Bahnstrecke Münster–Gronau

Bahnstrecke Münster–Gronau
Dieser Artikel befasst sich mit der "Euregio-Bahn" genannten Bahnstrecke Münster–Gronau welche nicht zu verwechseln ist mit der ähnlich lautenden euregiobahn in der Region Aachen.
Münster-Gronau
Strecke der Bahnstrecke Münster–Gronau
Kursbuchstrecke (DB): 407
Streckennummer: 2014
Streckenlänge: 58 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke nach Enschede
Grenze
59,0 Gronau Grenze BRD/Niederlande
Bahnhof, Station
56,1 Gronau (Westf)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Strecke nach Dortmund
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
52,4 Awanst Urenco
Straßenbrücke
Bundesautobahn 31
Bahnhof, Station
44,9 Ochtrup
ehem. Strecke nach Rheine
Haltepunkt, Haltestelle
38,1 Metelen Land (ehem. Bf)
ehem. Strecke nach Ahaus
ehem. Strecke nach Rheine
Bahnhof, Station
32,5 Steinfurt-Burgsteinfurt
ehem. Strecke nach Dorsten
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
28,4 Anst Borghorst (Westf) VEW
Haltepunkt, Haltestelle
28,2 Steinfurt-Grottenkamp
Bahnhof, Station
26,6 Steinfurt-Borghorst
Haltepunkt, Haltestelle
20,1 Nordwalde (ehem. Bf)
Bahnhof, Station
17,0 Altenberge
Bahnhof, Station
10,3 Münster-Häger (bis 2000 Nienberge)
Straßenbrücke
A 1
6,2 Kinderhaus
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Strecke nach Rheine
3,7 Nevinghoff
Anschlussgleis Marienthal
Bahnhof, Station
3,4 Münster-Zentrum Nord
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Hauptstrecke nach Hamburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Warendorfer Bahn nach Rheda-Wiedenbrück
Bahnhof, Station
0,6 Münster (Westf) Hbf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Baumbergebahn nach Coesfeld
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Strecke nach Wanne-Eickel
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Strecke nach Lünen
Strecke – geradeaus
Strecke nach Hamm

Die Bahnstrecke Münster–Gronau ist eine 56 Kilometer lange, durchgehend eingleisige und nicht elektrifizierte Nebenbahnstrecke von Münster nach Gronau in Nordrhein-Westfalen. Auf ihr verkehrt die RB 64 Euregio-Bahn.

Sie wurde von der vom preußischen Staat finanzierten Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem die KWE 1855 die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft samt ihrer Bahnstrecke nach Münster übernommen hatte, baute sie diese 1856 weiter Richtung Norden. In Rheine erlangte sie dann Anschluss an die Emslandstrecke nach Emden der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen und über diese an die Bahnstrecke Almelo–Salzbergen der Spoorweg Maatschappij Almelo-Salzbergen.

In Kooperation mit der Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft (DGEE) baute die KWE fast zwanzig Jahre später eine weitere Strecke Richtung Niederlande. Sie war ursprünglich von der 1870 gegründeten Münster-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft begonnen worden, die jedoch 1874 zahlungsunfähig wurde. Die Eröffnung dieser neuen Strecke erfolgte am 30. September 1875, am selben Tag wurde von der DGEE auch der letzte Streckenabschnitt zwischen Coesfeld und Enschede der Bahnstrecke Dortmund–Enschede eingeweiht.

Offizielle Eröffnung für den Personenverkehr des Abschnitts nach Enschede war dann gut zwei Wochen später am 15. Oktober 1875. In Folge des Zweiten Weltkrieges war dieser Abschnitt dann zwischen 1940 und 1951 außer Betrieb. Im Herbst 1979 wurde der Güterverkehr endgültig eingestellt, genau zwei Jahre später am 26. September 1981 auch der regelmäßige Personenverkehr. Zum 1. März 1982 erfolgte die Umwandlung in eine Nebenstrecke, bevor am 15. Juni 1985 die Strecke mit einer Sonderfahrt stillgelegt wurde. Anfangs der 1990er Jahre entstand die Idee, auf der Trasse einen Euregio-Radweg zu bauen. Diese Pläne wurden aber nicht weiter verfolgt. 1996 wurde eine niederländisch-deutsche Arbeitsgruppe gegründet mit dem Ziel der Wiederinbetriebnahme der Strecke. Anfangs wurde mit circa 2000 Reisenden pro Tag gerechnet. Am 18. November 1998 wurde eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Wiederinbetriebnahme des SPNV zwischen Enschede und Gronau unterzeichnet. Kurze Zeit später begannen die ersten Bauarbeiten, sodass schon am 16. November 2001 die Strecke wiedereröffnet werden konnte. Dabei wurden die Haltepunkte Glanerbrug und Enschede De Eschmarke eingefügt.

