Snookerweltmeisterschaft 2007

Snookerweltmeisterschaft 2007
Snooker-Weltmeisterschaft 2007
888.com World Snooker Championship
Anzahl Spieler 32
Weltmeister John Higgins
Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield
Eröffnung 21. April 2007
Endspiel 7. Mai 2007
Zuschauer
Höchstes Break 144 Punkte von Ali Carter
Maximum Break
Der WM-Pokal

Die Snookerweltmeisterschaft 2007 fand vom 21. April bis zum 7. Mai 2007 im Crucible Theatre in Sheffield statt. Die Weltmeisterschaft ist das wichtigste Turnier auf der Main Tour mit den meisten Punkten für die Snookerweltrangliste und dem höchstem Preisgeld. Der Sieger erhält 220.000 £ (ca. 320.000 ) und 10.000 Weltranglistenpunkte, doppelt so viele wie bei den meisten anderen Ranglistenturnieren. Insgesamt wird ein Preisgeld von 985.000 £ (ca. 1.400.000 €) ausgeschüttet. Für ein Maximum Break gibt es eine Zusatzprämie von 147.000 £ (ca. 215.000 €).

Die zu spielenden Distanzen sind die größten der ganzen Saison. Die erste Runde wird auf 10 gewonnene Frames gespielt (Best of 19), der Weltmeister muss im Finale 18 Frames gewinnen (Best of 35). Titelverteidiger war der Schotte Graeme Dott.

Inhaltsverzeichnis

Teilnehmer

In der ersten Hauptrunde sind die besten 16 Spieler der Weltrangliste gesetzt und treffen auf 16 Qualifikanten, die sich erst über teils mehrere Runden für die Weltmeisterschaft qualifizieren mussten. Von den insgesamt 32 Teilnehmern waren 26 aus Großbritannien (England 17, Schottland 4, Wales 3, Nordirland 2), drei aus der Republik Irland, zwei aus China bzw. Hongkong und ein Spieler aus Australien. Der am niedrigsten eingestufte Spieler war Judd Trump auf Platz 74 der Weltrangliste, der mit 17 Jahren zugleich jüngster Teilnehmer war. Der älteste Spieler war der sechsfache Weltmeister Steve Davis mit 49 Jahren.

Gesetzte Spieler

Qualifikanten

Turnierverlauf

Erste Runde

Bereits in der ersten Runde schieden einige der Favoriten aus. Der Titelverteidiger und Erste der provisorischen Weltrangliste, Graeme Dott, scheiterte an Ian McCulloch. Ebenso verlor der Weltranglistenzweite, Ken Doherty, trotz des mit 135 Punkten höchsten Breaks der ersten Runde, sein Auftaktspiel. Auch der ehemalige Weltmeister Mark Williams scheiterte bereits in der ersten Runde. Im Duell der beiden „Altmeister“ Steve Davis gegen John Parrott, die bereits das Finale der Weltmeisterschaft 1989 bestritten hatten, gewann Parrott knapp mit 10:9. Mit Spannung erwartet wurde das Spiel zwischen Ronnie O’Sullivan und Ding Junhui. Die beiden Spieler waren bereits zweimal in der Saison im Finale eines Turniers aufeinander getroffen, wobei jeder Spieler einmal gewann. Im Vorfeld hatte O’Sullivan wegen der Auslosung Manipulationsverdacht geäußert, zumal ihm auch in der zweiten Runde ein sehr starker Gegner zugelost wurde, der zweifache Turniersieger der laufenden Saison, Neil Robertson. Sein Erstrundenspiel gewann „The Rocket“ jedoch souverän mit 10:2.

Achtelfinale

Im Achtelfinale war für einige weitere Favoriten Endstation. Der Vorjahresfinalist Peter Ebdon verlor gegen den stark spielenden Mark Selby, während der siebenfache Weltmeister Stephen Hendry nach einer insgesamt schwachen Turnierleistung gegen Ali Carter ausschied. Stark wie bereits in der ersten Runde spielte John Higgins, der gegen Fergal O’Brien mühelos mit 13:4 gewann. Das wahrscheinlich beste Spiel des Turniers bis zu jenem Zeitpunkt lieferten sich jedoch Ronnie O’Sullivan und Neil Robertson. Nachdem zuerst O’Sullivan mit 8:3 in Führung gegangen war, gewann Robertson sechs Frames in Folge (dabei gelang ihm mit 140 Punkten das bis dahin höchste Break der WM) und ging 8:9 in Führung. Am Ende schaffte es O’Sullivan aber doch noch, das Spiel mit 13:10 für sich zu entscheiden.

