Sony Ericsson

Sony Ericsson
Sony Ericsson Mobile Communications AB
Sony Ericsson.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2001
Sitz London, Vereinigtes Königreich

Leitung

  • Bert Nordberg (President),
  • Rikko Sakaguchi (Executive Vice President),
  • Kristian Tear (Executive Vice President)
Mitarbeiter 9.000
Umsatz 6,8 Mrd. € (2009)
Produkte Mobilfunkhardware
Website www.sonyericsson.com

Sony Ericsson Mobile Communications AB [ˈsəʊnɪ ˈɛɹɪksən ˈməʊbaɪl kɒmjʊnɪˈkeɪʃns] ist ein 50:50-Joint-Venture der Unternehmen Sony und Ericsson, das 2001 als schwedische Aktiengesellschaft mit Sitz in London gegründet wurde.[1] Registriert ist das Unternehmen im südschwedischen Lund.[2] Sony Ericsson liegt derzeit auf Platz zehn der weltweit größten Hersteller von Mobiltelefonen (u.a. hinter Nokia, Samsung, LG Electronics und Apple).[3]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ericsson ist als Rüstungs- und Telekommunikationskonzern tätig und war Anfang der 1990er Jahre einer der größten Hersteller mobiler Telefone. Doch die Sparte Mobiltelefone zeigte im neuen Jahrtausend zunehmend Schwächen. Als Gründe für das schlechte Geschäft wurden Marketing- und Lieferprobleme sowie ein träges Management genannt.

Zudem hatte die Führung von Ericsson Markttrends verschlafen und konnte somit nicht die Wünsche der Kunden erfüllen. Zwar war das technische Niveau der Ericsson-Geräte stets sehr hoch, doch das kantige Design verhinderte den kommerziellen Erfolg außerhalb des Businesskundenbereiches und drängte das Unternehmen an den Rand des Marktes. Zuletzt musste Ericsson jedes seiner Mobiltelefone mit knapp 60 Euro subventionieren, was zu hohen Verlusten und fast zur Insolvenz führte.

Ericsson und die Sony Corporation gaben am 24. April 2001 bekannt, ein Memorandum of Understanding unterzeichnet zu haben. Ziel war es, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen, in dem weltweit die Mobiltelefon-Geschäftsbereiche beider Unternehmen zusammengeführt werden. Das neue Unternehmen mit dem Namen Sony Ericsson Mobile Communications sollte von Ericssons Kompetenzen im Bereich der Telekommunikation und von Sonys Erfahrungen im Bereich der Unterhaltungselektronik profitieren. Die bestehenden Produktlinien unter den Markennamen von Ericsson und Sony wurden beibehalten, bis die neue Marke eigene Produkte vorstellen konnte.

Am 28. August 2001 einigten sich Ericsson und Sony darauf, ihre Mobiltelefon-Geschäftsbereiche zusammenzuführen und unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung, die beide Unternehmen zu gleichen Teilen an Sony Ericsson beteiligte. Sony stellte im Zuge der Verhandlungen die Bedingung, dass Sony Ericsson spätestens ab Ende 2004 Gewinn einfahren müsse, sonst würde man wieder aus dem Gemeinschaftsunternehmen aussteigen – diese Bedingung konnte im vierten Quartal 2003 erfüllt werden, als Sony Ericsson das erste Mal eine positive Bilanz vorweisen konnte. Am 11. September 2001 wurde das Joint-Venture offiziell von den Managements von Ericsson und Sony genehmigt.

Am 1. Oktober 2001 nahm das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson Mobile Communications nach der Erteilung entsprechender Genehmigungen durch Wettbewerbsbehörden seine Geschäftstätigkeit auf. Das Ziel laut Pressemitteilung war es, „in den nächsten fünf Jahren die Nummer eins für mobile Multimediaprodukte [zu] werden“. Gleichzeitig wurde auch das neue Logo der Marke Sony Ericsson präsentiert.

Am 18. März 2009 bekundete Ericsson Interesse an einem Ausstieg aus dem Joint-Venture. Sony erklärt sich zwar bereit das Joint-Venture komplett zu übernehmen und Ericsson herauszukaufen, möchte dies aber aufgrund des letzten Gewinneinbruchs nicht ohne Investitionshilfe einer Bank durchführen. Dies wurde allerdings zwei Tage später, am 20. März 2009 von Ericsson über einen Konzernsprecher dementiert.

Mit der Verbreitung von Smartphones sank der Markteil von Sony Ericsson. Dieser betrug 2006 noch 9% und sank bis 2011 auf 1,7% ab.[4]

Am 27. Oktober 2011 gaben Sony und Ericsson bekannt, dass Sony nun doch das Unternehmen komplett übernehmen werde und dafür 1,05 Mrd. € bezahlen wird. Die Übernahme soll im Januar 2012 abgeschlossen sein.[5] Teil des Pakets sind auch Lizenzvereinbarungen und einige relevante Patentgruppen. Das Unternehmen plant, ab 2012 nur noch Smartphones herzustellen.[4]

Forschung und Entwicklung wird an Standorten in Schweden, Japan, der Volksrepublik China, den Vereinigten Staaten und Großbritannien betrieben.

Das Unternehmen beschäftigt mehr als 9.000 Mitarbeiter.

