Spaceballs

Spaceballs
Filmdaten
Deutscher Titel: Spaceballs
Originaltitel: Spaceballs
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Länge: 92 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Mel Brooks
Drehbuch: Mel Brooks
John Landis
Produktion: Mel Brooks
Ezra Swerdlow
Musik: Dick Bauerle
Mel Brooks (Song Spaceballs)
Kamera: Nick McLean
Schnitt: Conrad Buff IV
Besetzung

Spaceballs ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Mel Brooks, der vor allem die Star-Wars-Filme und deren Merchandising parodiert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Dem Planeten der Spaceballs geht die Luft aus. Da man nicht ewig von „Perri-Air“-Dosen leben kann, beschließt Präsident Skroob, Prinzessin Vespa vom Planeten Druidia durch Lord Helmchen und Colonel Sandfurz entführen zu lassen, um anschließend ihren Vater König Roland zu erpressen. Dadurch will Skroob an die Zahlenkombination des Kraftfelds gelangen, das die Atmosphäre des Planeten Druidia schützt.

Prinzessin Vespa soll mit der Schlafmütze Prinz Valium, dem letzten Prinzen in der Galaxis, verheiratet werden, doch sie flieht vom Traualtar mitsamt ihrer Roboterzofe Dotti Matrix in ihrem Raumschiff Marke Mercedes Benz 2001 SEL. Kurz darauf wird ihr Raumschiff von Lord Helmchens gigantischem Kommandoschiff Spaceball 1 angegriffen. Vespa ruft verzweifelt ihren Vater an und bittet um Hilfe. Danach werden sie von Spaceball 1 mittels eines Fangstrahls festgehalten.

König Roland bittet Lone Starr um Hilfe. Da Lone Starr Schulden beim galaktischen Bösewicht Pizza Mampf hat, willigt er ein unter der Bedingung, eine Million Spacedollar als Belohnung zu erhalten. Also fliegt er mit seinem Kumpel Waldi, der ein Möter (halb Mensch halb Köter) ist, in seinem Weltraum-Wohnmobil hinter der Prinzessin her. Er feuert ein riesiges Glas Marmelade auf die Radarantenne des Kommandoschiffs und setzt diese außer Gefecht. Über eine Leiter klettern danach Prinzessin Vespa und Dotti Matrix in das Wohnmobil, während Waldi das Gepäck trägt.

Lone Starr flieht mit Lichtgeschwindigkeit vor dem Kommandoschiff der Spaceballs, das die Verfolgung mit „wahnsinniger Geschwindigkeit“ aufnimmt und das Wohnmobil überholt. Da Lone Starr zuvor „nur für einen Fünfer“ getankt hatte, geht ihnen der Treibstoff aus, und sie müssen auf einem Wüstenplaneten notlanden. Sie irren zwei Tage durch die Wüste. Bei der nächtlichen Rast kommen sich die Prinzessin Vespa und der Waise Lone Starr näher, werden jedoch von Dottis Jungfrauenalarm-Funktion unterbrochen. Als alle der Reihe nach in der Wüste zusammenbrechen, werden sie von kleinen Kreaturen namens Dinks gerettet und zum Tempel des Weisen Yoghurt gebracht. Yoghurt erklärt Lone Starr das Geheimnis des „Saftes“, einer überirdischen Macht, und gibt ihm einen Ring, um den Saft zu nutzen.

