Staatskapelle Berlin

Staatskapelle Berlin

Die Staatskapelle Berlin ist das Orchester der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Der Chefdirigent ist der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper (seit Ende 1991 Daniel Barenboim).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1570 wird zum ersten Mal die Kurfürstliche Hofkapelle erwähnt, die den Grundstein des heutigen Orchesters legte. Mit der Ernennung des Brandenburgischen Kurfürsten zum König von Preußen wurde das Ensemble 1701 in Königliche Kapelle umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt umfasste es etwa 30 Musiker. Nach einer vorübergehenden Umwandlung in ein militärisches Orchester, werden die Musiker 1741 durch Friedrich den Großen mit dem Orchester aus Rheinsberg zusammengeführt. Diese königliche Hofkapelle zu Berlin bestreitet daraufhin die Eröffnung der Lindenoper 1742. Als heutzutage bekannteste Musiker waren zu diesem Zeitpunkt Carl Philipp Emanuel Bach und Franz Benda Mitglieder der Hofkapelle, die von Johann Joachim Quantz geleitet wurde. Am 1. März 1783 gab das Orchester im Hotel Paris unter Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt das erste Konzert für einer breitere Öffentlichkeit. 1811 wurden die Berliner Oper und das Nationaltheater und ihre Orchester vereinigt. Mit dem neuen Generalmusikdirektor Giacomo Meyerbeer werden ab 1842 die Aufgaben des Orchesters erweitert und eine erste jährliche Konzertreihe für Abonnenten ins Leben gerufen. In den folgenden Jahren wirkt die Hofkapelle bei etlichen Ur- und Erstaufführungen mit, unter anderem unter Richard Wagner, Felix Mendelssohn Bartholdy und Otto Nicolai, der 1848 zum Hofkapellmeister bestellt wird. Chef des Orchesters wird 1908 Richard Strauss, der auch 1918 wird die Umbenennung von Hofkapelle in Staatskapelle miterlebt. 1923 wird Erich Kleiber Generalmusikdirektor, während des 2. Weltkriegs dirigiert Herbert von Karajan das Orchester öfter in seiner Rolle als Staatskapellmeister. Unter seiner Leitung erfolgt auch die erste Stereoaufnahme im Jahre 1944. In der Zeit von 1964 bis zum Zusammenbruch der DDR war Otmar Suitner Chefdirigent des Orchesters. Am 30. Dezember 1991 gibt Daniel Barenboim sein erstes Konzert als neuer Chefdirigent des Orchesters und Generalmusikdirektor der Staatsoper.

Charakterisierung

Heute ist die Staatskapelle Berlin eines der führenden Orchester Deutschlands und Europas. In Konzertreisen hat es internationale Anerkennung erworben und sich auch besonders durch zyklische Aufführungen innerhalb der seit 1996 stattfindenden „Festtage“ ausgezeichnet. Neben Daniel Barenboim wird das Ensemble häufig von anderen geachteten Dirigenten wie Michael Gielen und Pierre Boulez geleitet.

Als Besonderheit wird dem Orchester ein besonders warmer, dunkler, Deutscher Klang nachgesagt.

Auszeichnungen

Das Orchester hat in den letzten Jahren eine Reihe von Auszeichnungen errungen:

  • Orchester des Jahres 2008 (Auszeichnung der Zeitschrift Opernwelt):
Staatskapelle Berlin[1]
  • Echo Klassik 2007 (Ensemble/Orchester des Jahres, Kategorie Neue Musik):
Mahler, Sinfonie Nr. 9. Mit Barenboim (Warner, 2007).
  • Orchester des Jahres 2006 (Auszeichnung der Zeitschrift Opernwelt):
Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim
  • Grammy Award 2003 (Best Opera Recording):
Wagner, Tannhäuser. Mit Barenboim (Dirigent), Eaglen, Hampson, Meier, Pape und dem Chor der Deutschen Staatsoper Berlin.
  • Wilhelm-Furtwängler-Preis 2003, zusammen mit Daniel Barenboim.

Weblinks

 Commons: Staatskapelle Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.opernwelt.de/de/Jahrbuch/bilanz/index.html

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