Swetla Dimitrowa

Swetla Dimitrowa

Swetla Dimitrowa (bulgarisch Светла Димитрова, nach Heirat 1987 auch ПищиковаPischtikowa, engl. Transkription Svetla Dimitrova-Pishtikova; * 27. Januar 1970 in Burgas) ist eine ehemalige bulgarische Leichtathletin, die in den 1990er Jahren zweimal Europameisterin im 100-Meter-Hürdenlauf wurde. Bei einer Körpergröße von 1,70 m betrug ihr Wettkampfgewicht rund 65 kg.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Swetla Dimitrowa war 1986 und 1988 Juniorenweltmeisterin im Siebenkampf. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde sie mit 6171 Punkten Zwölfte. 1989 beim Europacup der Mehrkämpfer hätte sie einen Juniorenweltrekord aufgestellt, wenn ihr Dopingtest nicht positiv ausgefallen wäre. Nach einer zweijährigen Sperre wegen dieses Verstoßes gegen die Dopingbestimungen trat sie 1992 wieder an und stellte beim Mehrkampf-Meeting Götzis als Zweite mit 6656 Punkten ihre persönliche Bestleistung auf. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde sie mit 6464 Punkten Fünfte. 1993 gewann sie in Götzis mit 6594 Punkten.

Ab 1994 trat Swetla Dimitrowa nicht mehr im Mehrkampf sondern nur noch im 100-Meter-Hürdenlauf an. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki gewann sie den Titel in 12,72 Sekunden mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf die Russin Julija Graudyn und ihre bulgarische Landsfrau Jordanka Donkowa. In der 4-mal-100-Meter-Staffel belegte sie hinter den Staffeln aus Deutschland (42,90 Sekunden) und Russland (42,96 Sekunden) in 43,00 Sekunden den dritten Platz. Die bulgarische Stafette startete mit Dessislawa Dimitrowa, dann lief Anelija Nunewa, Swetla Dimitrowa als dritte Läuferin übergab den Stab an Petja Pendarewa.

Nach ihrer Babypause trat Swetla Dimitrowa 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta an, stürzte aber im Halbfinale. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 in Athen siegte die für Schweden antretende Ludmila Engquist in 12,50 Sekunden vor Dimitrowa in 12,58 Sekunden und Michelle Freeman aus Jamaika in 12,61 Sekunden. 1998 konnte Dimitrowa bei der EM in Budapest ihren Titel von 1994 erfolgreich verteidigen. Sie gewann in 12,56 Sekunden vor der Slowenin Brigita Bukovec in 12,61 Sekunden.

Bei der WM 1999 in Sevilla wurde Dimitrowa Fünfte in 12,74 Sekunden. Im Jahr darauf schied sie bei den Olympischen Spielen in Sydney nach 12,95 Sekunden als Sechste ihres Halbfinales aus. In Edmonton bei der WM 2001 erreichte sie wieder das Finale. Hinter den beiden US-Amerikanerinnen Anjanette Kirkland in 12,42 Sekunden und Gail Devers in 12,54 Sekunden kamen Dimitrowa und die Kasachin Olga Schischigina in 12,58 Sekunden ins Ziel. Per Zielfotoentscheid erhielt Schischigina die Bronzemedaille und Dimitrowa wurde Vierte. In ihrem letzten großen Finale bei der EM 2002 in München strauchelte Dimitrowa und erreichte das Ziel abgeschlagen als Achte und Letzte.

Privat

Swetla Dimitrowa ist 1,70 m und wog zu Wettkampfzeiten rund 65 kg. 1994 verließ Swetla Dimitrowa zeitweise Bulgarien und ihren Ehemann und Trainer Ilian Pischtikow und beantragte die Österreichische Staatsbürgerschaft. 1995 kehrte sie nach Bulgarien zurück. Am 30. Dezember 1995 wurde ihr Sohn Kristian geboren.

Bestleistungen

  • 100 Meter Hürden: 12,53 Sekunden (1994)
  • Hochsprung: 1,88 Meter (1986)
  • Kugelstoßen: 15,50 Meter (1993)
  • 200 Meter: 23,10 Sekunden (1993)
  • Weitsprung: 6,64 Meter (1992)
  • Speerwurf: 48,18 Meter (1993)
  • 800 Meter: 2:07,90 Minuten (1992)
  • Siebenkampf: 6658 Punkte (1992)

Literatur

  • Peter Matthews (Hrsg.): Athletics 2002. Worcester 2002, ISBN 1-899807-13-6
  • zurgams (Hrsg.): Zeitsprünge. 35 Jahre Mösle Mehrkampf-Meeting in Götzis. Bucher Verlag, Hohenems 2009, ISBN 978-3-902679-23-9

Weblinks


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