Die Spaceballs haben mittlerweile kehrt gemacht und haben durch Verwendung einer Instant-Cassette des Films den Verbleib der Flüchtigen in Erfahrung bringen können. Auf einen Befehl ihres Präsidenten durchkämmen sie – wörtlich genommen – die Wüste. Das Kommando führt Helmchen in der khakifarbenen Tropenversion seiner Rüstung von der Schwebeversion eines VW-Kübelwagens. Sie finden schließlich das unterirdische Versteck Yoghurts, Helmchen traut sich jedoch nicht einzudringen, da er Yoghurt hasst, ganz besonders solchen mit Erdbeeren. Durch Hypnose lockt Lord Helmchen Prinzessin Vespa aus Yoghurts unterirdischer Festung und fliegt mit ihr davon. Lone Starr und Waldi nehmen die Verfolgung auf. Vor dem Abflug erhält Lone Starr von Yoghurt einen Glückskeks. Die Bedeutung des Amuletts, das der in einem Kloster ohne Eltern aufgewachsene Lone Starr bei sich trägt, seit er denken kann, lüftet Yoghurt an dieser Stelle jedoch noch nicht. Er ist aber sicher, dass sie sich mit etwas Glück alle in Spaceballs II wiedersehen werden.

Lord Helmchen kontaktiert König Roland und droht ihm, Prinzessin Vespa ihre alte Nase wiederzugeben, falls König Roland nicht den Geheimcode für den Schutzschild des Planeten verrät. Nachdem Lord Helmchen das Passwort erfahren hat, rettet Lone Starr Prinzessin Vespa in einer spektakulären Aktion mit vielen Schießereien aus dem „Inhaftierungsball“ auf Spaceball. Die Helden entkommen knapp, da die Imperialen Heldentruppen versehentlich die Stuntdoubles festnehmen. Nachdem ihr Haar durch die feindlichen Soldaten angesengt worden ist, überwindet Vespa ihre Antipathie gegen Lasergewehre und erweist sich als wahre Killermaschine. Prinzessin Vespa entkommt mit Lone Starr, sie verfolgen Lord Helmchens Kommandoraumschiff, das sich bereits auf den Weg nach Druidia befindet. Das Kommandoraumschiff verwandelt sich in eine riesige „Weltraum-Putze“ mit Staubsauger, um dem Planeten die Luft abzusaugen. Lone Starr schaltet den Staubsauger mit Hilfe des Saftes auf Gebläse um und dringt in das Raumschiff ein, um es zu zerstören.

Am Selbstzerstörungsknopf kommt es zum großen Endkampf zwischen Lone Starr und Lord Helmchen. Ihre Saft-Ringe werden zu Lichtschwertern, und im Verlauf des Kampfes wird ein Mann des Kamerateams getötet. Lone Starr besiegt Lord Helmchen mit der Kraft des Saftes. Der geschlagene Lord Helmchen stößt an den Selbstzerstörungsknopf. Die Helden flüchten mit dem Weltraum-Wohnmobil, bevor die Weltraum-Putze explodiert. Deren Kopf landet auf dem Planeten der Affen.

Lone Starr darf Prinzessin Vespa nun aber nicht heiraten, da er kein Prinz ist. Pizza Mampf ist inzwischen verschieden, da er laut Nachrichtensprecher versehentlich in seiner verlängerten Limousine eingeschlossen wurde und sich dort selbst aufgefressen hat. Lone Starr macht sich ohne das Geld frustriert mit Waldi auf den Weg zu neuen Abenteuern. Da ihnen das Essen in einer Rastraumstation, auf deren Parkdeck auch der „Millennium Falcon“ aus Star Wars steht, durch ein aus einem anderen Gast schlüpfendes, singendes und stepptanzendes Alien verleidet wurde, knacken sie den Glückskeks. Es erscheint ihnen Yoghurt, der Lone Starr über seine Herkunft und die Bedeutung des Amuletts aufklärt: „Du bist ein waschechter Prinz!“. Lone Starr fliegt nach Druidia und kommt gerade noch rechtzeitig, um die Hochzeit von Prinzessin Vespa und Prinz Valium zu verhindern. Sie entschwinden in Lone Starrs Wohnmobil.

