl. Viele der kleineren Skulpturen bestehen aus Stein, Alabaster, Obsidian und anderen Werkstoffen und wurden mit Steinwerkzeugen bearbeitet. Nicht selten sind sie mit Muscheln oder Obsidian verziert. Vasen und ähnliche Gefäße wurden dagegen aus Ton gefertigt. Viele der Masken sind eher als Skulpturen zu betrachten, da sie flache Rückseiten und keine Augen- und Mundöffnungen haben und daher offenbar nicht zum Tragen durch Personen bestimmt waren.

Typische Abfolge zwischen tablero (ebener Fläche) und talud (Schräge) bei der Gestaltung von Gebäudefassaden

Die Gebäude in Teotihuacán wurden üblicherweise aus Stein und Adobe errichtet. Charakteristisches Merkmal der Architektur ist dabei das sogenannte Tablero-talud. Mit diesem Begriff wird die Abwechslung zwischen einer senkrechten Fläche (tablero), die kastenartig hervorragt und deren Innenfeld eingesenkt und oft auch bemalt ist, und einer nach oben und innen ragenden Schräge (talud) bezeichnet. In der klassischen Periode Mesoamerikas wurde das Tablero-talud nicht nur in Teotihuacán, sondern auch einigen anderen Kulturen verwendet, doch ist das Vorkommen dieses Stilelements nicht als alleiniges Indiz für eine Oberhoheit Teotihuacáns zu sehen, sondern war zu dieser Zeit vielmehr ein allgemeines Stilmittel.

Ein anderes, typisches Kennzeichen ist der hohe Grad an Symmetrie. Dies ist nicht nur bei einzelnen Gebäuden, sondern auch der Anordnung eines einzelnen Gebäudes unter mehreren und sogar in der Stadtplanung erkennbar. Teotihuacán war nach zwei Achsen in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung angeordnet und das gesamte Grundraster nach einer bestimmten Richtung ausgerichtet. Ob dabei auch religiöse Motive eine Rolle spielten, wie etwa bei den Maya, ist ungewiss.

Wissenschaft

Markierungskreis in der Ciudadela

Die ausgereifte Planung der Stadtanlage und der großen Bauten lassen auf einen hohen Grad an mathematischen und astronomischen Kenntnissen schließen, wenngleich zumindest letzteres nicht beweisbar ist.[20] Zwar deutet die Ausrichtung des städtebaulichen Rasters auf den Sonnenuntergang am 12. August sowie am 29. April auch auf kalendarisches Wissen hin [21], doch lässt sich dies auch aus der Sichtlinie zwischen Sonnenpyramide und dem Cerro Gordo erklären. Für diese Interpretation spricht der Fund zahlreicher Markierungskreise in und außerhalb von Teotihuacán, die vielleicht zur Vermessung gedient haben könnten. Dem widerspricht jedoch die Tatsache, dass solche Kreise auch im Inneren von Gebäuden gefunden wurden.

Für die Errichtung von Gebäuden war wahrscheinlich die Teotihuacán Measurement Unit (TMU) entscheidend, eine Maßeinheit für eine Länge von etwa 80 bis 85 Zentimetern. Es wird vermutet, dass diese Maßeinheit die Standardeinheit für Längenmaße war, auf deren Grundlage die Maße nicht nur einzelner Gebäude festgelegt wurden, sondern auch die Entfernungen zwischen den wichtigsten Bauten. Letztlich bewiesen werden kann diese These jedoch noch nicht.[22] Es wird aber dennoch angenommen, dass auch die Maße vieler Gebäude oder Entfernungen zwischen Bauten, gemessen in TMU, sich auf wichtige kalendarische Daten beziehen, denen auch in späterer Zeit noch Bedeutung zukam.

Ebenso gibt es keine Hinweise auf die Existenz einer vollständig ausgearbeiteten Schrift. Es existieren zwar Glyphen, die von manchen Forschern als entwickelte Vorform einer Schrift gesehen werden[23], doch kann man hierbei nicht von lesbaren Texten sprechen. Welche Sprache die Bewohner Teotihuacáns sprachen, ist deshalb unbekannt.

