Speedway-Einzel-Weltmeisterschaft

Speedway-Einzel-Weltmeisterschaft

Speedway-Weltmeisterschaften, auch Speedway Grand Prix, werden im Einzel seit 1936 von der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) ausgetragen. Einziger deutscher Weltmeister war bisher Egon Müller im Jahr 1983. Seit 1995 wird der Weltmeister in einem Grand-Prix-Zyklus ermittelt.

Für eine Liste aller Einzel-Weltmeister siehe: Liste der Einzel-Weltmeister im Speedway

Inhaltsverzeichnis

Modus

Bis 1995

Bis 1995 der neue Grand-Prix-Modus eingeführt wurde mussten sich die Fahrer über ein mehrrundiges Qualifikationssystem für das Weltmeisterschaftsfinal qualifizieren. Dabei werden pro Qualifikationsrunde mehrere Läufe, sogenannte Heats, á 4 Fahrern durchgeführt. Der Sieger eines Heats erhielt 3 Laufpunkte, der zweite 2 Punkte, der dritte 1 Punkt und der letzte eines Heats keinen Punkt. Die Laufpunkte wurden addiert und die jeweils Punktbesten zogen in die nächste Qualifikationsrunde bzw. das Finale ein. Dabei war es von Runde zu Runde und von Jahr zu Jahr unterschiedlich, wie viele Fahrer letztendlich in die nächste Runde einzogen.

1955 wurde das Qualifikationssystem so überarbeitet, dass es von nun "regionale" Qualifikationen gab. Das heißt Es wurden eigene Qualifikationsrunden für z.B. die Zonen Skandinavien, Mitteleuropa, Osteuropa, Großbritannien, Australien und die USA durchgeführt, von denen die jeweils Besten in Semi-Finals oder direkt in das Finale einzogen.

Ab 1995

Speedway Grand-Prix in Cardiff

Zur Saison 1995 wurde der Modus komplett überarbeitet. Das bisherige System wurde abgeschafft und das Grand-Prix-System, das den Systemen der Formel 1 oder des MotoGP ähnelt, wurde eingeführt. Dabei werden in verschiedenen Städten Veranstaltungen, sogenannte Grand-Prix, durchgeführt. 1995 waren 6 Grand-Prix im Veranstaltungskalender, während 2009 schon 11 Grand-Prix ausgetragen werden.

Nachdem jeder Fahrer fünf Heats absolviert hat, tragen die besten acht Fahrer das Halbfinale aus, von dem jeweils die besten zwei ins Finale einziehen und den Sieger des Grand-Prix ermitteln. Für einen Grand-Prix gab es anfangs folgende Grand-Prix-Punkteverteilung:

  • 25 für den Sieger, 20, 18, 16, 14, 13, 12, 11, 9, 8, 7, 6, 4, 3, 2 und 1 für den sechzehnten.

2005 wurde das System dann weiter modifiziert. Nun wurden nicht für den erreichten Platz Grand-Prix-Punkte vergeben, sondern die Laufpunkte (3 für den ersten eines Heats, 2, 1, 0) gelten von nun als Grand-Prix-Punkte. Dabei werden die Punkte, die im Finale eines Grand-Prix erzielt werden verdoppelt, sodass es theoretisch möglich ist, dass der Grand-Prix-Sieger im Endeffekt weniger Punkte für das Gesamtklassement bekommt, als z.B der Zweitplatzierte.

An einem Grand-Prix starten 16 Fahrer. 15 Fahrer sind für die gesamte Saison als permanente Fahrer gesetzt und nehmen an jedem Grand-Prix teil. Hinzu kommt pro Grand-Prix ein Wild-Card-Fahrer, der meist aus dem Austragungsland stammt und vom Veranstalter die Wild-Card erhält. Acht der 15 permanenten Fahrer werden aus dem Endklassement der Vorsaison bestimmt. Die ersten acht erhalten den festen Startplatz für die kommende Saison. Drei weitere werden über ein Qualifikationssystem bestimmt. Dabei werden vier Viertelfinale ausgetragen, dessen jeweils besten acht Fahrer in den beiden Halbfinalen einziehen. Aus den Halbfinals ziehen wieder die besten acht in die abschließende Grand-Prix-Challenge ein, in der es letztendlich um permanente Startplätze für die Grand-Prix Saison geht. Die bestes drei der Challenge erhalten diese permanenten Plätze. Weitere vier Fahrer für die permanenten Startplätze werden von den Grand-Prix-Veranstaltern und der FIM bestimmt.

