Stockkultur

Stockkultur

Die Stockkultur, auch Pfahlkultur genannt, war bis in die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts die verbreitetste Anbaumethode im österreichischen Weinbau. In Deutschland spricht man von der Moselpfahl- bzw. Einzelpfahlerziehung, die vor allem in den nördlichen Anbaugebieten Mosel, Ahr und Mittelrhein heute noch eine starke Verbreitung hat. In Württemberg war stattdessen die dreischenklige Pfahlerziehung verbreitet, bei welcher jeder Rebstock jeweils an drei Pfählen erzogen wurde.

Bei der Stockkultur wurden etwa 10.000 Reben pro Hektar angepflanzt, wobei die Stammhöhe nur etwa 20 cm beträgt. Dadurch ergibt sich ein sehr enger Reihenabstand, der nur mit einem sehr hohen Maß an Handarbeit bewirtschaftet werden kann. Der enge Abstand bewirkt auch, dass die Trauben weniger Sonnenlicht erhalten und die Stöcke schlechter durchlüftet werden. Zudem bewirkt die Ausbreitung der Reben in Bodennähe einen erhöhten Pilzbefall. Auf Grund der fehlenden Arbeitskräfte und Frostschäden wurde die Stockkultur nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich von der Hochkultur abgelöst. [1]

Einzelnachweise

  1. Fiegl, Jutta: Die Entwicklung des Weinbaues und des Heurigenwesens in Neustift am Walde. Dissertation Wien 1983

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