Bahnstrecke Bad Salzungen–Vacha

Bahnstrecke Bad Salzungen–Vacha
Bad Salzungen–Vacha
Stellwerk Co in Dorndorf.
Stellwerk Co in Dorndorf.
Strecke der Bahnstrecke Bad Salzungen–Vacha
Kursbuchstrecke (DB): 576 (2001)
Streckennummer (DB): 6703
Streckenlänge: 16,3 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: bis 2003: 60 km/h
seit 2011: 20 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Meiningen
Bahnhof, Station
0,00 Bad Salzungen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links und rechts
nach Eisenach / Kali-Werkbahn
   
2,00 Pachtgrenze
Bahnhof ohne Personenverkehr
2,25 Leimbach-Kaiseroda
   
zur Kali-Werkbahn
   
2,73 Abzw. Leimbach Übergabe
   
Verbindungskurve von Oberrohn
   
3,30 Abzw. Leimbach Kurve
   
5,34 Tiefenort
Bahnhof ohne Personenverkehr
8,04 Merkers
Bahnübergang
8,29 B 62
Bahnhof ohne Personenverkehr
11,21 Dorndorf (Rhön)
   
nach Kaltennordheim
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
11,81 Posten Chemische Fabrik Ost
Bahnübergang
11,82 ex B 285
   
Anschluss Holzwerk
Brücke über Wasserlauf (groß)
12,06 Felda
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
12,50 Ladestelle Holzwerk Krenzer
   
Kali-Werkbahn
   
12,75 Abzw. Chemische Fabrik West
Bahnhof ohne Personenverkehr
16,30 Vacha
Bahnübergang
16,52 B 84
   
nach Gerstungen / nach Geisa
Kali-Werkbahn
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Legende
Bahnhof, Station
0,0 Bad Salzungen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Vacha
   
1,6
0,0
Eigentümerwechsel
Bahnhof ohne Personenverkehr
Leimbach-Kaiseroda
   
zur Staatsbahn
   
1,1 Abzw. Leimbach Übergabe
Bahnübergang
1,5 B 62
   
1,6 diverse Anschlüsse
Bahnübergang
3,8 Straße nach Hämbach
Bahnhof ohne Personenverkehr
5,6 Merkers Werkbahnhof (ex Kali)
   
6,6
   
Dorndorf Werkbahnhof (Kali)
   
Feldabahn
   
von Bad Salzungen
   
Abzw. Chemische Fabrik West

Die Bahnstrecke Bad Salzungen–Vacha, auch Werratalbahn genannt, ist eine Nebenbahn in Thüringen. Die Strecke wurde als Teilstrecke der schmalspurigen Feldabahn im Jahr 1879 eröffnet und im Jahr 1906 auf Normalspur umgebaut. Ab diesem Zeitpunkt hat sich der Name Werratalbahn etabliert, der allerdings auch für andere Strecken in Gebrauch ist (siehe Werratalbahn).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vacha: Blick auf den Lokschuppen

Aufgrund des gestiegenen Verkehrs durch die Erschließung von Kalivorkommen war die Feldabahn 1904 der Preußischen Staatsbahn übereignet worden, die die Strecke bis 1906 auf Regelspur umspurte, wobei auch die Trasse begradigt wurde. Auch viele Hochbauten wurden erneuert.

Zwischen Bad Salzungen, Vacha und Unterbreizbach an der Ulstertalbahn gab es bis 1999 einen starken Güterverkehr durch das letzte in Betrieb befindliche Thüringer Kaliwerk in Unterbreizbach. Der Neubau einer Anschlussbahn (auf der ehemaligen Ulstertalbahntrasse und einer in den 1930er Jahren begonnenen, jedoch nie fertiggestellten Verbindungskurve) vom Werk Hattorf her kommend, machte die Steilstrecke zwischen Unterbreizbach und Vacha überflüssig, so dass diese am 31. August 2000 stillgelegt wurde. Der Bahnhof Unterbreizbach ging in das Eigentum von Kali+Salz über.

Das Land Thüringen bestellte den Personenverkehr zwischen Bad Salzungen und Vacha zum 10. Juni 2001 ab. Grund hierfür war der Busparallelverkehr, der durch den Wartburgkreis finanziert wurde. In der Zeit vom 1. Januar bis zum 10. Juni 2001 wickelte noch die Süd-Thüringen-Bahn den Verkehr im Auftrag der Deutschen Bahn AG ab. Mit der Einstellung der Holzverladung im Bahnhof Dorndorf Ende 2001 endete der Gesamtverkehr. Eine letzte Befahrung der Strecke fand am 30. Dezember 2002 durch einen SKL der DB AG statt, bevor mit der Stilllegung zum 31. Dezember 2003 ein vorläufiger Schlussstrich gezogen wurde.

