Spalato

Spalato
Der Hafen von Split

Split [split] (kroat. Split, italienisch Spalato, entstanden aus griechisch ἀσπάλαθος, Aspalathos) ist die zweitgrößte Stadt Kroatiens und die größte und bedeutendste Stadt Dalmatiens, ohne je dessen Hauptstadt gewesen zu sein. Split hat etwa 220.000 Einwohner und 408.251 in der Metropolregion. In der Stadt steht der Diokletianspalast, Verwaltungssitz der Gespanschaft Split-Dalmatien (kroatisch Splitsko-dalmatinska županija), die den mittleren Teil Dalmatiens umfasst. Split ist eine bedeutende Hafenstadt, Sitz der katholischen Erzdiözese Split-Makarska und hat eine Universität. Die UNESCO erklärte die Stadt zum Weltkulturerbe.

Inhaltsverzeichnis

Orte der Gemeinde

Die Bevölkerungszahlen in Klammern stammen aus dem Jahr 2001.

  • Donje Sitno (315 Einwohner)
  • Gornje Sitno (348 Einwohner)
  • Kamen (2.239 Einwohner)
  • Slatine (1.034 Einwohner)
  • Split (240.890 Einwohner)
  • Srinjine (1.357 Einwohner)
  • Stobreč (5.894 Einwohner)
  • Žrnovnica (2.545Einwohner)

Geographie

Split liegt an der kroatischen Adriaküste auf einer Halbinsel. Im nördlichen Hinterland befindet sich das Gebirge Mosor, im Nordwesten das Gebirgsmassiv Kozjak, und im Osten der Gebirgszug Perun.

Der alte Stadtkern befindet sich am östlichen Ende der Marjan-Halbinsel. Vor Split befinden sich die Inseln Brač, Hvar, Šolta und Čiovo.

Bevölkerung

95,15 % der Einwohner sind Kroaten, während die anderen 4,85 % den nationalen Minderheiten angehören. (Dies sind u.a. Albaner, Slowenen, Serben und Montenegriner).

88,37 % der Spliter gehören der römisch-katholischen Kirche an, während 2,12 % der orthodoxen Kirche angehören. 5,26 % der Einwohner sind vom Agnostizismus überzeugt, während 3,78 % keine Aussage über ihren Glauben machten. 0,469 % gehören anderen Glaubensgemeinschaften an.

Wirtschaft und Verkehr

Klimadiagramm von Split

Split lebt insbesondere vom Schiffbau (vor allem die Werft Brodosplit), dem Tourismus, des weiteren von der Fischerei, vom Wein sowie seiner Papier-, Zement- und chemischen Industrie. Auch das weite Feld der Photovoltaik stellt mittlerweile eine bedeutende Einnahmequelle dar.

Zudem ist Split ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Sein Hafen ist für die meisten mitteldalmatinischen Inseln (Brač, Hvar, Šolta, aber auch weiter außerhalb Vis oder Lastovo) die einzige ständige Verbindung. Vom Hafen Split aus fahren täglich zahlreiche Fähren zu den umliegenden Inseln. Außerdem verkehren regelmäßig Fähren nach Dubrovnik, Rijeka, Pescara und nach Ancona.

In der Nähe von Split, kurz vor Trogir, gibt es einen internationalen Flughafen Split, der unter anderem auch von Low-Cost-Carriern wie zum Beispiel Germanwings angeflogen wird.

Split ist Endstation der Lika-Bahnlinie und über diese an Zagreb und Mitteleuropa angebunden. Seit 2004 fahren auf dieser Strecke moderne deutsche Neigezüge, welche die Fahrzeit verringern.

Im Juli 2005 wurde die Autobahnverbindung von Zagreb nach Split fertiggestellt, und seither ist Dalmatien schnell und bequem per Auto aus Mitteleuropa erreichbar.

Neuesten Plänen zufolge soll die Stadt von Grund auf umstrukturiert werden. So soll der Hafen an den Rand der Stadt verlegt werden, ebenso wie der Bahnhof der zurzeit noch direkt im Zentrum der Stadt hinter dem Hafen liegt. An dem frei werdenden Standort im Zentrum sollten dann Hotelanlagen und ein modernes neues Stadtzentrum entstehen.

Anfang Mai 2007 endeten die rd. 58 Millionen Kroatische Kuna (rd. 8 Mio. Euro) teuren Umbau- und Renovierungsarbeiten an der sogenannten "Riva", der Uferpromenade entlang des Diokletian-Palastes, darüber hinaus werden zurzeit größere Investitionen in die Infrastruktur, in Hafen- und Tourismusanlagen getätigt.

Sport

Die eigens für die Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2009 errichtete Spaladium Arena fasst bis zu 12.000 Zuschauer. In ihr werden sportliche Großereignisse ausgetragen.

Im Basketball ist der Verein KK Split aktiv, der früher unter dem Namen Jugoplastika Split bekannt war und als einziger Verein bisher 3 mal hintereinander die Championsleague gewann.