Geschichte

Die Geschichte Teotihuacáns musste komplett aus archäologischen Funden rekonstruiert werden. Dabei ergaben sich zusätzlich zu den Beschränkungen, die sich bei nicht-schriftlichen Quellen ergeben, einige Schwierigkeiten, da es etliche Funde gibt, die ihrer Datierung nach überhaupt nicht zu anderen Objekten am Fundort zu passen scheinen. Obwohl es Erklärungsansätze für einige Fundobjekte gibt, bleibt ein genauer zeitlicher Ansatz für die einzelnen Epochen schwierig zu definieren.

Aufstieg

Erste Spuren der Besiedlung des Tales von Mexiko lassen sich für einen Zeitpunkt um 1500 vor Christus nachweisen. Das Tal wurde von Menschen aus dem Süden bevölkert, deren Nachkommen mit einiger Wahrscheinlichkeit die späteren Bewohner von Teotihuacán und der Nachbarorte waren.

Während der präklassischen Cuanalan-Phase (circa 550 bis 150 vor Christus) existierten auf dem späteren Stadtgebiet von Teotihuacán einige Dörfer. In der nachfolgenden Patlachique-Phase (100 vor Christus bis zur Zeitenwende) entstand daraus eine Stadt mit gut 20.000 Einwohnern, die rund 6 Quadratkilometer an Fläche einnahm. Der Stadtkern befand sich im Nordwesten des späteren Zentrums. Über das Aussehen Teotihuacáns zu dieser Zeit kann man nur Vermutungen anstellen, da aufgrund späterer Bebauung kaum Überreste von Gebäuden der Patlachique-Phase blieben. Aus eben diesem Grund bestehen die archäologischen Funde dieser Epoche fast ausschließlich aus Keramik. Während dieser ersten beiden Epochen war Teotihuacán eines von mehreren regionalen Zentren im Tal von Mexiko. Im ersten vorchristlichen Jahrhundert wurde jedoch die Siedlung Cuicuilco im Südwesten des Tals, die zuvor der größte Konkurrent Teotihuacáns gewesen war, durch einen Vulkanausbruch zerstört. In der Folgezeit stieg die Einwohnerzahl von Teotihuacán sprunghaft an, vermutlich da die Stadt viele Flüchtlinge aus Cuicuilco aufnahm.[24]

In den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus (Tzacolli-Phase bis 150 nach Christus) wurden schließlich die Grundzüge für das heutige Aussehen der Stadt gelegt. Es entstanden die Sonnenpyramide, die Straße der Toten sowie eine Vielzahl kleinerer Tempel. Wie viele Einwohner Teotihuacán zu dieser Zeit besaß, kann kaum bestimmt werden; die Schätzungen liegen zwischen 30.000 und 80.000 Menschen. Die Stadt erstreckte sich aber bereits auf einer Fläche von über 20 Quadratkilometern und hatte damit ihre größte Ausdehnung erreicht. Der Bevölkerungszuwachs späterer Jahrhunderte wurde durch eine höhere Bebauungsdichte erreicht. Es wird vermutet, dass die Gründe für das schnelle Wachstum hauptsächlich spiritueller Natur sind. Dafür spricht einerseits die Existenz einer 1968 entdeckten Höhle unter der Sonnenpyramide, die nachweislich für kultische Handlungen benutzt wurde, und der Bau der wichtigsten Tempelgebäude in einem relativ frühen Abschnitt der Geschichte Teotihuacáns. Letzteres dürfte ohne einen hohen Grad an organisierter Verwaltung kaum möglich gewesen sein, was später auch das wirtschaftliche Wachstum begünstigte.[25] In der folgenden Miccaotli-Phase (150 bis 250) entstanden im Zuge einer Einteilung der Stadt in vier große Teile zudem auch die Straße der Toten, die Cuidadela und der Tempel des Quetzalcoatl.

