Bahnhof Bamberg

Bamberg
Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz
Daten
Kategorie	2
Betriebsart	Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise	7
Abkürzung	NBA
Eröffnung	1. September 1844[1]
Profil auf Bahnhof.de	Nr. 393
Architektonische Daten
Architekt	Friedrich Bürklein
Lage
Stadt	Bamberg
Land	Bayern
Staat	Deutschland
Koordinaten	49° 54′ 3″ N, 10° 53′ 58″ O49.90083333333310.899444444444Koordinaten: 49° 54′ 3″ N, 10° 53′ 58″ O
Höhe	240 m
Eisenbahnstrecken
Bamberg–Würzburg (KBS 810) Bamberg–Nürnberg (KBS 820) Bamberg–Hof (KBS 820 / 850) Bamberg–Ebern (KBS 826) Bamberg–Scheßlitz (stillgelegt)
Bahnhöfe in Bayern

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Der Bahnhof Bamberg (inoffiziell auch: Bamberg Hauptbahnhof) ist der einzige Personenbahnhof der kreisfreien Stadt Bamberg in Oberfranken. Er ist ein wichtiger Knotenbahnhof für Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn und der Agilis Eisenbahngesellschaft und wird zudem regelmäßig von ICE-Zügen bedient. Der Bahnhof liegt an den Bahnstrecken Nürnberg–Bamberg, Bamberg–Hof und Bamberg–Würzburg. Er besitzt sieben Bahnsteiggleise und gehört der Bahnhofskategorie 2 an.

Lage

Der Bahnhof befindet sich im Osten von Bamberg, nordöstlich des rechten Regnitzarms. Er wird umrahmt von der Ludwigstraße im Westen, der Starkenfeldstraße im Süden, die die Bahnanlagen als Brücke überquert, der Brennerstraße im Osten sowie der Zollnerstraße im Norden. Diese bildet eine Unterführung unter den Gleisen. Auf dem Bahnhofsvorplatz trifft die Luitpoldstraße aus Richtung Stadtmitte auf die Ludwigstraße. Das Empfangsgebäude befindet sich westlich der Bahnanlagen und besitzt die Adresse Ludwigstraße 6.

Geschichte

Der Bahnhof wurde im Jahr 1844 als Endbahnhof der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen in Betrieb genommen. Am 25. August 1844 fuhr der erste Zug in den Bahnhof ein, offiziell begann der Betrieb jedoch erst im Oktober desselben Jahres. Kurz nach seiner Eröffnung, im April 1845, wurde der Bahnhof Sitz des Königlich Bayerischen Bahnamtes Bamberg.^[2] 1846 verlängerte man die Bahnstrecke nach Norden in Richtung Hof. Die Bauarbeiten am Empfangsgebäude dauerten zu diesem Zeitpunkt noch an; es wurde im September 1846 eröffnet. Das Gebäude wurde vom Architekten Georg Friedrich Christian Bürklein entworfen, der durch die Planung mehrerer Bahnhofsbauten in Bayern bekannt wurde.

1852 wurde der Bamberger Bahnhof an die Bahnstrecke Bamberg–Würzburg angeschlossen und somit zum Eisenbahnknoten. Daher wurde das Empfangsgebäude vergrößert und erhielt ein zusätzliches Stockwerk. Dieser Umbau war 1858 beendet. Zudem ging 1866 das erste Stellwerk am Bahnhof Bamberg in Betrieb.^[1]

Von 1897 bis 1922 befand sich auf dem Bahnhofsvorplatz der wichtigste Knoten der Straßenbahn Bamberg. Die Haltestelle dort wurde von drei der insgesamt vier Linien des Netzes bedient. Nachdem die Straßenbahn stillgelegt worden war, begann erst 1924 ein Ersatzbetrieb mit Omnibussen.

Der Bahnhof erhielt im Jahr 1908 Anschluss an eine weitere Eisenbahnstrecke nach Scheßlitz. In diesem Zeitraum entstand außerdem das Bamberger Bahnbetriebswerk.^[2] Aufgrund dieser betrieblichen Bedeutungszunahme wurde das Empfangsgebäude zwischen 1900 und 1908 nochmals erweitert und erhielt dabei einen Vorbau.^[3]

1939 elektrifizierte die Deutsche Reichsbahn den Bahnhof zusammen mit den Strecken nach Hof und Nürnberg, da er ein Halt der bedeutenden Fernverbindung Berlin–München war. Aufgrund der Schäden, die der Bahnhof während des Zweiten Weltkriegs erlitt, wurde seine Bedeutung für den Fernverkehr in den folgenden Jahren jedoch wieder geringer. Obwohl der Wiederaufbau schnell verlief, nahm der Fernverkehr am Bahnhof Bamberg weiter ab, da in der sowjetischen Besatzungszone die Fahrdräte 1946 wieder abgebaut wurden.

1948 wurde das alte vollständig mechanische durch ein neues elektromechanisches Stellwerk ersetzt.^[2]

Infrastruktur

Bahnsteige, Blickrichtung Südosten

Der Bahnhof besitzt sieben Durchgangsgleise an vier Bahnsteigen, wobei sich Gleis 1 am Hausbahnsteig befindet. Das siebte Gleis trägt die Nummer 8. Jeder Bahnsteig ist überdacht und verfügt über digitale Zugzielanzeiger. Alle Bahnsteige sind über eine Fußgängerunterführung mit dem Hausbahnsteig verbunden. Außerdem ist der Bahnhof behindertengerecht mit Aufzügen ausgestattet.

