Soller (Vettweiß)

Soller (Vettweiß)
Soller
Gemeinde Vettweiß
Koordinaten: 50° 44′ N, 6° 33′ O50.7330555555566.5558333333333Koordinaten: 50° 43′ 59″ N, 6° 33′ 21″ O
Fläche: 9,79 km²
Einwohner: 699 (30. Juni 2009)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 52391
Vorwahl: 02424
Kirchenaufgang mit Grotte links

Soller ist ein Ortsteil der Gemeinde Vettweiß im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Soller liegt im Nordwesten des Gemeindegebietes in der Zülpicher Börde und grenzt an Stockheim und Drove (Gemeinde Kreuzau), Frangenheim und Vettweiß. Am Ort liegt ein 700 Hektar großes Heidegebiet, welches bis vor Jahren als standortnaher Truppenübungsplatz für die Kaserne in Düren genutzt wurde. Durch die Sperrung für die Bevölkerung konnte sich das Gebiet zu einem der wertvollsten Heidegebiete in NRW entwickeln, der heutigen Drover Heide.

Geschichte

Die Geschichtsforschung leitet den Ortsnamen aus dem Althochdeutschen solari = flaches Dach ab. Schon zu den Zeiten der Römer und der Franken war Soller Siedlungsgebiet, wie man durch Bodenfunde feststellen konnte. Soller wurde zum ersten Mal 989 in einer Schenkungsurkunde an Groß St. Martin zu Köln erwähnt.

Der Matronenstein

1850 wurde in der Gemarkung "Dinsel" ein fränkisches Grab aus der Zeit um 600/700 n.Chr. entdeckt. In der Steinsetzung kam ein Matronenstein zum Vorschein, der nach der Inschrift der gallo-römischen Göttin Textumeihae geweiht war.

Die römische Wasserleitung

Bei Bauarbeiten wurde 1981 eine römische Wasserleitung aus dem 2. Jahrhundert entdeckt, die aus dem Quellgebiet des Ellebaches in die umliegenden Orte und nach Soller selbst führte. Der bekannte römische Töpfer Verecundus betrieb in Soller eine Großtöpferei, wo auch die Teile für die Wasserleitung hergestellt wurden. Seine Töpferwaren wurden von Soller bis nach Großbritannien exportiert.

Siehe hierzu auch "Bergtunnel" im Artikel Drove.

Neugliederungen

1932 kommt Soller von der Bürgermeisterei Drove zum Amt Vettweiß. Am 1. Juli 1969 wird der Ort nach Vettweiß eingemeindet.[1]

Infrastruktur

Das Bauerndorf ist heute auch Wohnstätte für die benachbarten Industrieregionen geworden. Landwirtschaft wird nur noch auf einigen Höfen betrieben. Einige kleine Gewerbebetriebe befinden sich im Ort.

Verkehr

Der Ort wurde früher von einer wichtigen Römerstraße berührt, die als Abzweig der Hauptstraße Köln-Trier von Mechernich in Richtung Jülich führte. Mitten durch den Ort verläuft die Bundesstraße 56 von Düren nach Zülpich. Der Schwerlastverkehr wird wegen der fehlenden Ortsumgehung an Vettweiß vorbei um den Ort herumgeleitet.

Personennahverkehr

Busse der Dürener Kreisbahn binden den Ort an den öffentlichen Personennahverkehr über die Linie 231 (Düren-Gemünd) sowie SB98 (Düren-Euskirchen) an.

Der Sonderlandeplatz für Ultraleichtflugzeuge

siehe: Flugplatz Vettweiß-Soller

Kirche, Grotte

Die St. Gangolfus-Kirche mit ihrem weithin sichtbaren, schlanken Kirchturm stammt in ihren ältesten Teilen aus dem 11. Jahrhundert. Direkt neben der Kirche befindet sich die zum Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Lourdes-Grotte, die in der Septemberoktav viele Pilger anzieht.

→ Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Vettweiß

Vereine

In Soller gibt es den Jugendverein Solleros, den Radsport-Club CSC, eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Vettweiß mit Jugendfeuerwehr, die Musikkapelle Soller, eine Interessengemeinschaft der Ortsvereine und die Luftsportgemeinschaft Gertrudenhof e.V.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

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