St. Albani (Göttingen)

St. Albani (Göttingen)

Die ev. luth. Pfarrkirche St. Albani ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche in Göttingen.

Die St. Albani-Kirche von Westen
Die St. Albani-Kirche von Nordosten
Stundenschlag und Sechsuhrläuten von St. Albani

Der romanische Vorgängerbau war das Gotteshaus des alten, zuerst 953 in einer Urkunde erwähnten Dorfes Gutingi.

Die heutige St. Albanikirche ist in mehreren Bau- und Sanierungsabschnitten entstanden. Sie liegt am östlichen Rand der Göttinger Altstadt gegenüber der Stadthalle. Um 1400 wurde der Bau mit dem Chor begonnen. 1423 (Inschrift am südwestlichen Eckpfeiler) wurde der Westteil mit dem Glockenturm errichtet. Beim Glockenguss 1447 war der kubisch gestaltete Glockenturm vollendet. 1467 wurde das Gewölbe geschlossen und der Bau vollendet. Die 1996 freigelegten Malereien im Gewölbe stammen aus dieser Zeit. Der relativ niedrige Hallenraum von bescheidenen Dimensionen erhielt erst spät (nach 1467) seine gekehlten Kreuzrippengewölbe. Die Achteckpfeiler mit Schildwänden über den Spitzbogenarkaden lassen optisch eine stärkere Trennung der drei Kirchenschiffe entstehen.

Der ursprünglich gotische Spitzhelm des Glockenturmes wurde 1726 durch eine barocke glockenförmige Dachhaube ersetzt.

Kostbarster Schatz der Kirche ist der große Flügelaltar, der 1499 von Hans von Geismar erschaffen wurde. Die jetzigen Tafeln des Altars haben eine abenteuerliche Irrfahrt mitgemacht. 1857 wurde die Kirche renoviert und der Altar für den Trödler bestimmt. Der Göttinger Student Hubert von Arnswald kaufte die Altartafeln für 1 Taler das Stück dem Küster ab. So gelangten sie teils auf das pommersche Familiengut der von Arnswaldt, teils ins Rostocker Museum, und konnten erst 1907 für 1.000 Reichsmark von der Stadt Göttingen zurückgekauft werden und kamen in das Städtische Museum. Erst 1931 sind die Altartafeln wieder an den alten Platz in der Kirche zurückgekehrt. Bei der Restaurierung des Altars 1961 entdeckte der Restaurator Kurt Manning auf der Altartafel Tod der Maria dreizehn trauernde Apostel. Der dreizehnte Apostel ohne Heiligenschein, der einem anderen über die Schulter guckt, ist höchstwahrscheinlich das Konterfei vom Schöpfer des Altars, Hans von Geismar.

1996 wurde der Innenraum renoviert und 2005 die 13 verbleiten Glasfenster restauriert.

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