letzte Austragungen

Grand Prix 2007

Datum Grand Prix Stadion Stadt Sieger
1 28. April ItalienItalien GP von Italien Santa Marina Stadium ItalienItalien Lonigo DanemarkDänemark Nicki Pedersen
2 12. Mai EuropaEuropa GP von Europa Olympiastadion PolenPolen Breslau DanemarkDänemark Nicki Pedersen
3 26. Mai SchwedenSchweden GP von Schweden Smedstadion SchwedenSchweden Eskilstuna AustralienAustralien Leigh Adams
4 9. Juni DanemarkDänemark GP von Dänemark Parken DanemarkDänemark Kopenhagen SchwedenSchweden Andreas Jonsson
5 30. Juni Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GP von Großbritannien Millennium Stadium Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cardiff Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Harris
6 28. Juli TschechienTschechien GP von Tschechien Marketa Stadium TschechienTschechien Prag DanemarkDänemark Nicki Pedersen
7 11. August Kalmarer UnionKalmarer Union} GP von Skandinavien G&B Stadium SchwedenSchweden Målilla AustralienAustralien Leigh Adams
8 25. August LettlandLettland GP von Lettland Spidveja Centrs LettlandLettland Daugavpils AustralienAustralien Leigh Adams
9 8. September PolenPolen GP von Polen Polonia-Stadion PolenPolen Bydgoszcz PolenPolen Tomasz Gollob
10 22. September SlowenienSlowenien GP von Slowenien Matije Gubca Stadium SlowenienSlowenien Krško DanemarkDänemark Nicki Pedersen
11 13. Oktober DeutschlandDeutschland GP von Deutschland Veltins-Arena DeutschlandDeutschland Gelsenkirchen SchwedenSchweden Andreas Jonsson

Grand Prix 2008

Datum Grand Prix Stadion Stadt Sieger
1 26. April SlowenienSlowenien GP von Slowenien Matije Gubca Stadium SlowenienSlowenien Krško PolenPolen Tomasz Gollob
2 10. Mai EuropaEuropa GP von Europa Alfred Smoczyk Stadion PolenPolen Leszno AustralienAustralien Leigh Adams
3 24. Mai SchwedenSchweden GP von Schweden Ullevi SchwedenSchweden Göteborg PolenPolen Rune Holta
4 14. Juni DanemarkDänemark GP von Dänemark Parken DanemarkDänemark Kopenhagen PolenPolen Tomasz Gollob
5 28. Juni Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GP von Großbritannien Millennium Stadium Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cardiff AustralienAustralien Jason Crump
6 2. August TschechienTschechien GP von Tschechien Marketa Stadium TschechienTschechien Prag DanemarkDänemark Nicki Pedersen
7 16. August Kalmarer UnionKalmarer Union} GP von Skandinavien G&B Stadium SchwedenSchweden Målilla AustralienAustralien Leigh Adams
8 30. August LettlandLettland GP von Lettland Spidveja Centrs LettlandLettland Daugavpils AustralienAustralien Jason Crump
9 13. September PolenPolen GP von Polen Polonia-Stadion PolenPolen Bydgoszcz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Hancock
10 27. September ItalienItalien GP von Italien Santa Marina Stadium ItalienItalien Lonigo DanemarkDänemark Hans N. Andersen
11 18. Oktober PolenPolen FIM Final Polonia-Stadion PolenPolen Bydgoszcz PolenPolen Tomasz Gollob

Grand Prix 2009

Datum Grand Prix Stadion Stadt Sieger
1 25. April TschechienTschechien GP von Tschechien Marketa Stadium TschechienTschechien Prag RusslandRussland Emil Saifutdinov
2 9. Mai EuropaEuropa GP von Europa Alfred Smoczyk Stadion PolenPolen Leszno AustralienAustralien Jason Crump
3 30. Mai SchwedenSchweden GP von Schweden Ullevi SchwedenSchweden Göteborg RusslandRussland Emil Saifutdinov
4 13. Juni DanemarkDänemark GP von Dänemark Parken DanemarkDänemark Kopenhagen AustralienAustralien Jason Crump
5 27. Juni Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GP von Großbritannien Millennium Stadium Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cardiff AustralienAustralien Jason Crump
6 1. August LettlandLettland GP von Lettland Spidveja Centrs LettlandLettland Daugavpils Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Hancock
7 15. August Kalmarer UnionKalmarer Union} GP von Skandinavien G&B Stadium SchwedenSchweden Målilla PolenPolen Tomasz Gollob
8 29. August DanemarkDänemark GP of Nordic Speedway Center DanemarkDänemark Vojens SchwedenSchweden Andreas Jonsson
9 12. September SlowenienSlowenien GP von Slowenien Matije Gubca Stadium SlowenienSlowenien Krško RusslandRussland Emil Saifutdinov
10 26. September ItalienItalien GP von Italien Olympia Stadium ItalienItalien Terenzano PolenPolen Tomasz Gollob
11 17. Oktober PolenPolen GP von Polen Polonia-Stadion PolenPolen Bydgoszcz DanemarkDänemark Nicki Pedersen

