Sorge (Harz)

Sorge (Harz)
Sorge
Wappen von Sorge
Koordinaten: 51° 42′ N, 10° 42′ O51.692510.6975486Koordinaten: 51° 41′ 33″ N, 10° 41′ 51″ O
Höhe: 486 m ü. NN
Fläche: 5,92 km²
Einwohner: 115 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 2010
Postleitzahl: 38875
Vorwahl: 039457

Sorge ist ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken im Harz im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt).

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Sorge liegt an der Bundesstraße 242 zwischen Braunlage und Tanne (Harz), unweit der niedersächsischen Grenze. Westlich des Ortes zweigt eine Verbindungsstraße über das Forsthaus Wietfeld nach Elend ab. Ferner führt durch den Ort die Harzquerbahn, die hier über einen Haltepunkt verfügt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Ort über die Südharz-Eisenbahn nach Tanne Anschluss an die Rübelandbahn nach Blankenburg (Harz).

Namensentstehung

Wie der Onomastiker Karlheinz Hengst für gleichlautende und ähnliche mitteldeutsche Ortsnamen belegen konnte, signalisiert die Bezeichnung Sorge noch heute die zur Zeit der Gründung des Ortes herrschenden sorgenvollen Verhältnisse.[1] Im Ort selbst ist hingegen die Auffassung verbreitet, dass sich der Name Sorge von dem mittelhochdeutschen Wort Zarge = Grenze ableitet. Im Mittelalter und ab dem 16. Jahrhundert verliefen bei Sorge - wie auch bei anderen Harzorten - die Grenzen verschiedener Herrschaftsbereiche. Nach dem Wiener Kongress verlief bei Sorge die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Herzogtum Braunschweig. Von 1945 bis 1990 lag Sorge an der innerdeutschen Grenze. [2]

Geschichte

Haltepunkt der Harzquerbahn

Der Ort ist aus einem Hüttenwerk hervorgegangen, das 1224 als Niedervogelsfelde erwähnt wird. Das eigentliche Hüttenwerk Sorge entstand erst im 16. Jahrhundert. 1506 wird ein Hüttenmeister zu Sorge erwähnt. Der Ort lag früher im Amt Benneckenstein des hannoverschen Anteils der Grafschaft Hohenstein. Zur Zeit der französischen Besetzung des Harzes gehörte Sorge zum Königreich Westfalen und war Teil des Harzdepartement, Distrikt Nordhausen, Kanton Benneckenstein.

Benneckenstein mit Sorge gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg nicht zum Hannoverschen Anteil der Grafschaft Hohnstein, sondern als Exklave zum preußischen Kreis Grafschaft Hohenstein (s. z. B. Karte der Grafschaft Hohenstein, um 1910). Bis ca. 1740 war Benneckenstein schwarzburgisch (teils Sondershausen, teils Rudolstadt) und wurde damals von Preußen erworben.

Von 1945 bis 1990 lag Sorge an der deutsch-deutschen Grenze.

Am 25. Juli 1952 wurde Sorge in den Kreis Wernigerode des neu gebildeten DDR-Bezirks Magdeburg integriert. Seit 1990 gehört es zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

Am 1. Januar 2010 schloss sich die Gemeinde Sorge mit den Gemeinden Elend, Stiege und Tanne sowie den Städten Elbingerode (Harz), Hasselfelde und Benneckenstein (Harz) zur Stadt Oberharz am Brocken zusammen.[3]

Politik

Wappen von Sorge

Bürgermeister

Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Sorge war Inge Winkel.

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein roter Hirschkopf mit zehnendigem Geweih über grünem Dreiberg.“

Sorge führte ein Wappen in Gewohnheitsrecht, das weder heraldisch korrekt dargestellt noch staatlich genehmigt war. Der Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch erhielt 1995 darum den Auftrag, ein Wappen zu entwickeln, das Elemente des bisherigen Wappens aufnimmt. So wurden ein Hirschkopf im Sinne pars pro toto und ein Dreiberg in Bezug zur naturellen Umgebung gewählt.

Die Farben von Sorge sind: Rot - Silber (Weiß).

Gedenkstätten

Tourismus

Sorge ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts touristisch erschlossen. Einerseits sorgten die beiden Bahnlinien (Südharz-Eisenbahn Braunlage–Sorge–Tanne und Harzquerbahn Nordhausen–Wernigerode) für eine sehr gute verkehrliche Erschließung. Andererseits hatte die Eröffnung der Johanniter-Heilstätte auf dem Ochsenberg bei Sorge Bedeutung für den Fremdenverkehr. Die beschauliche Lage und das malerische Ortsbild sind bis heute bedeutende Tourismusfaktoren für den kleinen Ort.

Museen und Ausstellungen

Die Dokumentationsstätte im Landhaus Weichelt, Köhlerberg 4, bietet Informationen zur Ortsgeschichte. Darüber hinaus gibt es Ausstellungen zu verschiedenen Themen (unlängst z. B. "Archäologische Funde beim Neubau der Bundesstraße 6n" oder "Otto der Große - Bayern und Europa"). Etwa zwei Kilometer vom Ortskern in Richtung Westen liegt das Grenzmuseum Sorge mit einem Stück im Originalzustand erhaltener Grenzanlagen aus der Zeit des Kalten Krieges und dem "Ring der Erinnerung".

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Hengst: Sorge als Name im Erzgebirge und seinem Vorland. In: Erzgebirgische Heimatblätter 1/2009, S. 4-9.
  2. Emil Vogel: Die Entwickelung des Eisenhüttenwerks Sorge vom 1. Januar 1894 bis 1. Januar 1919: mit einem geschichtlichen Rückblick auf die Vergangenheit und die Beziehungen zur Gemeinde Sorge i. Harz : Jubiläumsschrift 1919
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010

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