Bahnhof Wien Mitte

Bahnhof Wien Mitte
Bahnhof Wien Mitte
Bahnsteige Wien Mitte
Bahnsteige Wien Mitte
Daten
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Tunnelbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Gleis 1-4 (S-Bahn)
Gleis 23 (CAT)
Reisende 150.000 täglich[1]
Abkürzung Hz (ÖBB), LA (VOR)
Eröffnung 1859
Lage
Stadt Wien
Bundesland Wien
Staat Österreich
Koordinaten 48° 12′ 23″ N, 16° 23′ 5″ O48.20638888888916.384722222222Koordinaten: 48° 12′ 23″ N, 16° 23′ 5″ O
Eisenbahnstrecken

Verbindungsbahn

Liste der Bahnhöfe in Österreich

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Der Bahnhof Wien Mitte mit der U-Bahn-Station Landstraße, vormals Bahnhof Wien Hauptzollamt, ist ein Umsteigeknoten an der Wiener S-Bahn-Stammstrecke. Hier halten neben den Regionalzügen und acht S-Bahn-Linien der ÖBB die U-Bahn-Linien U3 und U4 sowie die Straßenbahnlinie O und die Autobuslinie 74A (hat hier durch den Umbau des Bahnhofes vorübergehend ihre Endstation). Weiters befindet sich hier der Endbahnhof des City Airport Train (CAT), der zum Flughafen Wien fährt.

Laut den letzten Frequenzzählungen der ÖBB ist der Bahnhof der meistfrequentierte Österreichs, vermutlich wegen der zwei U-Bahn-Linien, die in die Zählung einbezogen wurden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf dem heutigen Bahnhofsgelände war seit 1803 das Endbassin des Wiener Neustädter Kanals; dieser Hafen wurde 1847 zugeschüttet. Nach Schleifung der Stadtmauer 1858 wurde ein Kopfbahnhof nahe der Innenstadt geplant, realisiert wurde jedoch 1859 ein Durchgangsbahnhof an der Verbindungsbahn vom Nordbahnhof zum Südbahnhof. Diese Strecke verlief im Bereich des heutigen Bahnhofs Wien Mitte, der damals nach dem nahe gelegenen Hauptzollamt benannt war, ursprünglich in Hochlage.

Um den Anschluss der hier in Tieflage errichteten Wiener Stadtbahn zu ermöglichen, wurde im Zuge des Stadtbahnbaues und der Wienflussregulierung ein neuer Bahnhof in Tieflage gebaut und 1899 eröffnet.[2]

1925 wurde die Wiener Stadtbahn (ausgenommen die Vorortelinie) von der Stadtverwaltung elektrifiziert und in den Tarifverbund mit den städtischen Straßenbahnen aufgenommen. Dadurch stieg die Fahrgastfrequenz beträchtlich. Die Station Hauptzollamt wurde zur wichtigen Umsteigstelle zwischen Stadtbahn und Pressburger Bahn sowie den Straßenbahnlinien E2, G2, H2 und O (alle vier in der Invalidenstraße) sowie J und T (in der Landstraßer Hauptstraße). Der Stadtbahn- wurde vom Vollbahnbetrieb auf der Strecke Nordbahnhof-Südbahnhof völlig getrennt; es bestanden ab 1925 keine Gleisverbindungen mehr. (Der Vollbahnbetrieb wurde erst Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts elektrifiziert.)

Mit der Eröffnung der Schnellbahn im Jahr 1962 wurde der Bahnhof in Landstraße umbenannt.[3] Über dem Bahngelände befand sich ein Autobusbahnhof für Regionalbusse, der um 2000 aufgelassen wurde. 1975 war geplant, den Bahnhof aufzuwerten und internationale Züge halten zu lassen. Im Zuge des Umbaus der Stadtbahn in die U-Bahn erhielt der Bahnhof den Namen Wien Mitte,[3]. Die daneben gelegene Stadtbahnstation, seit 1978 U-Bahn-Station, behielt bis heute den Namen Landstraße; die Vereinheitlichung ist geplant.

Seit den 1990er Jahren bestanden Pläne für eine neue, dichtere Überbauung des Bahnhofsareals, verbunden mit einem Bahnhofsneubau; der bisherige Baubestand aus dem Jahr 1962 war seit langem vernachlässigt worden und galt als „Schandfleck“. Auch die unmittelbare Nachbarschaft bezeugt die aktuelle Tendenz der Wiener Stadtplanung zur Bebauungsverdichtung in diesem Bereich (Büro- und Kinogebäude W3, Justizzentrum Wien-Mitte).