Grand Prix 2010

Datum Grand Prix Stadion Stadt Sieger
1 24. April EuropaEuropa GP von Europa Alfred Smoczyk Stadion PolenPolen Leszno AustralienAustralien Jason Crump
2 8. Mai SchwedenSchweden GP von Schweden Ullevi SchwedenSchweden Göteborg DanemarkDänemark Kenneth Bjerre
3 22. Mai TschechienTschechien GP von Tschechien Marketa Stadium TschechienTschechien Prag PolenPolen Tomasz Gollob
4 5. Juni DanemarkDänemark GP von Dänemark Parken DanemarkDänemark Kopenhagen PolenPolen Jarosław Hampel
5 19. Juni PolenPolen GP von Polen Motoarena Toruń PolenPolen Toruń PolenPolen Tomasz Gollob
6 10. Juli Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GP von Großbritannien Millennium Stadium Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cardiff AustralienAustralien Chris Holder
7 14. August Kalmarer UnionKalmarer Union} GP von Skandinavien G&B Stadium SchwedenSchweden Målilla PolenPolen Rune Holta
8 28. August KroatienKroatien GP von Kroatien Millennium Stadion KroatienKroatien Goričan Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Hancock
9 11. September DanemarkDänemark GP of Nordic Speedway Center DanemarkDänemark Vojens PolenPolen Tomasz Gollob
10 25. September ItalienItalien GP von Italien Olympia Stadium ItalienItalien Terenzano PolenPolen Tomasz Gollob
11 9. Oktober PolenPolen FIM Final Polonia-Stadion PolenPolen Bydgoszcz SchwedenSchweden Andreas Jonsson

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Speedway-Einzel-Weltmeisterschaft der Junioren — Amtierender U 21 Weltmeister Darcy Ward. Die Speedway Junioren Weltmeisterschaften im Einzel, auch U 21 Weltmeisterschaften, sind ein jährlich stattfindender Speedway Wettbewerb. Sie werden seit 1977 von der FIM durchgeführt. Von 1977 bis 1987… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway-Junioren-Einzel-Weltmeisterschaft — Amtierender U 21 Weltmeister Emil Saifutdinov. Die Speedway Junioren Weltmeisterschaften im Einzel, auch U 21 Weltmeisterschaften, sind ein jährlich stattfindender Speedway Wettbewerb. Sie werden seit 1977 von der FIM durchgeführt. Von 1977 bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway Europa Cup — ist der Europapokal der Landesmeister für Speedway Teams, vergleichbar mit der Champions League im Fußball. Veranstaltet wird er seit 1998 von der Union Européenne de Motocyclisme (UEM). Platzierungen Jahr Stadt Sieger 2. Platz 3. Platz 1998… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway Europa-Cup — ist der Europapokal der Landesmeister für Speedway Teams, vergleichbar mit der Champions League im Fußball. Veranstaltet wird er seit 1998 von der Union Européenne de Motocyclisme (UEM). Diese Veranstaltung wird vom britischen Verband Auto Cycle… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway-WM — Im Speedway gibt es folgende Weltmeisterschaften: Speedway Einzel Weltmeisterschaft, der sogenannte Speedway Grand Prix Speedway Einzel Weltmeisterschaft der Junioren (U 21) Speedway Team Weltmeisterschaft, der sogenannte Speedway World Cup… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway-Weltmeister — Millenium Stadium beim Grand Prix von Großbritannien Die Liste der Weltmeister im Speedway führt alle Einzel Weltmeister im Speedway auf. Die Weltmeisterschaft ist der bedeutendste Einzel Wettbewerb für Speedwayfahrer. Die ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway-Weltmeisterschaft — Im Speedway gibt es folgende Weltmeisterschaften: Speedway Einzel Weltmeisterschaft, der sogenannte Speedway Grand Prix Speedway Einzel Weltmeisterschaft der Junioren (U 21) Speedway Team Weltmeisterschaft, der sogenannte Speedway World Cup… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway-Bundesliga — Die Speedway Bundesliga ist die höchste deutsche Liga im Speedwaysport. Sie besteht derzeit aus fünf Mannschaften. Als Unterbau gibt es noch eine 2. Bundesliga. Inhaltsverzeichnis 1 Modus 1.1 Ermittlung des Deutschen Meisters 1.2 Besonderheiten… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway-Weltmeisterschaft Einzel — Speedway Weltmeisterschaften, auch Speedway Grand Prix, werden im Einzel seit 1936 von der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) ausgetragen. Einziger deutscher Weltmeister war bisher Egon Müller im Jahr 1983. Seit 1994 wird der… …   Deutsch Wikipedia

  • Speedway - Weltmeisterschaft Einzel — Speedway Weltmeisterschaften, auch Speedway Grand Prix, werden im Einzel seit 1936 von der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) ausgetragen. Einziger deutscher Weltmeister war bisher Egon Müller im Jahr 1983. Seit 1994 wird der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”