St.-Pius-Gymnasium

St.-Pius-Gymnasium
St.-Pius-Gymnasium Coesfeld
Schultyp Gymnasium, Privatschule
Gründung 1964
Ort Coesfeld
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 56′ 32″ N, 7° 11′ 2″ O51.9422222222227.18388888888897Koordinaten: 51° 56′ 32″ N, 7° 11′ 2″ O
Träger Bistum Münster
Schüler 798
Lehrer 50 (zzgl. 6 Referendare)
Leitung Detlef Nolte
Website http://www.piuscoe.de/

Das St.-Pius-Gymnasium Coesfeld ist eine Privatschule in katholischer Trägerschaft des Bistums Münster in Coesfeld. Die Schule, deren Namenspatron Papst Pius X. ist, wurde bis 1976 als reines Jungeninternat geführt. Heute ist die Schule ein Gymnasium für etwa 800 Jungen und Mädchen. Das Einzugsgebiet des Gymnasiums umfasst den gesamten Kreis Coesfeld und Teile des Kreises Borken. Es liegt umgeben vom so genannten „Piuswald“ am Stadtrand von Coesfeld.

Inhaltsverzeichnis

Schulleben

Seit dem Jahr 2004 engagieren sich Schüler der 9. und 10. Klasse zwangsweise im Rahmen des Projektes „Soziale Engagement“ insgesamt 20 Stunden bei gemeinnützigen Institutionen.

Ebenfalls seit 2004 ist das Pius-Gymnasium als eine der ersten Schulen in Nordrhein-Westfalen rauchfrei. Dies wurde mit großer Mehrheit von Lehrern, Eltern und Schülern beschlossen.

Um die Verbundenheit zu ihrem Patron auszudrücken, steht seit September 2005 eine Büste des heiligen Papstes Pius X. im Innenhof der Schule.

Die Schule hat eine eigene Kapelle, in der jeden Mittwoch Gottesdienste stattfinden. In den Klassenstufen 6, 8 und 10 finden Tage religiöser Orientierung (TrO) statt. Ein Schulseelsorger und ein Arzt sind an der Schule tätig. Darüber hinaus verfügt die Schule über eine moderne, technisch gut ausgestattete Aula.

Das St.-Pius-Gymnasium pflegt seit mehreren Jahrzehnten eine Partnerschaft mit dem Lycée Notre-Dame in Guingamp (Bretagne). Eine Gruppe von 20 bis 30 Schülern der 10. Jahrgangsstufe besucht etwa zwei Wochen die bretonische Stadt und empfängt ihre Austauschpartner zu einem ebenso langen Gegenbesuch. Zum Austausch gehört neben dem Schulbesuch auch ein kulturelles Programm.

In der 7. und 8. Jahrgangsstufe wird eine Fahrt nach Poole (Yorkshire) veranstaltet. Eine Partnerschaft mit einer Schule in der Nähe von Orlando (Florida, USA) und mit Krakau (Polen) ist im Aufbau begriffen.

Die Schule gibt einmal jährlich im Advent den „Piusbrief“ mit den Ereignissen des vergangenen Jahres in der Schule heraus. Die Schülerzeitung „Fünf vor Acht“ ist in Schülerzeitungswettbewerben mehrfach prämiert worden. Seit 1984 finden regelmäßig Projektwochen statt.

Es werden zahlreiche Arbeitsgemeinschaften, unter anderem Bogenschießen, Fußball (die zwischen Coesfelds Schulen Meisterschaften spielen), Rechtskunde sowie ab Dezember 2006 Lernzirkel angeboten.

