Stabsoffizier

Stabsoffizier

Stabsoffiziere (Bundeswehr: StOffz; Schweizer Armee Stabs Of) bilden eine Dienstgradgruppe innerhalb der Laufbahngruppe der Offiziere. Sie umfassen die Dienstgrade Major, Oberstleutnant und Oberst; bzw. Korvettenkapitän, Fregattenkapitän und Kapitän zur See.

Ihre Bezeichnung haben sie von ihrer hauptsächlichen Verwendung in Stäben. Sie kommandieren aber auch Einheiten oder Truppenverbände. Nachfolgend einige Beispiele:

  • Ein Major führt in der Regel die erste Kompanie (Stabs- und Versorgungskompanie) eines Bataillons oder die Stabskompanie auf Regiments-/Brigade-/Divisionsebene; es ist aber auch in einigen Ämtern der Bundeswehr möglich, dass der Dienstposten des Kommandant Stabsquartier durch einen Major oder Oberstleutnant besetzt wird.
  • Der Kommandeur eines Bataillons trägt in der Regel den Dienstgrad Oberstleutnant (in Ausnahmefällen zu Anfang der Kommandeurszeit noch den Dienstgrad eines Majors).
  • Der Kommandeur eines Regiments (als Verband nur noch in wenigen Truppengattungen üblich) trägt i. d. R. den Dienstgrad Oberstleutnant oder Oberst.
  • Der Kommandeur einer Brigade trägt in der Regel den Dienstgrad Oberst oder Brigadegeneral.

Die Stabsoffizierdienstgrade werden normalerweise erst nach mehr als zehnjähriger Dienstzeit als Offizier erreicht.

Bundeswehr

Bei der Bundeswehr besteht auch die Übernahmemöglichkeit für Seiteneinsteiger mit dem Dienstgrad Major bei vorhandenem Bedarf und Vorliegen bestimmter Voraussetzungen, d.h. in aller Regel bestandenes Zweites Juristisches Staatsexamen und Reserveoffizierspatent. Human-, Zahn- und Tiermediziner mit zweitem medizinischen Staatsexamen sowie Pharmazeuten mit bestandenen zweiten Abschnitt der pharmazeutischen Prüfung können in die Laufbahn der Sanitätsoffiziere übernommen werden, Approbierte bestimmter Fachrichtungen auch in die Laufbahn der Truppenoffiziere mit wissenschaftlicher Vorbildung.

Eine Leistungsauswahl bestimmt aus den Stabsoffizieren die in der Bundeswehr so bezeichneten „Offiziere im Generalstabsdienst“ (Dienstgrad + Zusatz "i.G."). Diese haben häufig einen zweijährigen Lehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr (Generalstabslehrgang) oder einer entsprechenden Einrichtung im Ausland erfolgreich absolviert und werden in herausgehobenen Positionen als Führungsgehilfen (z. B. Chef des Stabes einer Division) verwendet. Der Zusatz "i.G." ist nicht an die Teilnahme an einer Generalstabsausbildung gebunden, sondern an den Dienstposten, den der Offizier bekleidet. Daher führen auch Offiziere, die einen solchen Lehrgang besucht haben, dann nicht den Zusatz "i.G.", wenn sie einen Dienstposten innehaben, der nicht "i.G.-codiert" ist, wie z.B. alle Kommandeurdienstposten in der Bundeswehr. Heutzutage sind Stabsoffiziere i.d.R. Akademiker.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stabsoffizier — Stabsoffizier, s.u. Offizier …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Stabsoffizier mit Befähigung zum Richteramt — Stabsoffizier mit der Befähigung zum Richteramt, abgekürzt StOffz/R, ist die Bezeichnung für einen Offizier, der als (ziviler) Volljurist ausgebildet wurde. Er übt eine Vermittlerfunktion zwischen militärischen und juristischen Sichtweisen aus.… …   Deutsch Wikipedia

  • Stabsoffizier — Stabs|of|fi|zier 〈m. 1〉 1. Offizier im Rang eines Obersten, Oberstleutnants od. Majors 2. Offizier als Mitarbeiter eines militär. Stabes * * * Stabs|of|fi|zier, der (Militär): Träger eines der Dienstgrade Major, Oberstleutnant u. Oberst bzw.… …   Universal-Lexikon

  • Stabsoffizier — Stabs|of|fi|zier …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Etatmäßiger Stabsoffizier — Etatmäßiger Stabsoffizier, bei jedem Regiment der Stabsoffizier (Oberstleutnant oder Major »beim Stabe«), der kein Bataillon etc. hat und zur Vertretung u. Unterstützung des Regimentskommandeurs in Verwaltungsangelegenheiten bestimmt ist …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Preußen [1] — Preußen, 1) ursprünglich seit 1283 Staat des Deutschen Ordens, die Gegenden am südlichen Theil der Ostsee begreifend; wurde in dem Thorner Frieden 1466 in seiner größern westlichen Hälfte (West P.) an das Königreich Polen abgetreten, während die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liste der Marschälle der Sowjetunion — Schulterklappe eines Marschalls der Sowjetunion (1943) Der Marschall der Sowjetunion (russisch Маршал Советского Союза) war ein militärischer Rang in den Streitkräften der Sowjetunion. Er wurde 1935 von Josef Stalin eingeführt und im Zuge… …   Deutsch Wikipedia

  • Lutz Niemann — Lutz Erich Niemann (* 8. März 1957 in Wolfenbüttel) ist ein Brigadegeneral des Heeres der Bundeswehr und war vom 21. September 2009 bis 1. Juli 2011 Deputy Chief of Staff Training Ressources beim Eurokorps in Straßburg. Ab September 2011 nimmt er …   Deutsch Wikipedia

  • Armee (Deutsches Kaiserreich) — Standarte eines Armeeoberkommandos (1871–1918) Die Armeen / Armeeoberkommandos des deutschen Heeres waren Kommandobehörden, die während des Ersten Weltkriegs eingerichtet wurden. Sie bildeten mit den ihnen unterstellten Armee oder Reservek …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Kuhlen — Oberst Klaus Kuhlen (2006) Klaus Peter Kuhlen (* 14. April 1952 in Homberg am Niederrhein) ist Oberst im Generalstabsdienst des Heeres der Bundeswehr und seit November 2007 der General der Heeresflugabwehrtruppe und Kommandeur des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”