Steigerwaldstadion

Steigerwaldstadion
Steigerwaldstadion
Steigerwaldstadion (Luftbild 2007)
Steigerwaldstadion (Luftbild 2007)
Daten
Ort DeutschlandDeutschland Erfurt, Deutschland
Koordinaten 50° 57′ 36,6″ N, 11° 2′ 14″ O50.96017311.037231Koordinaten: 50° 57′ 36,6″ N, 11° 2′ 14″ O
Eigentümer Stadt Erfurt
Eröffnung 17. Mai 1931
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 19.439
Verein(e)

FC Rot-Weiß Erfurt

Veranstaltungen

Das Steigerwaldstadion ist ein Fußball- und Leichtathletik-Stadion in der Löbervorstadt im Süden von Erfurt. Es fasst knapp 20.000 Zuschauer (6.000 Sitzplätze, davon 4.000 überdacht) und ist somit das zweitgrößte Stadion Thüringens nach der Skatbankarena in Altenburg, außerdem ist es das Heimatstadion des FC Rot-Weiß Erfurt. Seinen Namen hat das Stadion vom nahe gelegenen Steigerwald erhalten. Das Stadion soll bis 2013 für 27 Millionen Euro umfassend saniert und zu einer multifunktionalen Veranstaltungsstätte umgebaut werden[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Steigerwaldstadion wurde am 17. Mai 1931 als Daberstädter Schanze eröffnet. Das Stadion war zunächst noch nicht als Heimstätte für einen Fußballverein vorgesehen, sondern bot als typisches Mehrzweckstadion auch eine 500 Meter lange Laufbahn sowie eine 8 Meter breite Rasenbahn für den Reitsport. Mitte der 1930er Jahre erhielt es den Namen Mitteldeutsche Kampfbahn und wurde um eine Holztribüne für weitere 1.270 Zuschauer vergrößert. Es fasste damit insgesamt 35.000 Zuschauer. Am 25. August 1935 bestritten Deutschland und Rumänien das erste Länderspiel (4:2) im Erfurter Stadion.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Spielbetrieb zunächst eingestellt, die sowjetische Besatzungsmacht nutzte die Spielstätte unter anderem für den Kartoffelanbau. Am 6. November 1948 wurde das Stadion nach Aufbringung einer neuen Rasenfläche wieder eröffnet, nun unter dem Namen Georgij-Dimitroff-Stadion (nach dem bulgarischen Politiker Georgi Dimitrow). In den Fünfziger Jahren wurde der bisher gültige Zuschauerrekord aufgestellt. Das DDR-Oberligaspiel Turbine Erfurt – Chemie Leipzig (1:2) wurde von 47.390 Zuschauer besucht.

Neben den Fußballspielen von Turbine / FC Rot-Weiß Erfurt wurde das Stadion in der DDR-Zeit auch mehrfach für die Etappenankünfte eines Radsport-Etappenrennens, der „Internationalen Friedensfahrt“, und zur Durchführung von Leichtathletikveranstaltungen genutzt. 1969 wurde die Leichtathletik-Laufbahn auf 400 Meter verkürzt und mit Tartan überzogen. Das Stadion erhielt eine elektronische Anzeigetafel und eine Flutlichtanlage mit 1000 Lux. Diese wurde am 6. Oktober 1970 mit dem Freundschaftsspiel FC Rot-Weiß – Vasas Budapest (2:2) mit 14.000 Zuschauern eingeweiht. Die Fußballnationalmannschaft der DDR trug folgende fünf Länderspiele im Dimitroff-Stadion aus:

Datum Heim Gast Ergebnis Zuschauer
21. Juni 1961 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik MarokkoMarokko Marokko 1:2 25.000
11. Sep. 1966 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik PolenPolen Polen 2:0 30.000
30. Aug. 1978 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik Bulgarien 1971Bulgarien Bulgarien 2:2 09.000
28. Mär. 1984 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik TschechoslowakeiTschechoslowakei Tschechoslowakei 2:1 07.000
23. Aug. 1989 Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik Bulgarien 1971Bulgarien Bulgarien 1:1 05.000

1991 erhielt die Sportstätte nach einer Befragung der Erfurter Bevölkerung ihren heutigen Namen Steigerwaldstadion. 1992 wurde die alte Holztribüne abgerissen und es entstand bis 1994 eine neue Tribüne, die Platz für 4000 Zuschauer bietet. Ebenfalls 1994 fanden erstmals die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Steigerwaldstadion statt.

