Studienabbrecher

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Als Studienabbrecher werden ehemalige Studierende bezeichnet, die ihr Erststudium ohne Abschlussexamen beendet haben (Studienabbruch).

In Deutschland beenden nach neueren Studien etwa 21 Prozent der deutschen Studentinnen und Studenten ihr Studium ohne Abschluss. Dabei ist die Quote an Universitäten geringfügig geringer (20 %) als an Fachhochschulen (22 %). [1] Diese Zahlen gelten nur für die deutschen Präsenzhochschulen. Fernuniversitäten haben eine darüber hinausgehende Abbruchquote.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen eines Studienabbruchs

In einer Studie des BMBF zu den Ursachen von Studienabbrüchen zeigten sich folgende Abbrechertypen in der angegebenen Verteilung:

  • Frühe Studienabbrecher ohne berufliche Neuorientierung (Anteil: 13 %): Studenten mit falscher Fachwahl, die häufig danach ein anderes Studium beginnen.
  • Frühe Studienabbrecher mit beruflicher Neuorientierung (Anteil: 27 %): Studenten mit falschen Studienvorstellungen, die sich danach beruflich neu orientieren
  • Späte Studienabbrecher ohne berufliche Neuorientierung (Anteil: 7 %): Studenten, bei denen sich erst in der Auseinandersetzung mit dem Studium ein Motivationsproblem ergeben hat und die häufig das Erlernte in eine fachbezogene Beruftätigkeit mitnehmen.
  • Späte Studienabbrecher mit beruflicher Neuorientierung (Anteil: 24 %): Studenten, bei denen sich durch das Studium eine Distanzierung vom gewählten Fach ergeben hat und in eine fachfremde Tätigkeit wechseln.
  • Studienabbrecher aus familiären Gründen (Anteil 9 %): In diesem Bereich sind weibliche Studenten überproportional vertreten.
  • Studienabbrecher wegen nicht bestandener Prüfungen (Anteil 6 %): Bei dieser oft sehr motivierten Gruppe stellen fachliche Anforderungen oder auch Prüfungsängste eine unüberwindliche Hürde dar.
  • Studienabbrecher aus finanziellen Gründen (Anteil 13 %): Bei dieser Gruppe sind die zur Deckung finanzieller Verpflichtungen notwendigen Zeitaufwendungen nicht mehr mit einem Studium vereinbar.

Dabei führt ein Studienabbruch nicht unbedingt zu einem Karriereknick, teilweise wird das Studium aufgrund vorzeitiger beruflicher Chancen beendet.

Erfolgreiche Studienabbrecher

  • Reinhard Bütikofer, Politiker, Bundesvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen, studierte Geschichte und Sinologie in Heidelberg
  • Roland Emmerich, Regisseur: studierte an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, ging aber vor dem Examen nach Hollywood.
  • Ottfried Fischer, Schauspieler: begann in München ein Jurastudium, das er abbrach.
  • Bill Gates: Er brach 1975 sein Mathematikstudium an der Harvard University ab um sich ausschließlich seinem Unternehmen Microsoft Corporation zu widmen.
  • Herbert Grönemeyer, Musiker und Schauspieler: war 23 Semester lang als Student der Musikwissenschaft und des Rechts immatrikuliert, ohne Abschluss.
  • Günther Jauch: Er hat sowohl sein Jura-Studium in Berlin als auch seine Studien in Politik und Neuerer Geschichte in München abgebrochen.
  • Steve Jobs, Gründer der Computerfirma Apple: Abbruch seines Studiums am Reed College, Oregon, nach einem Semester.
  • Steve Wozniak, Gründer der Computerfirma Apple: Hielt im Jahre 2006 am Stanford College eine Rede[2], in der sowohl sein eigenes als auch das Studium allgemein als Geld- und Zeitverschwendung bezeichnete.
  • Wolfgang Joop, Designer: studierte Werbepsychologie in Braunschweig, ohne Abschluss.
  • Oliver Kalkofe, Satiriker und Moderator: studierte Anglistik, Germanistik und Publizistik in Münster. Nach acht Semestern brach er ab.
  • Johannes B. Kerner, Moderator und Talkmaster: begann 1984 in Berlin BWL zu studieren und jobbte parallel dazu in der Sportabteilung des Senders SFB. 1988 verabschiedete er sich ohne Abschluss vom Studium.
  • Friedrich Küppersbusch, Fernsehproduzent: beendet das Journalistikstudium ohne Diplom - die Arbeit beim WDR war attraktiver.
  • Hans Meiser Moderator: studierte in Stuttgart Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte - ohne Abschluss.
  • Oswald Metzger, Politiker und Publizist, studierte Rechtswissenschaft in Tübingen
  • Ulrich Meyer, Moderator: studierte nach Abitur und Wehrdienst Medizin in Köln, ließ das Studium aber sausen. 1979 begann er sein Volontariat bei der Kölnischen Rundschau.
  • Kai Pflaume, Show-Moderator: abgebrochenes Informatikstudium in Magdeburg.
  • Jörg Pilawa, Moderator: hängte sein Medizinstudium in Hamburg nach sechs Semestern an den Nagel.
  • Michael Dell, Gründer der weltgrößten Computerfirma Dell: Der texanische Unternehmer brach 1984 sein Medizinstudium gegen den Willen seiner Eltern ab.
  • Wim Wenders, Regisseur: studierte Mitte der sechziger Jahre in München, Freiburg und Düsseldorf Medizin und Philosophie. Nach vier Semestern wechselte er zur Hochschule für Fernsehen und Film München, dieses Studium beendete er erfolgreich.
  • Sönke Wortmann, Regisseur: Nach einem Semester Soziologiestudium wechselte er zur Hochschule für Fernsehen und Film München, wo er sein Regiestudium erfolgreich beendete.

Quellen

  1. Studienabbrecherstudie des BMBF (pdf)
  2. Steve Wozniaks Rede am Stanford College 2006

Literatur

  • Karl Lewin: Studienabbruch in Deutschland in: Schröder-Gronostay/Daniel (Hrsg.): Studienerfolg und Studienabbruch, S. 17ff.; Luchterhand, Neuwied/Kriftel/Berlin 1999

Weblinks


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