Telnice

Telnice
Telnice
Wappen von Telnice
Telnice (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Ústí nad Labem
Fläche: 990 ha
Geographische Lage: 50° 44′ N, 13° 56′ O50.73333333333313.938888888889345Koordinaten: 50° 44′ 0″ N, 13° 56′ 20″ O
Höhe: 345 m n.m.
Einwohner: 762 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 403 38
Kfz-Kennzeichen: U
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Jaroslav Doubrava (Stand: 2007)
Adresse: Telnice 77
403 38 Telnice
Gemeindenummer: 568295
Website: www.obec-telnice.cz
Lageplan
Lage von Telnice im Bezirk Ústí nad Labem
Karte

Telnice (deutsch Tellnitz) ist eine Gemeinde mit 606 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt neun Kilometer nordwestlich von Ústí nad Labem am Südhang des Osterzgebirges.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der in 345 m ü.M. südwestlich der Nollendorfer Höhe im Gebirgstals des Telnický potok (Tellnitz) befindliche Ort liegt an der Eisenbahn, die von Děčín westwärts am Fuße des Erzgebirges verläuft. Einen Kilometer südlich verläuft die Trasse der Dálnice 8.

Nachbarorte sind Varvažov im Süden, Žandov im Südwesten, Liboňov im Westen, Adolfov im Nordwesten und Nakléřov im Nordosten.

Geschichte

Bereits seit dem 1371 wurde an der Tellnitz Zinnbergbau betrieben. An der oberen Winterleite (Rudný vrch) entstanden Gruben und Seifen. Neben dem Zwitter wurde auch Eisen, Blei, Kupfer, Zink und Silber gewonnen.

Talabwärts entstanden auf dem Territorium der Herrschaft Graupen verstreute Ansiedlungen der Bergleute und Holzfäller, von denen Hintertellnitz die älteste war. 1580 erfolgte eine Aufteilung des Tellnitztales unter mehrere Besitzer. Dadurch gelangte die obere Ortschaft Hintertellnitz an die Grundherrschaft Schöbritz, während Mitteltellnitz zum Schönwalder und Vordertellnitz zum Kulmer Besitz zählte.

Bedeutendste Besitzer war die Geisinger Bergbaunternehmerfamilie Kölbel, die bis 1627 zusammen mit Kulm und Schöbritz große Teile von Tellnitz besaß. In der Berní rula waren für das gesamte Tellnitztal 15 Häuser ausgewiesen, von denen drei wüst lagen. Die Besiedlung des Tales nahm zu, es wurden Mühlen errichtet und 1833 standen schon 50 Häuser in denen 246 Menschen lebten. Zuvor war der Ort während der Napoleonischen Kriege im Jahre 1813 bei der Schlacht bei Kulm Schauplatz von Kämpfen und erlitt schwere Schäden.

Um 1840 ließ Graf Ledebur ein kleines Schloss errichten. Zum Zeitpunkt Ablösung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1850 war Vorder- und Mitteltellnitz den Grafen von Westphalen auf Kulm und Schönwald und Hintertellnitz den Ledebur auf Schöbritz gehörig. Die Besiedlung erweiterte sich talabwärts und auf Arbesauer Fluren entstand eine weitere Ansiedlung, die den Arbesauer Ortsteil Tellnitz bildete. Dort entstand 1860 eine kleine Kapelle.

1871 nahm die Dux-Bodenbacher Eisenbahn den Betrieb auf und zwischen Vordertellnitz und Arbesau entstand ein Bahnhalt. 1910 errichteten die Grafen von Westphalen eine Kirche. In dieser Zeit waren Vorder-, Mittel- und Hintertellnitz zu einer Gemeinde Tellnitz vereinigt. Beim Hochwasser im Osterzgebirge 1927 wurde Tellnitz schwer betroffen. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts arbeiteten viele der Tellnitzer in den Granitsteinbrüchen und 1912 wurde Tellnitz durch die elektrische Straßenbahn von Aussig her erschlossen. Dadurch entwickelte sich auch der Fremdenverkehr. Die Einwohnerzahl wuchs auf etwa 3000.

1960 erfolgte die Eingemeindung von Varvažov. Zu dieser Zeit hatte Telnice nach der Einstellung des Bergbaus ein starker Rückgang der Bevölkerung eingesetzt.

Zadní Telnice ist ein Wintersportzentrum, es werden sechs Skiliftern betrieben.

Gemeindegliederung

Zu Telnice gehören die Ortsteile Liboňov (Liesdorf) und Varvažov (Arbesau). Telnice besteht aus den Ortslagen Přední Telnice (Vordertellnitz), die das Zentrum des Ortes bildet, während Prostřední Telnice (Mitteltellnitz) und Zadní Telnice (Hintertellnitz) heute fast nur noch aus Ferienhäusern bestehen.

Sehenswürdigkeiten

  • neogotische Kapelle und Ledeburgruft

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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