Am 13. Juni 1996 fand das erste Open-Air-Konzert – die US-Rocker Bon Jovi starteten hier ihre damalige Deutschlandtour – der Stadiongeschichte statt. Bei dieser Art der Nutzung, stellt eine Anzahl von rund 45.000 Zuschauern die obere Begrenzung dar, wie am 1. Juni 2003 bei einem Konzert von Herbert Grönemeyer deutlich wurde.

Im Jahr 1999 wurde die Flutlichtanlage komplett erneuert. Kurz vor der Einweihung des neuen Flutlichtes beim Spiel gegen FC Erzgebirge Aue am 4. Dezember 1999 knickte jedoch einer der vier Masten aufgrund eines Materialfehlers ab. Nach jahrelangen Streitigkeiten um die Schuldfrage und einem erneuten Wiederaufbau der Flutlichtmasten, konnte das neue Flutlicht am 7. März 2003 zum Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken endlich eingeweiht werden. Die Schuldfrage ist bis heute noch nicht rechtskräftig geklärt worden.

Im Rahmen der Frauenfußball-Europameisterschaft 2001, die in Deutschland ausgetragen wurde, fanden im Steigerwaldstadion folgende drei Vorrundenspiele statt:

Datum Team 1 Team 2 Ergebnis
23. Juni 2001 DeutschlandDeutschland Deutschland SchwedenSchweden Schweden 3:1
27. Juni 2001 DeutschlandDeutschland Deutschland RusslandRussland Russland 5:0
30. Juni 2001 SchwedenSchweden Schweden RusslandRussland Russland 1:0

Am 13. Dezember 2010 wurde im Stadion eine neue Rasenheizung in Betrieb genommen.

Ab Frühjahr 2012 ist geplant, das Stadion zu einer multifunktionalen Sport- und Veranstaltungsarena mit 21.600 Plätzen umzugestalten. Die Maßnahme, deren Kosten mit rund 27 Millionen Euro beziffert werden, soll bei laufendem Spielbetrieb erfolgen. Im Anschluss an die Ende 2013 geplante Fertigstellung wird eine Auslastung von bis zu 120 Tagen im Jahr angestrebt.

Stadionblöcke

Im Spielbetrieb des FC Rot-Weiß Erfurt ist der Block 3 der „Fanblock“ der Erfurter Anhänger. Der Stehplatzblock befindet sich (wie auch die Blöcke 4,5 und 6) in der Südkurve. Er löste die damalige Ostkurve als Standort des „Harten Kerns“ der Fans ab und ist nunmehr Heimat der sangesfreudigen Anhängerschaft (u.a. „Erfordia Ultras“).

Die Zuschauer der Gastmannschaft finden in den Blöcken 1 und 2 Platz. Wenn eine besonders große Anzahl von Gästeanhängern erwartet wird (z. B. von Dynamo Dresden oder dem FC Carl Zeiss Jena), werden diesen auch die Marathontor-Blöcke F und G zur Verfügung gestellt. Das Marathontor verfügt noch über zwei weitere Blöcke, H und I. Die Tribüne des Stadions umfasst die Blöcke A bis E. Hier ist im Block E ein weiterer Fanblock vorgesehen. Im Allgemeinen sind alle Blöcke, die mit Buchstaben bezeichnet sind, mit Sitzplätzen ausgestattet, während alle mit Zahlen gekennzeichneten Blöcke für Stehplätze vorgesehen sind. Eine Besonderheit stellt der Block 7 dar. In ihm befindet bei Heimspielen des FC Rot-Weiß ein VIP-Zelt, und der Block ist für Zuschauer gesperrt.

Block 3 (Zielkurve)
Panorama des Stadions
Haupttribüne

Leichtathletik

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurden dreimal die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Steigerwaldstadion ausgetragen, so oft wie bisher in keinem anderem Stadion. Im Juli 2005 fanden hier die U-23-Europameisterschaften statt.

Literatur

  • Werner Skrentny: Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien; Werkstatt-Verlag; 2001; ISBN 3-89533-306-9

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.dtoday.de/regionen/lokal-wirtschaft_artikel,-Steigerwaldstadion-Erfurt-und-Sportfeld-Jena-werden-umgebaut-_arid,59268.html, aufgerufen am 3. Mai 2011

Weblinks

 Commons: Steigerwaldstadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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