South Island Main Trunk Railway

South Island Main Trunk Railway
Rangierbahnhof in Dunedin auf der südlichen Teilstrecke. Auf dem Bild sieht man Lokomotiven der neuseeländischen Baureihen DC, DF und DSG

Die Bahnstrecke South Island Main Trunk Railway ist die wichtigste Eisenbahnstrecke auf der Südinsel von Neuseeland.

Sie beginnt am Fährhafen von Picton und führt an der Ostküste entlang über Christchurch und Dunedin nach Invercargill im Süden der Insel. Der Abschnitt von Picton bis Christchurch wird dabei auch als Main North Line und der Abschnitt von Christchurch bis Invercargill als Main South Line bezeichnet. Der Bau dieser Strecke begann in den 1860er Jahren, aber ein durchgehender Zugverkehr ist erst seit 1945 möglich.

Die Gesamtstrecke ist 949 km lang, eingleisig, nicht elektrifiziert und in der in Neuseeland verwendeten Spurweite von 1067 mm angelegt.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Main South Line

Der Bau des südlichen Abschnitts in der Provinz Canterbury begann 1865 in der Breitspur von 1600 mm. Der Abschnitt von Christchurch bis Rolleston konnte 1866 fertiggestellt werden, Selwyn wurde ein Jahr später erreicht. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten stockte dann der Weiterbau und Rakaia wurde erst 1873 erreicht. Nachdem in Neuseeland ein Beschluss gefasst wurde, Eisenbahnen nur in der Spurweite von 1067 mm zu erstellen, wurde die bisher erstellte Strecke bis 1876 auf die neue Spurweite umgebaut.

Weiter südlich wurde 1873 ein erster Abschnitt zwischen Dunedin und Port Chalmers schon in der neuen Spurweite erstellt. Die komplette Main South Line bis Invercargill konnte schließlich bis 1879 eröffnet werden.

Main North Line

Beim Bau der Main North Line dürfte es sich wohl um das zeitlich längste Bauprojekt in der Geschichte Neuseelands handeln.

Ab 1870 wurde von Christchurch aus in nördlicher Richtung gebaut, Rangiora und Waipara wurden 1880 erreicht. 1875 wurde am nördlichen Ende das Teilstück zwischen Picton und Blenheim eröffnet. Von da an stockte der Bau, da man sich über die zu wählende Linienführung nicht einig war. Einige Interessengruppen favorisierten eine direkte Küstenlinie, andere eher eine Verbindung im Hinterland und weitere gar sahen in dieser Strecke einen Ansatz zur Überquerung der Neuseeländischen Alpen. 1912 wurde der Abschnitt ab Waipara bis Parnassus verlängert. Der Ausbruch des ersten Weltkriegs brachte die Bauarbeiten aber wieder zum Erliegen.

In den 1920er Jahren setzte sich schließlich die Streckenführung entlang der Küste durch, durch den 2. Weltkrieg gab es abermals Behinderungen der Bauarbeiten. Diese konnten aber am 15. Dezember 1945 abgeschlossen werden, als sich die beiden Streckenhälften in Kaikoura begegneten.

Zugverkehr

Der TranzCoastal verlässt Christchurch in Richtung Picton

Zu den Zeiten des Dampfbetriebs gab es durchgehende Züge zwischen Picton und Christchurch sowie Christchurch und Invercargill, zum Einsatz kamen Dampflokomotiven der Baureihen J und Ja. Auf dem Abschnitt bei Rakaia war die Strecke sehr gerade trassiert, dort erreichten die Züge die höchsten Geschwindigkeiten im neuseeländischen Bahnnetz. 1971 wurde der Dampfbetrieb eingestellt, 1970 wurde die Zugverbindung Southerner eingeführt (gezogen von einer Diesellokomotive der Baureihe DJ). Diese Zugverbindung war sehr beliebt, wurde aber im Februar 2002 eingestellt. Ab Ende der 1950er bis in die 1970er Jahre verkehrten auf der Main North Line Dieseltriebwagen von Fiat. Seit 1988 gibt es einen speziell für Touristen konzipierten Zug zwischen Picton und Christchurch, dieser trug zunächst den Namen Coastal Pacific und wurde später in TranzCoastal umbenannt. In den größeren Ballungszentren entlang der Strecke gab es lange städtischen Nahverkehr, ebenfalls gab es Regionalverkehrsangebote zur Erschließung der Zweiglinien. Allerdings wurden die meisten Zweiglinien ab 1980 stillgelegt, ebenfalls verschwanden die Verbindungen des städtischen Nahverkehrs.

Heutzutage sind die einzigen Personenverbindungen auf dieser Strecke der TranzCoastal sowie der TranzAlpine auf dem Abschnitt zwischen Christchurch und Rolleston.

Güterverkehr gab es lange Zeit auf der Strecke zur Anbindung ländlicher Gegenden an die Ballungszentren und Häfen, seit der Stilllegung zahlreicher Zweiglinien besteht der Güterverkehr hauptsächlich aus durchgehenden Zügen mit längerem Fahrweg. In Picton besteht Anschluss an die Fähre nach Wellington. Mit der Fähre sind heute Fahrzeiten für Güterzüge zwischen Auckland und Christchurch von 30 Stunden möglich.

Literatur

  • Churchman, Geoffrey B., and Hurst, Tony; The Railways of New Zealand: A Journey Through History, HarperCollins Publishers (New Zealand)

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