Stiftung Deutsche Sporthilfe

Stiftung Deutsche Sporthilfe

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Stiftung Deutsche Sporthilfe
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Gründung 1967
Ort Frankfurt am Main
Website www.sporthilfe.de

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechtes. Stiftungszweck ist die ideelle und materielle Förderung von Sportlern zum Ausgleich für ihre Inanspruchnahme durch die Gesellschaft bei internationalen Meisterschaften und bei nationaler Repräsentation. Die Sportler sollen als Gegenleistung für ihre Verdienste um das Ansehen ihres Landes finanziell gefördert werden.

Schirmherr der Deutschen Sporthilfe ist Bundespräsident Christian Wulff. Vorsitzender des Stiftungsrates ist der frühere DaimlerChrysler-Vorstand Jürgen Hubbert, bis Ende 2007 zugleich auch Aufsichtsratschef.

Das Stiftungsvermögen beläuft sich auf 1.066.966,41 Euro.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe wurde auf Willi Daumes Initiative am 26. Mai 1967 in Berlin gegründet. Erster Vorsitzender war Josef Neckermann (bis 1988), ihm folgte Willi Daume. Von 2005 bis 2007 hatte Hans Wilhelm Gäb dieses Amt inne, er wurde Nachfolger des am 29. Juli 2005 zurückgetretenen Hans-Ludwig Grüschow.

Der Aufsichtsrat der Stiftung stimmte am 18. Oktober 2007 dem Vorschlag von Jürgen Hubbert und Hans Wilhelm Gäb zu, auf einer außerordentlichen Sitzung am 4. Dezember 2007 Dressur-Olympiasiegerin Ann Kathrin Linsenhoff zum 1. Januar 2008 als neue Vorstandsvorsitzende der Stiftung zu berufen. Zudem gab Jürgen Hubbert seine Doppelfunktion als Chef des Stiftungs- und des Aufsichtsrats auf, neuer Vorsitzender des Kontrollorgans wurde Hans Wilhelm Gäb. Dieser gab im Juni 2009 bekannt, dieses Amt "aus privaten Gründen" zum 31. Juli 2009 niederzulegen.

Am 22. September 2008 trat Ann Kathrin Linsenhoff nach Differenzen mit dem neuen Aufsichtsratschef von ihrem Amt zurück. Nachdem Dr. Michael Ilgner, Mitglied des Vorstands und Vorsitzender der Geschäftsführung, zwischenzeitlich die operative Führung übernahm, wurde am 23. Oktober 2008 Werner E. Klatten zum neuen Vorstandsvorsitzenden ab 1. Dezember 2008 ernannt. Klattens Stellvertreterin für den Bereich Sport ist Franziska van Almsick.

Leitmotiv

Die Sporthilfe steht für Leistung, aber gegen Leistungsmanipulation, sie steht für Fairplay, und sie sieht ihre Aufgabe darin, für die Integrität des Sports zu kämpfen und seine Bedeutung für ein friedliches und soziales Zusammenleben in unserer Gesellschaft hervorzuheben. Sie sieht die Förderung sportlicher Eliten und Vorbilder als einen wichtigen Schritt, die Botschaft des Sports in die Gesellschaft zu transportieren. Denn „Leistung. Fairplay. Miteinander.“, das sind Werte, die auch unser Land stärken.

Die Sporthilfe fördert materiell, ideell und sozial Sportlerinnen und Sportler, die sich auf sportliche Spitzenleistungen vorbereiten, solche erbringen oder erbracht haben und die durch ihr Auftreten und ihre Leistungsbereitschaft national und international als Leitbilder für die Bundesrepublik Deutschland und ihre Gesellschaft stehen sowie als Motivatoren für die Breitensport-Bewegung.

Förderung

Die Entwicklung im Spitzensport weltweit und die Zukunftssicherung der Leistungsträger im deutschen Spitzensport spiegeln sich in den Förderstrukturen der Stiftung Deutsche Sporthilfe wider. In ihrer über 40-jährigen Tätigkeit für den Spitzensport hat die Sporthilfe wirksame und zeitgemäße Förderkonzepte für ihre Athleten entwickelt. Durch diese Unterstützung haben Sportler die besten Chancen, im Wettbewerb des modernen Leistungssports erfolgreich zu bestehen.

Die Sporthilfe fördert kontinuierlich 3.800 Athleten, die sich auf sportliche Spitzenleistungen vorbereiten, diese erbringen oder bereits erbracht haben. Die Leistungen der Sportler bei internationalen Wettkämpfen sind dabei das entscheidende Kriterium, im Nachwuchsbereich wird insbesondere die Leistungsperspektive berücksichtigt.

Voraussetzung

Die Grundvoraussetzung jeglicher Förderung durch die Sporthilfe ist die Zugehörigkeit des Athleten zu einem Bundeskader eines Spitzenverbandes.

