Bahnstrecke Simmern–Gemünden (Hunsrück)

Bahnstrecke Simmern–Gemünden (Hunsrück)
Simmern–Gemünden
Kursbuchstrecke: 174f Kursbuch 1938[1]

271m Kursbuch 1944

264b zuletzt 1963[1]
Streckennummer: 3022[2] [3]
Streckenlänge: 14,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
von Boppard
von Hermeskeil
0,0 Simmern (Hunsrück)
nach Langenlonsheim
0,3 Straßenunterführung nach Argenthal
5,4 Holzbach
5,7 L 162
7,4 Bachdurchlass vor Tiefenbach
8,4 Tiefenbacher Viadukt
8,6 Tiefenbach (Hunsrück)
8,7 L 108
11,9 Mengerschied
12,x Straßenunterführung in Mengerschied
14,7 Gemünden (Hunsrück)

Die Bahnstrecke Simmern–Gemünden (Hunsrück) war eine Eisenbahnstrecke, die in Simmern von der Hunsrückbahn und der Hunsrückquerbahn abzweigte und nach Gemünden (Hunsrück) führte.

Geschichte

Noch während die Bahn von Langenlonsheim nach Simmern in Bau war, wurde am 25. März 1888 von Seiten der Bürger Gemündens ein Eingabe zum Bau einer Eisenbahnstrecke gemacht. Bis 1904 erfolgten zwei weitere Petitionen an den preußischen Verkehrsminister. Erst am 30. März 1912 reiste eine Kommission in den Hunsrück, um die Machbarkeit und Notwendigkeit der Strecke zu erkunden. Am 3. Februar 1913 wurde die Strecke in Berlin genehmigt.

Hauptargumente für den Bau der Strecke waren das Erzbergwerk in Tiefenbach, der Holzabbau im Soonwald, Schiefersteinbrüche sowie Tonvorkommen rund um Gemünden.

Trotz des Beginns des Ersten Weltkrieges begannen die Bauarbeiten an der Strecke. Es wurden Fremdarbeiter aus Italien, russische und französische Kriegsgefangene sowie deutsche Strafgefangene beim Bau eingesetzt, dennoch wurden 1917 die Arbeiten eingestellt.[4]

Nach dem Krieg wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und die Teilstrecke Simmern–Holzbach am 16. August 1921 eröffnet. Fast ein Jahr später konnte am 3. Juli 1922 die gesamte Nebenbahnstrecke Simmern–Gemünden in Betrieb genommen werden.

Eine geplante Erweiterung der Stichbahn über das Kellenbachtal nach Simmertal zum Anschluss an die Nahetalbahn war angedacht, wurde aber nie in Angriff genommen.

Die Strecke blieb im Krieg unbeschädigt, 1944 verkehrten vier Zugpaare täglich mit einer Fahrzeit von 29 Minuten. Durch den aufkommenden Autobusverkehr zwischen den Dörfern und den Wegfall des Güterverkehrs 1959 wurde die Strecke aber unrentabel. Die Nebengleise an den Verladerampen wurden 1961 demontiert.

Im Sommer 1963 verkehrten noch drei Schienenbuspaare in nun 35 Minuten, neben fünf zum Teil zeitgleich verkehrenden Buskursen. Der letzte Personenzug zwischen Simmern und Gemünden verkehrte am 24. November 1963. Ab März 1964 bis 1965 erfolgte die Demontage der Schienen.[5]

Die Überbleibsel der Strecke sind der zum Teil sehr hohe Bahndamm mit Unterführungen sowie die Stationsgebäude in Tiefenbach und Gemünden.[5]

Einzelnachweise

  1. a bDie Strecke Simmern-Gemünden: Teil 3 - Gleispläne und Fahrzeugeinsätze“, Hunsrückquerbahn.de, Abgerufen 8. Januar 2009
  2. Uli Maschek, „Streckennummern, Bereich 3“, Ulis Eisenbahnseiten, 26. November 2001, Abgerufen 8. Januar 2009
  3. Klaus Erbeck, „Streckennummern der DB AG - Excel Datei“, Reichsbahndirektion Erfurt, Abgerufen 8. Januar 2009
  4. Die Strecke Simmern-Gemünden: Teil 1 - Entstehung und Bau“, Hunsrückquerbahn.de, Abgerufen 8. Januar 2009
  5. a bDie Strecke Simmern-Gemünden: Teil 2 - Betrieb, Niedergang und Abbau“, Hunsrückquerbahn.de, Abgerufen 8. Januar 2009

Weblinks


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