Tauchpumpe

Tauchpumpe
Tauchpumpe im Feuerwehreinsatz
Tauchpumpe für Abwasserförderung

Als Tauchpumpe bezeichnet man eine transportable oder stationär eingebaute (Kreisel-)Pumpe, die in die zu fördernden Flüssigkeiten eingetaucht wird. Sie wird meist durch elektrischen Strom angetrieben, alle spannungsführenden Teile sind gegen die Umwelt isoliert. Es gibt aber auch Versionen, die mittels Hydraulik arbeiten, da dann das Pumpaggregat leichter ist, da der Motor wegfällt, hierbei ist jedoch eine entsprechende Hydraulikpumpe notwendig. Die Literleistung bewegt sich ab circa 100 l/min bis 2.200 l/min. Tauchpumpen können mit einem Schwimmerschalter ausgerüstet sein. Dieser dient zum Trockenlaufschutz oder zur Füllstandsregulierung.

Inhaltsverzeichnis

Tauchpumpen im Katastrophenschutz

Die Aufgaben des Katastrophenschutz, insbesondere des Technischen Hilfswerk, verlangen bei der Beseitigung von Schadenslagen mit Wasserbeteilung bei kleineren- und mittleren Einsätzen Tauchpumpen mit hoher Durchfluss- und Ansaugleistungleistung. Hierbei ist nach STAN eine Ausstattung der Einsatzkräfte mit Tauchenpumpen mit Leistungskennwerten von 400 l/min und 800 l/min vorgesehen. Diese sind jeder Bergungsgruppe nach STAN zugeteilt und in den Fahrzeugen verstaut. Zusätzlich wird die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW mit weiteren Tauchpumpen mit Leistungskennwerten von bis zu 2.200 l/min ausgestattet. Die Anforderungen des THW beziehen sich hierbei auf einen hohen Leistungsdurchsatz, sowie der Möglichkeit von Trockenansaugung, Dauerbetrieb und möglichst geringem Restwasserstand (Flachabsaugung).[1]

Der Katastrophenschutz nutzt die vergleichsweise kleinen Tauchpumpen (vgl. HCP Modules) zur Abarbeitung von Einsätzen in Wohn- und Gewerbeanlagen, hierbei insbesondere zum Abpumpen von überfluteten Kellern, Kläranlagen und Schmutzwasser mit hohem Festkörperanteil. Dabei können die tragbaren Tauchpumpen der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen Feststoffe mit einer Größe von bis zu 80 mm verarbeiten, ohne Schaden an der Mechanik der Pumpe anzurichten.

Tauchpumpen bei Feuerwehren

Von Feuerwehren werden Tauchpumpen häufig zum Auspumpen von vollgelaufenen Kellern eingesetzt. Der Begriff Tauchpumpe ist zwar generell richtig, aber dennoch ist darauf hinzuweisen, dass es sich um eine so genannte Schmutzwasserpumpe handelt. Unter Tauchpumpe versteht man eine Feuerlöschkreiselpumpe ohne Entlüftungseinrichtung, die zur Wasserentnahme in einen See oder Fluss gebracht wird und dort unter der Wasseroberfläche arbeitet.

Vorteile dieser Pumpe sind wie schon erwähnt die hohe Transportabilität und die hohe Flexibilität. Außerdem muss im Prinzip keine Saughöhe beachtet werden. Solange die Pumpe im Wasser ist, kann sie auch ansaugen.

Bei den Feuerwehren kommen meist Tauchpumpen mit einer Leistung von 400 („TP 4-1“), 800 („TP 8-1“) oder 1.500 l/min („TP 15-1“) bei einem Förderdruck von 1 bar zum Einsatz. Sie besitzen in der Regel eine A-, B- oder C-Storzkupplung. Tauchpumpen für den Feuerwehreinsatz können in der Regel auch sehr schmutziges Wasser bis hin zu Schlamm fördern.

Für die direkte Löschwasserversorgung sind Tauchpumpen aber ungeeignet. Sie können nicht die geforderten Drücke zur Verfügung stellen. Es hat sich jedoch teilweise schon bewährt, die Tauchpumpe anstelle einer Saugleitung zur Wasserentnahme an unzugänglichen Stellen einzusetzen und das Wasser in die Feuerlöschpumpe zu transportieren. Speziell beim Auspumpen von vollgelaufenen Kellern haben die Tauchpumpen in den letzten Jahren immer mehr die Wasserstrahlpumpe verdrängt.

Zur Löschwasserversorgung werden bei Höhenunterschieden, die von einer Feuerlöschpumpe nicht überbrückt werden können, Turbotauchpumpen eingesetzt, um Löschwasser anzusaugen.

Tauchpumpen in der Wasserversorgung

Tauchpumpe, die auch als "normale" Pumpe eingesetzt werden kann

In der Wasserversorgung kommen Tauchpumpen in kleineren Brunnen und Zisternen zum Einsatz. Eine spezielle Tauchpumpe ist die Unterwassermotorpumpe, die in der mehrstufigen Ausführung auch größere Wassermengen und Förderhöhen bewältigen und aufgrund ihres Designs auch in engen Brunnenrohren eingebaut werden kann.

Tauchpumpen in der Abwasserentsorgung

Im Bereich der Abwasserentsorgung finden Tauchpumpen in Pumpstationen Anwendung. Hier kommt es besonders auf Zuverlässigkeit an. Je gröber die Beimengungen sind, desto größer muss auch der freie Durchgang der Pumpen sein, um Verstopfungen weitestgehend ausschließen zu können.

Da Pumpen mit großen freien Durchgängen (im Abwasserbereich durchaus 80 mm Kugeldurchgang und mehr) auch immer eine entsprechende Druckrohrleitung benötigen, gibt es für die Entsorgung von Abwässern aus Wohngebäuden oder anderen Einzelobjekten die Möglichkeit, mit Schneidradpumpen zu arbeiten, die das Abwasser zerkleinern und in entsprechend knapp dimensionierte Druckleitungen fördern (ab DN 32 in der Druckentwässerung).

Tauchpumpen in der Aquaristik

Kleine Tauchpumpe für Aquarien o.ä.

Verschiedene Filtertypen in der Aquaristik nutzen Tauchpumpen, um das Aquarienwasser durch das Filtersubstrat bzw. zurück ins Aquarium zu fördern. Das gilt für die meisten Innenfilter. Industriell gefertigte Innenfilter besitzen oft eine integrierte Kreiselpumpe. Der meist im Eigenbau angefertigte Hamburger Mattenfilter wird meist mit entsprechend dimensionierten, separat anzuschaffenden Tauchpumpen betrieben, die von den äußeren Dimensionen sehr klein sein können. So misst etwa das Modell in der Abbildung etwa 4 x 4 x 3 cm und kann bis zu 240 l/h fördern. Der Rotor sitzt bei solchen Pumpen auf einer Magnetachse und dreht sich, quasi im Wasser schwimmend, sehr reibungsarm und leise.

Siehe auch

 Commons: Submersible pumps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks

Quellen

  1. Vgl. THW-Helfervereinigung Bad Oldesloe - CHIEMSEE Pumpe

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