Sixtus von Tannberg

Sixtus von Tannberg

Sixtus von Tannberg († 14. Juli 1495 in Frankenthal) war von 1470 bis 1474 Bischof von Gurk und von 1474 bis 1495 Fürstbischof von Freising.

Leben

Sixtus von Tannberg war ein Sohn von Johann Tannberg zu Aurolzmünster und der Ursula von Rohr, einer Schwester des Salzburger Erzbischofs Bernhard. 1442 wurde er als Exspektant in Freising aufgenommen und 1456 in das dortige Kapitel berufen. Fast acht Jahre lang studierte er in Padua und wurde Doktor beider Rechte. 1458 wurde er Propst in Isen in Oberbayern, 1466 Pfarrer von Laufen. Angeblich war er auch Kanzler des Bischofs Johann Talbeck von Freising und Domherr zu Salzburg.

Nach dem Tod von Ulrich Sonnenberger stritten sich das Erzbistum Salzburg und das Erzhaus Österreich erneut um die Neubesetzung des Bischofs von Gurk. Erzbischof Bernhard ernannte seinen Neffen Sixtus zum Bischof, der vom Papst 1470 auch die Bestätigung erhielt. Kaiser Friedrich III. favorisiert den Gurker Propst Lorenz von Freiberg. Unter Androhung der Exkommunikation wurden beide Kandidaten nach Augsburg geladen und der Streit wurde durch den Patriarchen von Aquileja, Kardinal Markus, der Nuntius für Deutschland war, geschlichtet.

Sixtus von Tannberg war Kanzler des Freisinger Fürstbischofs Johann IV. Tulbeck, der 1473 zu Gunsten Tannbergs resignierte. Tannberg resigniert als Bischof von Gurk und machte den Weg frei für. Lorenz von Freiberg. Unter Tannbergs Regentschaft wurde 1481 bis 1483 das Gewölbe im Hauptschiff des Freisinger Doms eingezogen, das heute noch besteht. Der als sehr fromm geltende Tannberg veranlasste auf mehreren Diözesansynoden eine tiefgreifende Reform des Klerus in seinem Bistum. Er gründete 1484 auch eine eigene Domkantorei zur würdigeren Gestaltung der Gottesdienste. Er starb am 14. Juli 1495 im Kloster der Regularkanoniker von St. Augustin in Groß-Frankenthal bei Worms und wurde im Dom von Freising beigesetzt.

Literatur

  • Anton Landersdorfer: Sixtus von Tannberg, Bischof von Freising (1474–1495). In: Georg Schwaiger (Hrsg.): Christenleben im Wandel der Zeit. Band 1: Lebensbilder aus der Geschichte des Bistums Freising. Wewel, München 1987, ISBN 3-87904-154-7, (Wewelbuch 154), S. 103–113.
  • Jakob Obersteiner: Die Bischöfe von Gurk. 1072–1822. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1969, (Aus Forschung und Kunst 5, ISSN 0067-0642), S. 249–251.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Ulrich III. Sonnenberger Bischof von Gurk
14701474
Lorenz III. von Freiberg
Vorgänger Amt Nachfolger
Johann IV. Tulbeck Bischof von Freising
14741495
Ruprecht von der Pfalz

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