Produkte

Mobiltelefone

Der Hauptgeschäftszweig von Sony Ericsson ist die Herstellung von Mobiltelefonen. Bei Geräten mit erweiterbarem Speicher setzt man im Gegensatz zu Mitbewerbern das Sony-eigene Format Memory Stick ein. Mittlerweile bieten Modelle auch einen Speicherkartenslot für das weit verbreitete Format microSD wie z. B. das K850 und das Smartphone X10.

Namensgebung

Die Modellnamen sind nach einem in den meisten Fällen einheitlichen Schema aufgebaut. Dabei bezeichnet

  • ein voranstehender Großbuchstabe die Serie mit einer grundlegenden Geräteeigenschaft
C – Cyber-shot-Modelle (Weiterentwicklung der K-Serie, Fokus auf die Kamerafunktion; früher Outdoor-Modelle)
D – T-Mobile-Modell (Branding)
F – Fun-Modell (Handy mit besonderen Spiele-Funktionen)
G – Generation-Web-Modell (Barrenhandy mit Touchscreen)
J – Einsteiger-Modell (reduzierter Funktionsumfang, meist von Drittfirmen produziert)
K – Volumen-Modell (verbesserte Kamera- und Multimediafunktionen)
M – Smartphone-Modell ohne Kamera (Touchscreen, Symbian-Betriebssystem mit UIQ-Oberfläche)
P – Smartphone-Modell mit Kamera (Touchscreen, Symbian-Betriebssystem mit UIQ-Oberfläche)
R – Radio-Modell mit besonderen Radiofunktionen
S – Swivel/Slider-Modell (elegantes Design)
T – Trend-Modell (früher Volumenmodelle)
V – Vodafone-Modell (Branding)
W – Walkman-Modell (verbesserter Musikplayer, bessere Kopfhörer)
X – Xperia-Modell (Smartphone mit Windows Mobile und Android)
Z – Modell mit Klappmechanismus
  • gefolgt von einer meist dreistelligen Zahl. Bei früheren Modellen kommen zweistellige Zahlen vor, in Einzelfällen auch vierstellige. Die kommenden Smartphones werden eine einstellige Zahl tragen, wie das Sony Ericsson P1i.
  • ein abschließender Kleinbuchstabe die Vermarktungs- bzw. Einsatzregion
a – amerikanischer Kontinent (Süd-, Mittel- und Nordamerika)
c – China
i – EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika)
im – EMEA mit i-mode-Funktionalität
Kombinationen aus Buchstaben sind möglich.
Bei aktuellen Modellen setzt Sony Ericsson auch auf asiatisch klingende Namen (Naite, Yari, Aino, Satio).
Das „i“ im Namen wurde bei den Modellen, die seit dem zweiten Quartal 2008 erschienen sind, gestrichen.

Sony Ericsson entwickelt auch Telefonserien unter dem Namen von Sony-eigenen Marken. So wurde 2005 mit dem W800 das erste Walkman-Handy vorgestellt. Sein Schwerpunkt liegt auf der Musikwiedergabe. Ebenfalls 2005 erschien das K750, bei dem erstmals besonderer Wert auf Funktion und Bedienung der Kamera gelegt wurde. Dank einem gesonderten Auslöseknopf konnte das Handy beim Fotografieren analog zu vollwertigen Digitalkameras komfortabel quer gehalten werden. Zudem verfügte das K750 über ein komfortables Kameramenü mit typischen Kameraeinstellungen wie Weißabgleich und Fotoeffekten. Das 2006 erschienene Nachfolgemodell K800 unterstrich die Kameraorientierung mit der Bezeichnung Cyber-shot-Handy, und es wird ab diesem Modell ein echter Xenon-Blitz in den jeweiligen K-Serie-Flaggschiffen eingebaut. 2008 wurde mit dem XPERIA X1 das erste Modell der neuen Premium-Marke XPERIA vorgestellt, die speziell auf das steigende Bedürfnis nach mobiler Kommunikation über das Internet und mobilen Multimediaerlebnissen eingeht.

Nachhaltigkeit

Das GreenHeart-Portfolio umfasst ökologische Innovationen, die zur allgemeinen Umweltverträglichkeit der Handys beitragen. Die ersten Handys der GreenHeart-Serie sind das C901GreenHeart™ und das Naite. Die gedruckte Gebrauchsanweisung wurde durch eine integrierte elektronische Anleitung ersetzt. Wiederaufbereitete Kunststoffe und ein energieeffizientes Display tragen dazu bei, dass die CO-Emissionen des Handys um 15 Prozent reduziert werden. Bei der Verpackung wird auf Plastik verzichtet; der Akku wird in Papier und das Handy in einer Stofftasche verpackt. Im Guide to Greener Electronics von Greenpeace[6] nimmt Sony Ericsson einen der führenden Plätze ein.[7]

Einzelnachweise

  1. Ericsson - press release. Cision Wire. Abgerufen am 1. Oktober 2001.
  2. Sony Ericsson: Contacts and adresses
  3. Golem.de: Handymarkt im 2. Quartal 2011
  4. a b Dagens Nyheter, Ericsson och Sony går skilda vägar, 27. Oktober 2011 (schwedisch)
  5. ericsson.com: „Sony to acquire Ericsson's share of Sony Ericsson“ vom 27. Oktober 2011. Abgerufen am 27. Oktober 2011
  6. Siehe www.greenpeace.org
  7. Greenpeace: Guide to Greener Electronics

Weblinks

 Commons: Sony Ericsson – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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