Sprünge im Eiskunstlauf

Sprünge im Eiskunstlauf
Mira Leung – Absprungphase
Andrei Lutai – Rotation
Jamal Othman – Landung

Sprünge (engl. jumps oder figure skatings jumps) sind Eiskunstlaufelemente, bei denen sich der Eiskunstläufer von der Eisfläche abhebt und in der Luft um die eigene Achse dreht. Es gibt sechs Grundsprünge, man kann aber über hundert weitere machen, die letzten Endes von den Grundsprüngen abgeleitet sind. Sprünge können mit einfacher, doppelter, dreifacher und sogar vierfacher Rotation ausgeführt werden.

Inhaltsverzeichnis

Drehrichtungen

Die meisten EiskunstläuferInnen drehen sich bei den Sprüngen und Pirouetten nach links. Es gibt jedoch einige, die sich nach rechts drehen. Die wenigsten Eiskunstläufer können Sprünge in beiden Drehrichtungen durchführen.

Der Einfachheit halber werden alle Sprünge üblicherweise als „Nach-links-Dreher“ beschrieben.

Phasen eines Sprunges

Charakteristische Merkmale eines richtig durchgeführten Sprunges sind Intensität, d. h. Höhe und Schnelligkeit, und die sich daraus ergebene Sprunglänge.

Ein Sprung besteht aus fünf Phasen:

1. Einlaufphase
Die Einlaufphase erfolgt rückwärts auf einem Fuß, beim Rittberger auf beiden Füßen. Nur den Axel läuft man vorwärts ein. Die Schnelligkeit gewinnt man durch unterschiedliche Anfahrten (Übersetzen oder Schrittvariationen).
Dem Lutz-Sprung beispielsweise geht fast immer eine lange diagonale Rückwärtsgleitung auf dem linken Fuß voran, von der Mitte des Eises in Richtung der Eisbahnecke.
Die Anfahrt vor dem Salchow-Sprung geht von einem Dreier aus und ähnelt einem Kreis.
2. Absprungsphase
Die Absprungsphase ist bei jedem Sprung unterschiedlich. Es gibt zwei Absprungstypen: Absprung von der Schlittschuhkante und ein getippter Absprung. Der Absprung von der Kante muss flexibel und aus der Kniebeuge über die Kantenspitze durchgeführt werden (nicht aber aus der Schlittschuhbezahnung). Bei einem getippten Sprung tippt kurz das Spielbein mit der Schlittschuhbezahnung ins Eis und hilft damit beim Abspringen.
Zu den Kantensprüngen gehören Axel, Rittberger, Salchow.
Getippte Sprünge sind Toeloop, Lutz und Flip.
3. Rotation
Die Rotation besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase geht es darum, die richtige Höhe zu gewinnen. Sie soll nur mit geringer Rotation verlaufen. Erst in der zweiten Phase dynamisiert man die Rotation, in dem man die Arme vor dem Oberkörper verkreuzt und auch das linke Bein vor das rechte kreuzt. Während man in der Luft ist, soll die Körper- und Kopfachse ausschließlich in der Vertikallage sein. Die Anzahl der durchgeführten Drehungen bestimmt, ob es ein einfacher, doppelter, dreifacher oder vierfacher Sprung ist.
Ein Axel hat eine halbe Rotation mehr, d. h. bei der einfachen Durchführung 1 ½ Drehungen, in doppelter Durchführung 2 ½ usw.
Vierfach werden heutzutage Toeloop, Salchow und Flip gesprungen.
Die meisten Elite-Eiskunstläufer führen dreifache und vierfache Sprünge als ihre Hauptsprünge durch, während die meisten Elite-Eiskunstläuferinnen alle Sprünge dreifach, außer Axel, der normalerweise doppelt ist, durchführen. Nur wenige Damen beherrschen den dreifachen Axel und zeigten ihn erfolgreich in einem Wettbewerb.
4. Landungsphase
Die Landungsphase erfolgt bei allen Sprüngen rückwärts. Vor der Landung bewegt man rasch die Arme und das Spielbein vom Körper weg, wodurch man die Rotation verlangsamt. Man landet rückwärts auf dem rechten Bein tief im Knie über die Schlittschuhspitze; sofort nachdem die Schlittschuhbezahnung das Eis berührt, muss man auf die Kante übergehen. Beim Auslauf streckt man das Spielbein nach hinten. Die Auslaufspirale soll ein Halbkreis mit großem Durchmesser sein, wobei das Standbein gebeugt bleibt.

