Sohren

Sohren
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Sohren
Sohren
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Sohren hervorgehoben
49.93257.3080555555556410
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Kirchberg (Hunsrück)
Höhe: 410 m ü. NN
Fläche: 9,42 km²
Einwohner:

3.276 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 348 Einwohner je km²
Postleitzahl: 55487
Vorwahl: 06543
Kfz-Kennzeichen: SIM
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 145
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 5
55481 Kirchberg
Ortsbürgermeister: Markus Bongard (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Sohren im Rhein-Hunsrück-Kreis
Boppard Badenhard Beulich Bickenbach (Hunsrück) Birkheim Dörth Emmelshausen Gondershausen Halsenbach Hausbay Hungenroth Karbach (Hunsrück) Kratzenburg Leiningen (Hunsrück) Lingerhahn Maisborn Mermuth Morshausen Mühlpfad Ney (Hunsrück) Niedert Norath Pfalzfeld Schwall (Rhein-Hunsrück-Kreis) Thörlingen Utzenhain Alterkülz Bell (Hunsrück) Beltheim Braunshorn Buch (Hunsrück) Dommershausen Gödenroth Hasselbach (Hunsrück) Hollnich Kastellaun Korweiler Mastershausen Michelbach (Hunsrück) Roth (Rhein-Hunsrück-Kreis) Spesenroth Uhler Bärenbach (Hunsrück) Belg Büchenbeuren Dickenschied Dill (Gemeinde) Dillendorf Gehlweiler Gemünden (Hunsrück) Hahn (Hunsrück) Hecken (Hunsrück) Heinzenbach Henau (Hunsrück) Hirschfeld (Hunsrück) Kappel (Hunsrück) Kirchberg (Hunsrück) Kludenbach Laufersweiler Lautzenhausen Lindenschied Maitzborn Metzenhausen Nieder Kostenz Niedersohren Niederweiler (Hunsrück) Ober Kostenz Raversbeuren Reckershausen Rödelhausen Rödern (Hunsrück) Rohrbach (Hunsrück) Schlierschied Schwarzen Sohren Sohrschied Todenroth Unzenberg Wahlenau Womrath Woppenroth Würrich Argenthal Benzweiler Dichtelbach Ellern (Hunsrück) Erbach (Hunsrück) Kisselbach Liebshausen Mörschbach Riesweiler Rheinböllen Schnorbach Steinbach (Hunsrück) Damscheid Laudert Niederburg Oberwesel Perscheid Sankt Goar Urbar (Rhein-Hunsrück-Kreis) Wiebelsheim Bubach Riegenroth Laubach (Hunsrück) Horn (Hunsrück) Klosterkumbd Budenbach Bergenhausen Rayerschied Wahlbach (Hunsrück) Altweidelbach Pleizenhausen Mutterschied Niederkumbd Simmern/Hunsrück Neuerkirch Wüschheim (Hunsrück) Reich (Hunsrück) Biebern Külz (Hunsrück) Kümbdchen Keidelheim Fronhofen Holzbach Nannhausen Tiefenbach (Hunsrück) Ohlweiler Sargenroth Schönborn (Hunsrück) Oppertshausen Belgweiler Ravengiersburg Mengerschied Hessen Landkreis Mainz-Bingen Landkreis Mainz-Bingen Landkreis Bad Kreuznach Landkreis Birkenfeld Landkreis Bernkastel-Wittlich Rhein-Lahn-Kreis Landkreis Mayen-Koblenz Landkreis Cochem-ZellKarte
Über dieses Bild
Katholische Kirche und Ortsmitte
Hunsrücklandschaft mit Sohren in der Mitte, im Vordergrund: Niedersohren, im Hintergrund: Flughafen Hahn.

Sohren ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) an. Sohren ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Sohren liegt zentral im Hunsrück und genau im Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz. Nördlich von Sohren verläuft die Bundesstraße 50, zwei Kilometer nordwestlich liegt der Flughafen Frankfurt-Hahn. Acht Kilometer südwestlich beginnt der Idarwald. Durch den Ort fließt der Grundbach, der später in den Sohrbach, einen Nebenbach des Kyrbachs, übergeht.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 764 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 55 Prozent der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An weniger als ein Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Das Gebiet um Sohren ist spätestens zur Kelten- und Römerzeit besiedelt gewesen, wie zahlreiche Grabfunde und Überreste von römischen Bauernhöfen zeigen. Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahre 846 als die Sororo marca (Gemarkung Sohren) vom Nahegaugrafen Adilbert dem Kloster St. Alban in Mainz geschenkt wurde.