Blütezeit

Ab dem dritten Jahrhundert stieg Teotihuacán endgültig zur dominierenden Großmacht auf. Die Bevölkerungszahl stieg in der Zeit der Tlamimilolpa-Phase (circa 200 bis 450) auf eine Größenordnung zwischen 100.000 und 200.000 Menschen, die sich immer noch auf 20 Quadratkilometern Fläche konzentrierten. Statt der früher aus Lehmziegeln (Adobe) errichteten Häuser baute man nun größere Wohnkomplexe, die sogenannten Apartment-Compounds und überbaute viele der alten Gebäude. In dem Maße, wie Teotihuacáns wirtschaftliche Macht anwuchs, vor allem durch den Handel mit Obsidian, strömten nun auch Angehörige anderer Völker in die Stadt, wo sie eigene Viertel bewohnten. Die landwirtschaftlichen Erträge aus dem Bewässerungsfeldbau im Tal von Teotihuacán alleine reichten jedoch nicht mehr aus, die Bevölkerung zu ernähren, weshalb Nahrungsmittel aus dem Tal von Mexiko und aus der Gegend des heutigen Pachuca de Soto importiert werden mussten.

Der kulturelle Einfluss Teotihuacáns begann sich in der Tlamimilolpa-Phase auszuweiten. Bei den Maya tritt eine erste Beeinflussung im vierten Jahrhundert auf, die sich in der Folgezeit in Architektur und Kunst niederschlägt. Am deutlichsten kann man dies in der Umgebung der Städte Kaminaljuyú und Tikal erkennen. Ob die Beeinflussung durch eine militärische Eroberung und eine nachfolgende direkte Kontrolle durch Teotihuacán oder anderweitig zustande kam, ist nicht gesichert; nur in Tikal ist eine Eroberung im Jahr 378 nachweisbar.

Den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreichte Teotihuacán jedoch erst in der Xolalpan-Phase (rund 450 bis 650). Der Einfluss der Stadt erstreckte sich nunmehr über einen Großteil Mesoamerikas. Neben den unübersehbaren künstlerischen und architektonischen Ähnlichkeiten bei den Maya sind selbst im Gebiet der Hohokam-Kultur im heutigen Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko Handelsbeziehungen mit Teotihuacán und kultureller Einfluss nachweisbar. In der Stadt selbst verdichtete sich die Besiedlung nochmals.

Niedergang

Es scheint, dass bereits in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts die große kulturelle Ausstrahlung Teotihuacáns zu schwinden begann. Dies führte in den jeweiligen Gebieten, insbesondere bei den Maya, zu kulturellen Krisen, die mehrere Jahrzehnte andauerten. Die Bautätigkeit in Teotihuacán blieb jedoch weiterhin ungebrochen; es kam sogar noch zu einer erneuten Bevölkerungskonzentration, bis schließlich rund 90 Prozent der gesamten Bevölkerung des Tales von Teotihuacán in der Stadt selbst lebte.

Erst ab 650, mit dem Beginn der Metepec-Phase, begann die Bevölkerungszahl aus unbekannten Gründen zu schrumpfen. Die Stadt scheint ihre ursprüngliche Bedeutung als wirtschaftliches Zentrum allmählich an Konkurrenten verloren zu haben, bis sie sich schließlich nicht mehr selbst versorgen konnte. Um 750 kam es zum fast völligen Zusammenbruch. Die wichtigsten Gebäude im Zentrum der Stadt wurden niedergebrannt, der Großteil der übrigen Viertel blieb dabei aber weitgehend ohne Schäden. Anzeichen für einen Angriff von außen gibt es nicht. Es wird daher vermutet, dass die Einwohner die Zerstörungen in einem rituellen Akt selbst angerichtet haben, wie es schon von den Olmeken bekannt ist.[26] Gleichzeitig verließen rund 80 Prozent der verbliebenen Bevölkerung die Stadt. Die Vermutung, ein extrem kaltes Jahr (535-536), das in Europa, Afrika und Asien historisch nachgewiesen ist[27], hätte diesen dauernden Effekt gehabt, ist nicht überprüfbar. Gegen diese These spricht, dass außerhalb des Tals von Tedotihuacan keine entsprechende Erscheinung festzustellen ist. Nach der Aufgabe der Stadt existierte in Zentralmexiko rund zwei Jahrhunderte lang ein Machtvakuum, das zunächst von keinem anderen kleineren Zentrum ausgefüllt werden konnte, bis die Tolteken im 10. Jahrhundert schließlich die Vorherrschaft erlangten.

