Stockholms stadshus

Stockholms stadshus
Stadshuset von Riddarholmen im Mai 2006

Stockholms stadshus, das Rathaus der schwedischen Hauptstadt Stockholm, beherbergt den Sitz der Stadtregierung und des Stadtparlamentes. Es liegt am südöstlichen Spitz der Insel Kungsholmen am Riddarfjärden im Mälarsee. An gleicher Stelle befand sich bis zu ihrer Zerstörung durch einen Brand am 31. Oktober 1878 die dampfgetriebene Mühle Eldkvarn.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Stadshuset im Bau 1919
Trilogie: Fröding, Josephson, Strindberg. (Fotomontage)

Das Rathaus wurde zwischen 1911 und 1923 nach Plänen des Architekten Ragnar Östberg im Stil der schwedischen Nationalromantik erbaut und am 23. Juni 1923 eingeweiht. Der Ost- und der Südflügel blicken auf den See und werden durch einen 106 Meter hohen Eckturm zusammengefasst, der vom Reichswappen Tre Kronor gekrönt wird.

Ursprünglich war geplant, auf diesem Grundstück ein Amtshaus (rådhus) zu bauen, das den Magistrat und das Stadtgericht beherbergen sollte. Aus dem dazu 1903/04 veranstalteten Architekturbewerb ging der Entwurf Ragnar Östbergs siegreich hervor. Doch die Stadtregierung beschloss kurz danach, auf diesem Grundstück ein repräsentatives Gebäude für die Stadtregierung und das Stadtparlament zu errichten. Ragnar Östberg wurde aufgefordert, seinen Beitrag in diesem Sinne umzuarbeiten, während der im Wettbewerb Zweitplatzierte Carl Westman mit dem Bau des Amtshauses, dem heutigen Stockholms rådhus, auf einem Grundstück in der Nähe beauftragt wurde. Östberg hielt in seinem neuen Entwurf an den Hauptzügen seines ersten Entwurfes fest, nämlich die symbolische Beziehung zum Wasser und den dominierenden Eckturm. Gleichzeitig griff er mediterrane Elemente, vor allem aus Venedig auf, die ihren Ausdruck im Bürgerhof (Borgargården) und der Blauen Halle (Blå Hallen), die übrigens nicht blau ist, finden.

Gestaltung

Der byzantinisch inspirierte goldene Saal: Mosaik der "Königin des Mälarsees"

Zur Ausgestaltung und Einrichtung des Rathauses wurden zahlreiche Künstler engagiert. An der Ausgestaltung arbeiteten u. a. die Maler Axel Törneman, Einar Forseth und Prinz Eugen, die Möbeldesigner Ernst Spolén, Melchior Wernstedt und Carl Malmsten und die Textilkünstlerin Maja Sjöström. Den Stadshusparken schmücken Statuen des Bildhauers Carl Eldh, u. a. die Trilogie von 1923, „Verfasser“ Författaren (August Strindberg), „Dichter“ Skalden (Gustav Fröding) und „Maler“ Målaren (Ernst Josephson), die wegen ihrer Nacktheit zunächst starke Proteste hervorriefen.

Besonders erwähnenswert sind die Repräsentationsräume des Rathauses, wie der Goldene Saal (Gyllene salen) mit den von Puhl & Wagner ausgeführten Gold-Mosaiken nach den Entwürfen von Einar Forseth, der Beratungssaal (Rådsalen) in dem jede dritte Woche die Stockholmer Stadtregierung zusammentritt, die Galerie des Prinzen (Prinsens galleri) sowie die Blaue Halle (Blå hallen), in der jährlich das Festessen anlässlich der Vergabe der Nobelpreise abgehalten wird.

Außenansichten

Innenansichten

Der Stadthausturm

Weblinks

 Commons: Stockholms stadshus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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