Super 2000

Super 2000

Super 2000 ist ein von der Fédération Internationale de l’Automobile ausgeschriebenes Reglement für Tourenwagen und Rallye-Fahrzeuge mit 2000 cm³ großen Benzin-Saugmotoren und Turbodieselmotoren sowie 1600 cm³ großen Benzin-Turbomotoren.

Inhaltsverzeichnis

Reglement

Die Rennwagen müssen dem FIA-Reglement der Gruppe A entsprechen und mit einem Zusatz-Kit Super 2000 ausgestattet sein. Das Serienfahrzeug muss mindestens 2500-mal in identischen Einheiten produziert worden sein. Elektronische Fahrhilfen wie ABS und ESP sind nicht zugelassen.

Ebenfalls vorgeschrieben ist ein 2000-cm³-Saugmotor mit Drehzahlbegrenzung: Vierzylinder mit maximal 8500 Umdrehungen in der Minute, Fünfzylinder mit 8750/min und Sechszylinder mit höchstens 9000/min. Alternativ gilt auch das FIA Super 2000D Reglement, das einen 2000-cm³-Turbodieselmotor erlaubt. Seit 2011 fallen unter das Super-2000-Reglement ebenfalls 1600-cm³-Turbobenzinmotoren mit Direkteinspritzung, die unter dem Begriff Weltmotor bekannt wurden. Die Drehzahl dieser Motoren wurde auf 8500/min begrenzt. Gedrosselt durch einen Luftmengenbegrenzer mit einem Durchmesser von 33mm liegt die Motorleistung bei über 300 PS.

Tourenwagen

Es ist ein Mindestgewicht für frontangetriebene Fahrzeuge von 1140 kg vorgeschrieben, für Hecktriebler sind es mindestens 1170 kg. Fahrzeuge mit Allradantrieb sind nicht zugelassen.

Das Reglement wurde für die Tourenwagen-Europameisterschafts-Saison 2002 entwickelt. Es wurde als Nachfolgereglement der Supertourenwagen entwickelt. Abgeleitet wurde es vom 2001 neu eingeführten Reglement der BTCC. Dem Super-2000-Reglement gab BMW zuerst eine Absage, denn im Gegensatz zum Super-Production-Reglement, das zum Großteil die Verwendung von Serienteilen vorschreibt, erlaubt das Super-2000-Reglement mehr konstruktive Freiheiten. Die Entwicklungs- und Fahrzeugkosten waren BMW zu hoch. Man plante daher in der ETCC erst das Feld der Super-2000-Fahrzeuge mit Super-Production-Autos (SPC) aufzufüllen. Doch dann machte die FIA BMW ein paar Zugeständnisse: unter anderem wurde ein konventionelles H-Getriebe im Gegensatz zum sequentiellen Getriebe vorgeschrieben. Allerdings wurden für 2003 diese Getriebe wieder erlaubt. Für Volvo und Prodrive, die zu diesem Zeitpunkt schon sehr weit mit der Entwicklung des neuen Volvo S60 waren, hieß das teilweise wieder von vorne zu beginnen. Sie mussten zum Beispiel nur für die Saison 2002 extra ein H-Getriebe entwickeln.

Rallyefahrzeuge

Anders als bei den Tourenwagen schreibt das Super-2000-Reglement bei den Rallye-Fahrzeugen einen einheitlichen Allradantrieb ohne aktive Differentiale vor. Bei den Super 2000-Rallyefahrzeugen waren bis Saisonende 2010 ausschließlich 2,0l Saug-Benzinmotoren erlaubt, die in der Rallye-Weltmeisterschaft die Klasse A2 bilden. Seit 2011 fallen unter das Super 2000 Reglement ebenfalls 1600-cm³-Turbobenzinmotoren[1], die von der FIA in die Klasse A1 eingestuft werden.

World Rally Car

Ab 2011 basieren die World Rally Cars ebenfalls auf dem Super-2000-Reglement mit 1600-cm³-Motoren allerdings mit einem zusätzlichen Aerodynamik-Paket. Diese bilden in der Rallye-Weltmeisterschaft die Klasse A0. Das Innenleben der S2000 und WRCs ist weitgehend identisch. Den größten Unterschied macht das Aerodynamikpaket aus, zu dem eine andere vordere Stoßstange und ein größerer Heckflügel gehören, an denen das World Rally Car auch optisch erkennbar ist. Für die WRC muss zunächst ein S2000 Fahrzeug homologiert sein, das anschließend mit einem WRC-Kit aufgerüstet wird.[2] Im Vergleich zu den Super 2000 Fahrzeugen der Klasse A1 haben die WRC (A0) leichtere Seitenverglasungen und der Motor unterscheidet sich nur durch ein um 500 Gramm leichteres Schwungrad und hat demzufolge ein anderes programmiertes Motormanagement. An den Restriktoren gibt es keinen Unterschied zu den Super 2000 (A1) Motoren.

Fahrzeuge

Folgende Fahrzeuge sind aufgebaut nach dem Super 2000 Reglement:

Tourenwagen

Fahrzeug 2,0 Benzin 2,0 Diesel 1,6 Turbo
Alfa Romeo 156 x
Audi A4 x
BMW 320i E46 x
BMW 320si E90 x x
Chevrolet Lacetti x
Chevrolet Cruze x x
Ford Focus ST170 x
Ford Focus ST x
Honda Accord Euro R x
Honda Civic Type-R x
Lada 110 x
Lada Priora x
Lexus IS200 x
Mercedes C200 x
Peugeot 407 x
Peugeot 307 x
Saab 9-3 BioPower (STCC) x
Seat Toledo x
Seat Leon x x x
Toyota Auris x
Toyota Corolla T-Sport x
Vauxhall Vectra x
Volvo C30 x x
Volvo S60 x
VW Scirocco Biogas (STCC) x

Rallye

Sébastien Loeb im Citroën DS3 WRC
Fahrzeug S2000 WRC (A0)
2,0 Sauger (A2) 1,6 Turbo (A1)
Citroën DS3 [3] x
Fiat Punto Abarth x
Ford Fiesta [4] x x
MG ZR x
MINI Countryman x x
Opel Corsa OPC x
Peugeot 207 RCup x
Proton Satria Neo x
Škoda Fabia x
Toyota Auris x
Toyota Corolla / RunX x
VW Polo x

Rennserien

Tourenwagen

Rallye

Einzelnachweise

  1. Unterschied MINI WRC zu MINI S2000 (Rallye-Magazin.de vom 25. Februar 2011; abgerufen am 2. März 2011)
  2. Überblick: Fragen und Antworten zum neuen WRC-Reglement. motorsport-total.com. Abgerufen am 8. Februar 2011.
  3. www.citroen-wrc.com technical-data-sheet (Citroën WRC com. abgerufen am 23. Februar 2011)
  4. RallySport Magazine – S2000 Fiestas nearly ready to roll

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