Suganertal

Suganertal
Oberes Valsugana, links der Lago di Caldonazzo, rechts davon der Lago di Levico, rechts davor Levico Terme
Talgemeinschaften des Trentino
██ Alta Valsugana
██ Bassa Valsugana e Tesino

Das Valsugana (auch Val Sugana, deutsch Suganertal) ist ein Tal in Italien im Südosten des Trentino östlich von Trient an der Grenze zum Veneto.

Das Tal, das am Oberlauf der Brenta liegt, ist das Tor zur Provinz Vicenza. Die Brenta fließt hier überwiegend von West nach Ost.

Bassano del Grappa ist der erste größere Ort im Veneto. Das Basstal ist auf zwei Talgemeinschaften verteilt, das Obertal gehört zu Alta Valsugana, das Untertal zu Bassa Valsugana e Tesino.

Der erste bedeutende Ort im Valsugana (Suganertal) ist Pergine (dt. Fersen). Nördlich von Pergine zweigt das Fersental ab, eine Sprachinsel der Fersentaler (Bersntoler). Weiter flussabwärts liegen zwei große Seen, der Lago di Caldonazzo (Gallnötschsee) und der Lago di Levico (Löweneckersee), die als Badeseen geeignet sind. Der Kurort Levico Terme (Löweneck), ein seit dem 19. Jahrhundert bekannter Badeort mit dem Flair des Fin de siècle, ist direkt im Seengebiet gelegen. Das Ortsbild von Borgo Valsugana (Burg im Suganertal), das sich bereits im mittleren Teil des Tales befindet, ist vom Mittelalter und Barock und den balkonverzierten Häusern geprägt, die direkt an der Brenta (Brandau) liegen.

Das Valsugana (Suganertal) ist ein liebliches und ruhiges Fremdenverkehrs- und Obstbaugebiet. Doch es war nicht immer so friedlich: Im Alpenkrieg des ersten Weltkriegs war die Gegend hart umkämpft, verlief doch die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien in unmittelbarer Nähe südlich jenseits der Hochebene von Lavarone (Lafraun) und Lusern über der Astico-Schlucht. Ab 1908 hatte Österreich-Ungarn in Erwartung eines Krieges begonnen, die südlichen Grenzen des Kaiserreiches massiv zu befestigen. Auf der anderen Seite der Grenze bauten die Italiener ihre Festungen. So entstanden auch auf den Hochebenen südlich des Valsugana eine Reihe von monströsen Festungen, die Meisterwerke des damaligen militärischen Ingenieurswesens waren.

Die meisten österreichischen Festungsanlagen, die den anstürmenden Italienern von Mai 1915 (Kriegserklärung Italiens an die Mittelmächte am 24. Mai 1915) bis Mai 1916 standhielten, als durch die Maioffensive der Mittelmächte die Front weiter nach Süden verlagert wurde, wurden nach dem Ersten Weltkrieg geschleift. Einige der Festungen (Verle, Werk Lusern) sind dennoch so gut erhalten, dass man sich auch heute noch eine Vorstellung von den erbitterten Kämpfen des Dolomitenkriegs machen kann. Die Festung Belvedere (Werk Gschwent) in Lavarone (Lafraun), in der Nähe von Caldonazzo (Gallnötsch), ließ man absichtlich stehen. Sie ist zu besichtigen, beherbergt heute ein militärhistorisches Museum und gibt einen guten Einblick in den damaligen Festungsbau.

Nahe von Lavarone liegt Lusern (it. Luserna), die bekannteste und am besten erhaltene deutsche Sprachinsel in Oberitalien, erreichbar über den um 1875 von österreichischem Militär angelegten abenteuerlichen Kaiserjägerweg (ital. Monterovere), der eine atemberaubende Aussicht auf das Valsugana und dessen Seen bietet.


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