Obwohl die Strecke die ersten Kilometer bis zum Nevinghoff identisch mit der Strecke nach Rheine ist, baute die Königlich Westfälische Eisenbahn ein separates Gleis parallel zur schon bestehenden Trasse. Es wurde erst bei den Reparaturarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgebaut. Dieses als „Gronauer Stummel“ bezeichnete Gleis endet seitdem vor der Brücke über die Stolberger Straße.

Eine Besonderheit der Bahnstrecke ist des Eisenbahnmuseum Metelen Land am Haltepunkt Metelen Land.

Bedeutung und Bedienungsangebot

Die Euregio-Bahn in Richtung Enschede kurz nach der Abzweigung am Zentrum Nord in Höhe Nevinghoff.

Seit der Wiederinbetriebnahme des niederländischen Streckenabschnittes verkehrt auf ganzer Länge dieser Strecke die RB 64 Euregio-Bahn im Stundentakt zwischen Münster (Westfalen) und Enschede. Zwischen Gronau und Enschede besteht ein Halbstundentakt im Wechsel mit der RB 51 Westmünsterland-Bahn, die von der Prignitzer Eisenbahn betrieben wird. In Enschede bestehen Anschlüsse an den niederländischen IC AmersfoortAmsterdam Airport Schiphol, Amersfoort-Utrecht-Rotterdam, Amersfoort-Utrecht-Den Haag und zum Stoptrein AlmeloZwolle und AlmeloDeventer-Apeldoorn. Eingesetzt werden 1–3 Dieseltriebwagen vom Typ Bombardier Talent. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt ca. 49 km/h.

Durch die Verlängerung nach Enschede gab es überproportionale Fahrgastzuwächse. Die Euregio-Bahn ist heute eine der wichtigsten Bahnlinien im westlichen Münsterland und wird täglich von tausenden Pendlern benutzt. Am Wochenende benutzen viele Fahrgäste diese Linie, um mit ihr nach Enschede zum dortigen Markt zu fahren. Ebenso benutzen viele Niederländer die Euregio-Bahn, um zum Beispiel in Münster einen Stadtbummel zu unternehmen. Werktags wird die Verbindung von vielen Studenten, die von Münster aus zur Fachhochschule Steinfurt reisen, genutzt. Die Kapazitäten sind während der Hauptverkehrszeit indes sehr begrenzt.

In den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen gibt es zusätzliche Spätverbindungen.

Die Euregio-Bahn wird derzeit im Rahmen des Dieselnetzes Westliches Münsterland unter Federführung des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) ausgeschrieben. Über die Vergabe soll im Sommer 2009 entschieden werden; der Betriebsstart ist für den 11. Dezember 2011 geplant.[1]

Entwicklung

Die Strecke ist Bestandteil des DB Regionalnetzes Münster-Ostwestfalen (MOW) mit Sitz in Münster. Am 23. November 2008 hat die DB Netz AG ein elektronisches Stellwerk (ESTW) in Coesfeld in Betrieb genommen. Das ESTW steuert bisher den Verkehr auf der Strecke Münster–Gronau einschließlich des Abzweiges nach Epe. Zum Fahrplanwechsel 2008/2009 wurde die Streckengeschwindigkeit im Abschnitt Münster-Zentrum Nord–Burgsteinfurt auf 100 km/h (vorher 80 km/h bzw. 90 km/h) erhöht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des NWL vom 9. Januar 2009: Ausschreibung des Schienennetzes „Westliches Münsterland“ gestartet

Weblinks

NRWbahnarchiv von André Joost:

weitere Belege:


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