Empfangsgebäude

Das dreistöckige historische Empfangsgebäude besteht aus Sandstein und ist in drei Flügel aufgeteilt. Es verfügt über einen leicht erhöhten Mittelrisalit, an den sich ein zweistöckiger Vorbau anschließt, sowie über ein flaches Walmdach aus Dachziegeln. Das Dach des Vorbaus besteht aus Metall. Ursprünglich war der Bahnhof mit einem Fürstenzimmer ausgestattet, das aber nicht erhalten ist. Neben dem Empfangsgebäude selbst stehen auch drei nördlich davon errichtete Bahnhofsnebengebäude unter Denkmalschutz.^[3]

Im Bahnhofsgebäude befinden sich ein Reisezentrum und Einkaufsmöglichkeiten.

Bahnsteigdaten

• Gleis 1: Länge 298 m, Höhe 55 cm
• Gleis 2 und 3: Länge 370 m, Höhe 76 cm
• Gleis 4 und 5: Länge 197 m, Höhe 76 cm
• Gleis 6 und 8: Länge 378 m, Höhe 76 cm ^[4]

Verkehr

Fernverkehr

Der Bahnhof Bamberg wird im Fernverkehr im Zweistundentakt von ICE-Zügen der Relation Berlin–München bedient. Außerdem verkehren einzelne Intercity-Züge.

Linie	Strecke	Taktfrequenz
ICE 28	(Hamburg –) Berlin – Leipzig – Jena Paradies – Bamberg – Nürnberg – Ingolstadt / Augsburg – München	zweistündlich
IC 28	(Warnemünde –) Berlin – Leipzig – Bamberg – Nürnberg – Augsburg – München	einzelne Züge

Regionalverkehr

Im Regionalverkehr wird Bamberg zudem von 3 Regional-Express-Linien und 2 Regionalbahn-Linien der Deutschen Bahn AG, sowie einer Linie der Agilis bedient. Außerdem verkehrt die Linie S 1 der S-Bahn Nürnberg im Stundentakt.

Linie	Linienverlauf	Taktfrequenz
RE	Sonneberg – Coburg – Lichtenfels – Bamberg – Erlangen – Fürth – Nürnberg	zweistündlich
RE	(Frankfurt (Main) –) Würzburg – Schweinfurt – Bamberg – Erlangen – Fürth – Nürnberg	zweistündlich
RE	Würzburg – Schweinfurt – Bamberg – Lichtenfels – Neuenmarkt-Wirsberg – Bayreuth / Hof	zweistündlich
RB	Mainfrankenbahn (Schlüchtern – Jossa – Gemünden –) Würzburg – Schweinfurt – Bamberg	zweistündlich
RB	(Saalfeld (Saale) –) Kronach – Lichtenfels – Bamberg (– Erlangen – Fürth – Nürnberg)	stündlich
ag	(Forchheim –) Bamberg – Breitengüßbach – Ebern	stündlich
S 1	Bamberg – Forchheim – Erlangen – Fürth – Nürnberg – Lauf – Hersbruck – Hartmannshof	stündlich

ÖPNV-Anbindung

Die Bushaltestelle Bahnhofsvorplatz, die südlich des Empfangsgebäudes liegt, wird von neun Stadtbuslinien der Stadtwerke Bamberg angefahren. Ein Großteil davon verkehrt werktags im 15-Minuten-Takt. Der Zentrale Omnibusbahnhof im Stadtzentrum ist dadurch etwa alle drei bis fünf Minuten mit dem Bus zu erreichen. Darüber hinaus befinden sich die Haltestellen Bahnhof/Post, Bahnhof Atrium und Hertzstraße in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Dort verkehren auch regionale Buslinien anderer Betreiber. Außerdem sind auf dem Bahnhofsvorplatz direkt vor dem Empfangsgebäude Taxis erreichbar.

Zukunft

Nach der Fertigstellung der in Bau befindlichen Schnellfahrstrecken Nürnberg-Erfurt und Erfurt-Leipzig/Halle 2017 werden die ICE-Fahrzeiten zwischen Berlin und München sehr stark sinken.

Dabei sollen die Züge nicht wie bisher über Jena und Saalfeld, sondern über Erfurt und Coburg fahren.

Siehe auch

• Liste der Intercity-Express-Bahnhöfe
• Liste der Intercity-Bahnhöfe
• Liste der Personenbahnhöfe in Bayern
• Liste der deutschen Bahnhöfe der Kategorie 2

Literatur

• Norbert Heidrich, Bernd Schmitt, Dieter Stüllein: Eisenbahnknotenpunkt Bamberg. Eisenbahn-Fachbuch-Verlag, Neustadt bei Coburg 2003, ISBN 3-9805967-8-8.
• Norbert Heidrich, Norbert Kempf: Chronik des Bahnhofs Bamberg: Daten und Fakten. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1995.

Weblinks

• Gleise in Serviceeinrichtungen (PDF; 225 KiB): Schematischer Gleisplan auf den Seiten der Deutschen Bahn AG
• Gleisplan und Fotos des Bahnhofs auf Gleistreff.de
• Fotos auf Bahnbilder.de
• Übersichtsplan über die Stadtbushaltestellen am Bahnhof

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Burkhard Thiel: Bahnhof Bamberg auf Zielbahnhof.de, abgerufen am 21. Mai 2011
2. ↑ ^{a b c} Michael Jungwirth: Die Geschichte der ersten Staatsbahn Bayern auf KBS820.de, abgerufen am 23. Mai 2011
3. ↑ ^{a b} Der Bahnhof Bamberg in der Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, abgerufen am 28. Mai 2011
4. ↑ Bahnsteiginformationen zum Bahnhof Bamberg auf deutschebahn.com