Teddy Charles

Teddy Charles

Teddy Charles (* 13. April 1928 in Chicopee Falls, Massachusetts; eigentlich Theodore Charles Cohen) ist ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Vibraphon), Komponist und Musikproduzent.

Leben und Wirken

Charles lernte bei seiner Mutter Piano und studierte ab 1946 Schlagzeug auf der Julliard School of Music. Er arbeitete von 1948 bis 1951 in verschiedenen Big Bands, so der von Benny Goodman, Chubby Jackson, Artie Shaw und bei Buddy DeFranco (Crosscurrents). Während seines anschließenden Kompositionsstudiums arbeitete er mit Anita O'Day, Roy Eldridge, Hall Overton, Slim Gaillard und Oscar Pettiford in kleinen Besetzungen.

Ab 1953 leitete er ein eigenes Quartett und gehörte neben Teo Macero und Charles Mingus zum Jazz Composers’ Workshop, mit dem er 1955 und 1956 auf dem Newport Jazz Festival auftrat; 1955 wirkte er mit Mingus beim Miles Davis-Album Blue Moods mit, für das er auch Arrangemtns beisteuerte. 1956 erweiterte er seine Formation zum Tentett und nahm mit ihr Arrangements von Gil Evans, George Russell, Jimmy Giuffre, Bob Brookmeyer und Mal Waldron auf (The Teddy Charles Tentet). 1957 war er an den Gunther Schullers Aufführungen in der Brandeis University beteiligt. 1959 war er an den Aufnahmen von Mingus Dynasty beteiligt. Bis etwa 1963 spielte er noch mit eigenen Gruppen, zu denen häufig Jimmy Raney, Addison Farmer und Mal Waldron oder Harold Danko gehörten und war gelegentlich auch an Aufnahmen von Pepper Adams, Aretha Franklin oder Eric Kloss beteiligt. Anschließend arbeitete er vorrangig als Musikproduzent, wobei er häufig auf eigene Kompositionen zurückgriff.

Charles gehörte zu den ersten Third Stream-Komponisten und galt als Innovator. Er schrieb unter anderem „Words from Bird (In Memoriam - Charlie Parker“)[1]. 1965 gründete er das Plattenlabel Polaris. Neben konventionellen Besetzungen (z.B. Paarungen von Trompete und Saxophon, wie bei Booker Little und Booker Ervin) kombinierte er auch drei Trompeten mit der Rhythmusgruppe oder John Coltrane mit drei Baritonsaxophonen (Dakar). Er arrangierte auch für Dion DiMucci und für Miles Davis, mit dem er auf der Platte Blue Moods zu hören ist.

In den späten 1960ern kehrte Charles der Musikszene den Rücken und widmete sich in der Karibik dem Segeln. In den späten 1980ern kehrte er als wieder als Musiker auf die Bühne zurück und besuchte auch Europa. Er trat in den letzten Jahren auch im Trio mit Perry Robinson und Ed Schuller auf.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Diese Komposition war für die Stuttgarter »Tage der leichten Musik« im Frühjahr 1956 geschrieben worden, wurde dort aber aufgrund ihrer Komplexität dort nicht aufgeführt, sondern erst auf dem Newport Jazz Festival im gleichen Jahr und eingespielt auf der gleichnamigen LP.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Teddy Charles — Infobox Musical artist Img size = 150 Name = Teddy Charles Background = non vocal instrumentalist Birth name = Theodore Charles Cohen Alias = Born = Birth date and age|1928|4|13|mf=y Chicopee Falls, Massachusetts Died = Origin = Instrument =… …   Wikipedia

  • Teddy Charles — Este artículo o sección sobre biografías necesita ser wikificado con un formato acorde a las convenciones de estilo. Por favor, edítalo para que las cumpla. Mientras tanto, no elimines este aviso puesto el 5 de febrero de 2011. También puedes… …   Wikipedia Español

  • Charles Mingus — 1976 in Manhattan (New York) Charles Mingus (* 22. April 1922 in der US Militärbasis Nogales, Arizona; † 5. Januar 1979 in Cuernavaca, Mexiko) war ein US amerikanischer Jazz Kontrabassist …   Deutsch Wikipedia

  • Charles Mingus discography — Charles Mingus discography. Contents 1 Discography 1.1 As bandleader 1.2 Posthumous recordings 1.3 As a sideman …   Wikipedia

  • Teddy Kotick — Nom Theodore John Kotick Naissance le 4 juin 1928 à Haverhill (Massachusetts) Pays d’origine …   Wikipédia en Français

  • Charles — ist ein männlicher Vorname, der auch als Familienname in Gebrauch ist. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.2 Familienname …   Deutsch Wikipedia

  • Charles Mingus Presents Charles Mingus — Studioalbum von Charles Mingus Veröffentlichung 1960 Label Candid Records …   Deutsch Wikipedia

  • Teddy Kotick — Theodore John Kotick, genannt Teddy Kotick (* 4. Juni 1928 in Haverhill (Massachusetts); † 17. April 1986 in Boston) war ein amerikanischer Jazz Bassist. Er spielte mit Charlie Parker und Bill Evans. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Charles Folkard — Charles James Folkard Born 6 April 1878(1878 04 06) Lewisham, London, England Died 26 February 1963(1963 02 26) (aged 84) England Nationality United Kingdom …   Wikipedia

  • Charles Friedek — Personal information Born 26 August 1971 Medal record Men s Athletics …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”