Landstraße
U-Bahn Wien.svg
U-Bahn-Station in Wien
Landstraße
U3-Bahnsteig
Basisdaten
Bezirk: Landstraße
Eröffnet: 1978
Gleise (Bahnsteig): 4 (Mittelbahnsteig)
Stationskürzel: LA
Nutzung
Linie(n): U 3 U 4
Umsteigemöglichkeiten: City Airport Train S 1 S 2 S 2 S 3 S 5 S 6 S 7 S 9 S 9 S 9 S 15 O 74A N75 Wieselbus L
Fahrgäste: 146.000/Tag[4]

1999 wurde ein völliger Neubau des Bahnhofes geplant, wobei das Ortnersche Hochhausprojekt Wien Mitte bis zu 97 m hohe Bürotürme vorsah. Nicht nur gegen diese Türme, sondern vor allem gegen die unverhältnismäßige Verdichtung und die damit verbundenen Verkehrs- und Strukturprobleme wandte sich eine große Bürgerinitiative. Auch stellte die UNESCO in Frage, ob dieses Projekt mit dem Weltkulturerbe-Status der unmittelbar benachbarten Wiener Altstadt verträglich sei. 2003 wurde das Projekt fallengelassen.

Das nun in Realisierung befindliche Projekt wurde im Gesamtausmaß entscheidend reduziert. Vorgesehen ist eine Fläche von 127.000 m² und eine Maximalhöhe von 70 m.[5] Ein Einkaufszentrum mit ca. 28.000 m², Büroflächen von ca. 40.000 m² und ein Hotel mit ca. 300 Zimmern und einer Fläche von 20.000 m². Das Gebäude bekommt die Form eines zur Marxergasse hin offenen U mit einer Brückenverbindung über die Landstraßer Hauptstraße zum Büro- und Kinogebäude W3. Baubeginn war am 11. Oktober 2007, die Fertigstellung war ursprünglich für Ende 2011 geplant.[6] Inzwischen wird die Fertigstellung Mitte 2012 erwartet.[7]

Die U-Bahn-Stationen

Auf gleicher Ebene und parallel zu den S-Bahn-Gleisen liegt der Mittelbahnsteig der Linie U4. Tief darunter und im rechten Winkel dazu liegt seit 1991 der Mittelbahnsteig der Linie U3, die den Wienfluss unterquert. Mit dieser U-Bahn-Anbindung wurde der Bahnhof zu einem der am stärksten frequentierten Verkehrsbauwerke ganz Österreichs.

Nach dem Abriss der alten Aufnahmehalle sind derzeit die Zugänge vom Straßenniveau zu den Bahnsteigen Provisorien. Beim Bau der U3 ist ein unterirdisches Verteilergeschoß entstanden. (Dort befindet sich eine in den 2000er Jahren eröffnete Bäckereifiliale; Teile der Wandverkleidungen wurden von Oswald Oberhuber künstlerisch gestaltet.) Von diesem Verteilergeschoß führen Rolltreppen, feste Stiegen und Aufzüge zum ein Stockwerk tiefer gelegenen Bahnsteig der U3 und ein Stockwerk höher zu den U4-Bahnsteigen und einem auffällig breit ausgeführten Verbindungsgang zu den Bereichen der S-Bahn.

Verschiedenes

Wien Mitte ist auch der Titel der dritten Episode der österreichischen Fernsehserie „Kottan ermittelt“. In dieser Folge werden auf einem der Bahnsteige der Schnellbahnstation zwei Personen ermordet.

Weitere Bilder

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

  1. derstandard.at - Bahnhof Wien Mitte, aufgerufen am 15. Dezember 2010
  2. Im Kursbuch Mai 1901 scheint die Station an der Unteren Wientallinie der Stadtbahn auf, die damals von der Station Praterstern (beim Nordbahnhof) bis zur Station Meidling-Hauptstraße betrieben wurde. Die Donaukanallinie wurde später im Jahr eröffnet.
  3. a b Historischer Rückblick - Projekt Wien-Mitte. Wien Mitte um das Jahr 2000. In: Website der Stadt Wien, Stadtentwicklung – Planungen und Projekte (o. D.). Abgerufen am 9. Oktober 2011.
  4. derStandard.at – Stephansplatz hat die meisten U-Bahn-Fahrgäste, aufgerufen am 05. November 2011
  5. barreal Wien Mitte
  6. http://www.youtube.com/watch?v=Opc8DacKp7Q&feature=related
  7. Wien Mitte Immobilien GmbH

Literatur

  • Wolfgang Kos, Günter Dinhobl (Hrsg.): Großer Bahnhof. Wien und die weite Welt. Czernin, Wien 2006, ISBN 3-7076-0212-5 (Sonderausstellung des Wien-Museums 332), (Ausstellungskatalog, Wien, Wien-Museum, 28. September 2006 – 25. Februar 2007).

Weblinks

 Commons: Bahnhof Wien Mitte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Vorherige Station U-Bahn Wien Nächste Station
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