Stenka-Klasse

Stenka-Klasse
Stenka-Klasse
PSKR-721(DN-SC-97-00233).jpg
Übersicht
Typ Patrouillenboot
Einheiten über 100

Naval Ensign of the Soviet Union.svg Sowjetunion/Russland
Vms emblem.jpg 13 Ukraine
Naval Flag of Azerbaijan.svg 5 Aserbaidschan
Naval Ensign of Georgia.svg 2 Georgien
Flag of Cuba.svg 4 Kuba
Flag of Cambodia.svg 3 Kambodscha

Bauwerft

Sowjetunion

Technische Daten
Verdrängung
  • 172 t Standard
  • 245 t voll beladen
Länge

37,5 m

Breite

7,64 m

Tiefgang

3,8 m

Besatzung

bis zu 34

Antrieb

3 × M504 B2 Diesels; 12.500 PS

Geschwindigkeit

38 kn

Reichweite

500 nm bei 35 kn

Bewaffnung
  • 2 Zwillingsgeschütze AK-230 30 mm
  • 12,7 mm-Maschinengewehr
  • 4 Anti-U-Boot Torpedorohre 406 mm
  • 2 Wasserbomben-Racks (12 Wasserbomben)
Sensoren
  • Rumpfmontiertes Hochfrequenz-Sonar
  • Hochfrequenz-Tauchsonar

Die Stenka-Klasse ist die NATO-Bezeichnung für eine Klasse von Patrouillenboote, die für die sowjetische Marine gebaut wurde. Die russische Bezeichnung des Projekts ist 205P Tarantul (russisch проект 205П Тарантул), nicht zu verwechseln mit der Tarantul-Klasse. Die Stenka-Klasse ist eine Modifizierung der Osa-Klasse, die von der NATO in eine eigene Klasse eingeordnet wurde. Die Sowjetunion klassifizierte die 113 Boote der Grenztruppen als Grenzwachschiffe (russisch Пограничные сторожевые корабли (ПСКР)) und die fünf Boote der Marine als Kanonenboote (russisch артиллерийский катер).[1] Eines der Kanonenboote erhielt ein 57-mm-Geschütz AK-157 und eine modifizierte Projektnummer, 205PE.[2] Die Boote werden zur U-Boot-Bekämpfung und bei der Küstenwache eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Patrouillenboote der Stenka-Klasse BG-61 „Odessa“, BG-62 „Podillja“ und BG-63 „Pawlo Derschawin“ der Ukrainischen Küstenwache im Hafen von Odessa

Die Stenka-Klasse ist eine Modifikation der Osa-Klasse. Die russische Bezeichnung des Projekts ist 205P Tarantul (russisch проект 205П Тарантул). Die Boote der Stenka-Klasse sind Patrouillenboote beziehungsweise Patrouillenschnellboote. Da diese Boote über keine Seezielflugkörper verfügen – wie die Boote der OSA-Klasse – und somit nicht zu den Flugkörperschnellbooten gehören, wurden sie von der NATO in eine eigene Klasse eingeordnet.

Tarantul (russisch Тарантул) bedeutet Tarantel. Stenka ist eine russische Verniedlichungsform des Vornamens Stefan.

Für die Boote der Stenka-Klasse wurde der Bootsrumpf der Osa-Klasse verwendet. Die Seezielflugkörper mit den dazu gehörigen Aufbauten und Technik entfielen. Die Boote wurden ausgerüstet mit vier 406-mm-Torpedorohren, angebracht auf dem Deck im hinteren Bereich des Bootes, je zwei Backbord und Steuerbord. Hinter den Torpedorohren auf dem Achterdeck sind Backbord und Steuerbord je ein Abrollgestell für insgesamt 12 Wasserbomben angebracht. Wie die Boote der Osa-Klasse sind auch die Boote der Stenka-Klasse mit zwei radargesteuerten 30-mm-Zwillingsgeschütze AK-230 ausgerüstet. Entsprechend der geänderten Bewaffnung wurde der Bootsaufbau angepasst und geändert. Zur Ortung von U-Booten wurden die Boote mit einem am Rumpf montierten Hochfrequenz-Sonar und einen Hochfrequenz-Tauchsonar vom Typ Bronsa ausgerüstet.

BG-32 „Donbas“ der Ukrainischen Küstenwache in der Nähe von Foros

Als Antriebsanlage bekamen die Boote drei Diesel-Reihensternmotore vom Typ M504 B2 mit einer Gesamtleistung von 12.500 PS. Die veränderte Bewaffnung und Technik macht eine etwas größere Besatzung von bis zu 34 Mann wie bei den Booten der Osa-Klasse erforderlich.

Etwa 113 bis 118 Boote dieser Klasse wurden zwischen 1967 und 1990 gebaut und an die Sowjetischen Grenztruppen ausgeliefert. Sieben Boote einer modifizierten Version (Projekt 02059) ohne Torpedorohre und Sonar wurden zwischen 1985 und 1987 gebaut und an Kuba (vier Boote) und Kambodscha (drei Boote) geliefert.

Kambodscha hat seine Boote zwischen 1995 und 1997 modernisiert und mit neuen Geschütze, Radar und Antrieb ausgestattet. Georgien hat eines seiner zwei Boote 2006 verschrottet und das andere im Kaukasus-Konflikt 2008 verloren. Von den etwa 118 Booten der sowjetischen Marine sind noch 15 in der russischen und 13 in der ukrainischen Marine aktiv (Stand 2004).

Boote

Naval Ensign of Georgia.svg Georgien
Bau-Nr. Kennzeichen Name Indienststellung Außerdienststellung Verbleib
Batumi 2006 verschrottet
Giorgi Toreli 2008 versenkt in der Schlacht vor der Küste von Abchasien (Kaukasus-Konflikt 2008)

Einzelnachweise

  1. ПСКР проекта 205П
  2. Артиллерийский катер „АК-225“

Literatur

  • Jane's Fighting Ships 2004–2005. Jane's Information Group, ISBN 0-7106-2623-1.
  • Conway's all the Worlds Fighting Ships Naval Institute. Press Annapolis, Maryland 1947–1995.

Weblinks

 Commons: Stenka-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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