Suzi Quatro

Suzi Quatro
Suzi Quatro (August 2011)
Suzi Quatro in der AIS Arena in Canberra, Australien am 26. September 2007

Susan (Suzi) Kay Quatro (* 3. Juni 1950 in Detroit) ist eine US-amerikanische Musikerin und Schauspielerin italienisch-ungarischer Herkunft. In den 1970er Jahren gehörte sie – vor allem in Europa – zu den erfolgreichsten Rockmusikerinnen.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Suzi Quatro wuchs mit ihren beiden Schwestern und einem Bruder bei ihren Eltern Helen und Arthur Quatro im Detroiter Vorort Grosse Pointe auf. Ihr Vater hatte eine eigene Band, das Art-Quatro-Trio.

Im Alter von 8 Jahren trat Quatro das erste Mal mit ihrem Vater auf. In der Folge nahm sie klassischen Klavierunterricht, bis sie sich mit 14 Jahren dem Rock and Roll zuwandte. Quatro nannte sich Suzi Soul und wurde die Bassistin in der Band Pleasure Seekers, einer Band aus Detroit, in der auch Quatros Schwestern engagiert waren.

Wie viele der damaligen Garagenbands nahm auch Quatro eine Single auf. Mit Never Thought You'd Leave Me/What a Way to Die erlangten sie lokalen Ruhm. Auch die Nachfolgesingle, jetzt schon für das überregionale Label Mercury, wurde ein kommerzieller Erfolg.

1971 gaben sich the Pleasure Seekers den Namen Cradle und spielten nun härteren Rock und ihre eigenen Stücke. Zu dieser Zeit sah der Musikproduzent Mickie Most die Gruppe, während er eine neue Platte mit Jeff Beck in Detroit produzierte. Er lud Quatro nach England ein, um mit ihr an einer Solokarriere zu arbeiten. Ende 1971 kam sie nach London. Zwei Jahre verbrachte sie in den Studios, um Lieder zu schreiben und aufzunehmen. Die erste Solosingle Rolling Stone wurde zwar in Großbritannien ein Flop, aber in Portugal gelangte sie 1972 auf Platz 1 der Hitparade. Nun wurde eine Band zusammengestellt, mit der Quatro auf Tour ging.

Anfang 1973 wurden von Mickie Most zwei neue Komponisten für seine Firma RAK verpflichtet, Nicky Chinn und Mike Chapman. Beide schrieben Quatros ersten Nummer 1 Hit Can The Can. Besonders großen Erfolg hatte sie in Europa, Australien und Japan. 1974 erhielt sie in Deutschland den Goldenen Bravo Otto, 1980 den Silbernen und 1975, 1978 und 1979 den Bronzenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift BRAVO.

Als sie eine Version von Elvis Presleys Lied All Shook Up aufnahm, hörte Presley ihre Version und lud sie daraufhin nach Graceland ein. Quatro lehnte jedoch ab, was sie bis heute bedauert: "I turned him down like an idiot because I was nervous to meet my hero." [1]

In den USA wurde Quatro 1977 eine TV-Rolle in der Sitcom Happy Days angeboten. Sie unterbrach ihre Japan-Tour und nahm das Angebot für fünfzehn Folgen an.

1978 heiratete Quatro ihren langjährigen Gitarristen Len Tuckey in England.

Ende der 1970er Jahre endete die Zusammenarbeit mit dem RAK-Label. Quatro arbeitete aber weiterhin mit Mike Chapman zusammen. Die ganz großen Erfolge stellten sich zwar nicht wieder ein, aber 1978 nahm sie zusammen mit Chris Norman das Lied Stumblin’ In auf, das besonders in Deutschland ein großer kommerzieller Erfolg wurde. Auch die 1980 erschienene Single She's in Love With You wurde ein veritabler Hit. Von diesem Titel nahm der deutsche Schlagersänger Bernhard Brink unter dem Titel Ich wär' so gern' wie du eine deutsche Version auf.

Ihre schauspielerischen Qualitäten konnte sie in einigen Gastauftritten in verschiedenen englischen Serien beweisen, so zum Beispiel in der Folge "love you to death" der erfolgreichen Serie "Dempsey & Makepeace".