Erprobung des Blue Tiger 1997

Der neugegründete Verein Interessenvereinigung Verkehrsgeschichte mittleres Werratal e. V. bereitet seit 2007 eine Wiederinbetriebnahme der Strecke Vacha–Bad Salzungen in Zusammenarbeit mit der Regiobahn Thüringen GmbH (RbT) vor. Hierfür wurde die Strecke von der Deutschen Bahn AG gepachtet.[1] Im Bereich des Bahnhofes Vacha wurden Aufräumarbeiten getätigt sowie eine Befahrbarkeit für Baufahrzeuge hergestellt. Die Strecke wurde freigeschnitten und vermessen, die Durchlässe gesichtet bzw. gereinigt, Bahnübergänge saniert, einige alte Weichen, Signale und Gleise ausgebaut und drei nach der Stilllegung demontierte Hilfsbrücken wieder eingebaut. In der Zeit vom 4. bis 6. Juni 2008 befuhr erstmals seit der Stilllegung ein Eisenbahnfahrzeug, das Messfahrzeug der Firma pethoplan, die gesamte Bahnstrecke von Vacha nach Bad Salzungen. Seit Juni 2008 steht im Bahnhof Vacha ein SKL 24 („Bauart Schöneweide“) bereit, die Strecke zu befahren. Kurze Zeit später wurde auch ein SKL 25 technisch abgenommen und steht für Arbeitseinsätze zur Verfügung. Es handelt sich um genau das Fahrzeug, mit dem 2002 die letzte Fahrt auf der Bahnstrecke durchgeführt wurde.

Mit Genehmigungsschreiben des Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht (LfB) des Freistaates Thüringen vom 25. März 2011 wurde am 16. April 2011 die Teilstrecke Bad Salzungen–Merkers als Anschlussbahn des nicht öffentlichen Verkehrs wieder in Betrieb genommen.[1] Die Ausweitung des Betriebes bis zu einem holzverarbeitenden Unternehmen in Dorndorf bis Streckenkilometer 13,19 wurde zwischenzeitlich dem LfB angezeigt und dort genehmigt. Noch im Laufe des Jahres 2011 soll auch Vacha wieder an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden.

Nebenanlagen

Bahnbetriebswerk Vacha

Seit Beginn der Regelspurzeit existierte bis Anfang der 1970er Jahre am Vachaer Bahnhof das Bahnbetriebswerk Vacha. Bis Ende der 1990er Jahre war es eine Einsatzstelle des Bahnbetriebswerkes Eisenach. Schon in den 1970er Jahren wurde in einem Teil des Lokschuppens ein Stahlbaubetrieb der DR eingerichtet, der später das ganze Gebäude übernahm.

Kalianschlussbahn

Bahnhof Leimbach-Kaiseroda (2009)

Im Bahnhof Leimbach-Kaiseroda zweigte die Anschlussbahn der Kaliwerke Werra ab. Heute beginnt die Anschlussbahn durch Gleisveränderungen im Bahnhof Bad Salzungen, Leimbach-Kaiseroda wird lediglich durchfahren. Das Stellwerk im Bahnhofsgebäude ist jedoch wegen einer am Bahnhof befindlichen Anrufschranke noch besetzt. Neben dem Anschluss des Kaliwerkes Merkers (heute Gewerbepark), welcher noch existiert und genutzt wird, besaßen das Kaliwerk Dorndorf, der Schacht Hermannsroda, die Chemischen Fabriken Dorndorf, das Betonwerk Leimbach und der Landhandel Leimbach Anschlussgleise. Zwischen Merkers und Dorndorf verliefen die Anschlussbahn und das Reichsbahngleis in einem Abstand von nur wenigen Metern. In diesem Bereich ist der Gleiskörper heute größtenteils mit einem Radweg überbaut.

In Dorndorf führte das Gleis zunächst durch den Werkbahnhof der Kalifabrik, anschließend über einen Damm und eine Brücke über die Feldabahn hinweg zu den Chemischen Fabriken, die dort wieder mit dem Reichsbahngleis verbunden waren. Damm, Brücke und Chemische Fabrik sind schon einige Zeit abgerissen, von ihrer Existenz zeugt lediglich das Dorndorfer Stellwerk Co (Chemische Fabrik Ost) an der Trennungsstelle von Felda- und Werratalbahn. Auf dem Gelände der Chemischen Fabriken befindet sich heute ein holzverarbeitender Betrieb.

In den 1950er Jahren gab es auf dieser Strecke einen Werkspersonenverkehr ab Bad Salzungen. In den 1980er Jahren wurde der Werkbahnhof Merkers mit einem modernen Relaisstellwerk ausgerüstet.

Erwähnenswertes

Im Jahr 2000 wurde auf der Bahnstrecke – sowie teilweise auf der benachbarten Feldabahn und anderen Strecken – der Kinofilm „Heinrich der Säger“ gedreht. Hierbei ging es um eine profitorientierte Bahngesellschaft „Kommerzbahn“, die mit Hilfe einiger Politiker Bahnstrecken stilllegte. Dies wollte ein Bahnarbeiter verhindern. Hauptdarsteller waren Rolf Becker und seine Tochter Meret, Regisseur Klaus Gietinger. Schon bald wurde die Geschichte des Filmes bittere Realität, als der Personenverkehr 2001 eingestellt wurde. Am 19. April 2008 weilten Klaus Gietinger und Rolf Becker zum Thema: „Heinrich vor Ort − Der Säger kehrt zurück“ in Vacha, um für die Wiederinbetriebnahme der Strecke zu werben.

Literatur

  • Ulf Haußen, Waldemar Haußen: Die Feldabahn – erste meterspurige Eisenbahn in Deutschland. Bufe-Fachverlag, Egglham 1993, ISBN 3-922138-49-7
  • Karl H. Mühlhans: Die Anschlussbahn des VEB Kaliwerk in Dorndorf/ Rhön. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2005, ISBN 3-937135-86-3
  • Die Feldabahn als schmalspurige Secundär-Bahn im Grossherzogthum Sachsen-Weimar 1882. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, Reprint 1882/2002, ISBN 3-936030-67-7
  • Dt. Reichsbahn, Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935. Berlin 1935.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Südthüringer Zeitung vom 20. April 2011, Seite 15

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