Steven Bradbury

Steven Bradbury
Steven Bradbury Shorttrack
Voller Name Steven John Bradbury
Nation AustralienAustralien Australien
Geburtstag 14. Oktober 1973
Geburtsort Sydney
Größe 178 cm
Gewicht 80 kg
Karriere
Verein Roos Ice Racing Club
Trainer Ann Zhang
Status zurückgetreten
Karriereende 2002
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Gold 0 × Silber 1 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Bronze 1994 Lillehammer 5000-m-Staffel
Gold 2002 Salt Lake City 1000 m
Weltcup-Logo Platzierungen im Shorttrack-Weltcup
 Debüt im Weltcup 26. November 1999
letzte Änderung: 1. Februar 2009

Steven John Bradbury (* 14. Oktober 1973 in Sydney) ist ein australischer Shorttrack-Sportler und wurde 2002 bei den Spielen in Salt Lake City Olympiasieger über die 1000 m-Strecke.

Werdegang

Zum Shorttrack kam Steven durch seinen Vater, der in den 1960er Jahren zu den Besten des Landes gehört hatte. Bald schon gehörte er zu den Besten seines Landes und war 1992 Reserveläufer der australischen Mannschaft bei den Olympischen Spielen von Albertville. 1994 zählte Bradbury als Einzelläufer zum Favoritenkreis in Lillehammer 1994, schied jedoch früh aus. Im 5000 m Mannschaftsrennen gewann er mit der australischen Mannschaft die Bronzemedaille. Bei einem Rennen nach den Olympischen Spielen stürzte Steven und erlitt durch die Kufe eines Mitläufers eine so große Schnittwunde am Bein, dass er bereits mehrere Liter Blut verloren hatte, bevor er ärztlich behandelt werden konnte. Die Wunde musste anschließend mit 111 Stichen genäht werden.

Auch bei den Spielen in Nagano 1998 blieb Bradbury ohne Medaille. 2000 brach er sich bei einem Rennen durch einen Sturz in die Seitenbegrenzung einen Halswirbel, überlebte den Unfall aber ohne weitere Spätfolgen.

2002 fuhr Bradbury als Außenseiter zu seinen vierten Spielen nach Salt Lake City. Sein Durchmarsch in das Finale über 1000 m stellte ein Kuriosum dar: Seinen Viertelfinallauf beendete er als Dritter, kam aber weiter, weil der zweitplazierte Kanadier Marc Gagnon disqualifiziert wurde. Im Halbfinale war er bereits letzter seines Laufs, als alle anderen Läufer durch einen Crash stürzten und Bradbury sich so noch auf einen Finalplatz vorbeischieben konnte.

Das Finale bestritt, neben Bradbury, u. a. der US-Amerikaner Apolo Anton Ohno, dem die größten Siegchancen zugerechnet wurden. Das „Sturzglück“ blieb Steven Bradbury jedoch treu: In der letzten Kurve des Rennens stürzte ein Läufer und riss alle weiteren Fahrer außer den inzwischen deutlich abgeschlagenen Bradbury mit sich. Bradbury konnte ungehindert durchs Ziel fahren und bescherte seinem Land die erste Goldmedaille bei Winterspielen überhaupt.

Bei seiner Rückkehr wurde Bradbury zum Nationalhelden stilisiert. Lange Zeit war ihm dieser Umstand nicht recht. Heute denkt Bradbury anders über seinen Sieg und sieht in ihm den verdienten Erfolg für seine Bemühungen und Verletzungen die Jahre davor. Die Floskel doing a Bradbury („einen Bradbury machen“) gilt seither in Australien als Synonym für den Erfolg krasser Außenseiter entgegen aller Erwartungen.[1]

Nach seinem Sieg löste Bradbury, gemeinsam mit Alisa Camplin, die ebenfalls Olympiasiegerin beim Freestyle-Skiing wurde, einen Wintersport-Boom aus, so dass Australien zu den Spielen nach Turin 2006 seine bisher größte Mannschaft mit 40 Sportlerinnen und Sportlern schicken konnte. Der Heimatclub von Bradbury, das Roos Brisbane ist seither Leistungsstützpunkt für Shorttrack.

Seine Erlebnisse im Shorttrack-Sport hat Steven Bradbury in seiner Biografie Last Man Standing verarbeitet, welches sofort ein Bestseller in seiner Heimat wurde. 2006 war Steven Bradbury bei den Spielen in Turin Co-Moderator für das australische Fernsehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Doing a Bradbury, The Online Slang Dictionary

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