Am 23. September 1982 wurde Quatros Tochter geboren, im Oktober 1984 kam ihr Sohn zur Welt.

Andrew Lloyd Webber engagierte Quatro im Jahr 1985 für die Titelrolle im Musical Annie Get Your Gun. Die Premiere war 1986 im Londoner West End Theatre. Ihr Engagement im Musical dauerte einige Jahre. 1989 ging Quatro auf eine erfolgreiche Tour durch die Sowjetunion.

1992 endete die Ehe von Quatro und Tuckey. Ein Jahr später arbeitete Quatro an ihrem Musical Tallulah Who. Im Mittelpunkt stand die in den 30er Jahren bekannte Schauspielerin Tallulah Bankhead. Im Oktober 1993 heiratete Quatro den deutschen Tour-Promoter Rainer Haas.

Seit 2000 moderiert Quatro auf BBC 2 die Radiosendung Rocking With Suzi Q.

Am 17. Februar 2006 erschien das Album Back to the Drive. 2009 nahm Suzi Quatro zusammen mit The Jordanaires (der Backing Group von Elvis Presley) den Tributesong Singing with Angels auf, der im Januar 2010 veröffentlicht wurde.

Suzi Quatro lebt seit 1971 in England.

Am 26. August 2011 erschien ihr neues Album In the Spotlight.[2]

Diskografie

Hauptartikel: Suzi Quatro/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[3] Anmerkungen
DE AT CH UK US
1973 Suzi Quatro / Can the Can 4
(60 Wo.)
5
(24 Wo.)
32
(4 Wo.)
142
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 1. Oktober 1973
Verkäufe: + 80.000
1974 Quatro 15
(20 Wo.)
126
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 1. November 1974
1975 Your Mamma Won’t Like Me 42
(4 Wo.)
146
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 1. Mai 1975
1976 Aggro-Phobia Erstveröffentlichung: 1976
1979 If You Knew Suzi 37
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 1979
1979 Suzi…and Other Four Letter Words 117
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 1979
1980 Rock Hard 165
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 1980
1982 Main Attraction Erstveröffentlichung: 1982
2006 Back to the Drive 78
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. Februar 2006
2011 In the Spotlight Erstveröffentlichung: 26. August 2011

TV-Auftritte

  • 1974 Happy Days („Happy Days Again“) (TV) Als Leather Tuscadero
  • 1980 The Kenny Everett Video Show (TV) Als sie selbst (Episode # 3.1)
  • 1982 Minder (TV) Sie spielt die „Nancy“ (als Suzy Quatro) in der Episode: „Dead Men Do Tell Tales“ (Episode # 3.1)
  • 1985 Dempsey & Makepeace (TV) Sie spielt die „Catherine Warren“ in der Episode: „Love You to Death“ (Episode # 2.3)
  • 1994 Absolutely Fabulous (TV) Eine Krankenschwester in der Episode: „Hospital“ (Episode # 2.1)
  • 1999 Never Mind the Buzzcocks (TV) Als sie selbst (Episode # 6.6)
  • 1999 This Is Your Life (TV) Als sie selbst in der Episode „Suzi Quatro“
  • 2001 Heart-throbs of the 70s (TV) Moderation

Auszeichnungen

  • Bravo Otto
    • 1973: „Gold“ in der Kategorie „Sängerin“
    • 1974: „Gold“ in der Kategorie „Sängerin“
    • 1975: „Bronze“ in der Kategorie „Sängerin“
    • 1978: „Bronze“ in der Kategorie „Sängerin“
    • 1979: „Bronze“ in der Kategorie „Sängerin“
    • 1980: „Silber“ in der Kategorie „Sängerin“

Literatur

  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 546f – ISBN 0-312-02573-4

Weblinks

 Commons: Suzi Quatro – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1], Interview mit Michael Dwyer auf theage.com vom 21. Februar 2005, abgerufen am 2. November 2008
  2. Besprechung auf web.de
  3. Chartquellen: DE AT CH UK US

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