Nach kurzer Unterbrechung kam es zu einer erneuten, wenngleich nicht sehr zahlreichen Besiedlung der äußeren Viertel. Allerdings konnten die Bewohner den früheren großen kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss Teotihuacáns nicht mehr wiederherstellen. Ebenso erreichte das Kunsthandwerk nicht mehr seine ehemalige Qualität. Die letzten Bewohner verließen die Stadt mindestens ein Jahrhundert nach der Zerstörung des Stadtzentrums. Jedoch geriet die Stadt nie ganz in Vergessenheit, sie wurde stattdessen zu einem wichtigen Wallfahrtsort. Insbesondere die Azteken verehrten Teotihuacán, da sie den Ort als den Platz ansahen, an dem die Welt erschaffen und ihre Götter geboren wurden.

Erforschung

Kolonialzeitliche Berichte und erste Ausgrabungen

Alexander von Humboldt auf einem Gemälde von Friedrich Georg Weitsch (1806). Humboldt bereiste den amerikanischen Kontinent zwischen 1799 und 1804 und besuchte in Mexiko unter anderem die Ruinenstätten Mitla, El Tajín, Xochicalco und Cholula, welche er neben Teotihuacán in einem seiner Werke beschrieb.

Auch nach der Unterwerfung der Azteken durch die spanischen Konquistadoren zwischen 1519 und 1521 geriet Teotihuacán nie völlig in Vergessenheit. Die spanischen Chronisten wie Bernardino de Sahagún, Toribio de Benavente Motolinía, Gerónimo de Mendieta sowie dessen Schüler Juan de Torquemada erwähnen die Stadt in ihren Schriften. 1675 ließ Carlos de Sigüenza y Góngora einige Grabungen im Bereich der Mondpyramide vornehmen und einen Tunnel in die Mondpyramide graben. Seine Arbeiten waren die ersten archäologischen Ausgrabungen auf dem amerikanischen Kontinent. Auch in Alexander von Humboldts Ansichten der Kordilleren und Monumente der eingeborenen Völker Amerikas findet Teotihuacán Erwähnung, wenngleich aus dem Werk nicht hervorgeht, ob er die Ruinenstätte selbst besucht hat. 1864 ließ die Comisión Científica de Pachuca die Pyramiden vermessen und ihre geographischen Koordinaten feststellen sowie eine Landkarte des Gebietes erstellen.

Dennoch konzentrierte sich das Interesse der damaligen Archäologen vorwiegend auf die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Stätten der Maya. 1884/85 begann der Mexikaner Leopoldo Batres mit einer Reihe von Ausgrabungen und restaurierte dabei einige der Monumente. Er wurde jedoch schwer kritisiert, da während der Ausgrabungen immer wieder Artefakte beschädigt wurden und er in den Augen vieler Archäologen nicht wissenschaftlich arbeitete. Diese Vorwürfe waren nicht ganz unbegründet, denn Batres war kein ausgebildeter Archäologe, sondern hatte seine Kenntnisse durch Eigenstudium erworben. Allerdings bewirkten seine Maßnahmen auch, dass sich der mexikanische Staat zur Finanzierung weiterer Forschungsprogramme bereit erklärte.