Bei den Sprungkombinationen unterscheidet man acht Phasen: Einlauf, Absprung, Rotation, Landung und Ausfahrt aus dem ersten Sprung, Absprung, Rotation, Landung und Ausfahrt aus dem zweiten Sprung.

5.Ausgleiten

Aufteilung der Sprünge

Sprünge lassen sich nach folgenden Kennzeichen aufteilen:

1. nach den vier Grundfiguren in dem Pflichtlauf

a) ein Sprung im Dreier-Sinne
b) ein Sprung im Gegendreier-Sinne
c) ein Sprung im Wende-Sinne
d) ein Sprung im Gegenwende-Sinne

Bei Sprüngen ohne Rotation:

a) Geradelinie
b) Bogen
c) Schlangelinie

2. nach den Kanten

a) vorwärts auswärts
b) vorwärts einwärts
c) rückwärts auswärts
d) rückwärts einwärts

3. dabei ist der Absprung möglich

a) vorwärts – nur mit einem Fuß von der Kante
b) rückwärts – nur mit einem Fuß von der Kante, sog. Kantensprünge oder mit beiden Füßen bei gleichzeitigem Abstich mit dem anderen Fuß, sogenannte getippte Sprünge

4. die Landung ist möglich

a) vorwärts – auf das Absprungsbein, freie Bein oder auf beiden Beinen (nur bei Spreizsprüngen – mit einem Bein auf die Spitze, mit anderem Bein auf die Kante).
b) rückwärts - auf das Absprungsbein oder auf das freie Bein

5. Nach der Rotation

a) Sprünge ohne Drehungen
b) Sprünge mit Drehungen von 180° (Halbsprünge) bis zu 1440° (vierfache Sprünge)

Durch Kombination diesen Möglichkeiten lassen sich über 130 verschiedene Sprünge durchführen.

Sprungelemente

Als Sprungelement bezeichnet man:

  • einen Einzelsprung (engl. individual jump)
  • einen geworfenen Sprung (engl. throw) im Paarlauf
  • eine Sprungfolge (engl. jump sequence)
  • eine Sprungkombination (engl. jump combination)

Einzelsprünge

Einzelsprünge werden sowohl im Einzellauf als auch im Paarlauf durchgeführt. Die heutige Weltklasse in den Herrenwettkämpfen erfordert schon vierfache Sprünge (bis heute sind es Toeloop, Salchow und Flip); bei den Damen werden dreifache Sprünge benötigt. Jedoch fangen einige Damen bereits an, vierfache Sprünge zu zeigen.

Es gibt sechs Grundsprünge. Alle sechs werden rückwärts auswärts gelandet, haben jedoch unterschiedliche Einlauf- und Absprungsphase, nach denen man sie unterscheiden kann.

Die folgenden Beschreibungen gelten für „gewöhnliche“ Eiskunstläufer, die sich nach links drehen; für diejenigen, die sich nach rechts drehen, gelten die Angaben spiegelbildlich.

Sprung Standbein Spielbein Anmerkungen
Toeloop rechtes Bein, rückwärts auswärts linker Fuß tippt ins Eis
Flip linkes Bein, rückwärts einwärts rechter Fuß tippt ins Eis
Lutz linkes Bein, rückwärts auswärts rechter Fuß tippt ins Eis Fast immer geht dem Lutz eine lange diagonale Rückwärtsgleitung auf dem linken Fuß voran, (von der Mitte des Eises in die Eisbahnecke).
Axel linkes Bein, vorwärts auswärts rechtes Bein schwingt von hinten nach vorn Axel ist der einzige, der vorwärts gesprungen ist
Rittberger beide Beine, rückwärts (man verlagert das Gewicht auf das rechte Bein Auswärtskante und springt ab) kein Schwingen kein Abstechen das linke Bein ist vor dem rechten Bein verkreuzt
Salchow linkes Bein, rückwärts einwärts rechtes Bein schwingt um den Körperschwerpunkt herum nach vorn

Eine Variation ist der Tano-Sprung, bei dem der Eiskunstläufer seinen Arm über den Kopf streckt. Das macht ihn erheblich schwieriger als einen „normalen“ Sprung. Den Namen bekam diese Variation nach dem kalifornischen Eiskunstläufer Brian Boitano, der als erster einen dreifachen Lutz mit gehobenem Arm gesprungen hat.