Die Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe setzt voraus, dass die Sportler die Athletenvereinbarung mit der Sporthilfe anerkennen. Diese Vereinbarung sieht u.a. vor, dass die geförderten Sportler im Falle einer individuellen Vermarktung einen Betrag in Höhe von fünf Prozent der Werbeeinnahmen an die Sporthilfe abführen (Solidarfonds). Weiterhin müssen geförderte Sportler den Sporthilfe-Eid unterschrieben, in dem sie sich auf die Werte des Sports verpflichten und ein klares Bekenntnis gegen Doping ablegen.

Die Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe orientiert sich an Leistungskriterien sowie an der sozialen Situation der Sportler. Um die Höhe und die zeitliche Dauer von Förderungsleistungen festzulegen, wird die persönliche Situation des einzelnen Sportlers geprüft. Dabei werden Einkünfte aus Erwerbstätigkeit und Vermögen sowie sportbezogene Einkünfte (z.B. Einnahmen aus Werbe- und Ausrüsterverträgen) berücksichtigt. Die Sporthilfeförderung erfolgt nach dem Subsidiaritätsprinzip und kann Kosten ersetzen, die nicht durch eigene Leistungen oder Zuschüsse Dritter gedeckt werden. Die Sporthilfe trägt jedoch nicht sämtliche Kosten, die durch die Ausübung des Sports entstehen.

Geförderte Athleten

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe fördert zurzeit rund 3.800 Athleten.

C-Kader (1.800 Sportler)

Im C-Kader sind Junioren- und Nachwuchssportler sowie Talente angesiedelt. Dabei ist die Altersgrenze sportspezifisch festgelegt; in der Regel aber bei ca. 18 bis 19 Jahren. Entscheidend sind die Altersgrenzen, die bei Junioren-Weltmeisterschaften und Europameisterschaften gesetzt werden.

B-Kader (1.200 Sportler)

Hier werden die Athleten von nationaler Spitzenklasse eingestuft, die dem C-Kader entwachsen sind, aber (noch) nicht die Bedingungen für den A-Kader erfüllen.

A-Kader (800 Sportler)

Zum A-Kader gehören die Athleten von internationaler Spitzenklasse, die Finalplatzierungen bei Wettkämpfen erzielt haben. Kriterien sind die Plätze 1 bis 8 bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen sowie die Plätze 1 bis 6 bei Europameisterschaften. Sonderregelungen sind möglich.

S-Kader

In den S-Kader können die Sportler aufgenommen werden, die verletzungsbedingt oder aufgrund einer besonderen beruflichen Situation die Kaderkriterien nicht erfüllen konnten, die aber eine positive Leistungsperspektive aufweisen.

Internatsförderung (600 Sportler)

Über die o.g. Sportler hinaus unterstützt die Sporthilfe noch Nachwuchstalente in Internaten und sportbetonten Schulen.

Eliteförderung

Die besten Sportler sind die so genannten Elitesportler. Sie genießen mit der Eliteförderung die höchste Förderstufe im Fördersystem der Sporthilfe, um sich gezielt auf die jeweils anstehenden Olympischen Spiele vorbereiten zu können. Die Analysen nach Olympischen Spiele haben gezeigt, dass fast zwei Drittel der Elitesportler am Gewinn von Olympischen Medaillen beteiligt waren und 90 Prozent einen Finalplatz erreichten.

Neben den Erfolgsprämien und individuell abgestimmten beruflichen Förderleistungen können Elitesportler eine zusätzliche jährliche Unterstützung von bis zu 10.000 Euro erhalten - insbesondere dann, wenn sie professionellen Strukturen in anderen Ländern gegenüberstehen, selbst aber z.B. einer dualen Karriere nachgehen.

Veranstaltungen

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe nutzt mehrere Großveranstaltungen, um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen, Einnahmen zugunsten des Stiftungszwecks zu erzielen, aber auch, um Sportlern, Unterstützern, Unternehmern und Partnern die Möglichkeit zum Knüpfen neuer und Pflegen bestehender Kontakte zu geben.

Ball des Sports

Mit dem Ball des Sports richtet die Stiftung Deutsche Sporthilfe eines der bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignisse in Deutschland aus.

Rund 1.800 geladene Gäste aus Sport, Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien treffen sich jährlich bei dieser herausragenden Veranstaltung, die wie alle anderen Events ganz im Dienste des Spitzensports steht. Die Erlöse aus dem Verkauf von Eintrittskarten, Inseraten sowie aus der Tombola gehen direkt an die Stiftung.