Intensivierung der Forschungen

1915 fasste der deutsche Archäologe Eduard Seler die bisherigen Erkenntnisse in seinem Werk Die Teotiuacan-Kultur [sic!] des Hochlands von Méxiko zusammen und analysierte sie. Er interpretierte die Ruinen als Relikte einer herausragenden Kultur, die innerhalb einer einheitlichen kulturellen Tradition eine wichtige Rolle innehatte. Von 1917 bis 1922 leitete dann Manuel Gamio die Ausgrabungsarbeiten in Teotihuacán, ein Schüler des deutschen Anthropologen Franz Boas und seit 1917 Direktor der neu gegründeten Dirección de Antropologia. Er ließ den Tempel des Quetzalcóatl restaurieren und unternahm eine Untersuchung der stratigraphischen Abfolge. Nach dem Ende der Ausgrabungen veröffentlichte er im dreibändigen Werk La población del Valle de Teotihuacán die Ergebnisse seiner Forschungen. Darin verglich Gamio die ursprüngliche indigene Bevölkerung mit der späteren Mischlingsbevölkerung in gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht. Zu diesem Zweck untersuchte er in seiner Arbeit unter anderem die geographischen und geologischen Verhältnisse des Terrains, die körperliche Beschaffenheit der präkolumbischen Einwohner, ihre religiösen Ansichten, ihre Architektur und auch ihre Kunstwerke, wobei sich dieser Teil fast ausschließlich auf Skulpturen bezog. Er kam zu dem Schluss, dass die indigene Gesellschaft immer mehr an Einfluss verlor und in der Gegenwart vom Verlust ihrer kulturellen Identität bedroht war.

Gamios Werk erweckte endgültig das Interesse der Fachwelt. 1922 wurde im Zuge einer Untersuchung der Keramiktypen und -stile festgestellt, dass man erst die Beziehungen Teotihuacáns zu anderen Kulturen Mesoamerikas erforschen müsse, um die Entwicklung der Stadt selbst rekonstruieren zu können. In den dreißiger Jahren versuchten George Vaillant und Eduardo Noguera, diese Schlussfolgerung aufzugreifen. Sie stellten Gemeinsamkeiten im Keramikstil mit Funden aus den mexikanischen Bundesstaaten Guanajuato, Michoacán, Jalisco und Zacatecas fest.

Der Schwede Sigvald Linné fand dann 1932 mit dem Xolalpan-Compound den ersten Apartment-Compound; 1942 folgte die Entdeckung des Tlamimilolpa-Compounds. Er konnte mit der Mazapa-Kultur erstmals eine frühere Kultur von der Teotihuacáns abgrenzen. Seine Ergebnisse wurden in den ersten umfassenden Ausgrabungsberichten über Teotihuacán veröffentlicht. Alfonso Caso fand zudem 1940 die Tlalocán-Wandmalereien, die ein erstes Bild vom täglichen Leben der Bewohner Teotihuacáns lieferten. Eine andere Studie im Viking-Komplex (benannt nach der Stiftung, die die Studie finanzierte) machte es 1944 zudem möglich, zumindest einige Eckpunkte der Chronologie festzulegen. Dem Ausgrabungsleiter Pedro Armillas gelang es, verschiedene Architektur- und Keramikstile in Verbindung zu bringen.

Die archäologischen Großprojekte der sechziger und siebziger Jahre

In den fünfziger Jahren übernahm das mexikanische Nationale Institut für Geschichte und Anthropologie (spanisch Instituto Nacional de Antropología e Historia) die Grabungsarbeiten und ließ hauptsächlich mehrere weitere Compounds untersuchen. Das 1960 initiierte Proyecto Teotihuacán hatte insbesondere die Strukturen entlang der Straße der Toten im Blick. Neben dem Quetzalpapalotl-Palast wurden insgesamt zehn weitere neue Gebäude freigelegt, wodurch das zeremonielle Zentrum entdeckt war. Der Schwerpunkt lag neben der Ausgrabung bislang unerforschter Gebäude außerdem auf der Entdeckung von Wandmalereien und Friesen, jedoch bemühte man sich auch, die Ausgrabungsstätte verstärkt für Touristen zugänglich zu machen. Nach 1962 wurde das Projekt intensiviert und es kam zur Restauration des Zeremonialzentrums. Schließlich wurde es auch noch möglich, eine komplette Abfolge der Keramikstile aufzustellen.