Im August 2007 fand eine religiöse Projektwoche statt. Bekanntester Gast war der ehemalige Schüler und damalige Weihbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Historische Entwicklung

Internat und Pius-Colleg

1953 wurde auf Anregung des Bischofs von Münster, Dr. Michael Keller, ein Konvikt für den Priesternachwuchs am Stadtrand von Coesfeld an der Stelle des heutigen Kolpingbildungswerks errichtet. Mit einem Jungeninternat wurden Jungen aus finanzschwachen Familien und aus dem ländlichen Bereich die Möglichkeit gegeben, das Abitur zu erlangen. Die Idee zu diesem Projekt entstand auf Initiative des Schulleiters des staatlichen Gymnasiums Nepomucenum, Dr. Lammers. Die Kirchengemeinde St.Lamberti stellte ein Grundstück am Coesfelder Berg zur Verfügung. Diözeseanbaurat Boklage entwarf einen Plan für eine Schule von 80-115 Schülern. Im März 1954 erfolgte der Spatenstich zu einem Rohbau, der in 44 Tagen fertiggestellt wurde. Im August 1954 fand das Richtfest statt und das Haus konnte 1955 von 88 Schülern bezogen werden. Die Schule durfte nur Jungen aufnehmen, die „auf Grunde ihrer charakterlichen und religiösen Haltung begründete Hoffnung bieten, einmal als Priester Gott und den Menschen dienen zu können“.[1] Nur Volksschüler, die für den Eintritt in die Jahrgangsstufe 7 oder 9 in Frage kamen, wurden in Förderkursen, die im Internatsgebäude stattfanden, auf den Besuch des Gymnasiums Nepomucenum vorbereitet. Die Gebühr für die Jungen aus dem Bistum Münster betrug 40–120 DM.

Gymnasium

Bald wurde erkannt, dass es unzureichend war, lediglich Förderkurse für den Besuch des Gymnasiums Nepomucenum anzubieten. Es erwies sich als notwendig, die Institution, anfangs als reines Internat geplant war, in ein eigenständiges Aufbaugymnasium umzuwandeln, das unabhängig vom Lehrplan des staatlichen Gymnasiums ermöglichte, in sechs oder sieben Jahren die Hochschulreife zu erlangen.

Die Leitung des 1963 gegründeten Aufbaugymnasiums wurde am 1. April 1964 von Herrn Siepelmeyer übernommen. Diese staatliche Ersatzschule konnte auch von externen, nicht im Internat wohnenden Schülern besucht werden.

Aula und großer Pausenhof

Zu Beginn des Schuljahres 1964/1965 konnte der Unterricht mit fünf Lehrern in den Räumen des Internats für die Jahrgangsstufen 8 und 9 beginnen. Das Aufbaugymnasium bestand zunächst aus drei Klassen mit insgesamt 89 Schülern. Mit einem Wohngebäude mit 40 Einzelzimmern konnte das Internat bis zu 160 Schüler aufnehmen.

Zunächst lernten die Schüler erst Latein, dann Englisch. Schon bald wurde Englisch die erste Sprache, da die Schüler mit Englischkenntnissen von den abgebenden Schulen kamen. 2/3 der Schüler sollten anfangs Internatsschüler sein. 1965 wurde wegen steigender Schülerzahlen am Gerlever Weg auf dem Gelände des heutigen Sportplatzes ein Pavillon mit fünf Klassenräumen errichtet.

Im Schuljahr 1968/1969 wurden 207 Schüler von 14 Lehrern unterrichtet. Mit Beginn des Schuljahres 1969/1970 konnten erstmals Mädchen aufgenommen werden. Damit war das Pius das erste und über ein weiteres Jahrzehnt das einzige Gymnasium Coesfelds, das koedukativen Unterricht anbot. Nach vierjährigem Bestand des Aufbaugymnasiums fand in provisorischen Räumen 1968 das erste Abitur mit elf Schülern statt.

Von 1967 bis Mai 1969 wurde ein neues, zweigeschossiges Schulgebäude geschaffen, der heutige H-Trakt, die Alte Sporthalle mit Kunsträumen und Werkraum. Geplant war das Schulgebäude für bis zu 300 Schüler.

Das Pius-Colleg diente weiterhin als Internat für Schüler, die überwiegend das St.-Pius-Gymnasium besuchten.