Verleihung der Goldenen Sportpyramide

Die Benefiz-Gala Goldene Sportpyramide ist das Hauptstadt-Event der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Seit dem Jahr 2000 wird im Rahmen der Gala eine herausragende Sportlerpersönlichkeit für ihr Lebenswerk geehrt. Kriterien für die Nominierung sind neben dem sportlichen Erfolg vorbildliche Leistungen im gesellschaftlichen und im beruflichen Bereich. Den mit der Ehrung verbundenen Preis in Höhe von 25.000 Euro reicht der Preisträger an ein Benefiz-Projekt im Sport weiter.

2011 ging die "Goldene Sportpyramide" im Rahmen der zwölften Benefiz-Gala im Hotel Adlon Kempinski Berlin an Heide Ecker-Rosendahl, Doppel-Olympiasiegerin 1972.[2]

Fest der Begegnung

Das "Fest der Begegnung" erfüllt im Event-Kalender der Sporthilfe eine Doppelfunktion: Das aus dem traditionellen Treffen der rund 300 Sporthilfe-Kuratoren entstandene Fest steht einerseits ganz im Zeichen des Meinungsaustauschs zwischen erfolgreichen Nachwuchssportlern, aktiven und ehemaligen Top-Athleten sowie Freunden und Förderern der Sporthilfe. Gleichzeitig wird beim glanzvollen Höhepunkt der Veranstaltung, der Ehrung der "Juniorsportler des Jahres", die höchste Anerkennung für Nachwuchssportler in Deutschland verliehen.

Zu den bekanntesten Preisträgern der erstmals 1978 vergebenen Auszeichnung zählen Franziska van Almsick, Timo Boll, Anja Fichtel-Mauritz, Anni Friesinger, Magdalena Neuner, Maria Riesch und Katja Seizinger. Die Sieger erhalten ein Ausbildungsstipendium, um neben der sportlichen Perspektive auch die berufliche Zukunft zu sichern.

Das Sporthilfe Golf Masters

Das Sporthilfe Golf Masters gehört zu den Pionieren unter den Charity-Golf-Turnieren.

Die Sporthilfe verbindet die Golf-Leidenschaft von Unternehmern, Geschäftsleuten aber auch Sportlern seit 1989 mit der Idee, finanzielle Mittel für die Förderung des Nachwuchssports in Deutschland zu akquirieren. Den besonderen Reiz machen hier die gemeinsamen Flights mit aktiven und ehemaligen Olympiasiegern und Weltmeistern aus. Mit dabei waren unter anderem schon Rosi Mittermaier-Neureuther, Ricco Groß, Jochen Behle, Heiner Brand, Fritz Fischer, Sven Ottke oder Dieter Thoma.

Für die Teilnehmer ist das Sporthilfe Golf Masters eine interessante Möglichkeit, um Kunden, Geschäftspartnern oder Freunden ein besonderes Golf-Event zu bieten. Aber auch der Spaß kommt - beispielsweise beim "Golfathlon", einer Kombination aus Golf und Biathlon - nicht zu kurz.

Finanzierung

In den vergangenen 40 Jahren hat die Stiftung Deutsche Sporthilfe rund 350 Millionen Euro für die Förderung junger Talente und Top-Athleten aufgewendet; jährlich zwischen 10 und 12 Millionen Euro.

Ihre finanziellen Mittel bringt die Deutsche Sporthilfe derzeit vor allem durch Spenden, Events, Vermarktung, Erlöse aus der Lotterie GlücksSpirale und den Sport-Briefmarken auf. So stammen zwei Drittel der Einnahmen aus Spenden von Kuratoren und Förderern der Sporthilfe sowie aus den Erlösen der Event-, Förderer- und Benefizprogramme. Etwa ein Fünftel bringen die Erlöse der Lotterie GlücksSpirale, die Zuschläge der Briefmarkenserie Für den Sport machen etwa 15 Prozent aus.

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe ist bemüht, den größten Teil ihrer jährlichen Einnahmen den Athleten zukommen zu lassen. Knapp drei Viertel der Ausgaben fließen an direkten und indirekten Förderleistungen an die Sportler. Etwa sechs Prozent aller Ausgaben werden für Verwaltung und Personal aufgewendet.

Vorsitzende

ehemaliges Logo
Jahr
Name
1967–1988 Josef Neckermann
1989–1991 Willi Daume
1991–1996 Erich Schumann
1997–2005 Hans-Ludwig Grüschow
2005–2007 Hans Wilhelm Gäb
2007–2008 Ann Kathrin Linsenhoff
2008-2010
Werner E. Klatten
seit 2010
Michael Ilgner

Siehe auch

Literatur

  • G.F./ms.: DSH – Wie gefördert wird, Zeitschrift DTS, 1998/2 S. 43
  • Thomas Weiß: Ein Glücksfall mit bewegter Historie, Zeitschrift tischtennis, 2007/5 S. 16–17

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag für 2009 im Unternehmensregister
  2. Goldene Pyramide

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