Stemmbrett

Stemmbrett

Das Stemmbrett ist ein Brett aus Holz, Plastik oder kohlenstofffaserverstärkem Kunststoff, an dem sich im Ruder- und Kanusport die Sportler mit den Füßen abstoßen oder abstützen.

Inhaltsverzeichnis

Rudersport

Im Rennruder- und Gigboot ist das Stemmbrett vor den Rollschienen des Rollsitzes befestigt. Beim Zurückrollen stößt sich der Sportler vom Stemmbrett ab, während er sich beim Nachvornerollen durch das Anwinkeln der Beine wieder heran zieht. Im Idealfall sollte es mit einem Winkel von etwa 45° vom Kiel abstehen. Dies ermöglicht eine bestmögliche Kraftübertragung ins Boot. Jeder Ruderer kann die Position seines Stemmbretts auf seine individuelle Größe anpassen.

Rennboote

In Rennbooten kann das Stemmbrett in Richtung Heck oder Bug verschoben werden. Auf dem Brett sind ein Paar Schuhe befestigt, in die der Ruderer schlüpft. Diese Schuhe müssen vom Hacken aus, der sonst frei beweglich ist, mit der sogenannten Reißleine am Stemmbrett befestigt sein. Diese dient dazu im Falle eines Kenterns schnell und problemlos aus den Schuhen zu kommen. Wenn diese beiden kurzen Bänder fehlen, ist es möglich, dass bei Regatten ein Startverbot ausgesprochen wird. In speziellen Booten ohne Steuermann (Zweier ohne, Vierer ohne, Doppelvierer ohne) befindet sich am rechten oder linken Schuh des Schlagmannes die Steuerleine, welche sich durch das Drehen des Fußes bewegen lässt. Je nach Können der Mannschaft kann dieses sogenannte Fußsteuer auch an anderen Bootsplätzen eingebaut werden, wobei die Unterbringung beim Schlagmann wohl die häufigste Variante darstellt.

Gig-Boote

Auch in den meisten Gig-Booten ist das Stemmbrett lösbar. Anstelle fest eingebauter Schuhe steigt der Ruderer hier aber mit normalen Sportschuhen ins Boot, die am Stemmbrett in einer Hackenkappe sitzen und mit einem Lederriemen festgemacht werden.

Kanusport

Freizeitsport

Im Kajak befindet sich das Stemmbretter unter Deck. Es ist entweder an Halterungen an der Seite oder auf einer Aluminiumschiene am Boden des Bootes befestigt. Die Position des Stemmbretts kann an die Beinlänge des Paddlers angepasst werden. Durch das Abstützen am Stemmbrett bekommen man besseren Halt im Boot und sitzt besser. Das Paddeln und Steuern des Bootes wird dadurch einfacher. Bei Booten, die eine Steueranlage haben, sind die Pedale am Stemmbrett befestigt. Bei Zweier-Kajaks im Wandersportbereich sind die Pedale am Stemmbrett des hinten sitzenden Paddlers befestigt.

Kanurennsport

In jedem Rennkajak sind ebenfalls verstellbare Stemmbretter vorhanden. Im Gegensatz zum Freizeitsport sind sie im Rennsport auch unerlässlich, denn ohne Stemmbrett kann der Paddler nicht die gesamte Kraft zum Vortrieb des Bootes aufbringen. Um die Kraftübertragung auf das Boot zu optimieren, befindet sich vor dem Stemmbrett meist noch eine sogenannte Rolle, ein Metallstab mit Schaumstoffummantelung, wodurch mit den Füßen nicht nur gegen das Stemmbrett gedrückt, sondern auch Zug ausgeübt werden kann. Im Gegensatz zum Freizeitsport wird ein Rennkajak allerdings immer vom Vordermann gesteuert.

Wildwassersport

Im Wildwassersport werden statt Stemmbrettern häufig sogenannte Prallplatten verwendet. Da im Wildwassersport teilweise heftige Kräfte auf das Boot wirken (beim Befahren von Stufen oder Wehren, beim Anprall an Felsen etc.), verhindern Prallplatten, das die Füße des Paddlers von Stemmbrett rutschen, oder er sich gar daran verletzt. Außerdem erzielt man damit einen optimalen Halt im Boot, was wichtig ist, um das Boot im Wildwasser zu steuern oder zu kanten.


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