1962 begann die University of Rochester mit dem großangelegten Teotihuacán Mapping Project. Bis 1970 wurde das Gebiet von Teotihuacán systematisch kartiert und die Grenzen der Stadt selbst gesucht. Zu diesem Zweck teilte man das Stadtgebiet in 500 mal 500 Meter große Planquadrate ein und vermaß gezielt alle gefundenen Gebäude. 1973 konnten erste Ergebnisse der Studie veröffentlicht werden. Hauptergebnis des Projektes war die Erstellung einer detaillierten Karte der alten Stadt und ihrer Umgebung; daneben konnte man nun auch die Entwicklung der Stadt nachvollziehen. Das Projekt schaffte zudem erstmals einen echten Eindruck von der Bedeutung Teotihuacáns und bildete die Grundlage für viele spätere Studien.

Währenddessen wurden zwischen 1960 und 1975 im Zuge des Teotihuacán Valley Project im gesamten Tal von Mexiko archäologische Surveys durchgeführt, um die frühe Siedlungsgeschichte des Tals zu erforschen. Schwerpunkte lagen dabei auf der agrartechnischen und der demographischen Entwicklung sowie der Entwicklung der Institutionen früher Hochkulturen.

Neuere Forschungen

Ab 1970 widmete man sich erneut den Zeremonialkomplexen sowie den Compounds. Das Proyecto Arqueológico Teotihuacán untersuchte zwischen 1980 und 1982 die soziale und wirtschaftliche Struktur Teotihuacáns sowie den wissenschaftlichen Stand, etwa auf den Gebieten der Astronomie und der Mathematik. Unter den untersuchten Objekten waren der Tempel des Quetzalcóatl, die Ciudadela und einige Wohnkomplexe. Bis in die neunziger Jahre hinein entstanden so Untersuchungen über die räumliche Organisation der einzelnen Compounds und ihre Eingliederung in das wirtschaftliche Gesamtsystem. Auch versuchte man sich erstmals an der Erforschung der politischen Geschichte. Weitere Untersuchungen befassen sich mit der Töpferei, der Umwelt und der Obsidianverarbeitung. Die Ausgrabungen dauern unvermindert an, während zugleich die Zahl der Touristen stetig ansteigt.

Literatur

  • Janet C. Berlo: Art, ideology, and the city of Teotihuacan. A symposium at Dumbarton Oaks; 8. and 9. october 1988. Dumbarton Oaks Research Library and Collection, Washington 1992, ISBN 0-88402-205-6.
  • Kathleen Berrin: Teotihuacan. Art from the city of the gods. Thames and Hudson, London 1993, ISBN 0-500-23653-4.
  • Geoffrey E. Braswell: The Maya and Teotihuacan. Reinterpreting Early Classic Interaction. Texas University Press, Austin 2003, ISBN 0-292-70914-5 (Teil der Serie The Linda Schele series in Maya and Pre-Columbian Studies).
  • Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. Habelt, Bonn 2000, ISBN 3-7749-2973-4.
  • Eduardo Matos Moctezuma: Teotihuacán. The City of Gods. Rizzoli, New York 1990, ISBN 0-8478-1198-0.
  • Esther Pasztory: Teotihuacan. An Experiment in Living. University of Oklahoma Press, Norman 1997, ISBN 0-8061-2847-X.
  • Saburo Sugiyama: Human sacrifice, militarism, and rulership. Materialization of state ideology at the Feathered Serpent Pyramid, Teotihuacan. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-78056-X.
  • Rebecca Storey: Life and death in the ancient city of Teotihuacan. A modern paleodemographic synthesis. University of Alabama Press, Tuscaloosa 1992, ISBN 0-8173-0559-9.