Verbindungssprünge

Es gibt eine Anzahl weiterer Sprünge, die gewöhnlich mit einfacher Drehung durchgeführt werden und meistens als Verbindungselemente in den Sprungfolgen eingesetzt sind. Diese schließen beispielsweise ein:

  • Euler - Anlauf und Absprung mit dem rechten Fuß rückwärts auswärts, nach einer Drehung Landung rückwärts einwärts auf dem linken Bein (oder spiegelbildlich).
  • Dreiersprung (engl. walz jump oder three-jump) - Der einfachste aller Sprünge hat nur eine halbe Umdrehung und wird daher auch Kadettensprung genannt. Mit einem Dreier dreht man zunächst von vorwärts auf rückwärts und setzt dann auf das linke Bein vorwärts auswärts um. der Absprung erfolgt ähnlich wie beim Axel von der linken Außenkante, das Spielbein schwingt von hinten nach vorn. In der Luft führt man eine halbe Drehung durch und landet rückwärts auf dem rechten Bein.
  • Walley läuft man rechts rückwärts auswärts an und springt mit dem rechten Fuß rückwärts einwärts nach einem kurzen Schlangenbogen ab, nach einer Drehung landet man auswärts auf dem Absprungbein. Eine andere Variante ist ein getippter Walley.
  • Halb-Rittberger ähnelt dem Rittberger. Sein Name deutet auf einen Halb-Sprung, in Wirklichkeit führt man aber eine ganze Umdrehung durch. Im Gegensatz zum Rittberger landet man nicht auswärts auf dem rechten Fuß, sondern rückwärts einwärts auf dem linken Fuß. Oft benutzt man ihn als Verbindungssprung, wenn der Eiskunstläufer einen Salchow oder Flip an das Ende einer Sprungkombination anfügen will.
  • Spreizsprung – Ist ein beliebiger Sprung, bei dem man nach einer halben Drehung die Beine in der Luft spreizt (bis in die Spagat-Position) oder grätscht.

Geworfene Sprünge

Ein geworfener Sprung (engl. throw) ist ein paarlaufspezifisches Element. Die Dame führt einen gewöhnlichen Sprung durch, während der Mann ihr bei dem Absprung einen zusätzlichen „Stoß“ gibt. Für einen geworfenen Sprung ist die Höhe und Länge des Sprunges charakteristisch. Die Namen der geworfenen Sprünge sind von den Einzelsprüngen abgeleitet: Wurf-Axel, Wurf-Lutz, Wurf-Salchow, Wurf-Toeloop. Bei den Wettbewerben werden sie doppelt oder dreifach durchgeführt.

Sprungfolgen

Eine Sprungfolge (engl. jump sequence) besteht mindestens aus zwei Sprüngen, zwischen denen ein Fußwechsel erfolgt oder Umdrehungen durchgeführt werden.

  • Sprungfolgen waren eine Spezialität der deutschen Eiskunstläuferin Marina Kielmann. Sie führte Sprungfolgen mit fünf oder sechs Sprüngen (einfach oder doppelt) durch.

Sprungkombinationen

Eine Sprungkombination (engl. jump combination) besteht aus mindestens zwei Sprüngen, die unmittelbar nacheinander folgen. Der zweite Sprung wird von der gleichen Kante abgesprungen, auf der der erste Sprung landete (d. h. es gibt keine Umdrehungen oder Fußwechsel zwischen den Sprüngen).

Anzahl der Sprünge

Die Anzahl der Sprünge, Sprungfolgen und Sprungkombinationen ist sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kür durch das ISU-Wertungssystem für Eiskunstlauf und Eistanzen bestimmt:

Fehler und Bewertung

Jedes Sprungelement hat seinen eigenen Grundwert. So hat zum Beispiel ein vierfacher Toeloop den Grundwert 10,3, ein dreifacher Axel 8,5, ein dreifacher Lutz 6, ein dreifacher Flip 5,3, ein dreifacher Rittberger 5,1, ein dreifacher Salchow 4,2, ein dreifacher Toeloop 4,1 und ein doppelter Axel 3,3. Die Preisrichter ordnen dann die Qualität des Sprungelements innerhalb des Bereiches von +3 bis -3. Für jeden Fehler gibt es einen entsprechenden Abzug.