Das Reichsgut Sohren wurde mit den Ortschaften Hahn, Bärenbach, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Niedersohren, Niederweiler und Wahlenau sowie den heute nicht mehr existierenden Dörfern Litzelsohren, Vockenrode und Niederhoven 1301 mit Erlaubnis von König Albrecht I. dem Grafen Eberhard von Sponheim (Gründer der Neefer Nebenlinie) und seiner Gemahlin Elisabeth übertragen[3], damit gehörte das Gebiet zur Grafschaft Sponheim. Mit dieser Übertragung endete die Geschichte des Königsgutes Sohren als selbstständiger Einheit.

König Friedrich III. belehnte 1442 den Markgrafen von Baden, Jakob I., und den Grafen von Veldenz als Erben der Grafschaft Sponheim. Nach dem Tode des Jakobs I. von Baden belehnte Kaiser Friedrich III. 1455 dessen Nachfolger, den Markgrafen Karl I. und Pfalzgraf Friedrich von Veldenz, mit dem Sohrener Besitz.

Der Grenzverlauf der Pflege (Verwaltungsbezirk) Sohren wurde 1476 genau beschrieben. Die Sohrener Pflege umfasste die Gemarkungen von Sohren, Niedersohren, Niederweiler, Wahlenau, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Bärenbach und Hahn. Ein Gerichtssiegel aus dem Jahre 1599 bestätigt, dass Sohren im 15. Jahrhundert ein eigenes Gericht hatte. Es war mit einem Schultheißen und sieben Schöffen besetzt.

Der Sponheimer Hof, ehemaliger Königshof Sohren aus der karolingischen Zeit, wurde 1607 renoviert. Ein Staatsvertrag bezüglich der Teilung der vorderen Grafschaft Sponheim zwischen Kurpfalz und Baden wurde 1707 unterzeichnet. Die Pflege Sohren war nun ein Teil des badischen Oberamtes Kirchberg.

Die Besetzung des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen erfolgte 1794. Durch den Frieden von Campo Formio 1797 fiel das linke Rheinufer an Frankreich. Sohren wurde Mittelpunkt einer Mairie mit den Orten Altlay, Bärenbach, Belg, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Niedersohren, Niederweiler und Wahlenau mit insgesamt 2.407 Einwohnern. Nach Ende der Franzosenzeit fiel der Raum Sohren 1815 zum preußischen Kreis Zell. Sohren wurde Sitz einer Bürgermeisterei mit 18 Ortschaften.

Der Bau der Hunsrückquerbahn Simmern–Sohren–Morbach wurde 1902 fertiggestellt. Die zentrale Wasserversorgung wurde 1912 eingeführt, und 1920 erhielt Sohren eine elektrische Stromversorgung.

1928 wurden das Unternehmen Felke Möbel gegründet welches in den 1950er Jahren mit 1.500 Angestellten einer der größten Arbeitgeber der Region war. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort zeitweise wieder französisch. 1946 wurde er Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Jahre 1951 wurde nördlich des Ortes auf der Gemarkung Lautzenhausen mit dem Bau des Natoflugplatzes Hahn, dem heutigen Flughafen Frankfurt-Hahn, begonnen. Ab 1969 gab es eine Hauptschule, die später zur Regionalen Schule umgewandelt wurde. Das Hallenschwimmbad und das Sportstadion wurden 1974 eröffnet. Neun Jahre später, 1983, erfolgte die die Eröffnung der Bürgerhalle.

1970 scheiterten Pläne die Gemeinden Büchenbeuren und Sohren zusammenzuschließen. Man hoffte auf diesem Wege die Auflösung der Verbandsgemeinde Büchenbeuren verhindern zu können. Nachdem jedoch abzusehen war, dass diese Auflösung nicht zu verhindern war, wurde die Fusion, die schon im Büchenbeurener Gemeinderat beschlossen war, abgewendet.[4]

Jüdischer Friedhof Sohren

In nordöstlicher Richtung der Gemeinde, in der Nähe der Birkenhöhe, befindet sich der Jüdische Friedhof Sohren. Das jüngste Grab datiert von 1965. Angelegt wurde der Friedhof wahrscheinlich schon vor 1850. Die Sohrener Synagoge wurde nach dem 9. November 1938 zuerst zugenagelt und später von einem NS-Rollkommando zerstört.[5]

