Skrälinger

Skrälinger
Besiedlung Grönlands: Dunkelrot sind die Nordmänner, alle anderen sind Skrælingar

Skraelinger (anord. skrælingar = „Eskimos“) war die Bezeichnung für die Ureinwohner des Nordostens Nordamerikas in den Sagas der grönländischen Nordmänner. Es lässt sich dabei nicht herausfinden, ob sich „Skrælingar“ auf die Indianer oder die Inuit bezog, hängt doch die Interpretation davon ab, wie weit die Nordmänner in Amerika nach Süden vorgestoßen sind bzw. wie weit nördlich die Indianer lebten. Nach überwiegender Auffassung wird es mit Eskimo übersetzt, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Begegnung mit ihnen durch die isländischen Siedler in Grönland und die Begegnung mit den Inuit in Grönland selbst zeitlich so weit auseinanderliegen, dass nicht erwartet werden darf, dass spätere Sagaschreiber, z. B. der Verfasser des Landnahmebuches, noch einen Unterschied feststellen konnten.

Etymologie

Das Wort Skraelinger könnte in etwa mit Schwächling zu übersetzen sein, aus altnordisch *skrāhilinga (Jan de Vries) oder *skrēhila- (Johannesson), norwegisch skræling, shetländisch skrelin, dänisch skrælling (dt. schwächliche Person) < skrante (kränklich) vergl. skral (knapp, mager) < mittelniederdeutsch schraal (= schlechtes Gerät, rasselnd, trocken)[1]

Nach einer geringfügig abweichenden Meinung soll „Skraelinger“ soviel wie „hässliche Menschen“ bzw. „hässlicher Mensch“ bedeuten.

Im heutigen Isländisch ist ein skrælingi ein „Barbar“[2], und im Färöischen ist ein skrælingur ein Ureinwohner Grönlands oder Kanadas[3]. Gerhard Köbler übersetzt in seinem Altnordischen Wörterbuch skrælingr einfach und ausschließlich mit „Eskimo“ und skrælingar mit „Eskimos“; „Schwächling, armer Schlucker“ heißt hingegen „skræfa“. [4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Nudansk Ordbog (1974)
  2. Icelandic Online Dictionary
  3. Føroysk orðabók
  4. *Köbler, Gerhard: Altnordisches Wörterbuch. (2003)

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