Viertelfinale

Im Viertelfinale spielte O’Sullivan erneut gegen einen der Titelfavoriten, diesmal gegen John Higgins. O’Sullivan verlor 9:13 gegen Higgins, der schon in den Runden zuvor überragend spielte und mit dem Einzug ins Halbfinale die Führung im Provisional Ranking übernahm. Dort traf er in einem rein schottischen Duell auf Stephen Maguire, der Anthony Hamilton zuvor klar mit 13:7 besiegte. In der unteren Hälfte der Setzliste mussten beide Halbfinalteilnehmer im Viertelfinale über die volle Distanz von 25 Frames gehen. Ali Carter musste sich Mark Selby mit 12:13 geschlagen geben, ebenso unterlag Matthew Stevens im letzten Frame gegen Shaun Murphy. Stevens war bereits mit 11:5 und danach mit 12:7 in Führung gelegen und benötigte nur mehr einen Frame zum Sieg. Murphy startete jedoch eine dramatische Aufholjagd, gewann sechs Frames in Folge und zog damit ins Halbfinale ein. Für Stevens war diese Niederlage doppelt bitter, da er dadurch in der nächsten Snookerweltrangliste nicht mehr den Top-16-Spielern angehört.

Halbfinale

Bis zum Viertelfinale fanden im Crucible die Spiele parallel auf zwei Snookertischen nebeneinander statt, ab dem Halbfinale wurde nur noch auf einem Tisch gespielt.

Im ersten Halbfinale zwischen John Higgins und Stephen Maguire konnte sich Higgins mit 17:15 durchsetzen. Maguire war zwar fast das ganze Spiel hindurch nach Frames in Führung und ging auch mit vier Frames Vorsprung in die letzte Session, dort drehte Higgins jedoch das Spiel noch um. Der entscheidende 32. Frame war geprägt von großer Nervosität beider Spieler sowie von zahlreichen relativ groben Fehlern, die ein hohes Break unmöglich machten. Die Entscheidung fiel nach längerem Safety-Duell, als Higgins die letzte Rote lochte und danach Maguire mit einem Snooker scheiterte.

Finale

Nachdem John Higgins am Ende des ersten Tages mit 12:4 Frames in Führung gegangen war und dabei die zweite Sitzung mit 7:1 klar dominiert hatte, schaffte Mark Selby es in der Afternoon-Session des zweiten Spieltages, sechs Frames in Folge zu gewinnen und somit seinen Rückstand auf 12:10 zu verkürzen. In der entscheidenden Evening-Session konnte er beim Stand von 14:13 sogar bis auf einen Frame heran kommen. Die Frames bis dahin waren lang und hart umkämpft gewesen. Selby zeigte in dieser letzten Stunde teilweise atemberaubende Pots quer über den Tisch, etwa als Steilstoß oder als Mehrfach-Kombination, konnte jedoch wegen Stellungsproblemen oder leichter Fehler nie das Break fortsetzen. Währenddessen fand Higgins wieder ins Spiel zurück, erkämpfte sich die nächsten beiden Frames und gewann den folgenden mit einem Century-Break. Einen Frame vor dem Sieg stehend nutzte er dann die erste Gelegenheit zu einem spielentscheidenden Break und gewann letztendlich mit 18:13. Das Match endete um 0:55 Uhr GMT und steigerte damit den Vorjahresrekord nochmals um zwei Minuten. Finalschiedsrichter war Eirian Williams.