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. S. 30
  2. Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. S. 28
  3. Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. S. 20
  4. Hanns J. Prem: Geschichte Altamerikas. S. 8
  5. Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. S. 20
  6. Der archäologische Laie Leopoldo Batres versuchte 1906 bei der Freilegung, die Pyramide zu restaurieren und ging dabei von der Existenz von fünf Stufen aus. Tatsächlich entstand die heutige vierte Stufe überhaupt erst durch Batres' Arbeiten aufgrund dieser Annahme.
  7. Esther Pasztory: Teotihuacan. An Experiment in Living.
  8. Esther Pasztory: Teotihuacan. An Experiment in Living. S. 95 f.
  9. Esther Pasztory: Teotihuacan. An experiment in living. S. 96
  10. George L. Cowgill: Rulership and the Ciudadela. Political Interferences from Teotihuacan Architecture. In: R. M. Leventhal, A. L. Kolata (Hrsg.): Civilization in the Ancient Americas. Essays in Honor of Gordon R. Willey. Albuquerque 1983, S. 313–343
  11. http://archaeology.la.asu.edu/teo/fsp/Icon/icongnr.htm
  12. In Einzelfällen können die Maße von Compounds allerdings erheblich vom Durchschnitt abweichen. Vgl. dazu Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. S. 22
  13. René Millon: Teotihuacan. City, State, and Civilization. In: Jeremy A. Sagloff (Hrsg.): Handbook of Middle American Indians. Supplement 1, S. 106
  14. William T. Sanders und Robert S. Santley: A Tale of Three Cities. Energetics and Urbanization in Pre-Hispanic Mexico. In: E. Z. Vogt und R. M. Leventhal: Prehistoric Settlement Patterns. Essays in Honor of Gordon R. Willey. Cambridge/Mass. 1983, S. 243–291
  15. Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. S. 41
  16. William T. Sanders, Robert S. Santley: A Tale of Three Cities. Energetics and Urbanization in Pre-Hispanic Central Mexico. In: E. Z. Vogt, R. M. Leventhal (Hrsg.): Prehistoric Settlement Patterns. Essays in Honor of Gordon F. Willey. Cambridge, Massachusetts 1983, S. 243–293.
  17. John E. Clark: From Mountains to Molehills: A Critical Review of Teotihuacan’s Obsidian Industry. In: Barry L. Isaac (Hrsg.): Economic Aspects of Prespanic Highland Mexico. Research in Economic Anthropology. Supplement 2. London 1986, S. 23–73. Hier: S. 40f.
  18. Eduardo Matos Moctezuma: Teotihuacán. The City of Gods. S. 125
  19. A. R. Williams: Die Pyramide des Todes. In: National Geographic Deutschland. Ausgabe 11, 2006, S. 46–61
  20. Hanns J. Prem: Geschichte Altamerikas. S. 156
  21. Zwischen dem 12. August und dem 29. April liegen 260 Tage, eine Zeitspanne, die unter anderem auch im Kalendersystem von Azteken und Maya eine Rolle spielte.
  22. Saburo Sugiyama: Human Sacrifice, Militarism, and Leadership. S. 41
  23. J. C. Langley: Symbolic notation in Teotihuacán; elements of writing in a Mesoamerican Culture of the Classic Period. Oxford 1986, S. 174
  24. Janet C. Berlo: Art, Ideology, and the City of Teotihuacan. S. 7
  25. Hanns J. Prem: Geschichte Altamerikas. S. 8
  26. Ursula Eisenhauer: Teotihuacán und seine ökonomischen Grundlagen. S. 25f.
  27. Richardson B. Gill: The great Maya droughts, water life and death. University of New Mexico Press, Albuquerque 2001. ISBN 0-8263-2194-1. S. 384

19.692222222222-98.8441666666677Koordinaten: 19° 41′ 32″ N, 98° 50′ 39″ W


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