Stockholms stadsbibliotek

Stockholms stadsbibliotek
Das Hauptgebäude

Stockholms stadsbibliotek, die Stockholmer Stadtbibliothek, befindet sich an der Kreuzung Sveavägen und Odengatan im Stadtteil Vasastaden in Stockholm. Sie ist nach den Entwürfen des namhaften Architekten Gunnar Asplund erbaut und im Jahr 1928 eröffnet worden.

Inhaltsverzeichnis

Gunnar Asplunds Bauwerk

Die Bibliothek im Bau 1927.
Foto: Stockholms stadsmuseum
Der Neubau um 1929.
Foto: Stockholms stadsmuseum

Die Stockholmer Stadtbibliothek ist die Hauptbibliothek der Stadt. Sie wurde nach den Entwürfen des Architekten Gunnar Asplund während der Jahre 1918 bis 1927 geplant und gebaut und am 31. März 1928 in der Gegenwart von Prinz Eugen eingeweiht. Die Stockholmer Stadtbibliothek ist neben dem Waldfriedhof eines der bedeutsamsten Werke Asplunds.

Barriére de la Violette

Seiner Planung ging eine längere Studienreise in die USA voraus, auf der er die Inspiration bekam, eine zentrale Halle für den Buchverleih, umgeben von Lesesälen und Lichthöfen, anzuordnen. Die zentrale, zylindrisch gestaltete, hohe Halle, die Rotunde, gibt dem, ansonsten nicht allzu großen Bauvolumen, ein monumentales Äußeres. Anfangs hatte Asplund einen Kuppelbau geplant, er verwarf jedoch diese Idee zugunsten eines cylindrischen Hauptgebäudes, teilweise inspiriert vom Barriére de la Violette in Paris des 18. Jahrhunderts.

Die Stockholmer Stadtbibliothek und die niedrigen Ladengebäuden entlang des Sveavägen, auch diese von Gunnar Asplund entworfen, zeigen deutlich den Reifungsprozess des Architekten und den Umbruch in der Architektur dieser Zeit in Schweden. Während die ersten Skizzen noch im traditionellen schwedischen Klassizismus der 1920er Jahre, "Swedish grace", verwurzelt sind, wird mit fortschreitender Planungszeit das Projekt mehr und mehr vereinfacht. Der zylindrische Hauptbau ist, bis auf einen Fries unterhalb der Fensterreihe, ganz von jeglicher Verzierung befreit und zeigt eine klare funktionalistische Richtung. Die Ladengebäude, die 1931 fertig waren, sind schon ausgesprochen funktionalistisch. Zur Stockholmer Ausstellung 1930, bei der Asplund Hauptarchitekt war, hatte er voll zum Funktionalismus übergewechselt und zählte danach als dessen bedeutendster Vertreter in Schweden.

Architekturwettbewerb

Zur Zeit (2007) befinden sich ca. 700.000 Bücher in der Bibliothek, sowie 177 aktuelle Tageszeitungen und 1.200 Zeitschriften, die teilweise in verschiedenen Gebäuden der Nachbarschaft untergebracht sind. Die Bibliothek braucht dringend eine Erweiterung, daher wurde im Jahre 2006 ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben, bei dem über tausend Vorschläge eingereicht wurden. Am 17. November 2007 hat eine Jury den Gewinner ausersehen. Es war der Vorschlag „Delphinium“ der deutschen Architektin Heike Hanada beim Laboratory of art and architecture, den die Jury aus sechs engeren Teilnehmern gewählt hat. Im Laufe des Jahres 2008 wird die Stadt Stockholm über das weitere Vorgehen entscheiden. Der Baustart ist für 2010 geplant und man hofft, pünktlich zum 85jährigen Jubiläum am 31. März 2013, den Erweiterungsbau einweihen zu können.

Sämtliche Pläne für einen Erweiterungsbau der Bibliotek wurden am 12. Oktober 2009 von der Stockholmer Stadtregierung gestopt, nachdem unter anderen ICOMOS (UNESCOs Expertenorgan für Kulturfragen) und Svenska Akademien harte Kritik am Vorschlag geübt hatten.

Bilder

Literatur und Quelle

  • Asplund, Arkitektur Förlag, 1985
  • Stockholms byggnader, Bokförlaget Prisma, 1977

Weblinks

 Commons: Stockholm Public Library – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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