Als Fehler gelten:

  • Landung auf beiden Füßen;
  • Störlandung, bei der der Eiskunstläufer das Eis mit dem freien Fuß oder mit der Hand berührt oder die Drehung auf dem Eis (und nicht in der Luft) beendet;
  • ein „gemogelter“ Sprung, bei dem die Drehung auf dem Eis vollendet wird;
  • ein Sturz;
  • Durchführung eines verbotenes Sprunges (verboten sind alle Salto-Sprünge);
  • Durchführung von mehr Sprüngen, Sprungfolgen und –kombinationen als erlaubt.

„Gemogelte“ Sprünge

Eigentlich dürfte es sie nicht geben. Trotzdem findet man Eiskunstläufer, die einen Sprung „mogeln“, entweder weil sie die Schwierigkeit nicht beherrschen, oder weil sie ihren Einlauf schlecht berechnet haben, oder weil sie sich während der Ausbildung schlechte Gewohnheiten angeeignet haben (abgestumpfter Absprung, aufgerollter Sprung, unvollständige Drehungen, unsichere Landung).

Ein Beispiel: Aus dieser Hinsicht ist Lutz vielleicht der diskutabelste Sprung.

Lutz

Man springt rückwärts von der Außenkante des linken Fußes (mit der rechten Zacken im Eis), dreht sich um die eigene Achse (einmal = einfacher Lutz, zweimal = doppelter Lutz usw.) und landet rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes.

„Gemogelter“ Lutz

Man gleitet auf der Außenkante, der Absprung erfolgt aber von der Innenkante des linken Fußes (= das ist kein Lutz mehr, sondern ein sog. „Flutz“ (F – vom Flip, weil er von der Innenkante abgesprungen ist)). Wenn die Preisrichter es bemerken, muss das zu Abzügen in der Wertung führen.

Die Erfinder

Vier der sechs Grundsprünge tragen die Namen ihrer Erfinder. Es sind:

Chronologie der Sprungentwicklung

1882 Der Norweger Axel Paulsen verwirklicht beim internationalen Wettbewerb des Wiener Eislauf-Vereins den ersten Sprung (noch auf Eisschnelllaufschlittschuhen), der dann auch nach ihm benannt wurde – den Axel. Bis heute gilt er als der schwierigste von allen Grundsprüngen.
1896 Der Deutsche Gilbert Fuchs, der erste Eiskunstlauf-Weltmeister, zeigt einfache Sprünge, darunter auch den Axel, der jedoch mehr einer Pirouette ähnelt, sog. „aufgerollter“ Axel.
1898 Der Schwede Ulrich Salchow zeigt zum ersten Mal seinen Sprung Salchow.
1910 Der Deutsche Werner Rittberger erfindet den Rittberger.
1913 Der Wiener Alois Lutz führt den nach ihm benannten Lutz aus.
1916 Die Deutsche Charlotte Oelschlägel, Eiskunstläuferin der Berliner Eisballettkompanie, steht als erste Dame den einfachen Axel.
Anfang der 1920er Jahre schafft den einfachen Axel bei den Amateuren die Österreicherin Herma Szabó (und nicht die oftmals erwähnte Sonja Henie).
1920 Bei den Olympischen Spielen in Antwerpen springt die Amerikanerin Theresa Weld als erste Damen den einfachen Salchow.
1925 Der Österreicher Karl Schäfer schafft als Erster den doppelten Rittberger.
1928 Der Doppelte Salchow wird von dem Schweden Gillis Grafström und dem Kanadier Montgomery Wilson gesprungen.
1934 Bei der Weltmeisterschaft in Helsinki stellen die Deutschen Maxi Herber und Ernst Baier als erstes Sportpaar einen nebeneinander gesprungenen einfachen Axel vor.
1944 Der Amerikaner Richard Button führt den ersten doppelten Lutz durch.
1948 Richard Button präsentiert während den Olympischen Winterspielen in St. Moritz den ersten doppelten Axel.
1952 Bei den Olympischen Winterspielen in Oslo führt Richard Button drei doppelte Axel nacheinander durch.
Richard Button springt den ersten dreifachen Rittberger.
Obwohl mehrere Damen den doppelten Axel bereits geschafft haben, zeigt ihn bei einem Wettkampf als Erste die Amerikanerin Tenley Albright erfolgreich bei den Olympischen Winterspielen in Oslo.
1960 Die Amerikaner David, Hayes Alan Jenkins und Ronald Robertson schaffen den dreifachen Salchow und den dreifachen Rittberger.
1962 Donald Jackson führt den ersten dreifachen Lutz durch.
1963 Den ersten dreifachen Rittberger durchgeführt von einer Dame zeigt die Österreicherin Helli Sengstschmid.
1969 Das russische Sportpaar Irina Rodnina und Alexei Ulanow schafft bei der Europameisterschaft in Garmisch-Partenkirchen als Erstes einen nebeneinander durchgeführten doppelten Axel.
1974 Bei der Weltmeisterschaft in München versucht der Amerikaner Gordon McKellen eine Kombination „einfacher Axel – doppelter Axel – dreifacher Axel“, stürzte jedoch bei dem letzten Sprung. Diese ungewöhnliche Kombination verwirklicht er aber bei der Schlussgalavorstellung.
1977 Die Schweizerin Denise Biellmann führt eine Sprungkombination „doppelter Axel – Euler – dreifacher Salchow“ durch.
1978 Der Kanadier Vern Taylor schafft bei der Weltmeisterschaft in Ottawa den ersten dreifachen Axel.
Denise Biellmann zeigt als erste Dame den dreifachen Lutz
1979 Die Jugoslawin Sanda Dubravčić ist die erste Dame, die eine Sprungkombination „doppelter Axel – dreifacher Toeloop“ schafft.
1980 Der Kanadier Brian Orser zeigt bei der Weltmeisterschaft in Dortmund den dreifachen Axel
1984 Alexander Fadejew beherrschte bei der Weltmeisterschaft in Budapest die Sprungkombination „dreifacher Axel – doppelter Toeloop“.
1986 Der Tschechoslowake Jozef Sabovčík probiert als Erster den „vierfachen Toeloop“. Jedoch berührt sein freier Fuß das Eis und der Sprung wird somit nicht als solcher gewertet.
1988 Der Kanadier Kurt Browning führt als Erster erfolgreich den vierfachen Toeloop bei der Weltmeisterschaft in Budapest durch und damit auch den ersten Vierfachsprung überhaupt.
1989 Bei der Weltmeisterschaft in Paris schafft die Japanerin Midori Ito als Erste den dreifachen Axel.
1991 Die Französin Surya Bonaly probiert als erste Dame im Wettbewerb den vierfachen Toeloop bei der Weltmeisterschaft in München, bekommt ihn aber nicht als solchen gewertet.
1997 Der Kanadier Elvis Stojko verwirklicht bei einem ISU-Grand-Prix die erste Sprungkombination „vierfacher Toeloop – dreifacher Toeloop“.
1998 Der junge Amerikaner Timothy Goebel führt den ersten vierfachen Salchow beim Finale des ISU Junior Grand-Prix in Lausanne durch.
1998 Der Russe Alexei Jagudin führt bei der Europameisterschaft in Mailand eine Sprungfolge „dreifacher Axel und dreifacher Toeloop“ durch. Bei demselben Turnier verwirklicht sein Landsmann Jewgeni Pljuschtschenko die gleiche Sprungkombination wie Elvis Stojko 1997: „vierfacher Toeloop – dreifacher Toeloop“.
1999 In der Zeitspanne von 90 Sekunden schafft Timothy Goebel bei Skate America drei vierfache Sprünge in seiner Kür: vierfacher Salchow in einer Kombination mit dreifachem Toeloop, ein zweiter vierfacher Salchow und schließlich einen vierfachen Toeloop.
2000 Beim Grand-Prix-Finale verwirklicht Timothy Goebel eine unglaubliche Sprungkombination: „vierfacher Salchow – dreifacher Toeloop – dreifacher Rittberger“. Der Russe Jewgeni Pljuschtschenko schafft auch eine schwierige Sprungkombination: „vierfacher – dreifacher – doppelter Toeloop“.
 Commons: Figure skating jumps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Josef Dědič – „Krasobruslení – povinná a volná jízda jednotlivců“ (Eiskunstlaufen – Pflichtlauf und Kür der Einzelläufer); Prag, 1979
  • Jean-Luc Auberson - Alors, Sautez Maintenant!, (2003)

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