Tachybaptus ruficollis

Tachybaptus ruficollis
Zwergtaucher
Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) im Prachtkleid

Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) im Prachtkleid

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Lappentaucherartige (Podicipediformes)
Familie: Lappentaucher (Podicipedidae)
Gattung: Zwergtaucher (Tachybaptus)
Art: Zwergtaucher
Wissenschaftlicher Name
Tachybaptus ruficollis
(Pallas, 1764)
Zwergtaucher im Schlichtkleid

Der Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) ist der kleinste europäische Vertreter der Lappentaucher (Podicipedidae).

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

In ihrem Sommerkleid mit rötlichen Hals und Wangen und den leuchtend grünlichgelben Schnabelwinkeln sind sie eindeutig zu identifizieren. Sie werden 25–29 cm lang, die Flügelspannweite beträgt 40–45 cm. Die Zwergtaucher können 130–235 g schwer werden.

Beim Fliegen lässt er den ausgestreckten Hals weit unter die Körperachse durchhängen, die Beine werden nachgezogen. Ähnlich wie bei den übrigen Lappentauchern wirkt der meist geradlinige Flug des Zwergtauchers eher kraftlos.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet reicht von West- und Mitteleuropa über Westasien und Indien bis nach China und Japan sowie über Südostasien nach Neuguinea. Es umfasst außerdem große Teile Afrikas sowie Madagaskar. In diesem riesigen Gebiet ist er allerdings nirgendwo übermäßig häufig.

Die meisten Vögel ziehen während der Winterzeit auf vegetationsärmere Gewässer und Flussläufe. Wenn Gewässer während des Winters zufrieren, ziehen die Populationen Mitteleuropas südwärts. Vor allem auf den Seen der Schweiz bilden sich dann große Ansammlungen, zum Beispiel bis zu 6000 Zwergtaucher alljährlich auf dem Genfersee.

Der Zwergtaucher siedelt zur Brutzeit bevorzugt an kleineren Stillgewässern oder langsam fließenden Bächen oder Flüssen. Besonders wichtig ist wegen der Störungssensibilität eine ausgeprägte Verlandungszone sowie eine gut ausgebildete Unterwasser- und Schwimmblattvegetation.


Paarung, Brut und Aufzucht

Die Balz fällt besonders durch andauerndes Trillern beider Partner sowie durch schnelles Entgegenschwimmen und Tauchen auf.

Die Brutzeit ist in Mitteleuropa von April bis Juli. Wie alle Lappentaucher nistet auch der Zwergtaucher am Wasserrand, da er ein schlechter Läufer ist. Das Gelege besteht aus 5 bis 6 Eiern, die unmittelbar nach der Eiablage weiß gefärbt sind, sich später jedoch bräunlich umfärben. Wenn die Eltern während der Brutzeit das Nest verlassen, decken sie die Eier mit Nestmaterial ab.

Die gestreiften Jungen werden gelegentlich auf dem Rücken der Eltern getragen.

Nahrung

Zwergtaucher sind exzellente Schwimmer und Taucher und verfolgen besonders im Winter auch Fische. Ansonsten leben sie überwiegend von Insekten.

Gefährdung und Schutz

Insbesondere die Vernichtung der natürlichen Lebensräume und die Trockenlegung von Sümpfen und Auenlandschaften, sowie die Bereinigung von Verlandungszonen haben den Zwergtaucher in weiten Teilen seiner Verbreitungsgebiete selten werden lassen. Auch die Ausbringung von Schädlingsbekämpfungsmitteln wie Pestizide setzen der Art zusätzlich zu, da die Gifte über die Nahrung aufgenommen werden. In der Nähe von Siedlungsräumen stellen Überlandstromleitungen und hohe Antennen eine Gefahr dar. Streckenweise bedroht auch der Tourismus das ungestörte Brüten der Vögel. Der Zwergtaucher ist nicht durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt. In der Roten Liste der IUCN wird die Art als "gering gefährdet" geführt.

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