Im Fußball ist die Mannschaft Hajduk Split zu nennen, die erfolgreichste kroatische Fußballmannschaft.

Welterbe und Sehenswürdigkeiten

Der Diokletianpalast bildet die Altstadt von Split

Die UNESCO erklärte die Stadt zum Weltkulturerbe. Das Herz der Stadt bildet die Altstadt, die an der Südküste der Halbinsel von Split liegt. Etwa die Hälfte der Altstadt wird vom Diokletianspalast eingenommen, von dem aus sich die Stadt entwickelt hat. In der Altstadt liegt die Kathedrale Sveti Duje (heiliger Duje). Sie diente in früherer Zeit als Mausoleum des Kaisers Diokletian. Von ihrem Turm aus genießt man einen guten Blick über die Stadt. Die Podrumi (übersetzt die "Keller") sind ein zum Teil sehr hohes Gangnetzwerk unter dem Diokletianspalast. Das Tageslicht erlangt man wieder am Peristil, einem beeindruckenden Säulenhof.

Direkt am Meer längs der Hafenbucht an der Altstadt liegt die Riva, eine Flaniermeile, die wohl das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist.

In der Meštrović-Galerie sind viele Werke von Ivan Meštrović ausgestellt, einem Künstler, der auch außerhalb Kroatiens bekannt und dort auch aktiv war. Das berühmteste Werk Meštrovićs in Split ist die 8,30 Meter hohe Statue des Grgur Ninski (Gregor von Nin). 1929 erschuf Meštrović diese Statue des Bischofs von Nin, von der man sagt, dass es Glück bringe, wenn man über ihre gewaltige blankpolierte Zehe streichele.

Das Museum für Archäologische Denkmäler Kroatiens beherbergt wichtige Fundstücke der kroatischen Geschichte. Das Kroatische Nationaltheater besitzt eine einladende Architektur.

Das Poljud-Stadion ist die Heimat des bekannten Fussballclubs Hajduk Split. Das Stadion wurde 1979 aus Anlass der mediterranen Spiele als Mehrzweckarena errichtet und erscheint noch heute als futuristisch.

Überragt wird die Altstadt vom Marjan, einem kleinen, von einem Park bedeckten Berg, der den westlichen Teil der Halbinsel von Split einnimmt. In der Nähe von Split befinden sich die Insel Čiovo und weitere kulturell interessante Städte wie z.B. Trogir.

Geschichte

Split vom Meer aus gesehen

Split war ursprünglich eine griechische Kolonie an der Adria, Aspalathos. Im Norden der Stadt liegt die antike römische Siedlung Salona. Das bedeutendste Bauwerk dort ist die zerstörte Arena.

Die Keimzelle der heutigen Stadt Split ist der Diokletianspalast: Kaiser Diokletian ließ ihn um 300 erbauen, und im 7. Jahrhundert - das riesige Gebäude war schon lange verlassen - siedelten innerhalb seiner Mauern die ersten Bewohner Splits an. Heute noch bildet der Palast die Altstadt von Split und ist voll mit Läden, Märkten, Plätzen und dem Dom, der in der Antike das Mausoleum des Diokletian war und den Mittelpunkt des Palastes bildet.

In Mittelalter war Split Teil der byzantinischen Thema „Dalmatien“. Später gehörte Split zum Königreich Kroatien; mehrmals war es auch dessen Hauptstadt.

Split gehörte im 14. Jahrhundert zum Königreich Bosnien unter dem bosnischen König Tvrtko I.

Kathedrale des Hl. Domnius

Die Stadt war lange Zeit Teil der Republik Venedig (im 14. Jahrhundert und dann wieder von 1420 an), bis es 1797 an Österreich-Ungarn fiel, wo es unter seinem venezianischem Namen "Spalato" bis 1918 verblieb. In dieser Zeit war Spalato eine Garnisonsstadt der k.u.k. Armee - hier lag 1914 das III. Bataillon des Ungarischen Infanterie-Regiments Nr. 31

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam die Stadt zum Königreich der Kroaten, Serben und Slowenen, dem späteren Königreich Jugoslawien. Im Zweiten Weltkrieg war es von 1941 bis 1943 italienisch. Nach dem Kriege wurde es Teil der kroatischen Teilrepublik innerhalb Jugoslawiens. Seit 1991 gehört es zur unabhängigen Republik Kroatien.

Ende Juli 1995 wurde hier das "Deutsch-französische Feldlazarett" aufgebaut, das die Versorgung von 12.500 Soldaten eines multinationalen Schnellen Einsatzverbandes der Vereinten Nationen zum Schutz der UNPROFOR am Berg Igman bei Sarajevo sicherstellen sollte.

Prokurative

2004 feierte die Stadt ihr 1700-jähriges Jubiläum.

Als Patrone der Stadt gelten:

  • der Heilige Domnius (sveti Duje),
  • der Heilige Anastasius (sveti Stašo),
  • der Heilige Rainer von Split (sveti Arnir) (? - 1180), ein Erzbischof von Split, der in der Nähe gesteinigt wurde.

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Galerie

Siehe auch

Weblinks


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