Tate Britain

Tate Britain
Tate Britain (im Jahr 2003)

Die Tate Britain (ein vorhergehender Name war Tate Gallery of British Art) ist ein Museum in London, in dem die weltweit größte Sammlung britischer Kunst vom 16. bis zum 21. Jahrhundert gezeigt wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Clore Gallery, eröffnet in 1987 als Erweiterungsbau des Tate Britain. Gebaut nach Plänen von James Stirling.

Ende des 19. Jahrhunderts machte der Zuckermillionär Sir Henry Tate der britischen Regierung ein Angebot: Falls sie ein entsprechendes Grundstück stellen könnte, würde er dort eine Galerie für moderne britische Kunst errichten lassen und seine eigene Sammlung von über 60 Gemälden namhafter britischer Künstler der Nation als Grundstock der Ausstellung vermachen. Als Standort wurde Millbank ausgewählt, das dort befindliche größte Londoner Gefängnis abgerissen, und bereits 1897 öffnete die Tate Gallery ihre Pforten in einem von Sidney R. J. Smith entworfenen neoklassizistischen Gebäude am Themseufer. Die Sammlung sollte sich auf britische Künstler beschränken, die nach 1790 geboren worden waren, doch Schenkungen wie der Turner-Nachlass (William Turner kam 1775 zur Welt) und eine Sammlung von Impressionisten führten unwillkürlich zu einer Neuorientierung. Ab 1917 wurden auch internationale Künstler sowie vor 1790 geborene Briten zugelassen. Und so präsentierte sich die Tate Gallery im Wesentlichen mit zwei Themenschwerpunkten: Englische Malerei vom 16. bis zum späten 19. Jahrhundert und internationale Malerei der Moderne seit 1880.

Um diese mittlerweile weltweit größte Sammlung britischer Kunst überhaupt angemessen präsentieren zu können, hat man sich vor einigen Jahren zu einer Teilung des Museums entschlossen. Die Bestände der International Contemporary Art sind seit 2000 in der neuen Tate Gallery of Modern Art im Gebäude der früheren Bankside Power Station zu sehen. In der Tate Britain werden die Werke heute in themenorientierten Galerien gezeigt. Zusätzliche Räume für viele Exponate, die aus Platzgründen jahrelang eingelagert waren, wurden geschaffen. Tatsächlich konnten 35 % Ausstellungskapazität hinzugewonnen werden. So zeigt sich die Tate Britain wieder ganz ihrem Ursprungskonzept gemäß und dokumentiert die britische Kunst von 1500 bis zur Gegenwart.

Sammlung

Es befinden sich hier an die 3500 Gemälde, dazu Drucke und Skulpturen. Jedes Jahr kommen neue Werke hinzu. Den naiven Formalismus der Portraits aus Tudor- und Stuart-Zeit zeigen beispielhaft das anonyme Werk Die Schwestern Cholmondeley (1600-10), zwei Schwestern, die am gleichen Tag geboren wurden, heirateten und ihre ersten Kinder gebaren, oder Hans Eworths Porträt einer Dame (1565-68). Außergewöhnlich ist auch Evert Colliers Trompe l’Oeil of Newspapers (um 1695-1700).

Im 18. Jahrhundert reagierten die britischen Maler auf die Aufklärung. Zu den Gemälden von William Hogarth zählt eine Serie seiner Diener (um 1750-55). Außerdem hängen hier George StubbsPferd, von einem Löwen verschlungen (um 1765) und Die Erntearbeiter (1785), sowie Reynolds Bild Die drei Grazien schmücken eine Hymen-Terme (1774) sowie diverse Werke Gainsboroughs, darunter Giovanna Baccelli (um 1782). Einer der ausgestellten internationalen Künstler ist der Amerikaner John Singer Sargent mit den Gemälden Nelke, Lilie, Lilie, Rose (1885–1886) und Porträt der Mrs Barnard (1885).

Literatur

  • Eugen Külborn (Redaktion): Galeria Mundi. Eine Reise durch die Museen. Frankfurt am Main: Hoechst AG, 1981, o.ISBN (S. 196-213 Tate Gallery)

Weblinks

 Commons: Tate Britain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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