Sune K. Bergström

Sune K. Bergström

Sune Karl Bergström (* 10. Januar 1916 in Stockholm; † 15. August 2004 ebenda) war ein schwedischer Biochemiker. Er erhielt 1982 gemeinsam mit Bengt Ingemar Samuelsson und Sir John Robert Vane den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Offiziell wurden sie geehrt für ihre bahnbrechenden Arbeiten über Prostaglandine und nahe verwandte biologisch aktive Substanzen.

Lebenslauf

Bergström wurde 1916 in Stockholm geboren. Er studierte Medizin am Karolinska Institutet in Stockholm und promovierte 1943 über die biochemischen Eigenschaften von Lipiden (Fetten) und Steroiden. Von 1947 bis 1958 war er Professor für Biochemie an der Universität Lund. 1957 erfolgte sein Ruf auf den Lehrstuhl für Biochemie an das Karolinska Institutet, welchem er 1958 folgte. Sowohl in Lund als auch in Stockholm forschte Bergström an Prostglandinen und deren chemischen Eigenschaften. 1957 gelang ihm erstmals die Reindarstellung eines dieser Stoffe.

1975 wurde Bergström zum Vorsitzenden des Direktoriums der Nobel-Stiftung berufen. Von 1977 bis 1982 war er außerdem Vorsitzender des beratenden Ausschusses für medizinischen Forschung bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.

Bedeutung der Forschung

Bergström forschte, ebenso wie seine beiden Mitstreiter Bengt Ingemar Samuelsson und Sir John Robert Vane, an Prostaglandinen. Entdeckt und benannt wurden diese Stoffe erst Mitte der 1930er-Jahre von Ulf Swante von Euler-Cheplin, der 1970 den Nobelpreis für seine neurophysiologischen Studien bekam. Die Bedeutung dieser Stoffe als biologisch aktive Substanzen wurde allerdings erst durch die Arbeiten von Bergström, Samuelsson und Vane bekannt. Den Startpunkt für die Erforschung der Prostaglandine setzte Bergström durch die Isolierung einzelner Prostaglandine und die Aufklärung ihrer chemischen Struktur. Er konnte des Weiteren nachweisen, dass die Prostaglandine aus ungesättigten Fettsäuren gebildet werden.

Auf dieser Basis konnte die Forschung an den Prostaglandinen fortgeführt werden. Heute ist bekannt, dass diese Stoffe in fast allen Tierarten sowie verschiedenen Pflanzen vorkommen und ein sehr vielfältiges Spektrum von Funktionen haben. Beim Menschen und anderen Wirbeltieren spielen sie etwa eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung, bei der Entstehung und Regulation von Entzündungen, bei der Regulation des Blutdrucks und bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Bergströms Arbeiten konzentrierten sich vor allem auf die Wirkung verschiedener Prostaglandine auf die Herzkranzgefäße, wo ihre Arterienerweiternden Eigenschaften offensichtlich eine physiologische Anpassung des Kreislaufs an körperliche Anstrengungen darstellen.

Einige Prostaglandine sind krampflösend, andere bewirken Kontraktionen der glatten Muskulatur. So erzeugen Prostaglandine, die beim Sexualakt mit den Spermien in die Gebärmutter gelangen, die Kontraktion dieses Organs beim weiblichen Orgasmus.

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