Stadttheater Klagenfurt

Stadttheater Klagenfurt
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Das Stadttheater Klagenfurt ist ein städtisches Theater der Stadt Klagenfurt in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Theater wurde zwischen 1605 und 1620 als Ballhaus für die Aristokratie errichtet und diente deren gesellschaftlichen Vergnügungen. Mit der Zeit traten verstärkt italienische Gastspiele auf, welche auf der Reise von Venedig nach Wien gerne in Klagenfurt halt machten. Das Ballhaus integrierte sich somit immer mehr in die österreichische Theaterszene des 17. und 18. Jahrhunderts und wurde schrittweise in ein Theaterhaus umgebaut. Die eigentliche Eröffnung als Theater fand im Jahr 1737 statt. Das Theater unterstand den Landständen von Kärnten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Theater auch schrittweise Intellektuellen, Militärs und Beamten geöffnet. 1811 wurde der anfangs hölzerne Theaterbau komplett neu aus Stein, errichtet, dieses wird als "Altes Theater" bezeichnet.

Schon 1908 kam es zum Spatenstich für das "Neue Theater", da das alte schon baufällig geworden war. Bereits am 22. September 1910 konnte das neue Theater, welches zum 60. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. "Kaiser Franz Joseph I. Jubiläumstheater" getauft wurde, eröffnet werden. Erbaut wurde es durch das Wiener Architektenbüro Büro Fellner & Helmer, sie errichteten es als fast baugleiche Kopie der Stadttheater in Gießen und Gablonz, welche zuvor schon in den Jahren 1906-1907 errichtet wurden.

Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden weitere Ausbauten getätigt, u. a. wurden die Stehplätze reduziert und ein Zubau für das Bühnenhaus entstand. Intendant war von 1968 − 1992 Herbert Wochinz.1996 − 1998 wurde das Stadttheater nach Plänen von Günther Domenig um- und ausgebaut.

Die Ära Pflegerl

Intendant war von 1992 bis 2007 der Nestroy-Preisträger Dietmar Pflegerl, ihm folgte Josef Ernst Köpplinger. Dietmar Pflegerls Intendanz, welche von 1992 bis zu seinem Tode 2007 dauerte, kann durchaus als die bedeutendste Zeit für das Klagenfurter Stadttheater betrachtet werden. Pflegerl ließ nicht nur durch den neuen Stil des Drei-Sparten-Theaters aufhorchen, sondern auch durch gesellschaftskritische Stücke und Inszenierungen, welche er auf die Bühne brachte und dies wiederum meist mit Starbesetzung. So holte er Schauspieler wie Otto Schenk, Wolfgang Böck, Karl Merkatz und Fritz Karl, Musicalstars wie Uwe Kröger und Rafi Weinstock, Opernstars wie Albert Dohmen, Danilo Rigosa, Maria Candidda und Sebastian Holecek und Dirigenten wie Alex Joel, Bruder des bekannten Musikers Billy Joel, Michael Güttler und Guido Mancusi an sein Haus. Auch sparte er nicht an der Bestellung der Regisseure und so fanden sich regelmäßig Namen wie Martin Kusej, Leonard Prinsloo, Wolfgang Böck und Michael Sturminger in den Programmheften wieder. Auch gelang es Pflegerl, u.a. den bekannten Kärntner Autor Peter Turini mehrfach für schauspielerische Auftragswerke zu gewinnen, welche in Klagenfurt zur Uraufführung gelangten. Auch wurde das Stadttheater Klagenfurt unter Pflegerls Führung immer wieder zum Sprungbrett für Nachwuchstalente. So begann beispielsweise die Karriere des weltweit gefragten Bassbariton Albert Dohmen in Klagenfurt. Dohmen ist singt mittlerweile Partien wie den Fliegenden Holländer an der Wiener Staatsoper, der Met und der Scala. Auch das Kärntner Symphonie Orchester, kurz KSO, entwickelte sich in der Ära Pflegerl zu einem Orchester der Oberklasse; Hierfür zeichnete sich vor allem der Chefdirigent Guido Mancusi (2001 bis 2007) verantwortlich. Unter Pflegerls Intendanz war das Theater meist mit über 90% ausgelastet, ein Wert, der sogar die Wiener Staatsoper immer wieder übertraf.

Nestroy-Theaterpreis

Das Stadttheater Klagenfurt konnte 2003 und 2006 jeweils Nestroy-Theaterpreise gewinnen.

Nestroy-Theaterpreis 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Nominierungen/Siege 3/0 0 0 1/1 0 0 2/2 0

Für das Stadttheater wirkten unter anderen folgende Nestroy-Preisträger: Martin Kušej, Martin Zehetgruber, Michael Maertens, Michael Schottenberg

Quelle

Weblinks

 Commons: Stadttheater Klagenfurt – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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