Spielplan

Erste Runde
Best of 19 Frames
2 Sessions à 9 Frames
  Achtelfinale
Best of 25 Frames
3 Sessions à 8 Frames
  Viertelfinale
Best of 25 Frames
3 Sessions à 8 Frames
  Halbfinale
Best of 33 Frames
3 Sessions à 8 Frames
  Finale
Best of 35 Frames
3 Sessions à 8 Frames
6  SchottlandSchottland Graeme Dott 7  
25  EnglandEngland Ian McCulloch 10     25  EnglandEngland Ian McCulloch 8  
16  EnglandEngland Anthony Hamilton 10   16  EnglandEngland Anthony Hamilton 13  
21  HongkongHongkong Marco Fu 3       16  EnglandEngland Anthony Hamilton 7  
9  SchottlandSchottland Stephen Maguire 10       9  SchottlandSchottland Stephen Maguire 13  
18  EnglandEngland Joe Perry 3     9  SchottlandSchottland Stephen Maguire 13
8  WalesWales Mark Williams 9   29  NordirlandNordirland Joe Swail 8  
29  NordirlandNordirland Joe Swail 10       9  SchottlandSchottland Stephen Maguire 15  
4  SchottlandSchottland John Higgins 10       4  SchottlandSchottland John Higgins 17  
20  EnglandEngland Michael Holt 4     4  SchottlandSchottland John Higgins 13  
12  EnglandEngland Barry Hawkins 9   45  IrlandIrland Fergal O’Brien 4  
45  IrlandIrland Fergal O’Brien 10       4  SchottlandSchottland John Higgins 13
13  AustralienAustralien Neil Robertson 10       3  EnglandEngland Ronnie O’Sullivan 9  
17  WalesWales Ryan Day 5     13  AustralienAustralien Neil Robertson 10
3  EnglandEngland Ronnie O’Sullivan 10   3  EnglandEngland Ronnie O’Sullivan 13  
26  China VolksrepublikChina Ding Junhui 2       4  SchottlandSchottland John Higgins 18
2  IrlandIrland Ken Doherty 7       27  EnglandEngland Mark Selby 13
61  NordirlandNordirland Mark Allen 10     61  NordirlandNordirland Mark Allen 9  
14  WalesWales Matthew Stevens 10   14  WalesWales Matthew Stevens 13  
63  IrlandIrland Joe Delaney 2       14  WalesWales Matthew Stevens 12  
11  EnglandEngland Steve Davis 9       5  EnglandEngland Shaun Murphy 13  
42  EnglandEngland John Parrott 10'     42  EnglandEngland John Parrott 8
5  EnglandEngland Shaun Murphy 10   5  EnglandEngland Shaun Murphy 13  
74  EnglandEngland Judd Trump 6       5  EnglandEngland Shaun Murphy 15
7  EnglandEngland Peter Ebdon 10       27  EnglandEngland Mark Selby 17  
31  EnglandEngland Nigel Bond 7     7  EnglandEngland Peter Ebdon 8  
10  EnglandEngland Stephen Lee 7   27  EnglandEngland Mark Selby 13  
27  EnglandEngland Mark Selby 10       27  EnglandEngland Mark Selby 13
15  EnglandEngland Allister Carter 10       15  EnglandEngland Allister Carter 12  
30  EnglandEngland Andy Hicks 4     15  EnglandEngland Allister Carter 13
1  SchottlandSchottland Stephen Hendry 10   1  SchottlandSchottland Stephen Hendry 6  
67  EnglandEngland David Gilbert 7  

Preisgeld

Preisgelder 2007 Gewinn in £
Sieger 220.000
unterlegener Finalist 111.000
Halbfinale 42.000
Viertelfinale 22.000
Achtelfinale 14.000
letzte 32 10.600
letzte 48 7.400
letzte 64 4.500
Höchstes Break (Hauptrunden) 10.000
Höchstes Break (Qualifikation) 1.000
Maximum Break (Hauptrunden) 147.000
Maximum Break (Qualifikation) 5.000

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Snookerweltmeisterschaft — World Snooker Championship Turnierstatus Ranglistenturnier: seit 1974[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 2008 — Snooker Weltmeisterschaft 2008 888.com World Snooker Championship Anzahl Spieler 32 Weltmeister Ronnie O’Sullivan Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield Eröffnung 19. April 2008 Endspiel 5. Mai 2008 …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 2011 — Snooker Weltmeisterschaft 2011 Betfred.com World Snooker Championship Anzahl Spieler 32 Weltmeister John Higgins Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 2009 — Snooker Weltmeisterschaft 2009 Betfred.com World Snooker Championship Anzahl Spieler 32 Weltmeister John Higgins Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield Eröffnung 18. April 2009 Endspiel 3.–4. Mai 2009 …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 1977 — Snooker Weltmeisterschaft 1977 Anzahl Spieler 16 Weltmeister John Spencer Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield Eröffnung 18. April 1977 Endspiel 30. April 1977 Höchstes Break John Spencer – …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 1978 — Snooker Weltmeisterschaft 1978 Anzahl Spieler 16 Weltmeister Ray Reardon Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield Eröffnung 17. April 1978 Endspiel 29. April 1978 Höchstes Break …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 1979 — Die Snookerweltmeisterschaft 1979 fand vom 16. April bis zum 28. April statt. Der Austragungsort war das Crucible Theatre in Sheffield. Das Preisgeld für den Gewinner des Turniers, Terry Griffiths betrug 10.000 Pfund. Das höchste Break des… …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 2002 — Snooker Weltmeisterschaft 2002 Anzahl Spieler 32 Weltmeister Peter Ebdon Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield Eröffnung 20. April 2002 Endspiel 6. Mai 2002 Höchstes Break …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 2003 — Snooker Weltmeisterschaft 2003 Anzahl Spieler 32 Weltmeister Mark Williams Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield Eröffnung 19. April 2003 Endspiel 5. Mai 2003 Höchstes Break …   Deutsch Wikipedia

  • Snookerweltmeisterschaft 2004 — Snooker Weltmeisterschaft 2004 Anzahl Spieler 32 Weltmeister Ronnie O’Sullivan Austragungsort Crucible Theatre in Sheffield Eröffnung 17. April 2004 Endspiel 3. Mai 2004 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”