Steinheim am Albuch

Steinheim am Albuch
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Steinheim am Albuch
Steinheim am Albuch
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinheim am Albuch hervorgehoben
48.69222222222210.064166666667540
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Heidenheim
Höhe: 540 m ü. NN
Fläche: 82,41 km²
Einwohner:

8.566 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km²
Postleitzahl: 89555
Vorwahl: 07329
Kfz-Kennzeichen: HDH
Gemeindeschlüssel: 08 1 35 032
Gemeindegliederung: 9 Teilorte
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 24
89555 Steinheim
Webpräsenz: www.steinheim.com
Bürgermeister: Olaf Bernauer
Lage der Gemeinde Steinheim am Albuch im Landkreis Heidenheim
Alb-Donau-Kreis Ostalbkreis Landkreis Göppingen Niederstotzingen Sontheim an der Brenz Hermaringen Giengen an der Brenz Dischingen Nattheim Heidenheim an der Brenz Steinheim am Albuch Königsbronn Herbrechtingen Herbrechtingen Gerstetten BayernKarte
Über dieses Bild

Die Gemeinde Steinheim am Albuch liegt am nordöstlichen Ende der Schwäbischen Alb am Albuch. Steinheim am Albuch liegt in dem vor etwa 15 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstandene Steinheimer Becken.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Blick vom südlichen Kraterwall des Steinheimer Beckens auf den Ortsteil Sontheim. Dahinter ist der Klosterberg zu sehen, der den Zentralberg des Kraters darstellt.

Steinheim und der Teilort Sontheim liegen im Steinheimer Becken, einem Kraterkessel zwischen 503 und 718 Meter Höhe mit einem Randdurchmesser von 3,5 km. Dieser ist vor ca. 15 Millionen Jahren durch den Einschlag eines Meteoriten entstanden.

Ehemaliger Steinbruch Burgstall im Ortsteil Sontheim

Es wird vermutet, dass der Meteorit Teil eines größeren Meteoriten war, der durch seinen Einschlag das Nördlinger Ries gebildet hat.[2]. Inmitten des Kraterkessels – zwischen Steinheim und Sontheim – liegt der Steinhirt (Meteorkrater-Zentralberg). Auf ihm befinden sich der beliebte Kletterfelsen Wäldlesfels und ein Weiher. Am westlichen Fuße des Steinhirts befindet sich die Sandgrube, Fundstätte zahlreicher Fossilien.

Mehr als die Hälfte der Gemeindefläche ist von Wald bedeckt. Dazu kommen 400 ha beweidetes Heideland auf dem Kraterrücken, z. B. im Westen die Neuselhalder Heide, im Osten die Steinheimer Heide und im Süden die Heidelandschaften auf dem Burgstall und dem Knillberg. Der Kratergrund ist frei von Wald. Er eignet sich gut zum Anbau von Kartoffeln und Getreide, wohingegen Obst kaum gedeiht.

Gemeindegliederung

Söhnstetten

Zur Gemeinde Steinheim am Albuch mit der ehemals selbstständigen Gemeinde Söhnstetten gehören 14 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Zur ehemaligen Gemeinde Söhnstetten gehören das Dorf Söhnstetten und der Weiler Dudelhof sowie die abgegangenen Ortschaften Binau, Einsiedel, Herspach, Nordheim, Zinaw und Gräfingrund. Zur Gemeinde Steinheim am Albuch im Gebietsstand vom 31. Dezember 1970 gehören das Dorf Steinheim am Albuch, die Weiler Gnannenweiler, Irmannsweiler, Klosterhof, Küpfendorf, Neuselhalden, Sontheim im Stubental und Untere Ziegelhütte, die Höfe Bibersohl, Mittlere Ziegelhütte und Sontheimer Wirtshäusle und das Haus Obere Ziegelhütte sowie die abgegangenen Ortschaften Adelgotzweiler (Argotzweiler), Babenwang, Erchenbrehtesberc, Felgenhof, Gaisbühl, Geroldsweiler, Haslach, Hitzingsweiler, Hohenberg, Hohensol, Machalmeswilare, Ostheim, Rechenzell, Sachsenhart, Scheffheim und Stockheim und Wenelenwilare und der in Steinheim am Albuch aufgegangene Ort Westheim.[3] Die Hauptsatzung der Gemeinde nennt die folgenden zehn Ortsteile Steinheim, Söhnstetten, Sontheim im Stubental, Küpfendorf, Ziegelhütten, Gnannenweiler, Irmannsweiler, Neuselhalden, Dudelhof und Bibersol die drei Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung bilden. Zum Wohnbezirk I gehören Steinheim und Ziegelhütten, zum Wohnbezirk II Söhnstetten und Dudelhof und zum Wohnbezirk III Sontheim im Stubental, Küpfendorf, Neuselhalden, Gnannenweiler, Bibersol und Irmannsweiler.[4]

Geschichte

Eine erste Besiedelung von Steinheim am Albuch fand vermutlich in der Hallstattzeit 800–480 v. Chr. statt. Davon zeugen einzelne Grabhügel. Anfang des 5. Jahrhunderts siedelten sich die Alemannen an. Die ehemals vorhandenen Orte Westheim im Westen und Ostheim im Osten verschmolzen zu Steinheim, während das in südlicher Richtung befindliche Südheim seinen Namen in Suntheim und später in Sontheim wandelte.