Rezeption

Bei der Uraufführung 1987 erhielt Spaceballs gemischte Kritiken. Neben den Bezügen zu den Star-Wars-Filmen beschrieb die Filmkritik vor allem die sich durch den gesamten Film ziehende Parodie Brooks' auf das Merchandising der Star-Wars-Filme durch Spielzeuge und Alltagsprodukte. Janet Maslin sah ein Problem des Films vor allem in seiner Laufzeit,[1], da die Grundlage für einen „wahnsinnig komischen Sketch“ zwar vorhanden sei, diese sich jedoch bei anderthalb Stunden Spielzeit unweigerlich abnützen müsse. Roger Ebert sah die Veröffentlichung von Spaceballs als zu spät an, da der Appetit auf Star-Wars-Parodien 1987 bereits erschöpft gewesen sei.[2] Den visuellen Humor des Filmes, besonders in der Figur des „Pizzamampf“, bewertet Ebert höher als den Humor der Dialoge, der manchmal „schmerzhaft jugendlich“ sei. Eine Sehempfehlung spricht er für den Film nicht aus: „Ich habe gelacht, aber nicht genug, um den Film empfehlen zu können.

Laut dem Eintrag in Phil Hardys Science-Fiction-Lexikon ist Spaceballs eine „über weite Strecken überflüssige Persiflage der Star-Wars-Trilogie.[3] Lobt er noch die „talentierten Schauspieler“ und die Spezialeffekte des Filmes, so beurteilt er das Drehbuch als „humorfreie Zone“ und den gesamten Film mit Blick auf andere Parodien Brooks als „fulminanten Fehlgriff“, was auch bereits Ebert in seiner zeitgenössischen Filmkritik anmerkte.

Mit einem geschätzten Budget von 22,7 Millionen Dollar spielte Spaceballs in den amerikanischen Kinos über 38 Millionen Dollar ein.[4] Der Erfolg im Filmverleih[4] zeigt die Popularität des Filmes auch lange nach der Erstveröffentlichung.

Parodie

Spaceballs ist wohl die bekannteste Parodie auf die Ur-Trilogie von Star Wars, deren Teile zwischen 1977 und 1983 veröffentlicht wurden. Schon der Vorspann von Spaceballs ist dem von Star Wars nachempfunden. Über die Leinwand läuft ein langer Einleitungstext (in dem u. a. darauf hingewiesen wird, dass der Zuschauer, der dies lesen könne, keine Brille brauche). Die Grundidee des Einleitungstexts bei Star Wars hat dessen Erfinder George Lucas seinerseits von den „Flash Gordon“- und „Buck Rogers“-Serien der 1930er Jahre übernommen. Die Liste der Verweise auf Star Wars in Spaceballs ließe sich beliebig fortsetzen. Vor allem sind nahezu alle Hauptpersonen den Figuren aus Star Wars in Aussehen und Charakter parodistisch nachempfunden. Auch die „Macht“, die in Star Wars den Protagonisten übersinnliche Fähigkeiten verleiht, spielt in Form des „Saftes“ in Spaceballs eine große Rolle. An mehreren Stellen von Spaceballs wird außerdem das massive Merchandising von Star Wars auf den Arm genommen.

Star Wars ist aber bei weitem nicht der einzige Film, der auf die Schippe genommen wird. Alle wichtigen Science-Fiction-Filme, die bis dato erschienen waren, werden auf die eine oder andere Art persifliert.

