Susan and God

Susan and God
Filmdaten
Deutscher Titel: Susan und der liebe Gott
Originaltitel: Susan and God
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1940
Länge: 105 Minuten
Originalsprache: Englisch
Stab
Regie: George Cukor
Drehbuch: S. K. Lauren, Anita Loos nach dem gleichnamigen Stück von Rachel Crothers
Produktion: Hunt Stromberg für MGM
Musik: Herbert Stothart
Kamera: Robert Planck
Besetzung

Susan und der liebe Gott (OT: Susan and God) ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit Joan Crawford und Fredric March unter der Regie von George Cukor aus dem Jahre 1940.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Ehe von Barrie und Susan Trexel steht nicht zum Besten. Barrie ist zu einem haltlosen Trinker geworden, seine exzentrische und leichtfertige Ehefrau Susan sucht Trost in allerlei spirituellen Erfahrungen und die gemeinsame Tochter Blossom ist ein neurotischer Teenager. Gerade kehrt Susan nach einem monatelangen Aufenthalt in Europa mit aufregenden neuen Ideen über Selbstfindung, Nächstenliebe und Religion im Gepäck zurück. Sie hat sich unter dem Einfluss der Laienpredigerin Lady Millicent Wigstaff zu einer Advokatin der Wahrheit entwickelt. Statt eines Daseins gefangen in Lebenslügen und Selbstbetrug will Susan künftig nur noch die Wahrheit und nichts als die Wahrheit aussprechen. Die beste Gelegenheit bietet ein Wochenende bei einer guten Freundin auf dem Lande, wohin alle Freunde und Bekannten von Susan pilgern, um von Susans Sinnsuche zu erfahren. Die Ergebnisse der neu entdeckten Wahrheitsliebe sind zunächst verheerend. Barrie ist das erste Opfer, als Susan ihm ins Gesicht sagt, sie wolle die sofortige Scheidung. Dann ist der etwas ältliche Playboy Hutchins Stubbs an der Reihe. Vor den versammelten Gästen verkündet Susan dem verblüfften Hutchins, dass seine junge Ehefrau Leonora, eine ehemalige Tänzerin, immer noch ihren früheren Tanzpartner liebt und nur aus Pflichtgefühl bei ihrem Ehemann bleibe. Gerade als die empörte Gastgeberin Susan aus dem Haus werfen will, kommt Lady Wigstaff mit ihrer Entourage von Jüngern zu Besuch. Nach einigen Predigten, öffentlichen Bekenntnisreden sowie einem mitreißenden Choral erkennen plötzlich alle Beteiligten den Unterschied zwischen leeren Worten und handfesten Taten. Susan geht in sich, versöhnt sich mit Barrie und beide helfen Blossom, ihre Neurosen zu überwinden.

Hintergrund

Die Autorin Rachel Crothers hatte mit ihrem Stück Susan and God einen Achtungserfolg in der Theatersaison 1937/38. Mit Gertrude Lawrence in der Titelrolle der oberflächlichen Societymatrone Susan Trexel brachte es die Satire über den leichtfertigen Umgang mit religiösen Überzeugungen auf 288 Aufführungen. MGM kaufte die Rechte an dem Stück für 75.000 US-Dollar und bot die Hauptrolle zunächst Norma Shearer an, die jedoch ablehnte, da sie nach eigener Überzeugung mit 40 noch zu jung für den Abschied vom Fach der Naiven sei. Der Stoff wurde dann Greer Garson angeboten, die ebenfalls ablehnte. Schließlich zeigte Joan Crawford Interesse an der Rolle und überzeugte am Ende sowohl die Produzenten als auch den Regisseur George Cukor.

Crawfords Karriere war seit Ende der 1930er in eine ernste Krise gesteuert und erst ein Rollenwechsel in Richtung energischer, mitunter unsympathischer Charaktere brachte der Schauspielerin wieder die Anerkennung von Kritikern und Fans. Ihre Auftritte in Die Frauen unter der Regie von Cukor Ende 1939 als hartherziger Ehebrecherin und an der Seite von Clark Gable in Frank Borzages Die wunderbare Rettung hatten Crawfords Status als bedeutender Star konsolidiert.

Die Rolle der Susan Trexel schien die ideale Wahl für Joan Crawford, ihr Rollenspektrum in Richtung ernsthafter Komödie zu erweitern. Mit Fredric March als männlichem Partner stand ihr ein großer Name zu Seite und das Studio versammelte eine Auswahl der besten Nebendarsteller der Branche in dieser Prestigeproduktion.