Urkundlich wurde Steinheim erstmals 839 in einem Grundverzeichnis des Klosters Fulda erwähnt. An dieses ging es vermutlich durch eine Schenkung des fränkischen König Pippin oder Karls des Großen. 1190 wurde durch die Brüder Wittegow und Berengar von Albeck ein Augustiner-Chorherrenstift auf dem Klosterberg gegründet, das später an die Grafen von Helfenstein fiel. Der römisch-deutsche König Albrecht I. erwarb es 1302 und übergab es mit allen Rechten und Besitz an das neu gegründete Zisterzienserkloster Königsbronn. Im 15. Jahrhundert wurde der Klosterhof aufgegeben und Bauern übernahmen die Bewirtschaftung. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort zu zwei Dritteln zerstört.

Religionen

Martinskirche in Söhnstetten

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurden „Ungarndeutsche“ – noch unter Bürgermeister Hahn – angesiedelt. Da diese meist zur römisch-katholischen Konfession gehörten, entstand auch eine römisch-katholische Gemeinde. Vorher lebten etwa zwei oder drei römisch-katholische Familien im ansonsten evangelischen Ort.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1971 wurde Söhnstetten eingemeindet. Die Gemeinde Söhnstetten hatte ca. 1800 Einwohner. In Söhnstetten gibt es einen Sport-, Musik- und Obst- und Gartenbauverein sowie die Freiwillige Feuerwehr. Die Grund- und Hauptschule geht bis zur 6. Klasse. Söhnstetten ist von einer Wacholderheide umgeben, hat einen eigenen Ski-Lift und einen Discgolf-Parcours. 2008 war Söhnstetten der Austragungsort der Discgolf-Europameisterschaft. Um Söhnstetten gibt es viele Rad- und Wanderwege.


Politik

Gemeinderat

(Wahl am 13. Juni 2004; 23 statt 22 Sitze)

  • FWG 41,1 % (−2,0) – 10 Sitze (±0)
  • CDU 30,6 % (+1,2) – 7 Sitze (+1)
  • SPD 28,3 % (+0,8) – 6 Sitze (=)

Bürgermeister

  • 1919–1952: Konrad Hahn (1887–1957)
  • 1952–1972: Manfred Bezler (1924–1972)
  • 1972–2002: Dieter Eisele
  • 2003–2010: Rainer Schaller
  • seit 2011: Olaf Bernauer

Gemeindepartnerschaften

Wirtschaft

Bis zum 19. Jahrhundert herrschten Weberei und Landwirtschaft vor; heutzutage Fertigbau, Handwerk, mittelständische Industrie und Landwirtschaft.

Bildungseinrichtungen

Mit der nach Philipp Friedrich Hiller benannten Hillerschule gibt es im Hauptort eine Grund-, Haupt- und Realschule.

Der Neubau des Steinheimer Schulzentrums beherbergt zudem eine kommunale Musikschule.

Im Ortsteil Söhnstetten besteht eine weitere Grund- und Hauptschule.

Die Grundschule in Sontheim bestand bis 1973 – damals mit allen vier Grundschulklassen in einem Schulraum. Im ehemaligen Schulgebäude befindet sich heute das Meteorkratermuseum.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

Weithin sichtbar ist der Turm der Peterskirche.

Naturdenkmäler

Das Wental ist ein Trockental mit sehenswerten Dolomitfelsen. In südliche Richtung schließen sich nahtlos das Gnannental und das Hirschtal an. Der Hirschfelsen markiert das Ende des 3-Täler-Verlaufes. Ende 2008 wurde das Naturschutzgebiet „Wental mit Seitentälern und Feldinsel Klösterle“ ausgewiesen. Der obere Abschnitt des Wentals liegt im Ostalbkreis.

Energie

Windpark Gnannenweiler
Informationstafel am Windpark Gnannenweiler
3 von 8 Windkraftanlagen des Windparks Gnannenweiler

In Gnannenweiler gibt es einen Windpark mit acht Windkraftanlagen des Typs Enercon E-82 mit je 2 MW Leistung (Rotordurchmesser: 82 m, Achsenhöhe: 99 m).[5]

Regelmäßige Veranstaltungen

Sportsfreunde laufen den Geologenlauf. Bierfreunde dagegen sitzen auf dem Söhnstetter Hock.

Literatur

Der aus Steinheim stammende Heimatdichter Rudolf Weit hat zahlreiche schwäbische Gedichte und Geschichten verfasst (z. B. Buchtitel „Sodele – sell wär’s“).

Weblinks

 Commons: Steinheim am Albuch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. J. Baier & A. Scherzinger: Der neue Geologische Lehrpfad im Steinheimer Impakt-Krater – Jber. Mitt. oberrhein. geol. Ver, N. F. 92, 9-24, 2010.
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 629–632.
  4. Hauptsatzung der Gemeinde Steinheim am Albuch vom 23. Juli 2002, Änderung vom 22. Juni 2006.
  5. Bürgerwindpark Gnannenweiler, abgerufen 4. April 2011.

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