Politik

Ortsbürgermeister ist Markus Bongard von der CDU.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Sohren besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[6]

  SPD CDU WGR Gesamt
2009 7 8 5 20 Sitze
2004 7 6 7 20 Sitze

Partnergemeinden

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Ort liegt etwa zwei Straßenkilometer vom einzigen rheinland-pfälzischen internationalen Verkehrsflughafen Frankfurt-Hahn entfernt. Zu erreichen ist Sohren aus dem Osten über die Bundesautobahn 61 und die Bundesstraße 50, aus dem Westen über die Hunsrückhöhenstraße B 327.

Bildung

In Sohren gibt es zwei Schulen, eine Grundschule mit etwa 400 Schüler/innen und eine Regionale Schule. Die Regionale Schule Sohren-Büchenbeuren verfügt über eine Außenstelle in Rhaunen (Landkreis Birkenfeld).

Kirchen

  • Evangelische Kirchengemeinde: Die evangelische Kirche ist vorreformatorischen Ursprungs, die ältesten Teile gehen auf das 15. Jahrhundert zurück. Bis 1907 wurde die Kirche als Simultankirche von der evangelischen und der katholischen Gemeinde genutzt.
  • Katholische Kirchengemeinde: Die katholische Kirche wurde 1907 erbaut.
  • Philadelphiagemeinde (evangelische Freikirche): Die Gemeinderäume befinden sich in der Laufersweiler Straße am Ortsausgang.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gustav Schellack, Willi Wagner: Sohren, Chronik einer Hunsrückgemeinde. 1983
  • Barbara Müller: Chronik Büchenbeuren. Herausgegeben von der Ortsgemeinde Büchenbeuren 1993, ISBN 3-929866-00-5

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Sohren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
  3. Franz Josef Blümling: Naves Historia. Die Herren von Neef – Die Grafen von Sponheim; in: Heimat zwischen Hunsrück und Eifel, Beilage der Rheinzeitung, Nr. 3, März 2004
  4. Barbara Müller, Chronik Büchenbeuren, Herausgegeben von der Ortsgemeinde Büchenbeuren 1993, ISBN 3-929866-00-5
  5. http://www.alemannia-judaica.de/sohren_synagoge.htm
  6. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sohren — Sohren …   Wikipédia en Français

  • Sohren — Infobox Ort in Deutschland Art = Ortsgemeinde Wappen = Sohren.jpg Wappengröße = lat deg = 49 | lat min = 55 | lat sec = 57 lon deg = 7 | lon min = 18 | lon sec = 29 Lageplan = Bundesland = Rheinland Pfalz Landkreis = Rhein Hunsrück Kreis… …   Wikipedia

  • Söhren — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Sohren — Original name in latin Sohren Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 49.93333 latitude 7.31667 altitude 429 Population 3551 Date 2011 04 25 …   Cities with a population over 1000 database

  • Sohren (Begriffsklärung) — Sohren steht für Sohren, Ort in Rheinland Pfalz Sohren ist der Familienname von Peter Sohren (um 1630–1692), deutscher Kirchenmusiker Siehe auch: Søren (Vorname) D …   Deutsch Wikipedia

  • söhren — söh|ren 〈V. intr.; ist; nddt.〉 verdorren [→ sohr] * * * soh|ren, söh|ren <sw. V.; ist (nordd.): austrocknen; welken …   Universal-Lexikon

  • söhren — söh|ren (norddeutsch für verdorren) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Jüdischer Friedhof (Sohren) — Jüdischer Friedhof in Sohren Der Jüdische Friedhof Sohren ist ein jüdischer Friedhof in Sohren, einer Gemeinde im Rhein Hunsrück Kreis (Rheinland Pfalz). Der Friedhof ist ein geschütztes Kulturdenkmal und befindet sich nordöstlich des Ortes in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Sohren — Denkmalzone Jüdischer Friedhof Pfarrstraße: Katholische Pfarrkirche …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Sohren — (auch Peter Sohr, * um 1630 in Elbing; † um 1692 ebenda) war ein deutscher Kirchenmusiker. 1654 erhielt er die Kantorstelle an der Dreikönigskirche. Von 1665 an war er Kantor an der Heiligleichnamkirche und später auch Lehrer am Gymnasium in… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”