Sumbiarsteinur

Sumbiarsteinur
Die Schären Flesjarnar (links) und der Sumbiarsteinur oder Munkurin (rechts) von Akraberg aus gesehen.
„Der Mönch“ in einem Buch von 1900.

Der Sumbiarsteinur (fär. „Stein von Sumba“) oder Munkurin („der Mönch“) und die Flesjarnar („die großen Schären“ − so heißen noch zwei andere Schären der Färöer) sind eine unbewohnte Schärengruppe, die den Färöern südlich vorgelagert ist. Die trockene Schäre Sumbiarsteinur im Südwesten der Gruppe bei 61° 10' 30".85 N, 6° 40' 23".77 W[1] der südlichste Punkt des Archipels.

Fünf Kilometer nördlich beginnt mit Akraberg auf Suðuroy das eigentliche Hauptland der Färöer. Vom Sumbiarsteinur bis zum nördlichsten Punkt der Färöer, Kap Enniberg sind es 118 Kilometer Luftlinie. Die anderen beiden Außenpunkte des Archipels sind Mykineshólmur im Westen und Stapin vor Fugloy im Osten.

Der Sumbiarsteinur ist der Rest der Klippe Munkurin (dän. Munken), die 1884-85 durch Wellenschlag zum großen Teil eingestürzt ist[2].

Historischer Bericht

In dem ersten Buch über die Färöer, Færoæ et Færoa Reserata 1673 von Lucas Debes wird der Munk[3], mehrfach wegen einer gefährlichen Meeresströmung erwähnt, die sich um die Klippe herum wie ein Strudel bewegt. Er beschreibt dort ein starkes Magnetfeld, das alle Kompasse „gänzlich unbrauchbar“[4] mache. Er lässt den erfahrenen Einheimischen Johannes Joensön zu Wort kommen:

„Erstlich ist dieser Strom an und für sich sehr erschrecklich und gefährlich, insonderheit wenn es stürmet. Er zieht alles, was demselben nur einiger maßen nahe kömmt, an sich, und verschlingt solches gleichsam, so daß ein Schiff, wenn es sich demselben nähert, sich nicht retten, noch der Scheiterung entgehen kann.“

Lucas Debes: Færoæ & Færoa Reserata, dt 1757, S. 47

Debes macht auch Angaben zur damaligen Größe der Klippe. Demnach soll der Sumböe Munck zehn Klafter (ca. 18 m) aus dem Wasser geragt haben, das an der Stelle nur drei bis vier Klafter (5,4-7,2 m) tief war.[5]

Neben dem Kompassphänomen und dem reißenden Strudel und der dortigen Untiefe berichtet Debes auch von einer ungewöhnlichen Kälte die stets auf der Klippe geherrscht haben soll. Ob aber der vermutete Magnet oder der Strudel dafür verantwortlich gewesen ist, blieb Debes verborgen[6]

Literatur

  • Lucas Jacobson Debes: Natürliche und Politische Historie der Inseln Färöe. Aus dem Dänischen übersetzt von C. G. Mengel, Kopenhagen / Leipzig 1757. Neu herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Norbert B. Vogt: Schriftenreihe des Deutsch-Färöischen Freundeskreises e.v., Band 9, Mülheim a. d. Ruhr, 2005

Einzelnachweise

  1. Bekanntmachung Nr. 306 vom 16. Mai 2002 über das Seeterritorium der Färöer (Gesetzestext, auf Dänisch)
  2. Færoæ & Færoa Reserata (Mühleim, Ruhr 2005), Anm. 98
  3. In der deutschen Übersetzung von 1757 steht alternativ „der München“ (S. 18) oder „Sumböe Munck“ und „der Sumböische München“ (S.27)
  4. S. 28
  5. S. 50
  6. S. 50 f.
61.336347222222-6.6732694444445

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