Zum 1. August 1975 wurden erstmals Schüler der Jahrgangsstufe 5 aufgenommen. 1976 wurden sechs weitere Klassenräume gebaut (der Ost-Trakt), der erste Musikraum entstand. 1977 wurde das Gymnasium erstmals dreizügig. 1978 wurde eine zweite (Neue) Sporthalle gebaut. Zum Ende des Schuljahres 1978/1979 verließen die letzten Schüler das Pius-Colleg und das Internatsgebäude wurde dem Kolpingwerk übergeben. Die Schule benutzt nur noch die Kapelle sowie die Aula zusammen mit dem Kolpingwerk. Von da an wurde das St.-Pius-Gymnasium dreizügig geführt. Im August wurde der „Verein zur Förderung des St.-Pius-Gymnasiums e.V.“ gegründet.

Die Aula

1980 wurde ein zusätzliches Bauvorhaben, der Bau des West-Traktes und des Mittel-Traktes mit dem Neuen Erdkunderaum, dem Chemieraum und einem Sprachlabor (heute nicht mehr existent) beendet. Die Pförtnerloge (Hausmeister) wurde verlegt von einem Raum gegenüber das Lehrerzimmers (heute Abstellzimmer) in den Mitteltrakt gegenüber dem Alten Erdkunderaum (vorher Klassenraum). Das Lehrerzimmer wurde verlegt von der heutigen Lehrerbibliothek in einen Anbau am Haupteingang und die Schülerbücherei vom heutigen Oberstufenraum in den Pausenflur des Osttraktes. Seitdem ist die Schule in ihrem Aussehen weitgehend gleich geblieben.

1983/1984 wurde eine „Säule der Wissenschaften und Künste“ am Schuleingang errichtet.

1984 machten die ersten grundständigen Gymnasiasten Abitur. 1986 ging Herr Siepelmeyer in Pension, Nachfolger wurde Herr Nolte.

Im Mai 1995 wurde eine neue Aula mit Musikraum (früher Stuhllager/Klassenarbeitsraum) und Meditationsraum eingeweiht. Der Erweiterungsbau wurde von dem berühmten deutschen Architekten Josef Paul Kleihues entworfen.

2002 wurde ein Verein der Ehemaligen gegründet, welcher sich dem Förderverein anschloss.

Seit dem Schuljahr 2005/2006 besteht am St.-Pius-Gymnasium die Möglichkeit, in 8 Jahren das Abitur zu machen.

Seit den ersten Abiturprüfungen am St.-Pius-Gymnasium im Jahr 1968 haben innerhalb von vierzig Jahren 2030 Schülerinnen und Schüler das Abitur erlangt.

Schülerzahlen

Folgende Abbildung stellt den Verlauf der Schülerzahlen in den einzelnen Schuljahren aufgeschlüsselt nach ihrer Konfession dar.


Legende:


1964/1965: 88
1965/1966: 1321
1966/1967: 1813
1967/1968: 1984
1968/1969: 2034
1969/1970: 2264
1970/1971: 2285
1970/1971: 2345
1972/1973: 2324
1973/1974: 2555
1974/1975: 28911
1975/1976: 39615
1976/1977: 43520
1977/1978: 49119
1978/1979: 52126
1979/1980: 52426
1980/1981: 56931
1981/1982: 58533
1982/1983: 59838
1983/1984: 628431
1984/1985: 625391
1984/1985: 625391
1985/1986: 606391
1986/1987: 650432
1987/1988: 646422
1988/1989: 679402
1988/1989: 679402
1989/1990: 679
1990/1991: 668
1991/1992: 596461
1992/1993: 596451
1993/1994: 562461
1994/1995: 561561
1995/1996: 528542
1996/1997: 557571
1997/1998: 551611
1998/1999: 558623
1999/2000: 564573
2000/2001: 587571
2000/2001: 627571
2002/2003: 693
2003/2004: 730
2004/2005: 669~75
2005/2006: 68883
2006/2007: 70783
2007/2008: 803
2008/2009: 798

Bekannte Schüler des Pius-Gymnasiums

Quellen

  1. Caritative Anstalten, Bd. II, S. 145

Weblinks


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