Synagogen in Bamberg

Synagogen in Bamberg
Gedenktafel an der Bamberger Synagoge in der Herzog-Max-Straße, Synagogenplatz

In Bamberg hatte die jüdische Gemeinde vom Mittelalter an mehrere Synagogen. Durch die Jahrhunderte hindurch waren und sind sie Zeichen auch für Siedlungspunkte der Juden in Bamberg.

Judenstraße 1; die erste Synagoge bestand seit unbekannter Zeit und war Mittelpunkt der jüdischen Siedlung welche bis in das 14. Jahrhundert bestand. Nach der Enteignung wurde 1422 die Synagoge katholisches Gotteshaus und Maria geweiht. Mitte des 15. Jahrhunderts entstand der heutige Gebäudekomplex. Als Gotteshaus 1803 säkularisiert ist sie seit 1945 wieder Kirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde

Die zweite Synagoge wurde nur kurz genutzt. Nachdem sich wieder Juden in Bamberg niedergelassen hatten, entstand der Bau in der Hellerstraße in einem Hintergarten – allerdings ist heute nicht gesichert, wo genau das Gebäude stand. Genutzt wurde diese zweite Synagoge in den Jahren von 1430 und 1478 und dann möglicherweise von 1520 bis 1660. Dazwischen waren die Juden aus der Stadt vertrieben worden.

Die dritte Synagoge entstand in der Generalsgassse Nummer 15. Um 1660 wurde hier ein Gebäudekomplex als Synagoge und Gemeindezentrum angemietet, das 1668 in den Besitz der Stadt Bamberg überging. Von der Stadt konnten dann die Gebäude offiziell gemietet werden. Bereits zehn Jahre später wurden die Gebäude erweitert und renoviert und 1694 konnte alles käuflich erworben werden. Bis 1853 wurde die Synagoge genutzt, bis sie endgültig zu klein geworden war. Das Haus selbst steht heute nicht mehr. Es wurde Opfer der Theatergassen-Neubauten in den 80er Jahren.

Der massive Umbau und die Erweiterung des Jahres 1853 wurde als eigenständiger Neubau bezeichnet und somit als vierte Synagoge betitelt. Doch bereits 1910 war dieser Bau wiederum zu klein geworden, weshalb die jüdische Gemeinde vom Anmieten diverser Säle zu großen Festen absah und einen weiteren Neubau plante.

Gedenkstein an der Synagoge in der Herzog-Max-Straße, Synagogenplatz

Unter großem Spendenaufkommen aus der (auch nichtjüdischen) Bevölkerung wurde in der Herzog-Max-Straße eine große würdige, die fünfte Synagoge in den Jahren 1908 bis 1910 gebaut. Ihr Turm ragte 37 Meter in die Höhe und war von weitem gut sichtbar. Das Bamberger Tageblatt schrieb damals zur Eröffnung:

„„So tuen diese von genialer Hand zur architektonischen und monumentalen Schönheit und Zierde der ganzen Stadt zusammengefügten Steine weitredend Zeugschaft ablegen.““

Loebl Juden in Bamberg

Während der Pogrome vom 9. auf den 10. November 1938 wurde auch sie gebrandschatzt und ihre Ruine ein Jahr später auf Kosten der jüdischen Bevölkerung abgebrochen.

Im Jahr 2005 konnte die israelitische Kultusgemeinde Bamberg ihre sechste Synagoge einweihen. Aus einem ehemaligen Gebäude der Nähseidenfabrik entstand ein Gemeindezentrum.

Literatur

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