Stuckatur

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Deckenstuck
Stuck in den Räumen des Zwiefalter Abts von Schloss Mochental
Stuck in Schloss Hadamar
Wessobrunner Stuck in Memmingen

Stuck (italienisch: stucco) ist die plastische Ausformung von Mörteln aller Art auf meist verputzten Wänden, Gewölben und Decken.

Seit der Antike war und ist Stuck eine wichtige Technik bei der Gestaltung von Innenräumen und Fassaden.

Stuck sind aber nicht nur die opulenten plastischen Spielereien des Barock und Rokoko, sondern auch einfache Gesimse mit und ohne Unterkonstruktion aus Rabitz. Weiterhin komplette, plastische Wand-und Deckengestaltungen auch mit einfacheren Elementen und ebenso die seit der Jahrhundertwende in etlichen Katalogen angebotenen Fertigstuckteile, die in Gießformen in Serie hergestellt werden.

Eine besondere Blüte erfuhr das Handwerk des Stuckierens im Barock und dessen Vollendung im Rokoko, für deren schwungvolle und verspielte Dekorationselemente die Technik des Stuckierens ideal geeignet war. Während zunächst italienische Stukkateure in ganz Europa für hochwertige Stukkaturen sorgten, entwickelten sich bald, vor allem im süddeutschen Raum, die Stukkateure der Wessobrunner Schule zu den bedeutendsten Vertretern dieser Kunst.

Im Barock wurde auch häufig der Stuckmarmor zur Gestaltung eingesetzt, eine aufwändige Methode zur Nachahmung von Marmor. Sie war zwar teurer als der Marmor selbst, aber sowohl größere einheitlich gefärbte Werkstücke als auch besonders dramatische künstlerische Effekte der Färbung waren so möglich.

Im Deutschland der 1950er und 1960er Jahre verlor dekorativer Stuck seine Bedeutung und wurde vielfach als störend wahrgenommen, da er nicht den modernen Architekturvorstellungen entsprach. Aus diesem Grund wurde der Stuck von vielen Altbauten entfernt; Fassadenverödung oder Entstuckung genannt.

Seit einiger Zeit werden kleb- und überstreichbare Stuckimitationselemente aus Kunststoff zunehmend verwendet. Im Gegensatz zu echtem Stuck sind diese allerdings brennbar und verändern bei Temperaturschwankungen ihre Form.

Die geltenden Standards für das Putz- und Stuckhandwerk regelt die VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) DIN 18350 Putz- und Stuckarbeiten.

Inhaltsverzeichnis

Literatur

  • G. I. Astachow, W. P. Iwanow: Putz- und Stuckarbeiten. Fachbuchverlag, Leipzig 1956.
  • Geoffrey Beard: Stuck. Die Entwicklung plastischer Dekoration. Edition Atlantis, Zürich 1988, ISBN 3-7611-0723-4.
  • Paul Binder, Fritz Schaumann, Meinrad Haas, Karl Läpple: Stukkateur-Handbuch. Die Gipserfibel. Schäfer, Hannover 1985, ISBN 3-88746-087-1 (Nachdruck der 3. Auflage von ca. 1955).
  • Alfred Bonhagen: Der Stukkateur und Gipser Reprint-Verlag, Leipzig 2003, ISBN 3-8262-0211-2 (Nachdruck der bei Voigt, Leipzig 1914 erschienen Ausgabe).
  • Deutscher Stuckgewerbebund im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V. (Hrsg.): Stuck - Putz - Trockenbau. Fachbuch für die Aus- und Weiterbildung im Stukkateur-Handwerk. 2. Auflage. Müller, Köln 1991, ISBN 3-481-00316-1.
  • Fachgruppe Stuck-Putz-Trockenbau in der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e. V.: Stuckmarmor und Stucco lustro. Neues Bauen in traditionellen Techniken. KNAAK, Berlin 2001.
  • Siegfried Leixner, Adolf Raddatz: Der Stukkateur. Handbuch für das Gewerbe. 4. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1998, ISBN 3-421-03096-0.
  • Katharina Medici-Mall: Lorenz Schmid. Ein Wessobrunner Altarbauer und Stuckateur. Thorbecke, Sigmaringen 1975, ISBN 3-7995-5021-6 (Bodensee-Bibliothek, Band 21).
  • Peter Vierl: Putz und Stuck. Herstellen, Restaurieren. 2. Auflage. Callwey, München 1987, ISBN 3-7667-0873-2.
  • Horst Wilcke: Stuck- und Gipsarbeiten. 8. Auflage. Verlag für Bauwesen, Berlin 1986, ISBN 3-345-00152-7.

Siehe auch

Weblinks

Beispiele


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