  • 2001: Odyssee im Weltraum: Direkt nach dem Vorspann fliegt das riesige Raumschiff Spaceball I sehr langsam am Betrachter vorbei, was eine Minute und 30 Sekunden in Anspruch nimmt. Diese Szene spielt zwar vor allem auf den Vorbeiflug des Sternenzerstörers in der Eröffnungssequenz von Krieg der Sterne an, aber auch auf ähnliche Szenen in anderen Filmen wie zum Beispiel den Flug der Raumfähre in 2001: Odyssee im Weltraum.
  • Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt: Das neugeborene Alien aus dem Film und sein „Wirt“ John Hurt haben einen Cameo-Auftritt in einer Bar, wo das Alien dann in Entertainermanier den Song Hello! Ma Baby zum Besten gibt, was wiederum eine Anspielung auf den Warner Brothers Cartoon One Froggy Evening ist.
  • Planet der Affen: Nachdem die Spaceball 1 auseinandergeflogen ist, formen Wrackteile der „Weltraumputze“ auf dem Planet der Affen die zerstörte Freiheitsstatue.
  • 1981: Die Klapperschlange mit Kurt Russel in der Hauptrolle wird ebenfalls persifliert. Daher kommt z.B. die Idee mit der Weltraumkapsel des Präsidenten.
  • Star Trek: Das Kommandoschiff der Spaceballs beherrscht verschiedene Geschwindigkeiten, die nicht wie in Star Trek „Warp“ heißen, sondern z. B. „lächerliche Geschwindigkeit“ oder „wahnsinnige Geschwindigkeit“. In Spaceballs wird natürlich auch gebeamt, allerdings geht dabei, ganz wie beim Original, manchmal einiges schief. Spocks Nackengriff wird ebenso durch den Kakao gezogen.

Außer Science-Fiction-Filmen nimmt Spaceballs noch viele weitere bekannte Streifen aufs Korn, u. a. Lawrence von Arabien, Der weiße Hai, Die Brücke am Kwai, Transformers oder sogar Dumbo. Zum Teil sind diese Verweise bildlich und sehr offensichtlich, zum Teil werden sie nur durch die Verwendung der jeweiligen Musikthemen angedeutet. Außerdem gibt es als sie bei Yoghurt ankommen eine offensichtliche Anspielung auf den Zauberer von Oz, bei welcher sich die vier Charaktere wie die vier Hauptcharaktere des Zauberers von Oz benehmen, während sie vor der feuerspuckenden Statue stehen.

Synchronisation

In der deutschsprachigen Synchronisation von Spaceballs gingen viel Wortwitz und einige Anspielungen auf die amerikanische Alltagskultur verloren:

Dass Lone Starr die Radarantenne des Raumschiffs Spaceball I mit Marmelade lahmlegt, ist nur in der Originalsprache sinnvoll (engl. to jam: (Funk) stören; engl. jam: Marmelade). Der im Film oft benutzte Satz „may the Schwartz be with you“ (in Anlehnung an „may the force be with you“ aus Star Wars, in der deutschsprachigen Version „möge die Macht mit dir sein“) wurde als „möge der Saft mit dir sein“ übersetzt – die Anspielung auf das amerikanische Warenhaus FAO Schwartz, das viele der Star-Wars-Produkte vertrieb, wurde also fallen gelassen. Der Schurke Pizza Mampf heißt im Original Pizza the Hut, was sowohl eine Anspielung auf Jabba the Hutt aus Star Wars ist als auch auf die Fastfood-Kette Pizza Hut. Waldi heißt im englischsprachigen Original Barf (zu erkennen am Namensschild auf seinem Overall), was zunächst ein Onomatopoetikum für Hundegebell ist, umgangssprachlich aber auch Kotze bzw. kotzen heißt.

Andere Wortspiele konnten jedoch ins Deutsche übertragen werden, z. B. die Bezeichnung von Waldis Rasse als Möter („halb Mensch, halb Köter“). Im Original ist er ein mog („half man, half dog“).

In der deutschen Synchronisation wird Prinzessin Vespas Zofe von Elke Heidenreich gesprochen.

Einzelnachweise

  1. Janet Maslin: Spaceballs (1987). In: New York Times. 24. Juni 1987. (Online-Archiv)
  2. Roger Ebert: Spaceballs“. In: Chicago Sun-Times. 24. Juni 1987. (Online-Archiv)
  3. Phil Hardy (Hrg.): Die Science Fiction Filmenzyklopädie. 100 Jahre Science Fiction. Königswinter: Heel 1998. S. 434F ISBN 3-89365-601-4
  4. a b o.a.: Box office / business for Spaceballs (1987). Abgerufen von imdb.com am 29.12 2007.

Weblinks


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