Das Problem lag allerdings im Drehbuch, das die ursprünglich teilweise heftigen Seitenhiebe der Autorin gegen Bigotterie, Heuchelei und falsche Frömmigkeit größtenteils herausnahm. Anita Loos stellte in ihrer Adaption das Liebesleid von Susan Trexel in den Vordergrund und machte aus der selbsternannten Prophetin eines neues Glaubens eine leichtfertige Dame der besseren Gesellschaft, für die Religion denselben Stellenwert hat wie die neueste Mode aus Paris oder die Menuefolge einer Dinnerparty. Um keine der teilweise sehr einflussreichen Religionsgemeinschaften in den USA mit allzu harscher Kritik vor den Kopf zu stossen, blieben die Aussagen zum Inhalt der Reformbewegung von Lady Millicent vage und unbestimmt. Vergleichbare Probleme hatte bereits Frank Capra 1931 mit seiner Filmversion von The Miracle Woman, in dem Barbara Stanwyck eine junge Predigerin spielt, die von skrupellosen Geschäftemachern ausgenutzt wird. Echte Kritik an den mitunter umstrittenen Methoden nahm auch dieser Film nicht vor.

Recht freimütig bekannte die Schauspieler einige Jahrzehnte später gegenüber Roy Newquist ihre anfänglichen Probleme bei der Interpretation der Rolle:

...große Probleme am Anfang. Ich verstand einfach nicht, warum eine Frau ihren Mann und ihr Kind und ihre gesamte gesellschaftliche Stellung aufgibt, um als religiöse Spinnerin zu leben. Ich wusste, dass ein großer Erfolg am Broadway war, also musste das Stück irgendetwas zu seinen Gunsten haben, aber bis zum Drehbeginn, war mir nicht bewusst, was genau. Am ersten Tag der Dreharbeiten war ich ziemlich hysterisch und ging zu George Cukor. In 15 Minuten richtete mich George wieder auf und von dem Moment an war ich in der Rolle der Susan bis zum letzten Take. Es war eine sehr schwierige Rolle und ich verdanke Fredric March sehr viel--er spielte mein Opfer sehr glaubhaft.
...big trouble at first. I simply didn't understand how a woman could give up her husband and her total lifestyle and everything she'd lived for to become a religious nut. I knew it had been a big success on Broadway, so obviously it had something going for it, but not until the day we started shooting, and I went to George Cukor a little hysterical, did I understand who the hell I was playing, and why. In 15 minutes George straightened me out, and from that time on I was Susan straight through the last days of shooting. It was a very difficult part, and I owe a lot to Fredric March--he played foil to me very generously.

Kinoauswertung

Mit Kosten von 1.103.000 US-Dollar war Susan und der liebe Gott eine Prestigeproduktion. Die Einspielergebnisse waren mit $ 817.000 in den USA allerdings katastrophal. Die Auslandseinnahmen lagen bei lediglich $ 279.000 und bei einem Gesamtergebnis von nur $ 1.096.000 machte das Studio am Ende einen Verlust von $ 433.000.

Kritiken

Die meisten Kritiker waren beeindruckt von dem Verve, mit dem Joan Crawford die schwierige Rolle anging.

Das renommierte Branchenblatt Variety meinte:

Joan Crawford liefert eine starke Darstellung der Susan, die sie als reife Matrone charakterisiert. Die Darstellung markiert einen Wandel für die Schauspielerin. Obwohl es immer noch Schimmer des ehemaligen Glamourgirls gibt, so indiziert Miss Crawfords Rolle für das Studio einen Hinweis, welche Rollen den Star wieder zu einem Magneten an der Kassen machen könnten.
Joan Crawford provides a strong portrayal of Susan, a mature, matron characterization which is a marked departure for the player. There's still a tinge of the glamor girl in Miss Crawford but role provides the studio with key to future assignments for its star, which might bring her back considerably as a box-office personality.

Howard Barnes in der New York Herald Tribune:

Während [Joan Crawfords] Darstellung als Susan die beste Interpretation seit etlichen Jahren ist, vermag sie nicht immer Flatterhaftigkeit mit romantischer Kraft zu verbinden.
While [Joan Crawfords] characterization of Susan represents the best acting job she has done in a long time, she is not entirely successful in blending silliness with romantic power.

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